Primär-Sound und technische Eigenschaften des Pickups in Einklang bringen

Tipps zum Kauf von Tonabnehmern

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Am Anfang aller Überlegungen sollte man sich einige Gedanken darüber machen, was das Instrument, das neue Tonabnehmer bekommen soll, jetzt kann und wie die Wunschvorstellung aussieht. Denn Instrumente, die aufgrund ihres eigenen Naturklangs (= Primär-Sound) limitiert sind, werden auch mit den weltbesten Pickups keine herausragenden Instrumente werden. tipps-zum-kauf-von-tonabnehmern-aufmacher

Es ist ja nicht so, dass ein Pickup den Sound „macht“. Dies muss er den Saitenschwingungen überlassen, und die werden durch die Konstruktion, die Materialien inkl. Hardware und die Qualität des Instrumentes sowie durch die Spielweise des Musikers geprägt. Ein Pickup kann nur übertragen, was er über das Schwingungsverhalten der Saiten vorgesetzt bekommt. Was bedeutet, dass man sich vor dem Kauf sowohl mit dem Primär-Sound seiner Gitarre – also: wie klingt meine Gitarre akustisch, ohne an den Verstärker angeschlossen zu sein? – als auch mit den technischen Eigenschaften des Pickups auseinandersetzen sollte.

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Also:

  • Sei dir sicher, dass ein neuer Pickup dein Problem auch lösen kann. Will sagen: Wenn die Brücke deiner Gitarre z. B. verhindert, dass die Gitarre so klingt, wie sie deiner Meinung nach soll, dann befasse dich zuerst mit der Brücke. (Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie nicht Ihr Lieblings-Forum, sondern Ihren Service-Fachmann … )
  • Selten vertragen sich z. B. Pickups mit besonders gut ausgeprägtem dynamischem Verhalten mit flach klingenden und undynamischen Instrumenten.
  • Nicht günstig ist das Kombinieren eines stark mittenbetonten Pickups mit einer Gitarre, die akustisch wenig Mitten aufweist.
  • Leistungsstarke Pickups harmonieren in der Regel mit modernen Verstärkern (mit Kanalumschaltung) sehr gut.
  • Schwache Vintage-Pickups passen besser zu Vintage-Amps und vorgeschalteten Effekt-Pedalen.
  • Metal und Hardrock funktionieren mit klaren, knackigen Pickups, die eine schnelle Tonansprache besitzen, deutlich besser als mit mittenbetonten, „bluesigeren“ Pickups.
  • Pickups mit keramischen Magneten sind interessante Alternativen. Metal-Sound ohne Keramikmagnete wäre undenkbar! Aber Firmen wie Joe Barden, Bill Lawrence, Kent Armstrong, G&L und andere sind darauf spezialisiert, mit keramikbestückten Pickups einen prima Sound auch abseits von Metal zu erzeugen.
  • Aktive Pickups sind immer dann eine gute Alternative, wenn man mit sehr viel Verzerrung, einem aufwendigen Effektsystem und vielleicht noch in einem Down-Tuning spielt. Bei der Wahl des richtigen Pickups gilt der Grundsatz: Lieber die akustischen Stärken des Instrumentes durch neue Pickups betonen, als eine gewaltsame Veränderung des Grund-Sounds der Gitarre herbeiführen zu wollen. Dies wird nie zu einem wirklich guten und dann zufriedenstellenden Ergebnis führen.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Genau!
    Pickups können nur das übertragen, was an Klang von den Saiten kommt. Allerdings hat ein Pickup auch eine Resonanzfrequenz. Die liegt höher bei Single Coils als bei Humbuckern. D.h. der Pickup ist kein linear übertragendes Gebilde, sondern ein Frequenzfilter (googelt mal nach Helmut Lemme).
    Low-Output-Pickups wie Vintage Strat Pickups oder P.A.F. Humbucker arbeiten tendenziell linearer als High-Output-Pickups. Da muss man den Verstärker mehr aufdrehen, dafür wird aber der Klang der Gitarre mehr HiFi übertragen.

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