Video-Workshop – Folge 4

Ukulele lernen: Barré-Akkorde, spezielle Schlagmuster und Transponieren

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Willkommen zur vierten Folge von Let’s Play Ukulele! Diesmal werde ich wieder praxisorientierten Stoff zeigen, den man effektiv und mit wenig Zeitaufwand einsetzen kann. Der linken Hand werden wir nützliche Barré-Akkorde verpassen, die in bestimmten Situationen bestens anwendbar sind. Die rechte Hand wird das Spiel mit Ghostnotes und das Slap-Spielen kennenlernen. Am Ende zeige ich einen simplen Weg, wie man schnell und problemlos Akkorde in leicht spielbare Tonarten verschieben (transponieren) kann.

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Alle Folgen im Überblick:

(zum Öffnen klicken!)

Folge 1: Stimmung & Modelle

Folge 2: Akkorde und Schlagmuster

Folge 3: Schlagmuster aufwerten und Low-G-Tuning

Folge 5: Fingerpicking-Ideen

Folge 6: Akkord-Licks, Special Effects und Chord Melody

 

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Nützliche Barré-Akkorde

In den Beispielen 1 bis 10 finden sich Barré-Akkorde – vom dritten bis zum fünfzehnten Bund übers Ukulelen-Griffbrett verteilt. Die jeweils fünf verschiedenen Dur- und Moll-Voicings mit dem Grundton C (siehe Markierung) eignen sich u. a. gut zum Erzeugen von Ghostnotes, da sie sich rasch abstoppen lassen.

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Damit die praktische Anwendung dieser Akkorde später nicht allzu zäh wird, habe ich in Beispiel 11 schon mal alle Töne der Ukulele sichtbar gemacht (siehe Graphik oben). Orientiere dich stets anhand der Grundtöne, dann ist das Verschieben und Anpassen der Akkorde kein Thema.


Schlagmuster mit Ghostnotes

Das Erzeugen von Ghostnotes innerhalb eines Schlagmusters ist eine beliebte Technik, um den Ukulelen-Klang rhythmisch aufzuwerten und interessant zu machen. Es handelt sich dabei um perkussive Geräusche, die durch das Anschlagen abgedämpfter Saiten entstehen. Die Ghostnotes können mit der linken und der rechten Hand gespielt werden. Was besser ist, hängt von der jeweiligen Situation ab.


Die linke Hand

Starten wir als erstes mit der Greifhand. Diese legt man flach auf die Saiten, ohne sie herunterzudrücken, ungefähr im Bereich des dritten Bundes. Als sehr einfache Vorübung kann man jetzt mit der rechten Hand Wechselanschläge spielen, um ein Gefühl für den Klang der Ghostnotes zu bekommen. Die Saiten sollten nicht schwingen, der Klang ist perkussiv!

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Bei der nächsten Vorübung kannst du den zuvor erlernten C-Dur-Akkord im dritten Bund einsetzen. Wie man in Beispiel 12 sehen kann, wechseln sich die Ghostnotes und der normale Akkordklang ab. Das bedeutet für die linke Hand beim Spielen: Druck von den Saiten nehmen (mit Akkordgriff), dann normal greifen und so weiter. Nur bei den Aufschlägen klingt folglich der Akkord.

Wenn das funktioniert, ist es Zeit für ein dienliches Schlagmuster, das du in vielen Songs und Situationen einsetzen kannst (siehe Beispiel 13). Auf Sechzehntelnoten basierend, und im Shuffle spielt man bei diesem Rhythmus jeweils immer zwei Ghostnotes vor den beiden Akkordklängen – im Prinzip wie zuvor. Das gleichmäßige Muster macht die Sache einfach. Wir verwenden darüber wieder die Standard-Akkordfolge C G Am F im halbtaktigen Wechsel – dieses Mal mit den Barré-Varianten zwischen dem zweiten und dem fünften Bund.

Konkret heißt das für den Akkord C-Dur: Voicing aus Beispiel 1 mit Grundton am 5. Bund; G-Dur: Voicing aus Beispiel 3 mit Grundton am 3. Bund; A-Moll: Voicing aus Beispiel 7 mit Grundton am 2. Bund; F-Dur: Voicing aus Beispiel 4 mit Grundton am 5. Bund. Mit Barré-Akkorden lassen sich Akkordklänge also gut steuern und somit Ghostnotes präzise platzieren.


Die rechte Hand

Auch mit der rechten Hand lassen sich bequem Ghostnotes erzeugen. Hierzu wird der rechte Handballen beim Anschlagen der Saiten mit einbezogen. Er dämpft bzw. stoppt sie im Moment des Anschlagens ab. Dadurch erhältst du den gewohnten Ghostnote-Sound. Um das richtige Gefühl für die Sache zu entwickeln, versuche als erstes mit der rechten Hand gleichmäßige Abschläge (über alle Saiten, versteht sich) auszuführen und dabei die Ghostnotes zu erzeugen. Passe die Handführung nach Bedarf an, um den gewünschten Klangeffekt zu erhalten und spiele nicht zu leise. Akkorde muss man jetzt noch nicht greifen. Als weitere Übung können wir auf Beispiel 12 zurückgreifen.

Du wechselst auch hier wieder zwischen den Klängen und benutzt wie gewohnt den Daumennagel für die Aufschläge. Achte beim Spielen hier nur auf die rechte Hand.

