Savatage ist eine (Progressive) Metal-Band aus Tampa, Florida, die mit vielen Besetzungswechseln seit 1976 besteht. Internationale Bekanntheit gewann Savatage durch das Album ,Gutter Ballet‘ sowie das Nebenprojekt von Paul O’Neill und Jon Oliva: Trans-Siberian Orchestra.
Der Name “Savatage” ist ein Neologismus, zusammengesetzt aus den englischen Wörtern “Avatar”, “Savage” und “Sabotage”. Letzter der drei spielt auf ein Album von Black Sabbath an.
Die allerersten Spuren von Savatage gehen bis ins Jahr 1976 zurück, als die vierköpfige Familie Oliva nach Florida zog, und sich die Söhne Jon und Criss in einem alten Hühnerstall, der in einem Hinterhof stand, einen Proberaum einrichteten.
Steve Wacholz war der erste Schlagzeuger, der mit den Oliva-Brüdern Musik machte, allerdings erst, nachdem ihm Jon die wahren Regeln des Rock ‘n’ Roll beigebracht hatte.
„Er war nicht schlecht, aber er spielte zunächst einfach nicht kraftvoll genug. Ich zersägte kurzerhand den Stil einer Harke, die draußen an der Wand lehnte, und prügelte damit auf sein Kit ein. ,So wird getrommelt‘, erklärte ich ihm.“
Die Olivas überzeugte Wacholz jedoch fortan; er bekam von ihnen schließlich den Spitznamen „Dr. Killdrums“.
Unter dem Namen „Tower“ machten Jon & Criss Oliva und Steve Wacholz zunächst als Trio die Highschools der Gegend um Tampa unsicher, änderten dann jedoch ihr Logo in „Avatar“, und verschrieben sich einem an Rush angelehnten Progressive Rock.
Jon Oliva sang und spielte Bass, sein Bruder Criss bediente die Gitarre, und Drummer Wacholz hielt das Ganze mit kräftigen Rhythmen in Gang. Mit dem Bassisten Keith Collins, einem ziemlich bunten Vogel, der zwar nicht sonderlich gut spielen konnte, aber rein optisch einiges hergab, wurde Avatar erweitert.
Zu viert nahm die Band zwei Songs – ,Rock Me‘ und ,Minus Love‘ – für einen Radio-Sampler auf und begann anschließend, im Proberaum stapelweise Demotapes zu produzieren.
Bei einem Open-Air-Konzert auf dem Parkplatz eines Supermarktes im Frühsommer 1982 wurden Avatar von einer kleinen Plattenfirma entdeckt. „Dan Johnson von Par Records machte uns ein Angebot, das wir zunächst zwar nicht sonderlich ernst nahmen, in das wir einige Tage später dann aber einwilligten.“
Schon im August 1982 ging das Quartett ins mittlerweile legendäre Morrisound-Studio in Tampa, Florida, das erst wenige Monate zuvor eröffnet worden war, und nahm in nur drei Tagen das komplette Debüt-Album ,Sirens‘ auf.
Und mehr noch: Nicht nur das Material für die erste Scheibe wurde dort in 72 Stunden aufgenommen, sondern auch jene Stücke, die 1985 auf der 6-Track-EP ,The Dungeons Are Calling‘ veröffentlicht wurden:
„Jeder der etwa zwanzig Songs wurde einmal durchgeprobt, und dann als first take eingespielt. Anschließend bürstete Criss seine Soli drüber, dann sang ich sämtliche Gesangslinien ein. Am Ende blieben uns noch ganze vier Stunden Zeit, um das gesamte Material zu mischen.“
Noch bevor ,Sirens‘ in die Plattenläden kam, mussten Avatar jedoch ihren Namen ändern, da sich herausgestellt hatte, dass es eine gleichnamige Formation in Amerika bereits gab:
„Wir setzten uns zusammen, und diskutierten die unterschiedlichsten Variationsmöglichkeiten, die das Grundgerüst des Namens erhalten ließen. Savatar klang nach einem japanischen Monster, eine Band namens Sabotage gab es bereits in Europa, die Wahl fiel schließlich auf Savatage, einem Phantasiebegriff mit vielfältigen Assoziationsmöglichkeiten.“
Schon die ersten Shows nach der Veröffentlichung von ,Sirens‘ beeindruckten nicht nur die Fans, sondern auch diverse größere Plattenfirmen.
