Video-Workshop – Folge 2

Ukulele lernen: Akkorde und Schlagmuster

Anzeige

Die Begeisterung für Ukulelen ist ungebrochen! In dieser Folge der Reihe Let’s Play Ukulele! geht’s in die Praxis! Es werden die ersten Akkorde und typische Schlagmuster besprochen …

Anzeige

Bevor wir mit der Greifhand beginnen, hast du die Wahl, die Uke im Sitzen auf einem der beiden Oberschenkel in Position zu bringen. Ob links, in der Mitte oder rechts – man sieht hier bei internationalen Spielern die verschiedensten Herangehensweisen. Ein guter Halt ist immer das Wichtigste! Wer sich unsicher ist, nimmt seinen linken Oberschenkel als Auflagefläche. Wer sie todsicher halten möchte, hat die Möglichkeit, zusätzlich einen Gurt zu benutzten.

 

Alle Folgen im Überblick:

(zum Öffnen klicken!)

Folge 1: Stimmung & Modelle

Folge 3: Schlagmuster aufwerten und Low-G-Tuning

Folge 4: Barré-Akkorde, Schlagmuster und Transponieren

Folge 5: Fingerpicking-Ideen

Folge 6: Akkord-Licks, Special Effects und Chord Melody

 

Die linke Hand

Wie du von der letzten Folge bereits weißt, sind alle Akkorde der Gitarre – wegen des gleichen Saiten-Verhältnisses der vier hohen Saiten – auf die Ukulele übertragbar. Die Griffe sind identisch, nur die Akkord-Bezeichnungen ändern sich. Die zwei tiefen Gitarrensaiten denkst du dir auf der Ukulele einfach weg.

Hier kommen die wichtigsten sechs Akkorde für die Ukulele, die alle aus der gängigen Tonart C-Dur stammen, oft vorkommen und nicht sonderlich schwer zu greifen sind. Wer diese Akkorde am Anfang sehr vereinfacht spielen will, kann die in den Grafiken eingeklammerten Finger einfach weglassen (siehe Beispiele 1-6 unten). Und hier die Faustformel zum Umrechnen der Gitarren-Akkordnamen hin zur Ukulele: Gitarren-Akkord fünf Halbtöne (= Quarte) hochzählen und schon hast du den fertigen Ukulelen-Akkord! Somit haben die Ukulelen-Akkorde folgenden Ursprung:

• C-Dur Ukulele aus G-Dur Gitarre
• D-Moll Ukulele aus A-Moll Gitarre
• E-Moll Ukulele aus B-Moll Gitarre
• F-Dur Ukulele aus C-Dur Gitarre
• G-Dur Ukulele aus D-Dur Gitarre
• A-Moll Ukulele aus E-Moll Gitarre

Beispiel 1: C-Dur Ukulele aus G-Dur Gitarre
Beispiel 2: D-Moll Ukulele aus A-Moll Gitarre
Beispiel 3: E-Moll Ukulele aus B-Moll Gitarre
Beispiel 4: F-Dur Ukulele aus C-Dur Gitarre
Beispiel 5: G-Dur Ukulele aus D-Dur Gitarre
Beispiel 6: A-Moll Ukulele aus E-Moll Gitarre

Wer die Gitarrengriffbilder nicht kennt, lernt jetzt natürlich seine ersten Ukulelen-Akkorde. Zum Kennenlernen kannst du die Akkorde nach Bedarf mit jeweils einem Anschlag der rechten Hand durchspielen und so den Wechsel trainieren. Nun zur Akkordfolge: Eine wirklich gängige Akkordfolge, die uns in nächster Zeit als „Platzhalter“ für die Greifhand dienen wird, ist C-G-Am-F. Unzählige Hits basieren auf diesen Akkorden der Tonart C-Dur bzw. auf denselben Akkord-Stufen (I-V-VIm-IV) in anderen Tonarten. Du wirst diese Akkorde dann ganztaktig wechseln!


Die rechte Hand

Weiter geht es mit den Grundlagen des Schlagmuster-Spielens bzw. des Akkord-Begleitens. Im Beispiel 1 siehst du ein Grundlagen-Training für die rechte Hand, den Wechselschlag (Alternate Strumming), auf dem die gängigsten Schlagmuster aufbauen.

