Stevie Ray Vaughan

Wie kaum jemand nach ihm hat Stevie Ray Vaughan dem Blues zu Beginn der 1980er Jahre zu neuer Popularität verholfen. Mit seiner virtuosen und intensiven Spielweise läutete der Gitarrist & Sänger das Blues-Revival ein, an dessen Spitze für zahlreiche Fans und Kritiker bis zu seinem tragischen Tode Mr. SRV stand.

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Die Biografie von Stevie Ray Vaughan

Double Trouble

Wie ist Stevie Ray Vaughan gestorben?

Der Stil und die Einflüsse von Stevie Ray Vaughan

Das Gear von Stevie Ray Vaughan

Still Alive: Posthum Stevie Ray Vaughan

Stevie Ray Vaughan Diskografie

Die Biografie von Stevie Ray Vaughan

Geboren wurde Stevie Ray Vaughan am 3. Oktober 1954 in Dallas, Texas. Im Alter von elf Jahren begann er angeregt durch seinen älteren Bruder Jimmie Gitarre zu spielen.

Stevie Ray Vaughan
Bluesgitarrist Stevie Ray Vaughan

Während seiner Zeit auf der Junior High School schloss Stevie sich einigen lokalen Bands an, bis er 1972 diese Bildungsstätte in Richtung Austin, der texanischen Musikmetropole, verließ, um Profimusiker zu werden. Stevie spielte u. a. bei den Nightcrawlers und bei Paul Ray & The Cobras, die in jener Zeit als Lokalgröße bewertet gewesen sein müssen.

Schließlich gründete Stevie Ray Vaughan 1976 seine eigene Blues/R&B-Band, die „Triple Threat Revue“ hieß und später in „Triple Threat“ umbenannt wurde. Die Gruppe bestand aus Bassist Jackie Newhouse, Sänger Lou Ann Barton und Drummer Chris Layton (* 1955).

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Double Trouble

Nachdem man einige Jahre die Clubs und Bars rund um Texas abgegrast hatte, verließ Lou Ann Barton 1978 die Gruppe. Vaughan nahm nun die Position des Sängers ein, und man beschloss, sich nach einem Otis-Rush Song zu benennen und unter dem Namen „Double Trouble“ weiterzumachen.

In den nächsten Jahren machten Stevie Vaughan (der Zweitname Ray kam erst später hinzu) & Double Trouble die Gegend um Austin unsicher und avancierten zu einem der angesagtesten lokalen Acts.

Ein akustisches Zeugnis aus dieser Zeit ist die 1992 posthum erschienene CD ,In The Beginning‘, die einen Radio-Live-Mitschnitt vom 1. April 1980 aus dem Club „Steamboat“ präsentiert. Vor allem die Version von ,Tin Pan Alley‘, ein Song, der sich auch auf dem ‘84er-Album ,Couldn’t Stand The Weather‘ befindet, beeindruckt nachhaltig.

Stevie Ray Vaughan und Band erspielten sich durch solche und weitere Gigs einen guten Ruf; zu mehr, etwa einem Platten-Deal, wie bei Stevies damals recht erfolgreichem Bruder Jimmie und seinen Fabulous Thunderbirds, reichte es jedoch zunächst nicht.

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Thommy Shannon kommt zu Double Trouble

Mittlerweile hatte es einen Wechsel gegeben: 1980 war für Jacky Newhouse Bassist Thommy Shannon (* 1946), eingestiegen. Shannon war kein unbeschriebenes Blatt: Er spielte von 1969 bis 1970 bei Johnny Winter, mit dem er dessen ersten drei Alben (das erste lief noch unter dem Namen „The Progressive Blues Experiment“) aufnahm. Mit dem Albino trat der Bassist auch 1969 beim legendären Woodstock Festival auf.

