The Art Of Bass

New Afrobeats: Ein Blick über den Tellerrand

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Weil es so schön groovt, und weil es ein wirklich unerschöpfliches Reservoire an afrikanischen Rhythmen und Grooves gibt, möchte ich mich diesem Thema ein weiteres Mal widmen.

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Das wesentliche Element der afrikanischen Rhythmen ist ihre komplementäre Natur, d.h. alle Instrumente spielen etwas Unterschiedliches, aber greifen trotzdem musikalisch ineinander. Das macht das Besondere dieser Grooves aus. In meinen Playbacks kann ich leider nicht immer alle Instrumente wiedergeben, deshalb kann ich nur raten, sich in diese Musik etwas reinzuhören.

Dieses Ineinandergreifen geschieht immer mit einer emotionalen Leichtigkeit, und deshalb sind diese Grooves auch immer beschwingt. Schwergewichtige Härte wie in manchen Rockstilen findet man hier nicht, immer sind die Freude, die Leichtigkeit und der ausgelassene Tanz die Wurzel. Afrika ist sehr groß, insofern gibt es dort eine Unzahl an unterschiedlichen Rhythmen, dennoch verbindet sie alle diese Leichtigkeit und Komplementarität. Selbst die nördliche Arabische Musik hat dieses Element.

Warum auch immer, findet man allerdings in Westafrika die heißesten Rhythmen, im nördlichen Ostafrika (wie z.B. in Äthiopien) geht es dagegen etwas ruhiger zu Werke. Musik aus Zentral- und Südafrika hat auch wieder eine ganz eigene Färbung, dennoch findet man auch hier wieder die typisch afrikanische Leichtigkeit.

GROOVE-AUSWAHL

Zu den Beispielen: Im Groove 1 treffen sich der Bass, die Snare und die Keys immer auf der letzten Sechzehntel vor der 2. An diesem rhythmischen Haken ist der ganze Groove aufgehängt, und er sorgt dafür, dass er immer Up ist und weiterfließt.

Im Groove 2 sieht man sehr schön, wie sich Schlagzeug und Bass ergänzen. Das Keyboard nimmt hier eine flächigere Funktion ein, dennoch wechseln die Akkorde immer auf der 3-und, was wiederum mit der Bassdrum ein gemeinsamer rhythmischer Aufhänger ist.

In Groove 3 geht es etwas flotter voran. Während das Schlagzeug mit einem stetigen Four-on-the-Floor-Rhythmus die Basis hält, gibt das Keyboard eine rhythmische Figur vor, welche vom Bass aufgenommen, und gleichzeitig auch rhythmisch virtuos umspielt wird.

In Groove 4 gibt das Schlagzeug einen entspannten Beat vor, in dem es sich der Bass auf wunderbare Weise bequem macht. Eine beschwingte Basslinie mit Bewegung und Ruhepolen, die vom Keyboard entspannt mit den Akkordwechseln jeweils auf der 3-und unterstützt wird.

Es macht einfach Freude, diese Grooves zu spielen. Probiert es einfach mal aus. Viel Spaß dabei!

(Die Noten können durch Anklicken vergrößert werden)

(erschienen in Gitarre & Bass 05/2022)

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