Die letzten uns noch verbleibenden Intervalle dieser Reihe stellen die Septimen dar, denen wir in dieser Folge unsere volle Aufmerksamkeit schenken werden.
Bei ihnen unterscheidet man zwischen der kleinen Septime, die aus 10 Halbtonschritten besteht, und der großen mit einem Tonabstand von 11 Halbtonschritten. Beide Intervalle besitzen, ebenso wie der Tritonus und die Sekunden, einen sehr dissonanten, stark auflösungsbedürftigen Charakter.
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Beginnen wir zunächst mit der genauen Bestimmung der kleinen Septime mithilfe der Klaviatur in Abb.1. Septime bedeutet sieben, demnach benötigen wir für den 1. Schritt sieben weiße Tasten des Klaviers, z. B. C – H. In einem 2. Schritt wird nun die genaue Anzahl der Halbtonschritte durchgezählt, die 10 beträgt. Da C – H aber 11 Halbtonschritte ausmacht, muss das H auf ein Bb erniedrigt werden, um den richtigen Tonabstand C – Bb zu erhalten.
Um dieses Intervall ausgiebig trainieren zu können, habe ich hier alle Notenpaare für das chromatische Auf- und Abwärtsspielen und Mitsingen in der großen Runde (Beispiel 1) aufgeschrieben:
Cis – H = Des – Ces, D – C, Dis – Cis = Es – Des, E – D, Eis – Dis = F – Es, Fis – E = Ges – Fes, G – F, Gis – Fis = As – Ges, A – G, Ais – Gis = Bb – As, H – A, His – Ais = C – Bb.
Die kleine Septime stellt übrigens das Komplementärintervall zur großen Sekund dar, d. h. die Notennamen einer kleinen Septime aufwärts sind die gleichen wie jene einer großen Sekund abwärts – so kann man es sich leichter merken.
In Beispiel 2 kannst du dir den Klang dieses Intervalls in verschiedenen Sounds anhören, in Abb. 2 und 3 findest du dazu einige mögliche Positionen am Griffbrett. Wenden wir uns nun den großen Septimen zu. Für ihre exakte Bestimmung benötigen wir wieder sieben weiße Tasten der Klaviatur und erhalten wie zuvor das Notenpaar C – H. Die große Septime besteht allerdings aus einem Tonabstand von 11 Halbtonschritten, deshalb bleibt es nach dem genauen Abzählen bei C – H.
Für die große Runde in Beispiel 3 habe ich hier alle Notennamen für dich:
C – H, Cis – His = Des – C, D – Cis = Eses – Des, Dis = Cisis = Es – D, E – Dis = Fes – Es, F – E, Fis – Eis = Ges – F, G – Fis = Ases – Ges, Gis – Fisis = As – G, A – Gis = Bbb – As, Ais – Gisis = Bb – A, H – Ais = Ces – Bb.
Die große Septime bildet das Komplementärintervall zur kleinen Sekund, auch hier kannst du dir mit bereits gelernten Ton-Paaren behelfen.
Das Beispiel 4, in mehreren Sounds gespielt, ist zum Verinnerlichen des neuen Tonabstandes gedacht. Abb. 4 und 5 zeigen unterschiedliche Greifweisen am Griffbrett.
Septimen sind sehr häufig in der Akkordbegleitung, in den sogenannten Sept-Akkorden zu finden, hier findest du einige Beispiele aus bekannten Songs:
Zum Vertiefen der neuen Intervalle habe ich die folgenden Gehörtraining-Übungen für dich:
Beispiel 5: kleine und große Septime, Töne hintereinander,
Beispiel 6: selbiges, Töne gleichzeitig,
Beispiel 7: selbiges, gemischt,
Beispiel 8: selbiges, Töne hintereinander, am Bass,
Beispiel 9: alle Intervalle,
Beispiel 10: alle Intervalle, Töne hintereinander, am Bass.
Solltest du bei den Beispielen 9 und 10 Schwierigkeiten haben, wiederhole einige Übungen von früheren Lektionen. Habe Geduld mit deinen Ohren, sie benötigen manchmal etwas Zeit, um all die feinen Unterschiede präzise wahrnehmen zu können!
Auf meiner Homepage jilycreek.com findest du Infos sowie Links zu vorangegangenen Workshops!