G&B-Basics: Wie man sich Akkorde mit langen Namen selber bastelt!
von Lothar Trampert,
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Wer kennt das zum Thema Gitarrenakkorde nicht: Wenn man die Kollegen aus der Jazz-Abteilung – erkennbar an den wärmenden Spielhandschuhen – über Harmonielehre diskutieren hört, sind die Akkordnamen, die da fallen, oft länger als der Songtext manches eigenen Hits. Kein Grund sich schamhaft zu verkriechen, denn auch bei der Brigade II-V-I wird nur mit Tönen gekocht.
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Bei Gitarrenakkorden ist es nur wichtig zu wissen, wo welcher Ton liegt. Dann ist der Weg vom G zum zum G7/b9 eine Kleinigkeit. Zu diesem Zweck haben wir hier drei Griffbrettlandkarten entworfen, mit deren Hilfe du jede Menge einfache und eben auch komplexe Gitarrenakkorde entdecken kannst.
Die folgenden Diagramme zeigen Akkordlandkarten, anhand derer man sich seine Erweiterungen der jeweiligen Harmonie frei zurechtlegen kann. Wenn man einen Gitarrenakkord erst einmal als Arpeggio auffasst, bei dem in unserem speziellen Gitarren-Fall dann nur ein Ton pro Saite ins Spiel kommen darf, ist das Konzept am einfachsten nachzuvollziehen. Die kleine Terz ist mit „Moll“ gekennzeichnet, die Septime der Tonleiter ist die maj7, die gängige 7 z.B. in C7 ist eine kleine Septime, also korrekt geschrieben eine b7. Alle weiteren Töne nennt man Alterationen. Die untenstehenden Beispiele erklären das noch mal praktisch. Viel Spaß beim Experimentieren!
? Hier siehst du, auf welchen TONSTUFEN die gängigen Gitarrenakkorde aufbauen, und welche konkreten Töne das im C-Dur/C-Moll- Zusammenhang sind:
AKKORD
TONSTUFEN
TÖNE
•C
1 3 5
c e g
• Cmaj7
1 3 5 7
c e g h
• C7
1 3 5 b7
c e g b
• C6
1 3 5 6
c e g a
• C7/9
1 3 5 b7 9
c e g b d
• C7/#9
1 3 (5) b7 #9
c e (g) b d#
• Csus4
1 4 5
c f g
• C7sus4
1 4 5 b7
c f g b
•Cm
1 b3 5
c eb g
• Cm7
1 b3 5 b7
c eb g b
• Cm6
1 b3 5 6
c eb g a
• Cm7/9
1 b3 5 b7 9
c eb g b d
• Cmmaj7
1 b3 5 7
c eb g h
• Cm7/b5
1 b3 b5 b7
c eb gb b
•C°
1 b3 b5 bb7
c eb gb a
Hier folgend die drei AKKORDLANDKARTEN ausgehend von zwei klassischen Barree-Griffen und dem Wandergitarren-C-Dur, anhand derer man sich seine Gitarrenakkord-Erweiterungen der jeweiligen Harmonie frei auf dem Griffbrett zurechtlegen kann. Beispiel 1 zeigt einen E-Grifftyp, Beispiel 2 einen A-Grifftyp und Beispiel 3 einen C-Grifftyp:
? Hier die gängigen TONFOLGEN am Beispiel der C-Dur-Tonleiter:
Für iPhone-User gibt es die sehr hilfreiche Uberchord-App, die beim Entdecken und Lernen selbst von den kompliziertesten Jazz-Akkorden behilflich sein kann. Die Akkord-Erkennung über das Mikrofon kann man zum kontrollieren benutzen und den Akkord Trainer zum Üben. Download unter http://bit.ly/uberchord_app.
G&B-Basics
Grundwissen, Workshops, Tipps & Tricks – Die G&B-Basics geben Antworten auf die meistgestellten Fragen rund um die Themen Gitarre & Bass. Da sie immer wieder neue Leser*Innen erreichen und wichtige Themen erläutern, holen wir sie regelmäßig aus dem Archiv hervor.