Nach seinem Ausstieg bei Winter verlief Shannons weitere musikalische Karriere nicht besonders glücklich, was wohl an seinem übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum lag. Double Trouble war für ihn, der Anfang der 80er wieder recht klar im Kopf war, ein Glücksfall. Shannon kannte den talentierten jungen Gitarristen Vaughan schon länger; irgendwann in den 70ern spielten beide sogar für kurze Zeit in einer Band namens Blackbird.

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Der Durchbruch von Double Trouble

Das Lineup stand jedenfalls, und die Zeit war reif für den richtig großen Erfolg. Der Durchbruch kam 1982 beim Festival in Montreux, Schweiz, wo SRV & Double Trouble als erste Band in der Geschichte der Veranstaltung ohne Plattenvertrag die Bühne betraten.

Texas Flood von dem Auftritt 1982: 

Der Auftritt beeindruckte nicht nur das anwesende Publikum, auch der Singer/Songwriter Jackson Browne und Musiker-Talent-Scout David Bowie waren höchst angetan von den Fähigkeiten des Blues-Gitarristen aus Texas.

Bowie lud Vaughan zu den Sessions seines ,Let’s Dance‘-Albums Ende ’82 ein, und dieser übernahm bei einigen Songs den Part des Lead-Gitarristen. Für Vaughans Popularität war das Zwischenspiel bei Bowie keine schlechte Sache gewesen. Dass jedoch SRV & DT vom Major Label Epic unter Vertrag genommen wurden, dafür sorgte John Hammond.

Stevie Ray Vaughan
Stevie Ray Vaughan (Bild: Archiv, BobHhewitt, Guido Karp, Lj Eifel)

Der legendäre A&R-Mann förderte und entdeckte Leute wie Billie Holiday, Charlie Christian, Count Basie, George Benson, Bob Dylan und Bruce Springsteen. Zwischen 1938 und 1939 hatte Hammond in jungen Jahren die „Spiritual To Swing“-Konzerte in der Carnegie Hall organisiert; damals sollte Delta-Blues-Man Robert Johnson dort spielen, aber er starb kurz bevor Hammond ihn engagieren konnte …

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Texas Flood

Zurück zur jüngeren Blues-History: Jackson Browne ließ das Trio Aufnahmen in seinem Down Town Studio in Los Angeles machen. Innerhalb von einer Woche war man fertig, und 1983 erschien mit ,Texas Flood‘ das erste Album von Stevie Ray Vaughan, das in Amerika bis Platz 38 der Charts kletterte – für ein Blues-Album äußerst beachtlich. David Bowie bot Stevie die Stelle des Lead-Gitarristen für seine Stadion-Tour an und es kam auch zu wenigen gemeinsamen Auftritten, von denen einer auf Bootleg-CD in schlechter Tonqualität dokumentiert ist.

Angeblich konnten sich Bowie und SRV jedoch nicht über eine weitere Zusammenarbeit einigen, weil Stevie mit Double Trouble im Vorprogramm der Show auftreten wollte; so kam es zum Bruch und Earl Slick, der schon 1974 bei ,David Live‘ zu hören war, spielte den Job.

Stevie ging also mit Double Trouble auf Tournee. Die Entscheidung war richtig, denn die Dinge liefen immer besser für die Band: ,Texas Flood‘ wurde für verschiedene Grammies nominiert und das Nachfolgealbum ,Couldn’t Stand The Weather‘ von 1984 erreichte sogar Goldstatus.

Ein weiterer Höhepunkt in Stevies Laufbahn war im selben Jahr der Auftritt in der legendären Carnegie Hall in New York am 4. Oktober. Die zweite Hälfte des Konzert bestritten er und Double Trouble zum ersten und einzigen Mal zusammen mit einer Bläser-Abteilung und einigen illustren Gästen, wie Dr. John und Bruder Jimmie.

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Soul To Soul

Für das ’85er-Album ,Soul To Soul‘ holte man den Keyboarder Reese Wynans als festes Band-Mitglied hinzu. Auch dieses Album wurde wieder für verschiedene Grammies nominiert und erhielt Gold.

Im selben Jahr produzierte SRV das Comeback-Album von Gitarrist Lonnie Mack, ,Strike Like Lightning‘, der in den 60ern als Session-Musiker u. a. für Freddy King, James Brown und die Doors tätig war. In dem Stück ,Double Whammy‘ sind Vaughan und Mack außerdem im Duett zu hören.

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Stevie Ray  Vaughans Alkohol- und Drogen-Probleme

Stevie war ein gefragter Mann, und während seine musikalische Karriere in stetigem Steigen begriffen war, wurden Vaughans Alkohol- und Drogen-Probleme Mitte der 80er Jahre zunehmend größer. Nachdem er 1986 während einer Deutschland-Tour auf der Bühne kollabiert war, begab er sich in das Charter Lane Hospital in Georgia.

Im folgenden Jahr wurde er von seiner langjährigen Ehefrau Lenny geschieden.

Stevie Ray Vaughan auf der Bühne

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Live Alive

Trotz der persönlichen Krisen kam mit ,Live Alive‘ 1986 eine weiteres Album heraus, und zu Beginn des Jahres 1987 wurde eine Amerika-Tournee absolviert. Außerdem trat Stevie Ray Vaughan in dem Film „Back to the Beach“ auf, in dem er an der Seite von Surf-Rock-Legende Dick Dale im Duett spielte.

Ein Jahr später gab Vaughan ein Unplugged-Konzert auf MTV und schließlich erschien 1989 mit ‚In Step‘ die fünfte Platte. Und es passierten noch einige weitere positive Dinge: Vaughan ging auf Tour mit Masterbender Jeff Beck, gewann einen Grammy für ,In Step‘ und hatte sogar mit dem Stück ,Crossfire‘ einen kleinen Radio-Hit.

Die MTV Unplugged Session: 

Im Frühjahr 1990 nahm Stevie zusammen mit seinem Bruder Jimmie die Platte ,Family Style‘ auf, die noch im Herbst des gleichen Jahres erscheinen sollte. Es folgte eine Tour als Co-Headliner mit Joe Cocker, anschließend gingen Double Trouble auf ihre eigene Tournee, die ihren unglücklichen Endpunkt in Wisconsin fand …

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Wie ist Stevie Ray Vaughan gestorben?

Am 27. August 1990 spielten im Alpine Valley Music Theater, Süd-Wisconsin, Stevie Ray Vaughan und seine Band Double Trouble im Vorprogramm von Eric Clapton. Später am Konzertabend kam es zu einer großen Session, an der neben Clapton und Vaughan die Gitarristen Buddy Guy und Robert Cray beteiligt waren.

Die Supergroup bei einem der Konzerte: 

Nach der Show bestieg Stevie einen Helikopter in Richtung Chicago. Bei schlechten Wetterverhältnissen geriet der Hubschrauber gegen einen Berg und Vaughan sowie vier weitere Insassen wurden getötet.

Der Tod des gerade mal 35-Jährigen löste allerorten Bestürzung aus und war trauriger Endpunkt einer vergleichsweise kurzen Musikerlaufbahn, die nach einigen Startschwierigkeiten äußerst rasant verlief und mit Sicherheit noch Großes vorgebracht hätte.

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Der Stil und die Einflüsse von Stevie Ray Vaughan

Stevie Ray Vaughan und Jimi Hendrix

Stevie Ray Vaughan wurde allzugerne als Reinkarnation von Jimi Hendrix (ab-)gefeiert. Einen Anlass für den Vergleich gab Vaughan für manchen sicherlich durch seine Bühnen-Show, bei der er gerne die Gitarre hinter dem Rücken spielte oder weitere Gimmicks zum besten gab.

Auch sein Hang bei Konzerten auffällige Bekleidung (Clint-Eastwood-Hut, Mariachi-Dress, Glitzeranzug etc.) zu tragen, erinnerten an Hendrix.

