Das Gitarren-Plektrum: Tuning-Basics & Sound-Potenzial
von Josef Urbanek,
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Eins vorab: Ich bin weder Banker, Investment-Berater, noch Konsum-Ablehner oder Billig-ist-besser-Dogmatiker. Ganz im Gegenteil: Als Gitarrist, der sein(e) Instrument(e) liebt und dem es, wie uns allen, schon immer um einen wirklich guten Ton ging, bin ich natürlich ständig auf der Suche nach brauchbaren Zutaten und guten Tipps für bessere Sounds.
Andererseits stieß ich aber auch direkt am Instrument immer wieder auf ein paar einfache Zusammenhänge, die so manchen G.A.S.-Anfall (G.A.S. = Gear-Aquiring-Syndrom; dt.: Instrumenten-Kaufwahn) erheblich besser kontrollieren und vorübergehen ließen. Und genau diese alles andere als bahnbrechenden Erkenntnisse werde ich jetzt hier mal verraten. Wenn es im Detail auch keine neuen Wahrheiten sind, kann man sich aber trotzdem mal seine Gedanken darüber machen, was alles möglich ist, wenn man mehrere, verschiedene Parameter, die beim Gitarrespielen zusammenwirken, bewusst erlebt und zumindest teilweise zu kontrollieren lernt.
Die Diagnosen kennen wir alle: Plötzlich ist der Ton stumpf, die Gitarre klingt irgendwie verstimmt, die Riffs grooven nicht und da kommt einfach kein Feeling auf. Mmh. Kein Feeling? OK, das kann passieren. Auch beim Billardspielen, Fahrradfahren, Joggen, Kampftrinken und Feiern ist man mal besser und mal schlechter – ganz zu schweigen vom Feeling am Tag danach. Wenn es um die Gitarre geht und den Menschen, der das Instrument zum Klingen bringen soll, dann haben wir alle doch schon Extremes erlebt: Griffbretter auf denen sich Kulturen entwickelt haben, die aus menschlichem Haut-Abrieb, Saiten-Oxyd und natürlich jeder Menge Blut, Schweiß und Tränen bestehend, oft lecker riechend und die zumindest nicht inspirierend wirken.
Und wenn die Bundstäbchen grün angelaufen sind, dann heißt das nicht etwa „Freie Fahrt ins nächste Solo“ sondern dass deine Gitarre ein Pflegefall ist. Ebenso sind stumpfe, klebrige, verschmierte Hälse nichts anderes als Kreativbremsen. Kann man auf einem solchen Instrument überhaupt richtig spielen? Manch einer kann’s, manchmal, und manchmal auch nicht. Optimale Arbeitsbedingungen und ein sauberes Werkzeug erhöhen in jedem Fall die Erfolgsquote.
Kurzer Pflegetipp: Beläge abbürsten oder mit feiner Stahlwolle entfernen, Reste absaugen, Bünde mit Lappen und z. B. Autopolitur fein polieren, Griffbrett feucht abwischen, trocknen lassen, mit Griffbrettöl bearbeiten, einziehen lassen und den überschüssigen Rest entfernen. Wenn man dann mal mit Gitarrenbauern oder Repair-Service-Kräften spricht, und Sätze hört wie: „Du glaubst gar nicht, wie selten ich mal eine Gitarre bekomme, die einigermaßen oktavrein eingestellt ist!“, dann wird klar, dass hier anscheinend Nachholbedarf besteht. Wie’s geht, erfährt man von Kollegen oder auf den vielen Websites zum Thema, die teilweise auch vom Zubehörhandel angeboten werden.
Kurzerklärung: Flageolett-Ton und gegriffener Ton am 12. Bund müssen in der Tonhöhe identisch sein (Stimmgerät benutzen!). Ist der gegriffene Ton zu hoch, muss die schwingende Saite verlängert werden (Steg bzw. Reiter vom Sattel wegschieben), ist er zu tief wird die Saite verkürzt (indem man den Steg etwas Richtung Sattel verschiebt). Übrigens: Bei großen Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit kann sich der Hals einer Gitarre stark verändern. Also sollte man ab und zu auch immer mal die Krümmung kontrollieren. Ohne saubere Einstellung von Halskrümmung, Oktavreinheit und auch der Sattelhöhe – die Saite sollte wirklich nicht höher als 0,8 mm über dem ersten Bundstäbchen liegen – macht das Spielen nur halb so viel Spaß. Das gilt auch für deine Zuhörer. Denn sonst klingen insbesondere die beliebten offenen Wanderakkorde der ersten Lage ganz schlimm nach Seattle. Also: Es sollte am 1. Bund gerade noch ein dünnes Plektrum zwischen Saite und Bundstäbchen passen – mehr nicht.