1.) Cm7/b5 ist der halbverminderte Akkord mit der kleinen Septime, Tonfolge 1 b3 b5 b7 ist korrekt; Töne: h ist falsch, es muss b heißen! Also: c eb gb b
2.) C° ist der verminderte Akkord, Tonfolge 1 b3 b5 bb7 ist korrekt; bei den Tönen in das g falsch; wir brauchen die verminderte Quinte gb –> also : c eb gb a
Schöne Grüße Gerhard
Da wären aber noch einige Akkord(familien) mehr zu erklären/beschreiben, bis
des Jazzers Spielhandschuhe nicht mehr vorwärmen müssen. Daher meine Bitte, baut das doch noch aus !
Warum im Artikel ein Dur 7/#9 Akkord als ein “gängiger Akkord” bezeichnet wird, ein Dur 7/b9 hingegen nicht, erschließt sich mir nicht. Auch dass ein #5 (‘aug.’ , ‘+’) nicht aufgeführt ist, finde ich bemerkenswert. Denn solche findet man doch in 1000 Pop-Produktionen.
Aber grundsätzlich toll, einmal einen Blick über das Lagerfeuer hinaus zu werfen!
Die zum Flughafen Strebenden können ja weiterblättern.
Hallo und danke aus Karlsbad/CZ. Auch hier spielt man JAZZ 🙂 Mit meiner Band spielen wir zwar Rock-aber meine liebe ist Gitarrejazz. So uebe ich jetzt die 4-tone chords
Klasse! Danke!
Fehler bei c7: B statt h 😉
Hallo Dezibold,
du hast natürlich Recht!!!! Danke für den Hinweis.
Viele Grüße
Lothar Trampert/G&B
Fehler bei C°: B5 = Gb
🙂
Fehler bei Cm7/b5 b statt h
1.) Cm7/b5 ist der halbverminderte Akkord mit der kleinen Septime, Tonfolge 1 b3 b5 b7 ist korrekt; Töne: h ist falsch, es muss b heißen! Also: c eb gb b
2.) C° ist der verminderte Akkord, Tonfolge 1 b3 b5 bb7 ist korrekt; bei den Tönen in das g falsch; wir brauchen die verminderte Quinte gb –> also : c eb gb a
Schöne Grüße Gerhard
Hallo Gerhard,
du hast absolut Recht. Wie uns das reingerutscht ist, verstehe ich auch nicht … SORRY!
Viele Grüße
Lothar Trampert / G&B
Hallo
C°…c eb gb a=Bbb(heses)…enharmonische verwechslung! k3+k3+k3(+k3)!!! ++++LG Klaus
Da wären aber noch einige Akkord(familien) mehr zu erklären/beschreiben, bis
des Jazzers Spielhandschuhe nicht mehr vorwärmen müssen. Daher meine Bitte, baut das doch noch aus !
Viele Grüße
Welche Zeitschriften lesen denn eigentlich die Kollegen aus der Jazz-Abteilung?
So weit ist das doch Material genug um sich Mehrklänge zu basteln. Was sagt der Rockgitarrist zum Jazzgitarristen: “Einmal zum Flughafen, bitte.”
Daraus kann man genau gar nix basteln. Da werden Töne gezeigt und das war’s.
Was bist jetzt du für einer?
Hallo, tolle Hilfe! Vielen Dank! Eine Frage: wie heißt ein Akkord aus 1 3 und großer septime. Auch maj7, weil dazu fehlt ja eigentlich die 5?
Das ist sozusagen die Kurzversion des Intervallspickers von Peter Autschbach.
Warum im Artikel ein Dur 7/#9 Akkord als ein “gängiger Akkord” bezeichnet wird, ein Dur 7/b9 hingegen nicht, erschließt sich mir nicht. Auch dass ein #5 (‘aug.’ , ‘+’) nicht aufgeführt ist, finde ich bemerkenswert. Denn solche findet man doch in 1000 Pop-Produktionen.
Aber grundsätzlich toll, einmal einen Blick über das Lagerfeuer hinaus zu werfen!
Die zum Flughafen Strebenden können ja weiterblättern.
Hallo und danke aus Karlsbad/CZ. Auch hier spielt man JAZZ 🙂 Mit meiner Band spielen wir zwar Rock-aber meine liebe ist Gitarrejazz. So uebe ich jetzt die 4-tone chords