Du siehst einen 4/4-Takt, der mit acht Rhythmusnoten gefüllt ist. Jeder Notenkopf dieser Achtelnoten stellt einen Anschlag auf der Ukulele dar. Unter den Noten befinden sich die Anschlagszeichen. Mit einer leichten Drehbewegung der rechten Hand treffen beim Abschlag die Finger bzw. die Fingernägel die Saiten.

Ob nur ein Finger oder mehrere Finger die Saiten anschlagen, spielt dabei kaum eine Rolle. Aufschlagen wirst du mit dem Daumennagel. Auch hier kommt die Bewegung aus dem Handgelenk. Wiederhole diesen Takt zum Lockern des Handgelenks und als Training beliebig oft. Ein gut klingender Bereich zum Anschlagen ist übrigens das Ende des Griffbretts. Als Hilfestellung kannst du zu den Anschlägen zählen und/oder ein Metronom benutzen. Das Ganze funktioniert natürlich auch mit Plektrum. Picks aus Plastik klingen sehr nach Gitarre und sind auf Nylonsaiten etwas gewöhnungsbedürftig … Plektren aus Filz oder Leder wären die Alternativen, wenn du ohne Pick nicht auskommst.


Schlagmuster im Achtelnoten-Rhythmus

Das erste gängige Schlagmuster im Beispiel 2 ist relativ symmetrisch und eignet sich perfekt zum Schnellspielen. Nimm die Akkordfolge von oben (C-G-Am-F) und wende das Muster mit der erwähnten Fingerschlagtechnik darüber an. Wechsle die Akkorde taktweise und probiere aus! Das zweite Schlagmuster (Beispiel 3), das du kennenlernst, ist ebenfalls ein Standard-Muster. Achte auf den Leerschlag, der in der Mitte durch den Haltebogen erzeugt wird! Hier befindet sich kein Schlagzeichen, bewege also die Finger bzw. die Hand ohne anzuschlagen nach unten hin weg.


Schlagmuster im Sechzehntelnoten-Rhythmus

Das Spielen von Sechzehntelnoten-Schlagmustern (siehe Doppelbalken) gestaltet sich im Grunde genauso wie das Spiel mit Achtelnoten. Die doppelte Anzahl an Noten und somit Schlägen sind nun in einem Takt vertreten. Sie sind dadurch variationsreicher; oft werden sie schnell gespielt. Das erste Sechzehntel-Schlagmuster im Notenbild hat eine gleichmäßige Struktur, während das zweite abwechslungsreicher daherkommt. Wechsle auch hier die Akkorde taktweise.


Achtelnoten-Schlagmuster kreieren in 5 Stufen

In Beispiel 6 zeige ich dir jetzt einen schnellen und einfachen Weg, wie du dein eigenes Schlagmuster zum Begleiten erstellen kannst: Einen leeren 4/4-Takt füllen wir im ersten Schritt komplett mit Achtelnoten auf. Du siehst jetzt acht durchgängige Anschläge. In Schritt 2 entfernen wir die Anschläge, lassen aber die Achtelwerte als Platzhalter stehen. Jetzt hast du acht durchgängige Leerschläge. Im 3. Schritt beginne ich nach Geschmack die Platzhalter aufzufüllen. Erst mit zwei Anschlägen, dann nach etwas ausprobieren mit drei weiteren Anschlägen (siehe Schritt 4).

Du siehst nun klar und deutlich, wo Anschläge und wo Leerschläge zu spielen sind. Natürlich bewegt sich die Hand wegen der gleichen Notenwerte gleichmäßig runter und hoch. Bei anfänglichen Schwierigkeiten helfen dir die Zahlen weiter. Der letzte Schritt 5 stellt nun das Schlagmuster richtig notiert dar, über das du deine Akkorde spielst. Probiere reichlich aus, sei frei und kreativ! Warum der Haltebogen in der Mitte über beiden Noten und nicht eine punktierte Viertelnote? Eine „sichtbare Mitte“ im Takt erleichtert uns das Erfassen der Zeichen.

