Stell dir bitte vor, dass du Rhythmus genauso lernen könntest wie das Alphabet. Und stell dir zusätzlich vor, dass du dafür keine Noten lernen oder lesen können müsstest. Stell dir vor, es gäbe ein System, das dich auf einen Großteil der Rhythmen vorbereitet, die in jedem neuen Lied vorkommen, das du lernst.
Wie alle Buchstaben des Alphabets und die entsprechenden Umlaute. Nur das es, wenn man die Umlaute „ü, ä und ö“ und das „ß“ mitrechnet nicht 30 sind, sondern nur 21 Buchstaben. Ich spreche hier gerne von den 21 Puzzleteilen, aus denen grob geschätzt 90% aller populären Songs der Genres Rock, Pop, Funk und Blues bestehen. Und wenn du diese 21 Puzzleteile beherrschst, kann dich kein Rhythmus mehr überraschen oder aus der Reserve locken. Du lernst also nicht für jeden neuen Song einen neuen Rhythmus, sondern mit diesem Rhythmus-Baukasten lernst du alle Rhythmen kennen, die es geben kann.
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Übertragen auf das Alphabet: Man lernt alle möglichen Buchstaben, die in jedem Wort vorkommen können, im Voraus und nicht erst, wenn man auf ein bestimmtes Wort trifft. Die schöne Vorstellung ist, dass wir alle die 30 Puzzleteile des Alphabets, auch Buchstaben genannt, unfallfrei gelernt haben und damit im Alltag frei und ungezwungen sprechen, lesen und schreiben können. Wir können uns so unterhalten und mitteilen, dass uns jeder versteht. Und wenn wir das mit 30 Buchstaben gelernt haben, dann schaffen wir das auch mit nur 21 rhythmischen Puzzleteilen!
DIE BAUSTEINE
Die These, die ich in den Raum stellen möchte ist, dass es genauso wie im Alphabet Bausteine gibt, aus denen Rhythmus im Allgemeinen besteht, oder aus denen rhythmische Pattern zusammengesetzt sind. Und genauso wie im Alphabet gibt es einfachere Buchstaben und etwas schwierigere. Und aus den Buchstaben lassen sich dann Wörter zusammensetzen. Dabei kann es sein, und auch hier gibt es eine Parallele, dass, wenn ich zwei Buchstaben (rhythmische Puzzleteile) zusammensetze bzw. kombiniere, sich der Klang der einzelnen Buchstaben verändern kann. Beispiel: Aus einem „C“ und einem „H“ wird ein „ch“. Füge ich ein „S“ hinzu, wird daraus ein „sch“. Dasselbe passiert, wenn ich rhythmische „Buchstaben“ kombiniere.
Aber bevor wir uns mit „Wörtern“ beschäftigen, möchte ich dir die einzelnen rhythmischen Puzzleteile vorstellen. Ich erkläre dir das mit „Einsen“ (1) und „Nullen“ (0). 1 bedeutet, dass du etwas machst. 0 bedeutet, dass du nichts machst. Die 1 steht also für einen Ton oder einen Schlag, die 0 steht für „ich mache nichts“. Wir nennen das eine Pause. Wenn wir einen 4/4- Takt als Grundlage nehmen, dann bedeutet das, dass wir vier Viertel-Zählzeiten haben. Warum ein 4/4-Takt? Weil er einfach am häufigsten vorkommt.
Wir arbeiten uns auf allen Ebenen vom Einfachsten zum Schwierigsten vor. Wir sprechen im 4/4-Takt: 1-2-3-4. Für jede Viertel-Zählzeit steht eine Zahl. Einfach übersetzt macht der Schlagzeuger: „Bumm-Zack-Bumm-Zack“. Daran können wir uns als Bassisten übrigens super orientieren, wenn wir das Tempo eines Songs herausfinden wollen. Auch hier ganz vereinfacht: Die Bassdrum (Kick oder „Bumm“) ist die 1 und 3, die Snare („Zack“) die 2 und 4.
