Wer kennt das nicht? Erst hat man ein paar Bodentreter lose auf dem Boden des Proberaums verteilt. Doch spätestens nach den ersten Bühnenauftritten, bei denen man in Sekundenschnelle sein Equipment auf- und abbauen muss, kommt einem unweigerlich der Gedanke an eine professionelle Lösung für den bequemen Transport und sicheren Betrieb der bunten Treter – ein Pedalboard!
Aber für welche Pedalboard Lösung soll man sich nun entscheiden? Früher gab es nur wenige Angebote und man musste zumeist selbst Hand anlegen oder auf teure Custom-Shop-Varianten zurückgreifen. Heute ist das bedeutend einfacher, denn von Low Budget bis High End gibt es unzählige Pedalboards bereits fertig im Handel.
Für den tourenden Profi kommt eigentlich nur eine stabile Flightcase-Lösung in Betracht, und da sollte es dann auch bitte kein Billigprodukt sein, sondern eine professionelle Variante, wie z. B. von der Firma Swanflight aus England – oder auch von jedem guten lokalen Flightcasebauer.
Wer nicht selber schleppt, kann auch auf die Hardcase-Lösungen von z. B. Pedaltrain zurückgreifen, die zwar von bester Qualität, aber eben auch recht schwer sind. Für die meisten von uns ist eine einfachere Lösung sinnvoller, wie z. B. aus dem RockBoard- und RockCase-Programm, ein Gator-Pedalboard, ein Pedaltrain mit Softcase oder auch das Palmer Pedalbay. Ebenso wie die Pedaltrain-, T-REX-Tonetrunk- und die Pedaltrain-Kopien von RockBoard basieren diese Pedalboards auf Alu-Querstreben, zwischen denen viel Platz für die Kabelführung ist.
Die Pedalbay-Varianten von Palmer haben neben flexiblen Füßen den Vorteil, dass sie mit verstellbaren Streben ausgestattet sind, was ihre Flexibilität deutlich erhöht. Einige wenige Hersteller arbeiten mit einer zweiten Ebene. Diese vereinfacht nicht nur die Erreichbarkeit der Pedale auf der zweiten Ebene, sondern lässt auch Platz darunter für Effekte die immer aktiviert sind (z. B. Booster) und Zubehör (z. B. Netzteil) etc.
Für besonders einfachen Zugang ist z. B. bei dem Hersteller Schmidt Array die zweite Ebene sogar klappbar. Wenn man viele Effektpedale hat, empfiehlt sich ein Effektbrett, bei dem das Netzteil unter dem Board befestigt werden kann. Das spart Platz und davon kann man über kurz oder lang nie genug haben. Kommen Netzteil und Board von unterschiedlichen Herstellern, sollte man darauf achten, dass unter dem Board ausreichend Platz für’s Netzteil ist und es eine stabile Befestigungsmöglichkeit gibt.
Flightcase, Softbarg & Co. gibt es auch für deine Gitarre. Erfahre hier mehr über das passende Gitarren Zubehör.
Dieses Thema ist so komplex wie bedeutend, denn eine schlechte Stromversorgung führt zu Nebengeräuschen bis hin zum Totalausfall einzelner Pedale. Gerade bei diesem Thema sollte man im Einkauf nicht sparen und sich gut informieren, denn der Markt ist voll mit Lösungen, die oft viel versprechen, aber wenig halten. Auch die Wirkung der Stromversorgung auf den Klang des Gitarren-Setups darf nicht komplett außer Acht gelassen werden. Denn ein Pedal klingt anders, je nachdem, ob es mit Batterien, dem einen oder dem anderen Netzteil betrieben wird.
Man erzählt sich von Eric Johnson, dass er sogar die Batteriesorte am Klang seines Tube Screamers erkennen kann. Über den praktischen Nutzwert solcher Feinheiten lässt sich natürlich trefflich streiten. Im Folgenden einige konkrete Beispiele: In Setups mit wenigen Effekten kann ein stabilisiertes Netzteil wie das Truetone 1 Spot inkl. einer sogenannten Daisy Chain eine gute Lösung sein, das man schon für ca. € 30 bekommen kann. (Unter „Daisy Chain“ versteht man ein Stromzuführungskabel mit mehreren Steckern, das von einem Netzteil verschiedene Effekte mit Strom versorgt.)
