Pimp your Cheapo - Epiphone Casino - 7

Guitar Tuning: Steg- und Tremolo-Montage

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Nachdem wir in der letzten Folge das Schlagbrett und die Potiknöpfe lackiert haben, biegen wir so langsam auf die Zielgerade ein und die Arbeit an unserem Pimp-Objekt nähert sich dem Ende zu. Aber der Teufel ist ein Eichhörnchen, deshalb liegen noch ein paar Fallstricke aus. Doch der Reihe nach:

Steg-Montage

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Als Steg haben wir einen wunderschönen Rollensteg von der Firma ABM ausgewählt. Derselbe Steg findet sich auch auf vielen alten Gitarren vom amerikanischen Hersteller Guild und leistet dort in Verbindung mit einem Bigsby-Vibrato gute Dienste. Dieser Steg hat den Vorteil, dass sich dank der Rollen die Saiten bei Betätigung des Vibratos nicht so leicht verstimmen. Außerdem können bei diesem Rollensteg die Rollen selbst in ihrer seitlichen Position verstellt werden, sodass bei eventuellen Ungenauigkeiten bei den Bohrungen der Stegbolzen die Saitenführung über Pickups und Griffbrett ausgeglichen werden kann. Eine praktische Sache. Bei der ersten Anprobe des Stegs stellt sich (mal wieder) heraus, dass die neuen Bolzen etwas kleiner sind als die alten, ursprünglich auf dieser Gitarre montierten Exemplare. Das ist leider ein Problem, das häufig bei der Umrüstung preiswerter Instrumente mit hochwertiger Hardware auftritt.

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Hülsen passen nicht

Also flink einen Holzdübel eingeleimt und diesen mit dem passenden Bohrer genau in seiner Mitte neu aufgebohrt. Schon passen die neuen Hülsen. Am einfachsten gelingt diese Bohraktion mit einer langsam laufenden Bohrmaschine, die mit einem Holzbohrer mit Zentrierspitze bestückt ist. Da viele Bohrständer bzw. Ständerbohrmaschinen eine zu geringe Ausladung haben, können wir damit nicht arbeiten, denn die zu bohrenden Löcher liegen zu weit im Korpusinneren. Hier brauchen wir die Hilfe einer zweiten Person, die im Abstand von etwa zwei Metern abcheckt, ob wir die Bohrmaschine im 90°-Winkel halten.

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Steg fertig montiert

Montage des Vibrato-Systems

Das wird interessant, denn…eine Einbauanleitung liegt nicht bei. Also einfach mal die verschiedenen Inbusschrauben ausprobieren und feststellen, was sie machen. Gut, einige Schrauben scheinen die insgesamt solide Maschinerie lediglich zusammenzuhalten. Bei näherer Betrachtung stelle ich dann fest, dass sich tatsächlich die Stange, in die die Saiten eingefädelt werden, nach rechts oder links verschieben lässt. Sollte nach dem Einbau also bemerkt werden, dass die Saiten nicht ganz mittig über den Steg laufen, könnte man hier noch etwas nachstellen. Prima Idee – und eine praktische Verbesserung gegenüber einem Original-Bigsby.

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Duesenberg-System aus der Schachtel

Prinzipiell ist der Einbau des Duesenberg Deluxe Tremola also kein Problem, alle Parts erklären sich von selbst. Zur Kontrolle der Saitenführung ziehe ich zunächst die beiden E-Saiten auf und zentriere das Duesenberg-System auf dem Instrument. Dann die Bohrlöcher mit dem Spitzbohrer markieren und mit dem Dremel vorsichtig bohren. Zum Schluss das Vibratosystem festschrauben – fertig! Ach ja – nicht vergessen: Das aus dem Korpus herausgeführte Massekabel bei dieser Gelegenheit in eines der Schraubenlöcher stecken. Danach können die restlichen Saiten aufgezogen werden. Ggf. kann nun der Saitenabstand am Rollensteg nachgestellt werden. Hier in unserem Fall passte jedoch bereits alles bestens und die Saiten verlaufen vorbildlich mittig über die Polepieces der Pickups.

Soweit für heute. In der nächsten Folge werde ich das nun fertige Instrument einstellen.

Also Hals, Sattelkerben, Saitenlage, Oktavreinheit und der Abstand der Pickups zu den Saiten. Dann kommt der Soundcheck und natürlich einige Bilder der gelungenen Pimp-your-Cheapo Aktion. Da letztendlich auch diese Aktion mit nicht wenig Geld verbunden war, werde ich auch noch einen Blick auf die Kosten werfen.


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