Kurzer Blick auf die Pimp-Wunschliste von Mike Stumpf, dem Casino-Besitzer: Richtig – Mechaniken stehen ziemlich weit oben, gleich gefolgt von den Pickups samt Elektronik.
Mechaniken
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Leider sieht man den heute verwendeten Mechaniken oft nicht mehr an, ob sie qualitativ hochwertig oder aus billigem und weichem „Trompetenblech” gefertigt sind. Denn die gute Optik ist oft leider nur eine Täuschung. Klar ist, dass auf preiswerten Instrumenten ebenso preiswerte Mechaniken verbaut sein müssen. Anders ist ein günstiger Verkaufspreis nicht zu erreichen. Tauscht man diese preiswerten Mechaniken gegen ordentliche Varianten aus, wird man ziemlich sicher mit einer besseren Stimmbarkeit und vor allem mit deutlich weniger Verstimmungsproblemen belohnt. An dieser Stelle soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass die Stimmprobleme vieler Gitarren ihren Ursprung unter anderem auch in einem Sattel mit zu engen oder schlecht gefeilten Saitenführungen haben. Grundsätzlich würde ich bei Stimmproblemen zuerst an dieser Stelle anfangen. Zu diesem Thema komme ich noch am Ende dieser Artikelserie, wenn es um das Einstellen und das Feintuning geht.
Neben der reinen Funktionalität der Mechaniken spielt selbstverständlich auch deren Optik eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung für unser Instrument. So finde ich beispielsweise die Sperzel-Mechaniken des Gretsch Brian-Setzer-Modells mit ihrer Locking-Funktion, sehr guter Gängigkeit und ihrem vergleichsweise geringen Gewicht zwar verlockend – aber sie passen optisch in keinster Weise auf solch ein klassisches Instrument. Auch verlangt die schlanke Kopfplattenform unserer Epiphone nach leichten, filigranen Mechaniken. Eben einem Modell, wie es in der guten, alten Zeit in ähnlicher Form auf den Originalen auch montiert war.
Ein Glück, dass in Deutschland mit der Firma Schaller immer noch einer der weltbesten Hersteller von Mechaniken ansässig ist. Weiteres Glück für uns: Schaller stellt seit einiger Zeit ein für unser Pimp-Objekt perfekt passendes Modell (ST6NI-Vintage-5000V 3R/3L) mit sehr netten Flügeln im Vintage-Look her. Hochwertige Qualität ist hier auch bei den einfach konstruierten Mechaniken garantiert.
Passt, passt nicht
Leider passen die Hülsen für die Kopfplattenoberseite nicht in die vorhandenen Bohrlöcher. Also sind die Schaller- leider keine 1:1-Replacement-Mechaniken, sondern bringen zusätzliche Arbeit mit. Beim Nachmessen stellt sich heraus, dass die Epiphone-Hülsen knapp unter 9 mm Einbaudurchmesser haben und sich somit im korrekten Maßbereich für Vintage-Mechaniken (8,8 mm) befinden.
Die Schallerhülsen weisen aber unverständlicherweise knapp 10 mm (genau 9,8 mm) Durchmesser auf. Immerhin passen die Löcher für die beiden Befestigungsschrauben auf der Kopfplattenrückseite, sodass an dieser Stelle keine weiteren Bohrungen nötig sind.
Die Lochbohrungen für die Hülsen auf der Kopfplattenoberseite lassen sich am einfachsten mit dem Dremel und dem kleinen Rundschleifer aufschleifen (wird etwas ungenau, ist aber weitgehend gefahrlos) oder mit einem scharfen 10 mm Senker (aus dem Baumarkt), montiert auf einem Akkuschrauber, aufreiben. Achtung: Bitte niemals mit Bohrer und Bohrmaschine an die Mechanikenlöcher herangehen.
