Tommy Emmanuel: Guitar Summit Spotlight

Anzeige
(Bild: Simone Cecchetti)

Als Impulsgeber der zeitgenössischen Sechssaiter-Szene ist sein Status weltweit unbestritten und mit seiner Fingerstyle-Technik hat sich Tommy Emmanuel als einer der einflussreichsten Akustikgitarristen der heutigen Zeit etabliert. Erst kürzlich konnte der Australier seine Erfolgs-Liste um einen Grammy-Award ergänzen.

 

Anzeige

Interview

Tommy, wie fühlt es sich an, mit einer prestigeträchtigen Auszeichnung wie dem Grammy geehrt zu werden, und welche Bedeutung hat das für dich persönlich und beruflich? Es ging um die Aufnahme des Klassikers ‚Folsome Prison Blues‘, produziert von John Carter Cash.

Einen Grammy-Award zu gewinnen ist ein Traum, der wahr geworden ist. Es wäre wahrscheinlich nie passiert, wenn die Aufnahme nicht von John Carter Cash vorangetrieben, gefördert und unterstützt worden wäre. Er war sich so sicher, dass wir den Preis gewinnen würden, sein Enthusiasmus war einfach ansteckend! Ich habe die Arbeit mit der String Revolution Gang sehr genossen.

Wie war es, an einem solchen Klassiker zu arbeiten? Und wie sind die Aufnahmen verlaufen?

Ich hörte mir das Arrangement einmal an, und schaute, wo ich mit der Melodie am besten einsteige. Dann versuchte ich einfach, auf alle Teile zu reagieren, die sie im Arrangement vorgaben. Ich nahm zwei Takes auf, machte ein Foto und ging. Ich war nur 45 Minuten im Studio. FERTIG! Sie mischten es ab, bearbeiteten meine Parts und es kam gut an. Wir bekamen die Nominierung, dann den Grammy… es war wie ein Wunder!

Was hat es mit dem Titel „Certified Guitar Player“ (CGP) auf sich, der dir von Chet Atkins verliehen wurde? Wie hat Chet Atkins deinen Zugang zur Musik beeinflusst?

Als ich ein Kind war, war der Name Chet Atkins in aller Munde. Niemand klang wie er. Seine Platten und Songs waren besser als alles, was im Radio lief. Natürlich spielte ich zuerst Rhythmusgitarre für meinen Bruder und meine Schwester, aber als ich Chet hörte, wollte ich so spielen wie er. Bass, Rhythmus und Melodie, alles gleichzeitig. Ich lernte einige seiner Stücke, konnte sie nur schlecht spielen, aber ich blieb dran. Ich habe nicht aufgegeben, auch wenn es schwer war.

35 Jahre später, Mitte der 90er Jahre, lud mich Chet nach Nashville ein, um Aufnahmen zu machen und einige Konzerte zu spielen, unter anderem im Opry. Wir wurden enge Freunde und ich hatte eine großartige Zeit mit meinem Helden! 1999 standen wir zum letzten Mal gemeinsam auf der Bühne. Damals überreichte er mir den „Certified Guitar Player“-Award für meinen lebenslangen Beitrag zur Kunst des Fingerpicking. Ich war überwältigt und kann es manchmal immer noch nicht glauben! Ich schreibe immer noch CGP hinter meinen Namen, um Chet zu ehren. Er war ein großartiger Mensch!

Was inspiriert dich musikalisch und warum spielst du nach all den Jahren immer noch leidenschaftlich gerne Gitarre?

Weil ich ständig etwas Neues lerne. Ich höre mir immer Lieder an, die mich inspirieren. Manchmal gibt mir ein Film Ideen für Songs, manchmal sind es Leute, die ich treffe oder die ich inspirierend finde.

Was denkst du über die wachsende Popularität von Fingerstyle-Gitarristen in den letzten Jahren? Was findest du spannend an ihrer Spieltechnik?

Ich mag viele der neueren, perkussiveren Spieler, sie können Dinge, die ich nicht kann, das liebe ich! Ich wünsche mir immer noch mehr Melodie in den Liedern einiger Leute, aber im Großen und Ganzen bringen die jungen Leute es auf ein neues Level. Weiter so!

Du bist dafür bekannt, dass du für deine Gitarren regionale Hölzer verwendest. Wie wichtig ist dir die Nachhaltigkeit bei der Auswahl deiner Instrumente? Und was macht deiner Meinung nach eine gute Gitarre aus?

Meine Hauptinstrumente sind Maton-Gitarren, gebaut in Australien, mit nachhaltigen australischen Hölzern wie Palisander, Queensland-Ahorn, Kiefer, Fichte oder Sumpfesche. Meine am besten klingenden Gitarren haben entweder einen Ahornboden/-Zargen oder Palisander. Viele Firmen achten auf nachhaltiges Holz und die Wiederaufforstung der Wälder, aus denen sie ihr Holz beziehen. Es liegt an uns, für die Zukunft der Bäume und Wälder zu sorgen!


Tommy Emmanuel spielt auf dem Guitar Summit, der vom 27.-29.September im Rosengarten in Mannheim stattfindet.

Tickets: www.guitarsummit.de/tickets

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.