In größeren Setups und insbesondere dann, wenn analoge und digitale Geräte gemeinsam verwendet werden, ist ein Netzteil mit mehreren Ausgängen die bessere Lösung. Als Standard im professionellen und semiprofessionellen Bereich haben sich aus gutem Grund (weniger Störgeräusche) Produkte mit galvanisch getrennten Ausgängen durchgesetzt.
Hersteller wie Voodoo Lab, T-Rex, MXR und andere bieten gute Lösungen. Man sollte darauf achten, dass neben mehreren 9-V-Ausgängen auch ein oder zwei 12- und/oder 18-V-Ausgänge zur Verfügung stehen. Denn manche Effekte lassen sich auch mit höheren Spannungen betreiben und können da durchaus besser, weil direkter und dynamischer, klingen. Hat man keinen 18-V-Ausgang, will aber ein Gerät mit 18 V betreiben, kann man auf sogenannte Voltage-Doppler zurückgreifen, Spezialkabel also, die zwei 9-V-Ausgänge zu einem 18-V-Ausgang zusammenfassen – oder kleine Trafos wie die ISO Pump von Godlyke einsetzen.
Das RockBoard Power Pit besitzt sogar ein Display, an dem man die Ausgangsspannungen ablesen kann, sowie die Möglichkeit, es mit 110 oder 220 Volt zu betreiben. Professionelle Stromversorgungen bekommt man von Marken wie Pedaltrain, Cioks, MXR, Gator, BBE und vielen anderen. Natürlich findet man vor allem im Internet auch viele preiswerte Alternativen. Aber Vorsicht: Manche Geräte glänzen zwar mit mehreren Ausgängen, die aber intern im Gehäuse miteinander verbunden sind und so eigentlich nur eine Daisy Chain mit Gehäuse darstellen.
Wer einen sicheren Betrieb ohne Brummen erreichen will, der sollte nach einem Netzteil Ausschau halten, bei dem die einzelnen Ausgänge galvanisch getrennt sind, wie eben bei den großen Modellen von T-Rex, Voodoo Lab, MXR und bei den längst als Geheimtipps gehandelten günstigen Powerplant Junior von Harley Benton oder Fame DCT-200.
Interessant sind auch die neuen Netzteile von Truetone, die sieben (CS7) oder zwölf (CS12) Ausgänge sowie Ausgangsspannungen von 9, 12 und 18 Volt bieten. Beim CS12 findet man sogar noch einen zwischen 4 und 9 Volt regelbaren Ausgang, um aus dem Vintage Tubescreamer oder Fuzz das letzte Quentchen dirty Sound rauszukitzeln.
Diese Möglichkeit zur Simulation einer „ausgelutschten“ Batterie findet man z. B. auch beim Voodoo Lab Pedal Power 2 und beim Fame DCT200 und manch ein Sound-Connaisseur schwört darauf. Will man es ganz professionell, dann sollte man sich mit dem System von The Gig Rig auseinander setzen. Hier bekommt man neben dem Basis-Netzteil (Generator) und dem Verteiler (Distributor) für wirklich jeden Fall einen passenden Adapter mit eigener Isolierung.
Bei diesem Baukastensystem ist ein Brummen tatsächlich zu 100% ausgeschlossen. Besitzt man mehr Effekte, als das Netzteil Einzel-Ausgänge hat, ist es möglich, auch hier eine Daisy Chain zum Einsatz zu bringen. Hierbei sollte man auf drei Dinge achten, um Störgeräusche zu vermeiden:
1) Analoge und digitale Effektgeräte nicht zusammen an einer Daisy Chain verwenden!
2) Die nicht benutzten Ausgänge (= Stecker) einer Daisy Chain mit einer Schutzkappe oder etwas Isolierband versehen! Denn wenn offene Stecker in Kontakt zu Metallteilen wie z. B. einem Pedal-Gehäuse kommen, kann ein Kurzschluss entstehen.