Solche Aktionen gehen in aller Regel schief, der größere Bohrer verkantet sich im kleineren Bohrloch. Auch sollte das neue 10 mm Loch nicht durch die komplette Kopfplatte hindurchgebohrt werden, sondern nur so tief ausgearbeitet werden, dass die Hülse hinein passt. Beim Einschlagen der Hülsen sollte man ebenfalls große Vorsicht walten lassen. Die Lochbohrungen müssen so bearbeitet sein, dass die Hülsen leicht in ihre Löcher hineingehen. Lieber verwenden wir hier ein oder zwei Tropfen Klebstoff (dickflüssiger, gelartiger Sekundenkleber), als dass die Kopfplatte aufgrund eines zu engen Lochs einen Riss bekommt! Auch muss die Kopfplatte beim vorsichtigen Einhämmern so unterlegt werden, dass sie unter keinen Umständen brechen kann.
Beim nächsten Mal kommen dann die Elektronikbastler zum Zuge. Erst werden wir uns überlegen, wie die fertige Schaltung aussehen soll. Schließlich soll viel Gretsch und wenig Epiphone übrig bleiben. Dann aber auch, wie wir das Ganze realisieren. Gut auch, dass man beim Einbau von Pickups, Neugestaltung von Elektronik und Schaltung wieder viel selber machen kann. Einen ordentlichen Lötkolben (50 Watt) mit breiter Lötspitze brauchen wir dazu. Den also schon mal vorab besorgen. Der Einbau von Kabel, Schalter und Pickups in eine Semiakustik ist aufgrund des fehlenden E-Fach-Zugangs bekanntermaßen etwas kniffelig und braucht einige Tricks. Mehr dazu in der sehr spannenden nächsten Folge.
Aber warum zum Teufel bringt Schaller so viele Austauschmechaniken mit 9,8mm -in dessen Maaß es keine Senker gibt- statt mit 10mm Durchmesser -für die es überall Senker gibt- heraus?
Das spricht leider arg gegen den Hersteller, da ein Einbau erheblich erschwert wird.
Ich will auf meine Slash Spezial-II Epiphone gute Mechanik verbauen kann mir wer Tipps geben,ausserdem möchte ich statt der Keramik Hambucker Metall (bessere verbauen
Wenn man ein Loch größer bohren muss, kann man hierzu entweder eine Bohrschablone bauen (Hartholzplatte mit entsprechendem Loch) die man korrekt über dem zu engen Loch zentriert und mit zwei Schraubzwingen fixiert. Dann gelingt das Aufbohren (Hier einen Metallbohrer nehmen!) ohne Ausriss. Wenn man das häufiger machen muss oder das Instrument SEHR edel ist, lohnt auch die Anschaffung für einen Flachkopfsenker mit Zentrierzapfen. Der Zapfen sitzt schön im zu engen Loch, man kann so gefahrlos das Loch für die neue Hülse vertiefen. Die Hülsen selbst würde ich auf keinen Fall mit einem Hämmerchen einschlagen sondern mit einer Schraubzwinge einpressen.
Aber warum zum Teufel bringt Schaller so viele Austauschmechaniken mit 9,8mm -in dessen Maaß es keine Senker gibt- statt mit 10mm Durchmesser -für die es überall Senker gibt- heraus?
Das spricht leider arg gegen den Hersteller, da ein Einbau erheblich erschwert wird.
Ich will auf meine Slash Spezial-II Epiphone gute Mechanik verbauen kann mir wer Tipps geben,ausserdem möchte ich statt der Keramik Hambucker Metall (bessere verbauen
Wenn man ein Loch größer bohren muss, kann man hierzu entweder eine Bohrschablone bauen (Hartholzplatte mit entsprechendem Loch) die man korrekt über dem zu engen Loch zentriert und mit zwei Schraubzwingen fixiert. Dann gelingt das Aufbohren (Hier einen Metallbohrer nehmen!) ohne Ausriss. Wenn man das häufiger machen muss oder das Instrument SEHR edel ist, lohnt auch die Anschaffung für einen Flachkopfsenker mit Zentrierzapfen. Der Zapfen sitzt schön im zu engen Loch, man kann so gefahrlos das Loch für die neue Hülse vertiefen. Die Hülsen selbst würde ich auf keinen Fall mit einem Hämmerchen einschlagen sondern mit einer Schraubzwinge einpressen.