Der Song ,Sirens‘ live in Japan:
Bei einem gemeinsamen Auftritt mit der US-Band Zebra waren Verantwortliche von Atlantic Records anwesend und zeigten sich von Savatage dermaßen beeindruckt, dass sie der Gruppe einen gut dotierten Plattenvertrag anboten.
„Das war natürlich eine Riesenchance für uns, die wir einfach nicht ablehnen konnten. Allerdings hatten wir ja noch einen gültigen Kontrakt mit den mittlerweile in Konkurs gegangenen Par Records, die von Music For Nations übernommen worden waren, und denen wir noch eine weitere Veröffentlichung schuldeten.“
Savatage erinnerten sich an die übrig gebliebenen Stücke der ,Sirens‘-Session im Morrisound-Studio, und einigten sich mit MFN, diese sechs weiteren Songs als ,The Dungeons Are Calling‘ zu veröffentlichen, um dann zu Atlantic zu wechseln.
Mit dem schon damals berühmten Produzenten Max Norman ging die Band dann umgehend daran, ihr zweites Album ,Power of the Night‘ in Angriff zu nehmen:
„Das war für uns plötzlich eine ganze andere Welt. Für die zwei ersten Veröffentlichungen waren wir drei Tage im Studio, jetzt plötzlich stand uns ein ganzer Monat allein für die Vorproduktion zur Verfügung. Wir waren in einem Trakt, in dem schon Jimi Hendrix und die Rolling Stones geprobt hatten, und fühlten uns wie die Könige.“
Geld spielte plötzlich keine Rolle mehr, zumal Produzent Norman für seine Akribie bekannt war, und fast regelmäßig selbst großzügigste Produktions-Budgets überzog. Man gab sich alle Mühe, experimentierte mit unterschiedlichen Gitarren-Sounds, variierte zahllose Keyboards, und war auch bei den Sound-Effekten ungewöhnlich ideenreich:
Um den Song ,Warrior‘ möglichst geheimnisvoll einzuleiten, nahm Norman die Geräusche einer brennenden Plastiktüte, deren Kunststoff auf den Boden tropft, auf, und ließ es als Intro rückwärts abspielen.
,Power of the Night‘ bescherte Savatage auch die erste ernstzunehmende Tournee, die man in einem kleinen Campingbus, den Jon Oliva selbst steuerte, durchführte. Anschließend setzte die Band nach Europa über und tourte mit Lemmy Kilmisters Motörhead.
Mit dem Ende der Europa-Dates war auch das Gastspiel von Bassist Keith Collins beendet. „Keith hatte uns schon mit seinen mangelnden Fähigkeiten bei den Aufnahmen zu ,Power of the Night‘ enttäuscht, und auch die Tour war nicht eben glänzend verlaufen. Deshalb wollten mein Bruder Criss und Steve partout nicht mehr mit ihm weitermachen. Was also sollte ich tun?“
Schweren Herzens feuerten Savatage ihren Bassisten und verpflichteten Johnny Lee Middleton, den Drummer Steve Wacholz von einer Cover-Band mit Namen Lefty kannte. „Das erste Mal, als ich ihn traf, hatte er mit Haarspray die Haare nach oben toupiert und sah aus, wie diese Jungs von Mötley Crüe. Einfach fürchterlich. Aber er spielte einen coolen Groove, sehr solide, sehr schön auf den Punkt. Also perfekt für uns!“
In dieser Besetzung checkten Savatage im Jahre 1985 in London ein, um dort am neuen Album ,Fight for the Rock‘ zu arbeiten. Doch weder die Zusammenarbeit mit dem britischen Produzenten, noch die Wahl des Studios erwiesen sich als richtig.
Das „Experiment England“ misslang, ,Fight for the Rock‘ klingt unausgegoren und ungewöhnlich zahnlos, zudem schlecht produziert und halbherzig abgemischt. In Band-Kreisen wird das Album seitdem nur ,Fight for the Nightmare‘ genannt, die anschließende Tournee folgerichtig mit ,Fight for the Paycheck‘ betitelt.
Denn nach der letzten Show der Europa-Tour türmte der Manager der Band mit dem Rest des Budgets, so dass die Musiker durch einen Hinterausgang ihres Hotels flüchten mussten, um – nur mit ihrem Flug-Ticket ausgestattet – den Rückflug nach Amerika anzutreten.