3) Auf die zulässige Gesamtleistung des Netzteils achten! Dies gilt natürlich nicht nur für den Einsatz von Daisy Chains, sondern auch generell, wird aber im Umgang mit Daisy Chains gerne mal übersehen. Wenn man die Manuals der Effekte nicht mehr verfügbar hat, findet man unter www.stinkfoot.se eine Liste mit den Stromverbräuchen der gängigsten Effekte. Ich habe mir für meine Boards eine Excel-Liste angelegt, in der die Infos zum Stromverbrauch verzeichnet sind. Gleichzeitig habe ich noch Tabellen erzeugt, aus denen deutlich wird, an welchem Stromkabel welches Gerät hängt. Eine sehr hilfreiche Sache, wenn man einen Fehler sucht oder sein Board anders konfigurieren will. Also: Die richtige Stromversorgung zu finden, hat auch ein wenig mit Mathematik zu tun … Mehr Informationen zum Thema Stromversorgung gibt es im Artikel „Die Power sei mit Euch!“ in unserem großen Effekte ABC.
Schon mal geschätzt, wie viele Meter Kabel auf so einem großen 80×40-cm Pedalboard verlegt sind? Man glaubt es kaum, aber hier befinden sich gerne bis zu fünf Meter Kabelweg! Und zusätzlich läuft das Signal noch durch viele Bauteile wie Klinkenbuchsen, Schalter und Schaltungen. Es empfiehlt sich also, für die beste Qualität zu sorgen, denn die Kabel sind die Adern jedes Effekt-Systems. Und wenn die nicht zu einhundert Prozent durchlässig sind, kommt es zu Problemen. Dies gilt ausdrücklich auch für Patchkabel! Grundsätzlich gilt: Finger weg von all dem bunten Zeug mit den verschweißten Steckern!
Eher kritisch ist die Verwendung von festen Klinken-Adaptern zum Verbinden von Effekten zu sehen. Diese sind zwar theoretisch wirklich praktisch, weil sie eine feste und gute elektrische Verbindung ermöglichen, stabilisierend auf die Pedalposition wirken und zudem sehr platzsparend sind. Sie funktionieren aber nur dann, wenn die Seitenwände der Pedale absolut orthogonal (= rechtwinklig) zur Bodenfläche stehen, was leider selten der Fall ist.
Man kann z. B. durchaus die kleinen Mooer-Pedale mit solchen Steckverbindern koppeln, die der Hersteller auch selbst anbietet. Das funktioniert perfekt. Bei MXR, Boss und vielen anderen Pedalen geht das aber nicht, weil die Seiten hier leicht schräg sind. Verwendet man dann trotzdem solche festen Klinken-Adapter, sitzen die Pedale nicht nur nicht fest auf dem Pedalboard, sondern man stresst die Eingangsbuchsen der Pedale erheblich, was über kurz oder lang zum Ausfall derselben führt.
Mehr zum Thema Kabel gibt es im Artikel „Teure Kabel = guter Sound?“ in dem Effekte ABC.
Nehmen wir mal an, man hat zehn Effekte, die man mit einer zentralen Stromversorgung verkabeln möchte. Nachdem die Effekte mit guten Patchkabeln verbunden und die längeren Verbindungen (z. B von links unten nach rechts oben) wenn möglich unter dem Board ausgeführt sind, geht es nun an die DC-Verbindungen. Das kann dann schnell mal unübersichtlich werden.
Ausgehend vom Netzteil, braucht man ausreichend lange Stromverbindungskabel oder eben eine Daisy Chain, die so verlegt wird, dass alle geplanten Effekte erreicht werden. Dabei wird man unweigerlich bald feststellen, dass die Positionen der DC-Buchsen an den Pedalen alles andere als genormt sind. Entsprechend der Position empfehlen sich unterschiedliche Stecker-Formen.
Sind z. B. die DC-Buchsen an den Seiten der Pedale, sind meist gewinkelte Stecker besser. Denn das spart Platz, und Platz ist wichtig!!! In die DC-Buchsen an den Stirnseiten passen meist gerade Stecker besser, weil sie die Kabelführung einfacher machen. Führt man die Kabel unter dem Board entlang, ergibt sich dort gerne ein wildes Labyrinth. Denn da sieht ja keiner hin!