Warnung: einen Sattel auf die richtige Höhe zu feilen, ist eine sehr sensible Angelegenheit. Da kann eine kleine Investition in professionelle Hilfe sich wirklich lohnen, weil sie u. U. viel Zeit, Ärger und Geld (für einen neuen Sattel) spart. Und noch was: Wenn eine Saite sichtbar eiert und nicht mehr sauber schwingt, dicke Beläge und Oxid an ihr kleben etc. – dann sollte man es doch mal mit einem neuen Satz versuchen. Damit kann man heute schon ab ca. € 3 seinem Instrument und sich selbst wieder zu einer Menge Ton & gutem Feeling verhelfen.
Spieler
Dass neben solchen Basics, auch die persönliche Verfassung (körperlich und geistig) eine große Rolle spielen kann, wenn’s mal nicht klingen, grooven oder rocken will, wird oft unterschätzt. „Der beste Sound-Erfrischer ist ein Papiertaschentuch zum Naseputzen“, meinte eben ein Kollege. Und er hat Recht: Mit einem Schnupfen hört und fühlt sich die Welt nicht gerade besser an. Jeder kennt es auch, wenn man bei einer Autofahrt von hohen Bergen in tiefe Täler (oder natürlich beim Landen mit dem Privat-Jet) plötzlich so einen unangenehmen Druck auf den Ohren hat umhd allefh höhht sech sho dompf ahan. Das Phänomen ist in weniger extremer Form menschlicher Alltag. Fazit: Man hört und empfindet nie gleich! Ebenso ist es naiv, sich nach 200 km Autofahrt als Klangästhet zu betätigen – da sind die Ohren erst mal verrauscht. Resultat: Es klingt nicht(s). Oder zumindest nicht so, wie du es in dem Moment hörst.
Das böse Erwachen kommt dann am nächsten Tag. Ich hatte mal einen Mitbewohner, der unter in Schüben mehr oder weniger stark auftretender Stirnhöhlenvereiterung litt: Nase zu, Ohren sausen, Kopf dröhnt. Jener Patient maß es sich aber mit Vorliebe an, als Elektrotechniker während dieser Leidensanfälle seine HiFi-Anlage immer wieder neu zu bewerten. „Meine Boxen klingen einfach nicht mehr!“ Und dann wurden mal kurz die Frequenzweichen neu bestückt und dem Restempfindungsvermögen des vereiterten Kopfinneren angepasst. Der Erfolg war von so kurzer Dauer, wie sich die körperliche Verfassung des Patienten verbesserte. Und dann wurde wieder gelötet …
Es ist also ganz sinnvoll, hier und da mal nachzudenken, was denn nun eigentlich Ursache und was Wirkung sein könnte, wenn es nicht so klappt mit dir und dem Instrument. Auf der Empfindungsseite des Verursachers stehen auch Phänomene wie zu lange Fingernägel, wunde, rissige Hände, Sehnenzerrungen oder angehende Sehnenscheidenentzündungen, Schulterschmerzen durch falsche Gurtwahl u./o. zu schwere Instrumente, verändertes Hörempfinden durch extremen Luftdruck, Blutdruck oder unappetittliche Ohrfüllung aus eigener Herstellung. Während man sich mit Nagelclip, etwas Creme u./o. einer kalten Dusche zum Kreislaufkicken selbst behelfen kann, ist in letzterem Fall eine professionell durchgeführte Spülung der Gehörgänge notwendig.