Die erste wirklich ernste Krise der Gruppe hatte damit ihren Höhepunkt erreicht. Die Savatage-Musiker waren nach der ebenfalls kräftezehrenden US-Tournee mit Ted Nugent und Blue Oyster Cult mit den Nerven am Ende und zur Aufgabe bereit.
Jon Oliva: „Dann plötzlich rief mich ein Typ an, der mich inständig darum bat, Savatage nicht einzuäschern, sondern mit ihm und seinem Kumpel einen Neuanfang zu wagen. Sein Name war Paul O’Neill, der seines Kollegen John Goldwater.“
Ein schicksalhafter Anruf, denn mit Paul O’Neill starteten Savatage ab 1987 wieder voll durch. O’Neill, ein ehemaliger Sound-Mann von Humble Pie, hatte bis dato als Tontechniker in den New Yorker „Electric Ladyland Studios“ gearbeitet, wurde anschließend als Promoter von Madonna, Bon Jovi und den Scorpions weltberühmt, und produzierte u. a. die beiden Aerosmith-Scheiben ,Classic Live I & II‘.
Seit 1986 ist er als Produzent, Arrangeur, Texter und Co-Komponist an allen Savatage-Alben beteiligt, und arbeitet seit 1995 ausschließlich für die Band. Goldwater wiederum war jahrelang Manager der Gruppe, ein gewiefter Geschäftsmann mit zähem Verhandlungsgeschick, aber nicht immer koscheren Finanzgebaren.
Erster Geniestreich der neuen Partnerschaft: ,Hall of the Mountain King‘, ein Album wie ein Donnerschlag und von vielen Savatage-Fans auch heute noch als eines der besten Werke der Gruppe gepriesen.
Der Titeltrack des gleichnamigen Albums:
„Das war das richtige Album zum richtigen Zeitpunkt, wir bekamen grandiose Resonanzen, und fanden uns plötzlich auf Tournee mit Megadeth und Ronnie James Dio wieder. Welch ein Quantensprung, im Vergleich zum mühseligen Gegurke der ersten Tourneen.“
O’Neill verordnete dem Savatage-Lineup überdies einen Neuzugang. Um die fabelhaften Fähigkeiten von Sologitarrist Criss Oliva noch gekonnter in Szene zu setzen, schlug er der Gruppe die Hinzunahme des Rhythmusgitarristen Chris Caffery vor.
„Wir hielten von der Idee zunächst nicht allzu viel. Irgendjemand hatte Chris zwar schon eine halbe Zusage für eine gemeinsame Probe gegeben, doch wir riefen ihn an und wollten absagen. Chris war jedoch ungewöhnlich hartnäckig. Er sagte: ,Ich habe jetzt wochenlang eure Songs geprobt, ich will wenigstens die Chance haben, bei euch vorzuspielen.‘“
Auf eigene Kosten flog der blonde Gitarrist nach Tampa, und überzeugte Savatage restlos.
„Wir spielten nur einige Stücke mit ihm, und wussten sofort: OK, der Mann bekommt den Job!“ Mit einem zusätzlichen Rhythmusgitarristen änderte sich vor allem der Live-Sound der Gruppe. Während er zuvor noch recht harsch und eindimensional geklungen hatte, bekam er durch Caffery Tiefe, Details und Facettenreichtum.
Das Album ,Gutter Ballet‘, speziell dessen Titel-Track, bedeutete den weltweiten Durchbruch. Mit diesem einen Song schafften es Savatage sogar bis zu MTV. Mit einem Schlag akzeptierten Fans und Medien die Band als Superstars, die von nun an mit Iron Maiden, Dio oder Motörhead gleichgestellt wurden.
Der größte Hit von Savatage – ,Gutter Ballet‘:
https://www.youtube.com/watch?v=nyeBVfpwGbk
Und die Musiker wollten mehr, wollten die Gunst der Stunde nutzen, um sich künstlerisch noch weiter in Richtung eines Genre-übergreifenden Stils zu entwickeln.
Das folgende ,Streets‘, eine Rock-Oper der (Metal-)Moderne, ebnete endlich auch den Weg nach Japan, einem der wichtigsten Hard-‘n’-Heavy-Märkte. „,Streets‘ ist wohl der Höhepunkt unserer Karriere. Fast vierzig Songs nahmen wir auf, wir produzierten im Record-Plant-Studio, in dem schon John Lennon gearbeitet hatte.