Aufgrund der unterschiedlichen Längen hängen die Kabel auch teilweise bis auf den Boden, wenn sie nicht fixiert werden. Die erste Idee, auf die man kommt, sind Kabelbinder. Aber spätestens, wenn man ein Pedal austauschen will, merkt man, wie nervig es ist, die Kabelbinder mit dem Seitenschneider wieder lösen zu müssen. Ich empfehle deshalb lösbare Kabelbinder aus dem Baumarkt! Die sitzen genau so fest wie die nicht lösbaren, aber lassen sich schnell entfernen und sind nach Bedarf wieder zu verwenden.
Ähnlich gut funktionieren auch kleine Klettbänder. Mit den speziellen Kabelbindern kann man nun z. B. sowohl die DCwie auch die Signal-Kabel zu Bündeln verarbeiten, die dicht unter dem Board befestigt werden. Ein wichtiger und oft vernachlässigter Punkt ist die räumliche Trennung von Signal- und Netzkabelwegen. Man sollte versuchen, diese strikt zu trennen, um Netzeinstreuungen in den Signalverlauf vorzubeugen. Wenn sich das aus Platzgründen nicht durchführen lässt, sollten Strom- und Audiokabel zumindest nicht parallel verlaufen, sondern sich in einem 90°-Winkel kreuzen. Das sorgt dafür, dass die Netzeinstreuung so gering wie möglich gehalten wird. Am besten kann der Kabelverlauf auf dem Board dann mit Kabelbindern oder kleinen Klettstreifen fixiert werden.
Eine Grundregel besagt:
Es gibt einige Spezialeffekte, deren Position man am besten für sich selbst ausprobiert. Wie z. B. Octaver, die relativ weit vorne sitzen sollten, weil sie ein möglichst unbeeinflusstes Signal brauchen, um sauber oktavieren zu können. Das gleiche gilt für ein Autooder Touch-Wah.
Eine Besonderheit stellt ein Vibe-Effekt wie z. B. das Uni-Vibe dar. Obwohl es eigentlich ein Modulationseffekt ist, klingt es fast immer besser vor dem Verzerrer, ähnlich einem Wah Wah, oder sogar – was besonders spektakulär klingt – zwischen zwei Verzerrern.
Apropos Wah: Ein Wah sollte immer an den Anfang der Signalkette – hier kann es optimal auf den Sound eingreifen. Außerdem sollte es weit entfernt vom Netzteil liegen, um Einstreuungen über die sensible Spule im Wah-Pedal zu vermeiden. Spielt man mit einem Amp, der über einen Effekteinschleifweg verfügt, lassen sich dort die Modulations- und Zeit-basierten Effekte am besten einschleifen. Denn sie verarbeiten hier die kompletten Sound-Informationen inklusive der Vorstufe des Verstärkers.
Allerdings gibt es auch Gitarristen, die ihre Modulationseffekte vor der Eingangsstufe des Verstärkers nicht missen möchten. Delay- oder Halleffekte hingegen funktionieren nur dann vor dem Amp wirklich gut, wenn man seine verzerrten Sounds mit Effektgeräten erzeugt, die noch vor dem Delay sitzen. Wenn jedoch der verzerrte Sound in der Vorstufe des Verstärkers erzeugt wird, sollte das Delay zwingend in die Effektschleife des Amps verkabelt werden.
In dem Video bekommst du eine Beispiel-Reihenfolge auf einem Pedaltrain Novo angezeigt:
Klanglich hat es aber auch seinen Reiz, einen Hall vor die Verzerrung zu schalten. Wie immer sind Regeln da, um sie auch mal zu brechen. Es empfiehlt sich, verschiedene Konfigurationen auszuprobieren, um den besten Sound zu finden. Nichts ist falsch, und der Weg ist das Ziel!
Fast jeder hat einen Buffer (eine Art „Aufholverstärker“) auf seinem Pedalboard, auch wenn man sich dessen oft gar nicht bewusst ist. Besitzt man z. B. Effekte von Boss oder Ibanez, so spielt man bereits über einen gepufferten Signalweg, denn alle diese Pedale haben einen Buffer eingebaut. Das kann man u. a. daran erkennen, dass kein Sound mehr durch das Pedal fließt, wenn dessen Stromversorgung abgebrochen wird. Ein nicht gepuffertes Signal läuft durch die oben schon beschriebenen vielen Meter Kabel und verliert dabei an Brillanz, Kraft und Dynamik. Ein gepuffertes Effektgerät in der Kette hingegen verwandelt das Signal in ein niederohmiges und verhindert damit diese Signalverluste. Teure Boutique-Pedale haben heutzutage fast alle eine True-Bypass Schaltung.
