John Scofield wurde am 26. Dezember 1951 in Dayton, Ohio geboren. Von 1970 bis 1973 studierte er Jazz am Berklee College of Music, wo er unter anderem von bekannten Musikern wie dem Jazz-Vibraphonisten Gary Burton unterrichtet wurde.
Keine Frage: John Scofield gehört zu den wichtigsten Gitarristen der Jazz-Historie. Scofield hat aber in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur eine Unmenge eigener Alben zwischen swingendem Bop, Modern Jazz, Groove-Funk und Fusion veröffentlicht. Der überzeugte Ibanez-AS200-Player war in den vergangenen Dekaden auch auf zahlreichen Alben anderer Künstler als Gastmusiker oder Band-Mitglied zu erleben. Mehr über seine Gitarren und sein Equipment erfährst du hier: www.johnscofield.com/equipment/
Seine Entwicklung als Musiker vollzog sich immer im Wechsel zwischen den Polen R&B/Funk/Fusion und Bebop/Modern Jazz. Als Youngster spielte er zunächst in Billy Cobhams Band, die modale Konzepte der 60er Jahre mit funky Grooves und hartem Backbeat unterlegte.
John im Zusammenspiel mit einer anderen Ikone der Jazz-Szene – Pat Metheny:
Das 1975 erschienene Cobham-Album ‚A Funky Thide Of Sings‘ ist nicht nur für Scofield-Fans eine lohnende Anschaffung. Ende der 70er Jahre schließt Sco bei dem kleinen aber feinen deutschen Jazz-Label Enja einen Vertrag ab. Resultat sind einige Alben als Leader, darunter ‚Rough House‘ und ‚Live‘ – und die Musik swingt und siedelt sich im „Hardbop/Modern Jazz“-Lager an.
‚Who’s Who‘, 1979 für Arista Records aufgenommen, vereint beide Pole auf einer LP, und einige der Kompositionen wie ‚Looks Like Meringue‘, ‚Cassidae‘ (Genre: Fusion) und ‚The Beatles‘ (Modern Jazz) finden ihren Weg in die Jazz-Bibel „The World’s Greatest Fake Book“ (Sher Music 1983). Und das Beste für uns Hörer: Scofield lässt sich nicht auf eine Richtung festnageln, er spielt und komponiert munter, was ihn im Augenblick gerade anturnt!
Für seine neue CD ‚Bump‘ ließ er sich wieder von den aktuellsten Trends der New Yorker Szene inspirieren. Mit dem Trio Medeski Martin & Wood war die Sco-CD ‚A Go Go‘ entstanden. Scofield über seine momentane Position im Spannungsfeld der Stilistik: „‚A Go Go‘ und ‚Bump‘ sind zwei Teile eines Aspekts meiner Musik, der weniger für Straight Ahead Jazz steht. Ich mag es nach wie vor, Bebop zu spielen. Aber das ist etwas ganz anderes. ,Bump‘ und die MMW-Platte sind meine Versionen von Rock ’n’ Roll“ (Übersetzung by Plattenfirma).
Hier ein Überblick, der weder komplett noch objektiv sein will, sondern einfach ein paar Hörtipps für hervorragende Musik verschiedener Stilrichtungen liefern möchte – für alle, die John Scofield in seiner ganzen Komplexität, Vielseitigkeit und vor allem künstlerischen Offenheit entdecken wollen.
Wer auf modern swingenden, pulsierenden und energetischen Jazz steht, ist eigentlich mit allen Scofield-Aufnahmen gut bedient, an denen Schlagzeuger Adam Nussbaum und die Bassisten Steve Swallow, George Mraz und Wayne Dockery oder auch Pianist Richie Beirach beteiligt waren.
Auf dieser Doppel-CD ist John Scofield mit der Band des ehemaligen Allman-Brothers-Gitarristen Warren Haynes zu hören, und das ist natürlich ein Jam-Jazz-Rock-Gipfeltreffen mit langen Improvisationen und trotzdem immer spannenden, instrumentalen Tracks. Absolut unterhaltsam.
Und für alle, die die am wenigsten bekannten, aber besten und jazzigsten Scofield Original Alben aller Zeiten immer noch nicht kennen – hier sind sie:
Entdecken!
Im folgenden Video könnt ihr Scofields besonderen Stil und Sound live erleben. Viel Spaß mit seinem Hit “Quiet and Loud Jazz”.