Mit Special: Hoyer-Foldaxe

Zeigt uns eure Selbstbau-Projekte! Teil 14

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TEIL 14

Nutzt ihr eure Freizeit für Bastelprojekte oder

habt euch eine eigene Gitarre gebaut?

Schickt uns einfach 2-3 Bilder und einen kurzen Text zu euren DIY-Projekten an redaktion@gitarrebass.de und mit
etwas Glück könnt ihr sie schon bald auf der G&B-Website oder im Heft finden.

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Selbstgemacht-Special: Hoyer Foldaxe

Heiko Meißner von Heier-Guitars stellt diesen Monat ein besonderes Restaurationsprojekt vor: Die Hoyer Foldaxe. Wie der Name schon vermuten lässt, handelte es sich dabei um eine faltbare Reisegitarre, die 1977 in sehr kleiner Stückzahl (ca. 20-40) gebaut wurde. Über einen ausgeklügelten Mechanismus ließ sich ihr Hals einklappen, ohne dass sich die Saiten verstimmten. Unser Leser konnte die letzten Originalteile ergattern, die damals produziert wurden. Ein älterer Herr aus Bayern hatte sie Hoyer nach der Firmeninsolvenz abgekauft. Heiko hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die letzten ihrer Art zu vollenden.

Schauen wir uns konkret die Nr. 17 an: Ihr Hals lag fast vollendet vor, der Korpus war jedoch in üblem Zustand. Heiko setzte ihn wieder instand und erstellte bei der Gelegenheit ein CAD-Modell, anhand dessen vier nagelneue Bodys gefräst werden konnten. Der Vintage-Body für Nr. 17 wurde neu lackiert, danach ging es an die Montage der mechanischen Teile. Da alle Wellen, Buchsen und Zahnräder, aber auch die Bohrungen und Fräsungen präzise gefertigt worden waren, fügte sich mit kleinen Anpassungen alles gut zusammen. Die elektronischen Teile sind alte Originale, doch nichts kratzt oder klemmt. Aus den Split-Coil-Tonabnehmern mit Hoyer-Logo hat Heiko splittbare Humbucker mit Phasenumkehrschalter gemacht, da es die Original-Schaltung so vorsieht.

Schon bald sind die nächsten zwei Foldaxes fertig, eine in Weinrot und eine „Black Beauty“ mit goldener Hardware, frisch aus der Originalverpackung!

 

Die Florett-Tele

Daniel Starmanns Projekt begann als nicht ganz ernst gemeinte Bestellung. Später wurde daraus das Geschenk zum 50. Geburtstag seines Kumpels Matthias ‒ Besonderheit: Das Finish ist identisch zu dessen Kult-Moped Kreidler Florett! Die Tele basiert auf einem Thinline-Kit vom Musikhaus Kirstein. Die Rückseite und der Hals wurden feingeschliffen, geölt und gewachst. Es wurde u.a. ein Duesenberg-Grand-Vintage-Humbucker mit variablem Eyb-Megaswitch verbaut. Liebevolles Detail: Das Kreidler-Florett-Knie-Pad als E-Fach-Abdeckung.

 

Spieglein, Spieglein …

Mit elf Jahren Erfahrung und über 40 Eigenbauten im Rücken, schreckt unser Leser Michael Weberpold auch vor der ikonischen „Cracked Mirror“-Iceman nicht zurück und hat sie kurzerhand selbst gebaut. Der Body ist aus Erle, der Hals aus Mahagoni trägt ein Ebenholzgriffbrett mit selbst geschnitzten Inlays. Die Enden der Medium-Jumbo-Bünde wurden sphärisch geschliffen. Die zerbrochene Decke wurde in minutiöser Handarbeit aus einem Plexiglasspiegel ausgeschnitten. Die Ausstattung ist klassisch gehalten: Ein Wilkinson-Humbucker am Hals, ein DiMarzio Super Distortion an der Bridge, 3-WegToggle-Switch, Tune-O-Matic und Stop-Tailpiece sowie Klemmmechaniken.

