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Instant Shredding: Picking Workout

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Willkommen bei Instant Shredding! In dieser Ausgabe werden wir uns mit der Alternate-Picking-Technik, auch Wechselschlag genannt, beschäftigen. Alternate Picking gehört zu den Grundtechniken auf der Gitarre und erfordert meiner Erfahrung nach etwas Geduld. Eine gute Technik entwickelt sich, indem man bestimmte Bewegungsabläufe täglich wiederholt. Dabei sollte man nicht immer das Gleiche üben, sondern sich ein Repertoire von vielen Übungen und Ideen aneignen.

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In dieser Kolumne geht es mehr darum, verschiedene Ideen mit einfachen Konzepten zu entwickeln, die dir helfen können, von den üblichen Licks und Patterns wegzukommen. Ich brauche wahrscheinlich nicht zu erwähnen, dass alle Licks und Patterns mit einem strikten und konstanten Wechselschlag gespielt werden sollten.

Hier noch ein Übungstipp: Spiele alle Beispiele auch in anderen Rhythmen. Am einfachsten ist es natürlich, Sechzehntel in Achteln und Sextolen in Triolen zu spielen. Die Beispiele 1-10 zeigen dir einfache Zwei-Saiten-Skalen-Sequenzen, die alle aus einfachen Skalen oder Intervallbewegungen entstehen. Entwickle dabei auch Variationen durch einfache Anwendung des klassischen Prinzips der Variationsentwicklung: Ursprung, Umkehrung, Krebs und Krebs-Umkehrung. Ich habe die Übungen nach Rhythmus in aufsteigender Reihenfolge geordnet.

In den Beispielen 11-17 habe ich die einfachen Sequenzen zu langen Tonleiterbewegungen weiterentwickelt, die entweder vertikal, also in Position, oder horizontal, das heißt mit Hilfe von hexatonischen Tonleiterkomponenten, zusammengesetzt sind. Die ersten vier Beispiele zeigen einfache Skalensequenzen mit zwei Saiten, die ich aus Kombinationen kleinerer Sequenzen entwickelt habe. Es gibt so viele Möglichkeiten, die traditionellen und einfachen Bewegungen in etwas Interessanteres zu verwandeln.

Beispiel 11 zeigt die erste Sequenz als vollständige aufsteigende In-Position-Bewegung. Beispiel 12 zeigt die vierte Sequenz als In-Position-Skala-Sequenz. In Beispiel 13 habe ich die Variation des fünften Beispiels verwendet, um eine lange absteigende Skalenbewegung über drei Oktaven zu bilden. Bei den Beispiele 14 und 15 handelt es sich um die Beispiele 7 und 10 als In-Position-Skalenlauf. Betrachte diese Ideen als einfache Anregung für deine musikalischen Möglichkeiten.

Beispiel 16 zeigt eine ganz andere Idee. Hier kombiniere ich eine Folge von fünf und sieben aufsteigenden Noten zu zwei rhythmischen Gruppen von jeweils sechs Noten. Im letzten Beispiel 17 kombiniere ich zwei verschiedene Skalenelemente: Zwei Gruppen von Quintolen und eine absteigende Gruppe von Sextolen. Die Idee ist einfach, aber sehr wirkungsvoll. Versuche dieses Lick auch mit den hexatonischen Skalenelementen zu kombinieren. Wichtig ist hier, dass du deine eigenen Ideen aus den bestehenden üblichen Skalensequenzen entwickelst und diese dann in allen möglichen Lagen und Positionen übst.

Wie ich schon sagte, kannst du neue Ideen aus den üblichen Skalen-Sequenzen kreieren und logische und vor allem melodische Sequenzen entwickeln, indem du einfach die Kompositionstechniken Ursprung, Umkehrung, Krebs und Krebs-Umkehrung anwendest. Es braucht etwas Geduld, aber durch bewusstes Üben kannst du dein eigenes Repertoire und vor allem eine gute Anschlagstechnik entwickeln. Das Begleitvideo zeigt dir die Beispiele in verschiedenen Tempi, von langsam bis schnell, und im Zusammenhang mit einem Backing Track. Der Backing Track ist in D-Lydisch/A-Dur (124bpm) und kann natürlich auch für andere Übungen verwendet werden.

Ich bin immer dankbar für Fragen und Anregungen und versuche, alle zu beantworten. Mehr Infos unter www.germanschauss.com. Bis zum nächsten Mal und viel Spaß beim Shredden!

(erschienen in Gitarre & Bass 07/2023)

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