Zu Hause haben wir keinen Schlagzeuger, also üben wir mit dem Metronom. Das macht dann für uns: „Kling-Tock-Tock-Tock“. Das „Kling“ ist immer der Anfang des Taktes. Wenn wir mit dem Bass immer genau im Takt des Metronoms spielen, dann heißt das: „Wir spielen Viertel“! Wir teilen also den Takt in vier gleich lange Teile. Der Profi spricht dann von Viertelnoten.
Wir können auch acht gleich lange Teile/Töne spielen. Diese Töne setzen wir genau zwischen zwei Viertelzählzeiten in die Mitte auf 50%. Das nennt man dann Achtelnoten. Wenn wir die Achtel noch einmal halbieren (wir sind schon bei 25%), dann haben wir 16 gleich lange Teile. Ergo: Sechzehntelnoten. Wir haben also 4×4 gleich lange Teile. Pro Klick des Metronoms spielen wir dann vier gleich lange Schläge oder eben Töne auf dem Bass. Das sind dann Sechzehntelnoten. Das Schöne ist ja, dass in den 16 Anschlägen pro Takt, also in den Sechzehntelnoten ja die Achtelnoten und die Viertelnoten immer mit drin sind. Ist dir das bewusst? Aber wir wollen uns am Anfang nicht um den ganzen Takt kümmern, denn das wäre ja ein Wort!
SEQUENZEN
Wir fangen mit einer einzigen Viertel-Zählzeit, also nur einem Buchstaben an. Wir haben gelernt, dass ein einzelner rhythmischer Buchstabe aus maximal vier Einzelteilen bestehen kann. Jetzt kommt das Rhythmus-Modul-System und die Einsen und Nullen ins Spiel. Nochmal zu Erinnerung: Die „1“ steht für „ich bin aktiv“, ich schlage an oder ich spiele einen Ton. Die „0“ steht für ich mache nichts. Ob der Ton kurz gespielt wird oder lange klingt, ist erstmal egal. Wir kümmern uns erstmal nur um den Anfang der Note, den Anschlag, den Impuls. Ganz easy, eins nach dem anderen.
Wenn ich also genau mit meinem Klick vom Metronom spielen möchte, ergibt sich die Zahlenkombination: 1-0-0-0. Würde ich die komplette kleinste mögliche Unterteilung (Subdivision) durchspielen, ergibt sich das Puzzle: 1-1-1-1. 0-0-0-0 würde bedeuten, dass ich gar nichts mache – also Pause habe. Um mich auf alle möglichen Buchstaben/ rhythmischen Puzzleteile vorzubereiten, kann ich also an jeder der vier möglichen Stellen entweder eine „1“ oder eine „0“ platzieren.
Schaue dir bitte genau die Beispiele an und beginne diese genau in dieser Reihenfolge zum Klick zu üben. Ich habe die Beispiele dem Schwierigkeitsgrad nach ansteigend geordnet. Achtung: Sei immer nur für eine Viertel-Zählzeit aktiv und übe so, dass du für die gleiche Zeitlänge eine Pause einhältst. Wenn du die Puzzleteile ohne Pause übst, veränderst du die rhythmische Melodie! Ich empfehle dir als Anfangstempo 50 bpm. Wichtig: Es geht hier nicht um Geschwindigkeit, sondern um Genauigkeit.
Das ist erst der Anfang, und ich sage nicht, dass dieser Weg einfach ist, aber wenn du das verstehst, verinnerlichst und die rhythmischen Melodien dieser „Buchstaben“ zu fühlen beginnst, hast du schon sehr viel gewonnen auf deinem Weg zu einem super Timing! Wie die restlichen Puzzle entstehen, erkläre ich dir dann in der nächsten Folge von Bass Basics. Bis zum nächsten Mal, Markus.
Die Ausführungen sind eher verwirrend, als dass sie weiterhelfen. Vielleicht liegt es daran, dass ich einfach nur “Bass” lernen möchte und keine neue Syntax lernen will, der ich, ausser in diesem Kurs, höchstwahrscheinlich nie wieder begenen werde.
Die Ausführungen sind eher verwirrend, als dass sie weiterhelfen. Vielleicht liegt es daran, dass ich einfach nur “Bass” lernen möchte und keine neue Syntax lernen will, der ich, ausser in diesem Kurs, höchstwahrscheinlich nie wieder begenen werde.