Sechzehntelnoten-Schlagmuster kreieren in 5 Stufen

Wie du in Beispiel 7 schon erkennen kannst, ändert sich das Grundprinzip bei den Sechzehntelnoten nicht – die Vorgehensweise ist die Gleiche! Dir stehen, verglichen mit den Achtelnoten-Schlagmustern, natürlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Die Noten werden zum leichteren Lesen in vier Blöcke à vier Noten gruppiert, die Zählweise wird dementsprechend angepasst. Achte auf die Schlagzeichen, dann kann nichts schiefgehen. Sobald du dein eigenes Muster startklar hast, wiederhole es stetig, um die Übergänge zu trainieren!


Schlagmuster im 3/4-Takt

… funktionieren in der Regel genauso in einem 6/8-Takt und sind leichter zu erstellen als gedacht! Um die Sache unkompliziert zu machen, nehme ich ein Schlagmuster eines 4/4-Taktes und kürze es am Ende einfach ab. Wir streichen eigentlich nur den „Wert“ einer Viertelnote aus dem Takt und schon haben wir die Länge eines 3/4-Taktes. Dabei spielt es keine Rolle, ob Pausen oder Noten gestrichen werden! Unser allererstes Schlagmuster aus Beispiel 2 dient uns als Vorlage. In Beispiel 8 siehst du das bereits modifizierte Schlagmuster. Deutlich zu erkennen sind die fehlenden beiden Achtelnoten am Ende, die bekanntlich zusammen eine Viertel ergeben. Die Zählzahlen kannst du gerne zur Kontrolle benutzen – eine wirklich einfache Angelegenheit, wie du sehen kannst.

Die anderen Muster lassen sich natürlich genauso umstellen. Vergleiche und merke dir die ganzen Schlagmuster aus der heutigen Folge, dann kannst du sie gezielt einsetzen und leichter in verschiedenen Songs anwenden! In Folge 3 zeige ich dir dann, wie du Ukulelen-Schlagmuster aufwerten kannst. Wir werden auch Schlagmuster besprechen, die man auf Tenor-Ukulelen mit Low-G-Tuning (mit tiefer G-Saite) spielt. Fragen, Anregungen und Kritik kannst du an workshops@daniel-schusterbauer.de senden. Viel Spaß beim Ausprobieren, gutes Gelingen und bis zum nächsten Mal!


G&B-Basics

Grundwissen, Workshops, Tipps & Tricks – Die G&B-Basics geben Antworten auf die meistgestellten Fragen rund um die Themen Gitarre & Bass. Da sie immer wieder neue Leser:innen erreichen und wichtige Themen erläutern, holen wir sie regelmäßig aus dem Archiv hervor.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Zweimal versucht das kostenlose “Spezial Ukulele Lernen ” Heft zu bestellen. Leider ohne Erfolg!!! 🙁

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Hallo Frank,
      es handelt sich wohl um ein technisches Problem, wir prüfen das gerade.
      Beste Grüße aus der Redaktion

      Auf diesen Kommentar antworten
  2. Ich würde mich über das Spezial “Ukulele Lernen ” freuen. VG Frank Langen

    Auf diesen Kommentar antworten
  3. Ich würde gern Ukulele lernen.
    Ich verstehe aber nicht, wie ich Akkorde und Noten gleichzeitig spiele?
    Entweder Noten um eine Melodie zu haben oder Akkorde für die Begleitung.
    Wo wird das genau erläutert, ich habe nichts dazu gefunden.
    Bisher bin ich skeptisch.
    Spiele immer wieder meine 4 Aklkorde, die ich stetig trainiere, aber was ist mit den Noten – der Melodie?

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Für einfache Liedbegleitungen spielt man nur die Akkorde
      und singt die Melodie dazu.
      Es macht auch Spass, wenn eine zweite Person ein Melodieinstrument spielt, z. B. Flöte.
      Für etwas fortgeschrittene Ukulelespieler/innen ist es auch möglich,
      Begleitung und Melodie gleichzeitig zu spielen.
      Hierzu z.B. das Lehrbuch von James Hill ansehen!

      Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.