Die Atmosphäre war schier unbeschreiblich, es standen zwei riesige Klaviere im Raum, es gab eine Extrakammer für die Aufnahmegeräte, und für die Chöre konnten wir Musiker der Metropolitan Opera verpflichten. Ein Traum!“
Der Song ,Jesus Saves‘ vom Album ,Streets‘:
https://youtu.be/peOJvvysjnQ
Dennoch für Oliva auch das Ende einer Ära, in der er alleiniger Sänger der Band sein sollte. Denn dem leibesfülligen Frontmann merkte man mit zunehmendem Alter seine nicht ausgebildete Stimm- und Atemtechnik und seine extreme Gesangsweise an.
„Es ging so nicht mehr weiter. Es gab Shows, bei denen ich nach dem Konzert Blut gespuckt hatte. Ich war physisch nicht mehr in der Lage, zwei komplette Stunden einer ausgiebigen Headliner-Tournee durchzuhalten. Jedenfalls nicht über mehrere Wochen.“
Im Spätherbst 1992 ging die letzte Savatage-Show mit Frontmann Jon Oliva im „Rock It“ in Tampa über die Bühne, als neuer Lead-Sänger wurde der bis dato noch unbekannte Zachary Stevens ausgewählt, der zuvor Sänger der eher unscheinbaren Bostoner Formation Wicked Witch war.
Mit ihm entstand im Morrisound-Studio in Florida das gelungene Opus ,Edge of Thorns‘, die anschließende Tour entwickelte sich jedoch zum Desaster.
Zunächst erklärte unmittelbar vor Reisebeginn Drummer Wacholz seinen Ausstieg. Kurz zuvor hatte er viel Geld in die Eröffnung eines eigenen Geschäftes gesteckt, das er nun nicht allein lassen wollte.
Sein Ersatzmann hieß Andy James, der – neben Zak Stevens – das zweite neue Gesicht auf einer Tour war, die vor allem unter schlechten Sound-Verhältnissen litt.
Savatage machten gute Miene zum bösen Spiel, präsentierten sich so gut es eben ging, und erlebten nur wenige Tage nach dem Ende der Tour ihr persönliches Waterloo: Gitarrist Criss Oliva kam bei einem Autounfall auf der Heimreise von einem Konzert ums Leben, seine Frau überlebte schwerverletzt.
„Ich erfuhr es von Paul, der extra zu mir gefahren kam, um mir die schlimme Nachricht nicht telefonisch mitteilen zu müssen. Es war ein Schock, ich kann meine Gefühle überhaupt nicht in Worte fassen.“
Einer der unterschätztesten Gitarristen aller Zeiten? Hier einige Soli von Criss Oliva:
Für Jon Oliva bedeutete der Tod seines Bruders ein grundsätzliches Umdenken. Bis zum Unglückstag war für ihn klar gewesen, dass er nach Tournee-Ende Savatage nur noch im Studio angehören würde, nun sah er bei seinem Rückzug aus der Bühnenöffentlichkeit die gesamte Existenz der Gruppe in Gefahr.
Mit unbändiger Energie begannen Savatage im Frühjahr 1994 die Arbeiten an ,Handful of Rain‘, bei dem Jon Oliva im Studio Höchstleistungen vollbrachte. Er fungierte als Keyboarder, Rhythmusgitarrist und Schlagzeuger, zum Nachfolger für Criss Oliva bestimmte die Band den früheren Testament-Musiker Alex Skolnick als neuen Lead-Gitarristen.
Auf der anschließenden Tour verspielte Skolnick jedoch die Chance, als festes neues Mitglied bestätigt zu werden.
Dafür unterstrich Neu-Drummer Jeff Plate, den Zak Stevens vorgeschlagen hatte, wie wichtig er zukünftig für die Band sein würde. Noch während der Tour wurde er als festes Band-Mitglied bestätigt.
Mit ,Dead Winter Dead‘ folgte die zweite Rock-Oper nach ,Streets‘. ,Dead Winter Dead‘ beschäftigte sich – allerdings gelegentlich auf recht kitschige Art – mit den Folgen des Bosnien-Krieges, mit dem Kampf um Sarajevo, und dem Schicksal eines jungen Paares, das sich in den Wirrungen des Krieges ineinander verliebt.