 

Sechs plus Zwei

Leonhard Grugl aus Österreich stellt seine zweite selbstgebaute Gitarre vor: eine Offset-Doublecut mit Baritonhals. Die Teile besorgte er nach und nach, erst den Bare Knuckle Pickups „Warpig“ für die Steg-Position, später ein schönes Stück Esche für den Body. Achtsaitige Bariton-Akustikgitarren inspirierten Leonhard dazu, einen Bariton-E-Gitarrenhals aufzutreiben und mit zwei zusätzlichen Oktavsaiten auszustatten.

Der Hals war am Übergang zur Kopfplatte gebrochen. Bei der Reparatur stellte Leonhard fest, dass der Spannstab schräg eingebaut war. Er musste weichen, der Schlitz wurde gefüllt, neu gefräst und stattdessen ein Halsstab aus Titan eingebaut, um auch das zusätzliche Gewicht der Tuner zu kompensieren. Die „Leonhard #2“ spielt sich wie eine normale sechssaitige, klingt wie eine Bariton-Gitarre, hat clean den speziellen Sound der Oktavsaiten und ist verzerrt für massive Riffs zu haben!

 

Horny Chicken

Mit null Vorwissen hat sich Raimund Reiter seinen Jugendtraum erfüllt: eine eigene Gitarre aus heimischen Hölzern. Die fanden sich in den Schätzen eines befreundeten Holzkunstwerkers. Und eine Form weitab vom Mainstream sollte es sein. Nach intensivem Einlesen in die Thematik Gitarrenbau entstand in der eigenen Werkstatt die „Horny Chicken“. Ihr Korpus ist aus Rüster gefertigt, der Hals aus Riegelahorn trägt ein Griffbrett aus Birne und 24 Bünde. Alle Holzteile wurden geölt. Am Hals verrichtet ein P90, am Steg ein GFS-Retrotron-Humbucker seinen Dienst ‒ und das erfolgreich! Das vier Kilogramm schwere Erstlingswerk überzeugt im Proberaum mit brillanten Höhen, gutem Sustain und einer angenehmen Saitenlage.

 

Erweiterte Besaitung

In fünf Wochen baute Eduard Schielein eine Harp Guitar mit sage und schreibe 20 Saiten. Davon sind sieben Basssaiten einer Harfe (von E1 aufwärts bis D), sechs stammen von einer „normalen“ Gitarre (E bis e1) und sieben Harfensaiten aus dem Diskantbereich (e2 aufwärts bis d3). Boden und Zargen des eigentümlichen Instruments sind aus Ovangkol, die Decke aus Fichte, der Hals aus Sipo und Ahorn, die Griffbretter und Stege bestehen aus Zwetschge. Das Schallloch wurde dezentral im linken Oberbug untergebracht, an der Korpuskante eine Armauflage eingearbeitet.

 

#DIYKitChallenge22

Thomanns DIY-Kit-Challenge geht in die nächste Runde!

Wie schon im letzten Jahr kann man mit einem DIY-Kit von Thomann das Instrument seiner Träume designen und als Hauptpreis einen 500-Euro-Gutschein gewinnen. Den Zweit- und Drittplatzierten winken Gutscheine im Wert von 350 und 200 Euro. Das Instrument muss spielbar sein, ansonsten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt!

Um teilzunehmen, muss man seine Kreation in einem maximal 60-sekündigen Video präsentieren, mit dem Hashtag #DIYKitChallenge22 im Titel auf Instagram, Facebook, TikTok oder YouTube hochladen und Thomanns Profil auf der jeweiligen Plattform verlinken bzw. taggen. Fotos vom Entstehungsprozess sind auch gerne gesehen!

Die #DIYKitChallenge22 beginnt am Montag, den 18. April um 12:00 Uhr und endet am Sonntag, den 19. Juni 2022 um 23:59:59 Uhr.

Alle Infos und Teilnahmebedingungen unter: https://www.thomann.de/blog/de/sei-bei-der-diykitchallenge22-dabei/

 

Musikalisches Sitzmöbel

Als ein altes Dorfwirtshaus abgerissen wurde, rettete unser Leser Norbert Dannhorn die mindestens 80 Jahre alten Bänke, auf denen schon Generationen von Steinmetzen und Dorfbewohner:innen ihren Feierabend begossen hatten. Aus dem gut eingesessenen Kiefernholz entstanden u.a. diese Telecaster und eine SG. Die Abnutzungsspuren und das urige Finish sollten erhalten bleiben, darum verwendete Norbert zur Versiegelung nur ein Holzwachs. Es wurden solide Parts von Kluson und Wilkinson verbaut, die E-Fächer mit Kupfer ausgekleidet und die Bünde poliert. Der Ton und die Bespielbarkeit haben Norberts Erwartungen übertroffen!

 

Wiener Holz-Melange

Seit Beginn des Lockdowns hat Gottfried Garber aus Wien diese drei Schönheiten gebaut: Die „Nusserl“ (links) im Wudtone-Finish liefert dynamische, klare und kraftvolle Sounds mit einem akustischen Touch. Sie hat einen Body aus Espe, hohlgefräst mit Sustainblock, eine Walnussdecke und einen Warmoth-Hals aus Ahorn und Ebenholz. Die Nowaxx-Cayenne- und Bartolini-Pickups sind splitbar. Der Solidbody der „Soulmaster” (Mitte) ist aus Weide, ihr Top aus geriegelter Elsbeere, der Hals aus gerösterem Ahorn und Ebenholz. Die Pickups im P90-Format kommen von Nowaxx und Manilus, das Vibrato von Babicz. Hier bekommt man warme, klare Jazz/Blues-Sounds am Hals, eine Powerstrat in Position 2 bis 4 sowie Tele-Bridge-Sounds. Die „Red Beauty” (rechts) im Wudtone-Finish soll ein Sustain-Monster mit straffem, dynamischen Ton, guter Saitentrennung und reichen Obertönen sein. Ihr Erlenkorpus mit Padouk-Top beherbergt Nowaxx-Pickups und eine Hipshot-Brücke. Der Padouk-Hals trägt ein Grenadill-Griffbrett.

 

Bend it like Anslik

Country-Gitarrist Joe Anslik hat uns Bilder seiner selbstgebauten Les Paul aus einer uralten Mahagoniplanke geschickt. Ihre geflammte Ahorndecke ist bernsteinfarben gebeizt, alles andere in Cherry Red.

Der Clou: Es ist ein selbst aus Aluminium konstruierter B-Bender verbaut, der sehr smooth arbeitet. Die Schaltung für die drei Lindy-Fralin-Humbucker bietet einen Master-Volume-, einen Tone-, einen Volume-Regler für den Middle-Pickup und ein Out-of-phase-Poti. Alle Abdeckungen und der Sattel wurden aus Messing handgefertigt.

 

portanuum

Philipp Maike von BassLine hat für seine Solo-Soundscapes unter dem Pseudonym NAGEN ein Drone-Werkzeug auf der Basis einer 30“-Mensur gebaut.

(Bild: Axel Jusseit)

Ein auf Kugellagern gefahrenes Bottleneck kann auf zwei oktaviert gestimmten Saiten beliebig positioniert werden. Über einen E-Bow wird eine Saite konstant in Schwingung versetzt, über das Bottleneck die Tonhöhe verändert. Der Ton wird über einen P-Bass-Splitcoil abgenommen und über einen Zweikanal-Mixer in das Gitarrensetup integriert. So kann gleichzeitig Gitarre über einen konstanten Bordunton gespielt werden.

 

Völkerverständigung in Holz

Sibirische Lärche neben amerikanischem Nußbaum, baltischer Birke und deutscher Buche: Kunsthandwerker Klemens Erdmann hat bisher dekorative Brettchen, Rahmen oder auch Schreibtischutensilien aus einem parkettartigem Holzmosaik hergestellt. Da lag die Idee nahe, sich auch mal an einer Telecaster zu versuchen.

Das abgebildete Exemplar wiegt trotz der Sandwich-Bauweise mit ansehnlicher Decke und Rücken nur 2,7 Kilogramm. Und es soll nicht das letzte gewesen sein …


Reicht fleißig weiter eure Projekte ein, dann geht’s hier bald weiter …

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