Ein HNO-Arzt aus meinem Bekanntenkreis meinte mal: „Mit dem, was ich da bei manchen Leuten raushole, kannst du ‘ne LKW-Achse schmieren.“ Nun, das lassen wir mal besser sein, denn auch der Band-Bus sollte professionell gewartet werden. Zu den bereits genannten Faktoren auf der Hardware-Seite kommen noch veränderliche Faktoren wie Batteriespannung von Effektgeräten oder aktiven Pickups, Sendern etc. Und um die Schwankungen im World-Wide-Stromnetz kümmerte sich vor einigen Ausgaben ja Kollege Udo Pipper.
Problem?
Langsam komme ich jetzt dahin, wo ich eigentlich ganz schnell hinkommen wollte: Nämlich an die Schnittstelle von Software Mensch und Hardware Instrument. Also exakt an den Punkt des physischen Eingriffs, an dem eine Hand eine Saite zum Schwingen bringt. Denn was hier passiert und wie es passiert, ist von größter Bedeutung für die Qualität und/oder Eigenart dessen, was man fast zeitgleich durch den Lautsprecher hört. Mich amüsieren immer wieder typische G.A.S.-Patienten, die ganz verzweifelt davon berichten, dass bei ihrer Axt dieses „letzte geile Quentchen an Brillanz, du weißt was ich meine?“ fehlt. Und deshalb wollen sie dann wissen, ob er ein DiHäussel-VH-1, P999 oder der Marzi-DuncanBurst-Alnico ihr Problem besser eliminiert.
„Die Super-70 müssen jedenfalls raus aus der alten Ibanez …“ – die damit ruckzuck mal im Wert halbiert wird. Aber das ist eine andere Geschichte. Bevor man jedenfalls so massiv chirurgisch eingreift und investiert, nur weil einem die eigene Gitarre momentan nicht gefällt, sollte man Folgendes klären:
Kommen diese Anfälle öfter, und gehen sie auch immer wieder vorbei? Dann bitte abwarten.
Klangen die Pickups schon immer schlecht? Falls nicht: Nachdenken über andere, veränderbare Parameter als eventuelle Ursache.
Klingt die Gitarre unverstärkt rund und sauber? Denn was nicht schwingt kann, kann auch nicht übertragen werden. Für den Fall hilft dann das bekannte Workshop-Personal dieses Fachmagazins. Artikel zurückliegender Ausgaben können per Download über die G&B-Website bezogen werden.
In dem Zusammenhang ein Tipp: Manche Gitarre lebt auf, wenn man sie z. B. einen Halbton tiefer (oder höher) stimmt, oder es mal mit anderer Saitenstärke, -legierung oder anderem -Fabrikat versucht. Ausprobieren! • Hast du den Pickup mal etwas näher an oder weiter weg von den Saiten geschraubt, und die oft beachtlichen klanglichen Unterschiede überprüft? Da ist einiges zu machen …
Außerdem kann nicht oft genug gesagt werden: Wenn dein Combo oder deine Box so neben dir steht, dass du die Kniescheibe oder nahegelegene Weichteile beschallst, kann es durchaus vorkommen, dass der von dir gehörte Sound nichts mit dem zu tun hat, was im Club an dein ein paar Meter weiter stehende Publikum rausgeht, oder bei größeren Bühnen für die merkwürdigen Grimassen des Kollegen am Mischpult verantwortlich sein könnte. Dein vermeintlich runder Ton ist nämlich tatsächlich eine Kettensäge. Stellt man seinen Kofferverstärker z. B. etwas angewinkelt auf, dass der Speaker in Kopfhöhe abstrahlt, kann das nicht passieren. Sollte das alles schon etwas genützt haben – sehr gut! Wenn nicht – bitte ebenfalls weiterlesen. Denn jetzt nähern wir uns dem Atomkern der Klangerzeugung, nämlich dem Akt der Berührung der Saite, um diese in Schwingung zu versetzen.
touch me
„Ich spiele seit Jahren nur die dicken Dunlop-Jazz-Picks!“ „Für mich gehen nur Fender Ultra-Thin.“ „Wie mein Guru schwöre ich auf herzförmige Plektren aus verdichtetem Mondstein-Granulat.“ Aha. Wie schön, dass es so einfach ist, mit dem Plektrum fürs Leben. Das gibt’s tatsächlich, und wenn es funktioniert, dann ist das wunderbar. Nie ändern! Wenn aber irgendetwas am Ton nicht stimmt, dann sollte man schon mal überlegen, warum man jammert, wenn die neue ES-175-Jazz-Harfe nicht so klingt wie bei Jim Hall oder Barney Kessel, wenn man sie über einen Marshall spielt und die Saiten mit dem Pergament-dünnen Shredder-Pick abwedelt.