Das Signal läuft also relativ unverfälscht durch das Pedal, egal, ob es an- oder ausgeschaltet ist. Das klingt erst einmal ganz gut, aber auch True Bypass hat seine Tücken, insbesondere was Signalverluste bei vielen True-Bypass-Pedalen in Kombination mit langen Kabelwegen angeht. Ein zusätzlicher Buffer ist daher obligatorisch und sollte bei Preisen ab ca. € 30 auch kein allzu großes Problem darstellen.
Spielt man mit einem Sender, erübrigt sich der Buffer übrigens auch meist, denn das Output-Signal des Senders ist in den meisten Fällen ebenfalls niederohmig und damit gewappnet gegen alle Signalverluste. (Mehr zum Thema Bypass gibt es in dieser Ausgabe im Artikel „The Art of Bypassing“.)
Wenn man zum Sound-Wechsel mehrere Pedale auf einmal schalten muss, kann das schnell ein ziemlicher Eiertanz werden. Signal-Looper können hier das Leben vereinfachen und den Klang verbessern. Diese gibt es als robuste True-Bypass-Variante, bei denen einfach verschiedene schaltbare Loops hintereinander geschaltet sind, z. B. von Herstellern wie Loopmaster Pedals, Somo Pedals, Buzz Electronics, Road Rage oder auch in vielen DIY-Katalogen. Wenn man hier zum Beispiel einen Distortion-Effekt mit einem Delay in einen Effektweg (= Loop) verkabelt, kann mit einem Tritt der verzerrte Sound mit dem Delay abgerufen werden.
Für mich kam diese Entdeckung einer Revolution gleich, denn ich fand es immer grausam, nach einem wilden „Kopf in den Nacken und Knie gebeugt vorne am Bühnenrand“-Solo schwankend zum Board zu rennen und zu versuchen, die richtigen Schalter auf dem Pedalboard zu treffen und prompt den ersten Takt der nächsten Strophe zu verpassen. Richtig komfortabel sind digitale Looper wie der Octa-Switch von Carl Martin, die Modelle von G-Lab und The Gig Rig sowie die preiswerten Varianten von Joyo und anderen.
Auch Boss hat mit dem ES-8 ein eigenes System auf dem Markt, und die Profis spielen mittlerweile fast alle spezielle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Loop-Systeme von Setup-Gurus wie Bob Bradshaw (USA), Pete Cornish (GB), Skrydstrup (D), Pete Landers (NL), Tonehunter (D), Ampete (D) und anderen.
In unserem Workshop erfährst du, wie du dir ein Pedalboard selber bauen kannst. Das Video gibt dir schon mal einen Einblick in die DIY-FX-Welt:
In diesen Systemen ist im Prinzip jedem Effektpedal ein Loop (Einschleifweg) zugeordnet, und dank einer digitalen Steuerung können beliebige Kombinationen all dieser Loops in Sound-Presets abgespeichert und per Fußpedal abgerufen werden. Auf diese Weise macht man aus seinem analogen Board quasi ein riesiges, programmierbares Multieffektgerät. Auf großen Boards ist solch ein Looper mehr als ratsam – nicht nur, um das Schalten mehrerer Pedale zu vereinfachen, sondern auch, um dem Sound nicht unnötig seine ursprüngliche Frische und Dynamik zu nehmen.
Wie man sieht, gibt es eine Menge zu beachten, wenn man auf der Bühne ein funktionsfähiges und robustes Pedalboard haben möchte, dass sich komfortabel und intuitiv spielen lässt. Es lohnt sich, ein wenig Zeit in die Planung zu stecken und vor allem, ein paar Euro mehr dort auszugeben, wo es wirklich Sinn macht, wie z. B. bei der Stromversorgung und der Kabelage. Schließlich handelt es sich auch bei dem Pedalboard um ein Musikinstrument, das auf der Bühne so sicher und fehlerfrei funktionieren soll, dass der Kopf frei bleibt für das, worum es eigentlich geht – die Musik.
Autor: Kai Stührenberg