Cooler Soundcheck im Leo-Mantel: 

Allerdings sollte man diese Show-Elemente nicht überbewerten: Vaughan hatte offensichtlich Spaß an einem gelungenen Outfit und begriff seine Auftritte eben als audiovisuelles Ereignis.

Dass Vaughan ein Fan von Jimi Hendrix war, zeigt seine furiose Interpretation des Klassikers ,Voodoo Chile (Slight Return)‘ auf ,Couldn’t Stand The Weather‘. Ansonsten findet sich mit ,Little Wing‘ nur noch eine weitere echte Hendrix-Nummer auf Stevies (offiziellen) Alben.

Der oft von Vaughan benutzte Dominantseptakkord mit einer #9 und seine extreme Art des Saitenziehens erinnerten sicherlich in Teilen ebenfalls an JH. Aber Hendrix war eben nur ein Einfluss, und dass Vaughan alles andere als eine Kopie war, sondern vielmehr ein Blues-Musiker, der auch Hendrix gehört hatte, zeigt sich an seinen Licks & Riffs im Stile von Albert King, B.B. King, Buddy Guy und weiteren Blues-Heroes.

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Stevie Ray Vaughan und der Jazz

Neben diesen Wurzeln zeigen sich bei SRV übrigens auch Jazz-Einflüsse, z. B. in den Stücken ,Stang’s Swang‘ und ,Riviera Paradise‘. Vaughans Blues-Spielweise wird besonders deutlich auf Bowies Album ,Let’s Dance‘.

Die Reibung zwischen den (damals) modernen Sounds & Arrangements auf der einen, und den rauhen und erdigen Gitarren-Soli von Vaughan auf der anderen Seite, verdankt das Album sicherlich einen seiner Reize. Bowie bewies einmal mehr sein Talent die spezifische Spielweise eines Gitarristen geschickt einzubauen und in diesem Falle als bewusst kalkulierten Gegensatz in seine Musik zu integrieren.

Eine Besonderheit in Vaughans Spiel war neben den teilweise virtuosen Solo- und Melodieläufen – ein Paradebeispiel ist die Nummer ,Scuttle Buttin‘‘ – sein ausgeprägtes Vibrato. Hierbei hat er sich an den alten Blues-Meistern orientiert, wobei Stevies Kampf um den richtigen Ton schon masochistische Züge annahm, bedenkt man, dass auf seinen Gitarren Saiten in den Stärken .013, .015, .019, .028, .038 und .058 aufgezogen waren.

Auch wenn das Instrument um einen Halbton heruntergestimmt war (die Stimmung lautete also Eb-Ab-Db-GbBb-Eb), muss man sich bei solchen „Drähten“ mit seinen Fingern schon ganz schön ins Zeug legen, um die Saiten z. B. ziehen zu können.

Mitarbeitern des amerikanischen Magazins „Guitar Player“ hat Vaughan angeblich einmal gezeigt, wie er die tiefen Furchen in seinen Fingerkuppen wieder reparierte. Er gab etwas Sekundenkleber auf seinen rechten Unterarm, drückte die Fingerkuppen seiner linken Hand darauf und riss sie nach einiger Zeit wieder ruckartig ab (Autsch!) – schon waren die Furchen der Fingerkuppen geschlossen – und Stevie hatte den Blues.

Peter Fischer zeigt dir im Workshop einen Turnaround für einen Blues in A:

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Das Gear von Stevie Ray Vaughan

Die Gitarren von Stevie Ray Vaughan

SRVs Hauptinstrument war eine ’59er Fender Stratocaster („Number One“), bundiert mit Dunlop-Jumbo-Frets und besaitet mit echten Heavy-Strings: .013 (oder .014), .015, .019 (plain), .028, .038, .058. SRV stimmte seine Gitarren auf Eb herunter, aber das geschah sicherlich nicht nur, wie oft behauptet, um sie fetter klingen zu lassen, sondern (auch) um sie an seine Stimmlage anzupassen. Blues in E ist eben Gitarrenspielers Liebling. Den Anschlag besorgte Stevie Ray mit der runden Seite seines Plektrums.