Genau so, wie du dein schärfstes Lieblings-Shirt anziehst und die Motiv-Socken lüftest, bevor du versuchst am Samstagabend neue Fans für dich und deine Band zu akquirieren, kann es nicht schaden, auch für bestimmte Sounds und für bestimmte Musikrichtungen und/oder für bestimmte Gitarren (wie es Klaus Heuser vor einiger Zeit in einem Interview in Gitarre & Bass erzählte) z. B. ganz bestimmte Plektren einzusetzen. „Mit den dicken Teilen fühle ich mich aber nicht wohl. Damit kann ich nicht spielen.“ OK, dann hast du Pech gehabt, und musst es als angehender Jazz-Simulant zumindest mit Winterhandschuhen versuchen, wenn du nicht für deinen Plinky-Planky-Sound ausgelacht werden willst.
Die Skalendrescher-Szene ist da nicht sehr tolerant. Bei echten Solisten & Einzelgängern ist auch der Tipp „Watte in die Ohren“ recht gut angekommen. Gegenbeispiel: Wenn echte Archtop-Jazzer verzerrt spielen, dann liegt das oft jämmerliche Ergebnis nicht nur an der Distortion-Einheit des Polytone-Amps oder des Roland-Jazz-Chorus. Es ist das fette Plektrum, es sind die Flatwound-Saiten, es ist der spezifische Anschlag, es ist der Hals-Tonabnehmer und es ist der zurückgedrehte Tonregler. Man kann eben nicht alles aus einer Hand haben, ohne etwas zu ändern. Auch die Variax hat nichts mit der realen Gitarrenwelt zu tun, sie erzählt nur von ihr.
Kleiner Auftrag: Betrete den Gitarrenladen deiner Wahl und kaufe dir fünf verschiedene Plektren, die so stark wie möglich voneinander abweichen: ein 2 mm Jazz-Pick, ein hauchdünnes vom Fender-Tortoise-Typ, ein Dunlop-Jazz in rot, ein Pick aus Metall, ein fettes Plek mit Griff aus diesem transparenten, harten Kunststoff, den dreieckigen alten Herco-Klassiker etc. Und dann geht’s los: Ausprobieren! Wie, ausprobieren? Das ist alles? Ja, ganz genau! Denn es gibt eben nicht das universale Geheimrezept, den ganz heißen Tipp für alle oder z. B. einen Testbericht in einem Fachmagazin, der das eigene Überprüfen eines Instruments beim Händler überflüssig macht. Der Tester kennt deine Hände nicht, und ich weiß nichts über deinen Anschlag und deine Ohren. Also ran an die neuen Picks und an die alte Gitarre! Klar, da fühlt sich erst mal einiges ungewohnt an. Nicht weinen! Und geht nicht, geht gar nicht.
Was du jetzt entdecken wirst, sind mehr feine Details, Varianten und klangliche Unterschiede als sie z. B. beim PAF-Vergleichstest herauskamen – zumindest für den interessierten Laien. Ohne Frage kann ich mit einer gezielten Auswahl an Plektren, einer Gitarre also eine Bandbreite an Farben entlocken, die ansonsten nicht ohne die Veränderung anderer Parameter möglich wäre. Letzteres möchte ich grundsätzlich nicht ausschließen, aber in neue Pickups, Kult-Kondensatoren und vergoldete Amp-Füße kann man ja auch noch später investieren, um vielleicht so die nächsten Erfolgserlebnisse auf der Suche nach dem göttlichen Ton genießen zu können. Oder auch nicht.
