Die Reihe der Intervalle mit den bereits besprochenen Sekunden, Terzen, reinen Primen, Quarten, Quinten und Oktaven möchte ich nun mit den Sexten fortsetzen und hier zunächst die großen Sexten detailliert betrachten bzw. in unsere Gehörtrainings-Übungen integrieren.
Um ihren genauen Tonabstand definieren zu können, nehmen wir die abgebildete Klaviatur zur Hand und suchen als erstes eine Reihe von sechs weißen Tasten, z. B. C – A, da das Intervall Sext = sechs bedeutet. In einem zweiten Schritt zählen wir die Halbtonschritte, die bei der großen Sext 9 sein müssen, diesmal mit Hilfe der weißen und schwarzen Tasten. Von C ausgehend (also C-Cis, Cis-D etc.) enden wir nach 9 Halbtonschritten wiederum am Ton A. Somit ist C – A unsere große Sext.
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Wollen wir nun dieses Intervall vom Ton A aus bilden, so finden wir nach sechs weißen Tasten den Ton F. Da es von A – F aber nur 8 Halbtonschritte sind, muss das F um einen Halbtonschritt auf Fis erhöht werden, um eine große Sext zu bilden.
Für die große Runde in Beispiel 1 (du kennst es ja bereits, die Töne spielen und mitsingen, beim Aufwärtsgehen nur Kreuz- und beim Abwärtsgehen nur b-Vorzeichen verwenden) findest du hier eine Auflistung aller großen Sexten:
Der jeweils zweite Intervallton kann bei dieser Übung statt auf der A-Saite fünf Bünde höher, auch auf der D-Saite ein Bund tiefer gegriffen werden, sollte dir die Streckung in der linken Hand zu schaffen machen. Vergleiche dazu die verschiedenen Greifmöglichkeiten auf den Fotos.
Die große Sext stellt übrigens das Komplementärintervall zur kleinen Terz dar. Deshalb sind die Töne einer großen Sext aufwärts (z. B. C-A) die gleichen wie jene einer kleinen Terz abwärts (A-C). Beide Intervalle gemeinsam ergeben eine Oktave.
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
Mit dem Beispiel 2 kannst du dir den Klang dieses Intervalls mit verschiedenen Sounds weiter verinnerlichen. In der Praxis findest du die große Sext oft in der Blues- und Rock’n’Roll-Begleitung, wo sie sich entweder mit Quinten abwechselt (Beispiel 3) oder als eigenes Stilelement eingesetzt wird (Beispiel 4). Suche dir dazu auch Beispiele aus bekannten Melodien, wie z. B.:
In den folgenden Hörübungen wird die große Sext mit allen bisherigen Intervallen kombiniert:
Beispiel 5: reine 1, kleine 2, große 2, kleine 3, große 3, reine 4, reine 5, große 6, reine 8, Töne hintereinander gespielt,
Beispiel 6: selbiges, Töne gleichzeitig,
Beispiel 7: beides gemischt,
Beispiel 8: ebenso, mit verzerrtem Sound,
Beispiel 9: Töne hintereinander, am Bass.
Ich wünsche dir alles Gute für deine akustische Reise!
Auf meiner Homepage jilycreek.com findest du Infos sowie Links zu vorangegangenen Workshops!