Für das nachfolgende Schlagmuster in Beispiel 14 können wir die einfachen, normalen Akkorde (C G Am F) einsetzen, da unser Fokus auf der rechten Hand liegt. Platziere die Ghostnotes in diesem Schlagmuster auf den dritten und auf den siebten Schlag und erhöhe später das Tempo. Die linke Hand wechselt hierbei die Akkorde ganz normal.


Slap-Schlagmuster

Beim Slap-Spielen klopft man mit der Innenseite der rechten flachen Hand mittig auf das Ukulelen-Griffbrett. Um diesen perkussiven Sound herum bauen wir dann die restlichen Anschläge. Kräftig und mit etwas Schwung anschlagen kann dabei nicht schaden.

Wir unterscheiden beim Slap-Spielen im Großen und Ganzen zwischen den vier folgenden Bewegungen: Dem normalen Abschlag mit den Fingernägeln, dem normalen Aufschlag mit dem Daumennagel, dem Slap-Schlag auf das Griffbrett mit der Finger-Innenseite und dem Aufstreifer vom Griffbrett ebenfalls mit der Finger-Innenseite.

Eine simple Vorübung fürs eigentliche Schlagmuster zeigt Beispiel 15. Man schlägt dabei ganz normal ab und auf, dann wird auf das Griffbrett geklopft (siehe Kreuz), und alles wird wiederholt. Diese Abfolge dürfte relativ schnell erledigt sein und es geht weiter mit dem 2- taktigen Slap-Schlagmuster in Beispiel 16. Über zwei Takte verteilt kommen hier nun alle vier erwähnten Bewegungen vor. Um dir nicht jede einzelne Bewegung vorzukauen: Beachte die Anschlagszeichen unter den Noten. Sie bieten eine Hilfestellung und führen dich entlang der zwei Takte. Bei Unsicherheiten helfen die Zählzahlen weiter!

Im ersten Takt muss man auf fünf, im zweiten Takt auf insgesamt sieben hörbare Schläge kommen! Wichtig: Das Aufziehen bzw. Aufstreifen mit der Finger-Innenseite entlang der Saiten erfolgt immer unmittelbar nach einem Griffbrett-Slap. Das heißt, Slap und Aufstreifen stellen eine Einheit dar.


Transponieren

Wie vielleicht schon bekannt, ermöglicht das Transponieren einen Wechsel zwischen den verschiedenen Tonarten. Tonarten beinhalten Akkorde, genauer Stufenakkorde, die wir durch das Transponieren praktisch austauschen können. Zweck des Ganzen ist in erster Linie, leicht zu spielende Akkorde bzw. Akkordfolgen zu erhalten, ohne die Sache – den Song an sich – grundlegend zu verändern. Denn nicht jeder Akkord ist auf der kleinen Ukulele angenehm zu greifen!

Die Akkorde werden somit beim Transponieren im gleichen Verhältnis verschoben und sind hinterher besser anwendbar als zuvor. Das ist zumindest das Ziel, und du entscheidest selbst, wann du das Transponieren für nötig hältst. Grundsätzlich ist C-Dur die leichteste Tonart auf der Ukulele – bezogen auf das Akkordspiel. Hier finden sich auch die Akkorde unserer Standard-Akkordfolge C G Am F wieder. Aber auch beispielsweise G-Dur oder F-Dur sind einfach zu handhabende Tonarten auf der Uke.

So geht‘s am schnellsten: In den meisten Fällen ist in der Popmusik der erste Akkord eines Songs Tonart-bestimmend. Mit diesem Wissen ausgestattet nehmen wir nun die Akkorde C G Am F und versuchen, diese mit Hilfe der Schablone in Beispiel 17 (s.o.) in die Tonart G-Dur zu transponieren. Diese Schablone beinhaltet alle zwölf Halb-Töne, wobei die Felder mit Doppelbelegung die „Enharmonische Verwechslung“ darstellen.

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Wie du sicher weißt, liegt der Unterschied bei diesen Tönen nur in der Theorie. Die rot eingekreisten Töne sind die jeweiligen Grundtöne unserer alten Akkordfolge (C markiert als erster Ton). Um nun alle Akkorde von der alten Tonart C-Dur in die neue Tonart G-Dur zu verschieben, zählst du zuerst den Abstand vom C zum G – egal in welche Richtung – und überträgst dann das gleiche Ergebnis auf die restlichen Töne. Die Akkordqualität (wie z. B. Moll) bleibt bestehen und verändert sich hierbei nicht.

Im Klartext heißt das: Vom C zum G beträgt der Abstand 7 Töne, die du jetzt zum Ermitteln der neuen Akkorde weiter verwendest. Vom nächsten Akkord G aus 7 Töne gemessen ergibt den neuen Akkord D, aus Am wird somit Em und aus F wird schließlich der neue Akkord C. Die transponierten Akkorde in der Tonart G-Dur lauten demnach: G D Em C! Um die alten Akkorde in die Tonart F-Dur zu transponieren wären 5 Töne das Maß und das fertige Ergebnis F C Dm Bb! Und so weiter…

Viel Spaß beim Anwenden! Das wars schon wieder für dieses Mal. Die nächste Folge widmet sich voll und ganz dem Fingerpicking. Bis dahin und alles Gute!


G&B-Basics

Grundwissen, Workshops, Tipps & Tricks – Die G&B-Basics geben Antworten auf die meistgestellten Fragen rund um die Themen Gitarre & Bass. Da sie immer wieder neue Leser:innen erreichen und wichtige Themen erläutern, holen wir sie regelmäßig aus dem Archiv hervor.

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