Immerhin hat man dann zumindest die Weltwirtschaft angekurbelt. Also: Etwas Experimentierfreude bei der Plektrumwahl tut nicht weh, kostet wenig und ist absolut erlebnisintensiv. Das gleiche gilt übrigens für Akustik-Gitarren mit Stahlsaiten, wo der Effekt sogar noch markanter ist. Man kann den Klang seiner Gitarre komplett verändern, was vor allem beim Aufnehmen zu erstaunlichen Ergebnissen führt. Die Wahl des Plektrums verändert den Sound mehr als die Position des Mikros. Regel: dickes Plektrum, mittiger, fetter Ton für Solospiel; dünnes, weiches Plektrum seidige Höhen, wenig Mitten, sanfte Bässe, der ideale glitzernde, in den Höhen flirrende Begleit-Sound.
sweet spot
In dem Zusammenhang: Es kann durchaus auch mal sinnvoll sein, sich spielend vor einen Spiegel zu stellen, und ganz gezielt Körperhaltung und Anschlagbewegung zu registrieren. Gerade was die Attack-Funktion der rechten Hand angeht, kann auch sie Unglaubliches bei der Tonbildung bewirken.
Variiere einmal den Punkt, an dem du die Saite anschlägst! Spiele mit den verschiedenen Positionen! Suche für bestimmte Töne oder Licks die Position für die Anschlagshand und den Plektrum-Attack, an der sie am besten klingen!
Dass weitere Parameter wie Anschlag-Intensität, -Richtung, -Dynamik etc. ebenfalls zur Analyse taugen und bei bewusstem Einsatz eine Menge Farben ermöglichen können, steht felsenfest.
Haltung und Stellung des Plektrums beim Anschlag sind natürlich ebenfalls ganz wichtig – und kreativ variable Größen.
Dazu noch ein Tipp für den Jazz-Einsteiger: „Hals-Pickup mit ohne Höhen – und ernst gucken“ lautet ja angeblich das Grundrezept. Dabei verliert der Ton dann aber oft an Präsenz und Definition, vor allem, wenn man noch, wie Genre-üblich Flatwound-Saiten und ein fettes Plektrum einsetzt. Wenn du jetzt einmal beim Anschlag etwas mit dem Winkel experimentierst, in dem das Plektrum auf die Saite trifft, kann sich dein Sound sehr positiv verändern. Nur minimaler Kanteneinsatz verhilft z. B. dem Jazz-Gitarristen zu einem klar definierten, konturenreichen Ton – das selbst beim Einsatz von handgestrickten Fäustlingen. und jetzt? Was für eine Frage!
Mir ging es in der letzten halben Stunde einzig und allein darum, Faktoren zu nennen, die ganz sicher einen ganz großen Einfluss auf dein Spiel haben könnten, und die relativ einfach einen variablen Ton ermöglichen. Unglaublich, was man da alles rausholen kann. Und schon gemerkt? Fast für lau! Das Plektrum – inklusive variablem Einsatz – nimmt dabei eine ganz zentrale Funktion ein. Denn hat man mal dessen Potenzial erkannt und die zahlreichen Möglichkeiten wirklich bewusst durchgespielt und erlebt, wird man auch beim Test neuer Hardware (Bridge, Tailpiece, Pickups, Potis, Kondensatoren …) sehr viel besser erkennen, was denn nun von was kommen könnte. Zusammenhänge von Ursache und Wirkung zu erkennen und vor allem über die Möglichkeit nachzudenken, dass man viele Dinge im Leben auf sehr verschiedene Arten sehen, hören, empfinden kann, schadet ja auch grundsätzlich nicht.
Ach ja: Eben rief mich noch Jazz-Legende Wes Montgomery aus dem Jenseits an und hatte einen Vorschlag für einen weiteren Sound, der null Euro kostet. Hatte ich ganz vergessen! Also vielen Dank – Daumen hoch, Wes! Und jetzt fallen mir auch noch Jeff Beck, Mark Knopfler und Derek Trucks ein … Bin mal gespannt, wann es die ersten Finger-Imitate für Plektrum-Verweigerer gibt. Werde mich zurückmelden, wenn es so weit ist!
Ähh …nee! Scofield spielt 0,88 tortex, BB King spielte Medium, Benson spielt mit dünnen medium Plektren usw …. Alle haben sie einen dicken Ton!