Gitarre von Stevie Ray Vaughan
Die Strat von SRV

Alle seine Strats hatten übrigens Rosewood-Necks, mit Ausnahme von „Lenny“, einer Maple-Neck-Version, die er von seiner Frau geschenkt bekam.

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Die Verstärker von Stevie Ray Vaughan

Vaughan liebte es, mehrere Gitarren-Amps parallel einzusetzen, live und auch bei Aufnahmen. Sein Techniker Cesar Diaz baute bei Sessions gelegentlich bis zu 32 Amps im Studio auf. „Ich habe immer versucht aus jedem Amp den besten Sound herauszuholen – und dann habe ich sie alle miteinander kombiniert“, meinte SRV in einem Interview. „So habe ich immer versucht, das, was dem einen Amp fehlte, mit einem anderen auszugleichen.”

https://www.youtube.com/watch?v=u97vVcNTyis

Seine eindeutigen Favoriten waren zwei 1964er Blackface Fender-Vibroverb-Amps, bestückt mit 15″-Lautsprechern – SRV brauchte also auch dicke Speaker für das, was er aus seinen fetten Saiten rausholte. Zwei weitere Amp-Favoriten kamen vom selben Hersteller: ein ‘59er Bassman-Combo und ein alter Fender Twin, Baujahr 1962.

Neben den beiden Vibroverb-Combos spielte Vaughan live anfangs einen Marshall-Combo mit 2×12″-Bestückung, später, ab ca. 1984 wechselte er dann zu zwei Blackface Fender Super Reverbs, die er ebenfalls mit den Vibroverbs koppelte.

Im Studio wurden außerdem gesichtet: Marshall-Major-200-Tops (ein Super P.A. und ein Super Lead, bestückt mit KT-88-Röhren) plus eine 4×15″- und eine 8×10″-Box, beide von Marshall; außerdem ein ganz normaler Marshall JCM 800 (100 Watt) plus Box und ein Steel-String-Slinger-Top (150 Watt) plus 4×12″-Box von Howard Dumble.

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Die Effektgeräte von Stevie Ray Vaughan

Eins vorab: Ganz oft waren bei diesem Musiker nur eine Gitarre und ein (paar) Röhren-Amp(s) zu hören – und sonst gar nichts. An Effekten setzte Vaughan gelegentlich einen Ibanez Tube Screamer (und zwar den frühen TS-808 und das Nachfolgemodell TS-9), ein Vox-WahWah und selten ein Fender-Vibratone-Leslie-Cabinet mit rotierenden Lautsprechern ein.

Mit einem alten Fuzz Face und einem Octavia-Pedal, Letzteres gern kombiniert mit dem Tube- Screamer, wurde er auf der 1990er Tour mit Jeff Beck gesehen.

Jeff Beck und Stevie Ray Vaughan im MTV Interview: 

https://www.youtube.com/watch?v=uRN52gVyrEc

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Still Alive: Posthum Stevie Ray Vaughan

Nach dem Tode von Vaughan waren und sind Chris Layton & Thommy Shannon immer noch aktiv. So spielten beide u. a. auf Buddy Guys ‘94er Album ,Slippin‘ In‘ mit und sind ebenso zu hören auf Kenny Wayne Shepherds Debüt-Album ,Ledbetter Heights‘ von 1996.

Shannon hatte in den letzten Jahren dann noch ein ganz besonderes Erlebnis: Er wurde zu einer Audition der Rolling Stones eingeladen, als diese nach einem Ersatz für Bill Wyman suchten. „Ich spielte ,Start Me Up‘, ,Brown Sugar‘, ,Tumbling Dice‘“, erzählte er in einem Interview.