Auf dem Album zu hören ist erstmals Sologitarrist Al Pitrelli, ein sensationell guter Musiker mit massenhaft Lorbeeren, die er sich bei Widowmaker, Asia, Alice Cooper und Joe Lynn Turner verdiente. Verpflichtet wurde er bereits für die Studioaufnahmen, seine eigentliche Feuertaufe erlebte er jedoch während der anschließenden Welttournee, auf der sich die Band so stark wie lange nicht präsentierte.
Savatages größter Hit, 1998 live in Sao Paulo:
Pitrelli fügte dem erdigen Savatage-Sound ein bluesiges, sehr eigenwilliges Spiel hinzu, und sorgte mit seiner großen Anpassungsfähigkeit dafür, dass bei Beginn der Aufnahmen zu ,The Wake of Magellan‘ eine gut geölte Maschinerie die Arbeit am zehnten Studio-Album aufnahm.
Während die Savatage-Anhängerschaft seit 1997 händeringend auf die nächste Studioscheibe wartete, etablierten Paul O’Neill und Jon Oliva ein – zumindest kommerziell – noch weitaus größeres Projekt: das Trans-Siberian Orchestra.
Mit dem Song ,Christmas Eve Sarajevo 12/24‘ von ,Dead Winter Dead‘ nutzten die beiden Musiker einen Savatage-Song als Mittelpunkt einer RockKlassik-Scheibe namens ,Christmas Eve And Other Stories‘, und starteten damit in Amerika einen unerwarteten Siegeszug.
Der Beginn einer weiteren Erfolgsgeschichte – ,Christmas Eve Sarajevo 12/24‘:
Das Orchestra kombiniert Rock mit symphonischen Instrumenten, und spricht mit dem zweiten Werk ,The Christmas Attic‘ auch dank der pompösen Bühnenumsetzung ein riesiges Publikum an.
Das Personalkarussell stand bei Savatage jedoch auch jetzt nicht still: Al Pitrelli verließ im Frühjahr 2000 die Band in Richtung Megadeth, wo er den ausgestiegenen Marty Friedman ersetzte. Und auch Sänger Zachary Stevens erklärte seinen Ausstieg, um sich zukünftig außerhalb des Musikzirkus beruflich neu zu orientieren.
Ein Interview zu Savatages Rockopern und dem Projekt Trans-Siberian Orchestra gibt es hier zum kostenlosen Download!
Dass trotz des Erfolges von Trans-Siberian Orchestra Savatage jedoch nicht ins zweite Glied zurückgestuft wurde, zeigt sich auch daran, mit welcher Akribie die Band an ihrem letzten Opus ,Poets and Madmen‘ gearbeitet hat.
Das Ergebnis ist ein bravouröses Metal-Opus, bei dem die stets auf Blues basierenden Gitarren-Parts, das erdige und rhythmisch ausgefeilte Spiel vom zu dieser Zeit einzigen Gitarristen Chriss Caffery zu begeistern weiß.
„Es ist ein wirklich spannender Querschnitt aus all dem, was wir in den vergangenen fünfzehn Jahren gemacht haben“, charakterisiert Oliva die neuen Songs. „Vielleicht geht es nicht ganz bis zu dem Stil von ,Hall of the Mountain King‘ zurück, aber mit dem Geist der Alben, die wir ab 1987 veröffentlicht haben, hat ,Poets and Madmen‘ durchaus eine Menge gemeinsam.“
Bassist Johnny Middleton ergänzt: „Wir gehen zurück zu unseren Wurzeln, allerdings auf einem höheren Niveau. ,Poets and Madmen‘ ist unsere heftigste Produktion seit ,Hall of the Mountain King‘. Wir sind wieder etwas progressiver geworden. Der Kreis schließt sich also.“
Matthias Mineur (Gitarre & Bass 04/2001)
Mehr als acht Jahre hatte es keinerlei Lebenszeichen mehr von Savatage gegeben, als im Spätsommer 2014 plötzlich das Gerücht die Runde machte, beim W:O:A 2015 könnte es ein Comeback der Kult-Band Savatage geben.
„Die Wacken-Jungs riefen uns an und sagten, dass 2015 beide Bühnen zeitgleich und zur besten Spielzeit, sprich: direkt nach Sonnenuntergang, für eine einmalige Doppelshow frei seien. So entstand die Idee, mit dem Trans-Siberian Orchestra und Savatage quasi parallel aufzutreten.“
Savatage spielen ,Dead Winter Dead‘ auf ihrer spektakulären Show 2015:
Hier das exklusive Interview zum gemeinsamen Wacken-Auftritt von Savatage und TSO: