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Guitar Basics – Modes: Dorisch

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Beispiel 11 zeigt sogenannte dorische I-IV-Akkord-Vamps, also die sich ständig wiederholende Abfolge von zwei Akkorden. Die II-V-Deutung dieser Bespiele ist falsch, weil der jeweils erste Akkord immer das tonale Zentrum etabliert. In Beispiel 2 haben wir gelernt, dass die „6“ der Signature-Ton von Dorisch ist. Aber warum? Er sorgt dafür, dass auf der IV. Stufe ein Dur-Akkord entsteht. Der I-IV-Vamp von Pink Floyds ‚Another Brick In The Wall‘ ist in D-Dorisch. Die berühmte „6“ ist die Durterz von G auf der IV. Stufe. Pink Floyd haben mit dorischen I-IV-Vamps Rockgeschichte geschrieben. Aber auch Santana mit ‚Evil Ways‘ oder ‚Oye Como Va‘, Bill Withers mit ‚Use Me‘ oder The Allman Brothers Band mit ‚In Memory Of Elizabeth Reed‘ haben sich dieses Vamps bedient.

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Beispiel 12 zeigt die nur aus den diatonischen Dreiklängen von D-Dorisch bestehende Akkord-Substanz von ‚Another Brick In The Wall, Pt.2‘. Dave Gilmour beherrscht seine Dreiklänge in allen Umkehrungen. Es gibt aber nicht nur die I-IV-Vamps. Die hinreißende Akkordfolge im Chorus von Christopher Cross’ Megahit ‚Ride Like The Wind‘ besteht nur aus dorischen Stufenakkorden.

Beispiel 13 zeigt diese Akkordfolge, für bessere Anschaulichkeit nach D-Dorisch transponiert. Die Stufenabfolge ist: I II III, I III II, I II III, III, II, I, VII. Dorisch spielt auch im modalen Jazz eine große Rolle.

Beispiel 14 zeigt das zentrale Lick der epochalen Miles-Davis-Komposition ‚So What‘ in D-Dorisch. Den Abschluss bilden The Doors mit ihrem Kult-Song ‚Riders On The Storm‘, der auf einem I-IV-Vamp in E-Dorisch basiert.

Beispiel 15a zeigt die im Original von Jerry Scheff gespielte Bassline, und Beispiel 15b dann Ray Manzareks legendären E-Piano-Lauf im Intro, der nur aus fallenden diatonischen Terzen besteht.


(erschienen in Gitarre & Bass 05/2023)

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