„Ich spielte so um die zehn Songs in den SIR Studios in New York. Sie sind die Rolling Stones; sie brauchen niemandem mehr etwas vorzumachen. Einige der Bassisten kamen rein und spielten nur einen Song; ich spielte 90 Minuten mit. Ich ging gut ab, und du konntest sehen, dass sie Spaß hatten. Obwohl ich den Job nicht bekommen habe, war es eine der größten Erfahrungen meines Lebens.“

Mittlerweile spielen Shannon und Layton zusammen mit Doyle Bramhall II und Charlie Sexton bei den Arc Angels; ein weiteres Projekt ist die Soul-Rock-Band „Storyville“, die mit ,Dog Years‘ 1998 ihre erste CD veröffentlicht hat. Und Stevie Ray Vaughan ist natürlich auf Tonträger immer noch lebendig.

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Posthum Alben

Posthum erschien 1990 das Album ,Family Style‘ mit Bruder Jimmie. Dieser war verantwortlich für die gelungene Compilation ,The Sky Is Crying‘ von 1991, die bisher unveröffentlichte Studioaufnahmen bot. Und auch die Kollegen der Blues-Zunft erinnern sich gerne an den texanischen Ausnahmegitarristen, zuletzt auf dem Album ,A Tribute To Stevie Ray Vaughan‘, auf dem u. a. Jimmie Vaughan, Eric Clapton und B.B. King zu hören sind.

Eine der bemerkenswertesten CDs, die nach Stevies Tod veröffentlicht wurde, ist der schon erwähnte Live-Mitschnitt ,In The Beginning‘, der eine packende Club-Atmosphäre transportiert. Weniger erfreulich ist der 1997 publizierte Mitschnitt des Carnegie-Hall-Auftritts. Die Qualität der Musik ist in Ordnung, der Sound lässt jedoch zu wünschen übrig – also eher nur etwas für Fans.

Inzwischen sind die vier Studio-Alben wiederveröffentlicht worden und wurden mit diversen Bonustracks und jeweils einem Interview-Zitat von Stevie versehen. Und gerade ist mit ,The Real Deal: Greatest Hits Volume 2‘ eine neue Compilation mit zwei „rare tracks“ erschienen. Kein Zweifel: $tevie Ray Vaughan lebt, und ein Ende ist nicht abzusehen …

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Stevie Ray Vaughan Diskografie

Stevie Ray Vaughan solo

  • Texas Flood (1983)
  • Coudn’t Stand The Weather (1984)
  • Soul To Soul (1985)
  • Live Alive (1986)
  • In Step (1989)
  • Family Style (mit J. Vaughan 1990)
  • The Sky Is Crying (1991)
  • In the Beginning (1992)
  • Live At Carnegie Hall (1997)
  • In Session (mit Albert King 1999)
  • Stevie Ray Vaughan 3CD Box + DVD (2000)
  • Live Montreux (2001)
  • plus diverse Best-Of-Compilations

SRV Video & DVD

  • Greatest Video Hits (1990)
  • Live At The El Mocambo (1991)
  • Live From Austin Texas (1995)
  • Live Montreux 1982-85 (2004)

SRV als Gastmusiker

  • Cast Of Thousands: A New Hi (1971) Marcia
  • Ball: Soulful Dress (1983)
  • Johnny Copeland: Texas Twister (1983)
  • David Bowie: Let’s Dance (1983)
  • Lonnie Mack: Strike Like Lightning (1985)
  • Roy Head: Living For A Song (1985)
  • Bennie Wallace: Twilight Time (1985)
  • Don Johnson: Heartbeat (1986)
  • Teena Marie: Emerald City (1986)
  • Jennifer Warnes: Famous Blue Raincoat (1986)
  • James Brown: Gravity (1986)
  • A.C. Reed: I’m In The Wrong Business (1987)
  • Stevie Wonder: Characters (1987)
  • V.A.: Back To The Beach (1987)
  • Brian Slawson: Distant Drums (1988)
  • Bill Carter: Loaded Dice (1988)
  • The Vaughan Brothers: Family Style (1990)
  • Bob Dylan: Under The Red Sky (1990)
  • Doyle Bramhall: Bird Nest On The Ground (1994)

Autor: Arnd Müller