Händlerportraits

Szene, Gear & Kaffee: Effekt-Boutique

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Seit jeher sind Musikgeschäfte die Anlaufstellen und Treffpunkte der lokalen Musikszene, der Ort, an dem man Instrumente und Equipment selbst in die Hände nehmen und ausprobieren kann, sich mit Kollegen und anderen Musikern austauscht und oftmals wertvolle Tipps und Anregungen abgreifen kann. Um auch mal über den Tellerrand der eigenen Musiker- und Instrumenten-Bubble zu schauen, bietet sich die Theke des lokalen Musikgeschäfts für Nerd- & Gear-Talk an. Und guten Kaffee gibt’s oft obendrauf …

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Feste Größe in der Pedal-Szene: Andy Ebsen (Bild: Dominik Eisele)

Effekt-Boutique

Wer hätte das gedacht? Das Schlaraffenland für Effekt-Verrückte versteckt sich in einem Industriegebiet in Ostfildern bei Stuttgart. Der Name Effekt-Boutique ist Programm: Hier gibt’s eine spezielle Auswahl jenseits der Musik-Discounter, individuelle Beratung vor Ort, ganz ohne Zeitdruck, aber auch schnellen Versand und unbürokratischen Service …

Seit 2010 vertreiben Andy Ebsen und sein Team vor allem ausgesuchte Pedals, auf die sie selbst Lust haben, darunter auch Exoten und Nischenprodukte aus Kleinserien oder von Mini-Herstellern. Da das Sortiment sehr speziell ist, muss keine Laufkundschaft verarztet werden. Die Patienten der Effekt-Boutique bekommen immer einen Termin, denn bis man alle Delays getestet oder unter mehr als 200 Fuzz-Boxes die richtige gefunden hat, kann so eine Sitzung auch gerne mal ein paar Stunden dauern.

Eine schier unerschöpfliche Auswahl aus aller Welt (Bild: Dominik Eisele)

Operiert wird dabei im 60m² großen Showroom samt Testkabine, wo man sich ohne Scheu und Gaffer austoben kann. Hier findet sich auch eine kleine aber feine Auswahl von Gitarren, Bässen und Amps. Bis vor Kurzem war sogar ein Gitarrenbauer vor Ort, der leider verstorben ist. Reparaturen und Service für Instrumente werden nun extern erledigt.

Wohnzimmer-Feeling im Showroom lädt zu ungehemmten Testorgien ein (Bild: Dominik Eisele)

Im Online-Shop gibt es mehr als 1000 Produkte von über 100 Herstellern zu entdecken, mit ausführlicher Beschreibung und Videos. Stammkunden checken gerne regelmäßig die Neuheiten auf der Startseite. Für viele kleine Hersteller aus Übersee ist die Effekt-Boutique hierzulande die einzige Anlaufstelle – die deutsche Botschaft sozusagen. Und etliche ihrer Pedale fliegen zu Unrecht unter dem Radar, so zum Beispiel das Static Fuzz von Idiotbox aus Texas. Die Effekt-Boutique holt solche Perlen über den großen Teich! Und auch der Service ist Ehrensache: Für in der Effekt-Boutique gekaufte Produkte legt man sich voll ins Zeug. Für alles andere verweist man gerne an nette Kollegen.

www.effekt-boutique.de

Eine kleine aber feine Auswahl an Gitarren ist auch am Start. (Bild: Dominik Eisele)

(erschienen in Gitarre & Bass 12/2021)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Sehr schöner Artikel, über die
    EFFEKT BOUTIQUE, freut mich.
    Ich mag diesen Laden und den Mann, dahinter sehr. Er hat meist den
    „heißen Scheiß“ vor Ort und auch seine Fachkompetente Meinung weiß ich sehr zu schätzen.
    Kleiner Styling Tip 😉
    Seine Cap, ist der optische Kult
    schlecht hin. Mit seiner
    ⭐️EFFEKT BOUTIQUE ⭐️
    Cap, auf meinem Kopf, fühle ich mich immer korrekt gekleidet und vermittel einen kompetenten Eindruck.
    HIP HIP Hurray – Andy‘s Tracker Cap OK ?

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    1. Ich wünschte mir solch einen schönen Gitarrenladen mit Wohnzimmer-Wohlfühl-Athmosphäre auch in Berlin! Leider gibt es so etwas vermutlich nur im Raum Stuttgart.Sehr schade.Berlin ist und bleibt bezüglich gemütlich ansprechender Gitarrenshops eine echte „Service Wüste!“
      Es existiert hier im Berliner Bezirk Charlottenburg/Wilmersdorf lediglich nur ein winzig kleiner Gitarrenshop mit top Beratung und netter Einrichtung in der bekannten Motzstraße,dessen freundlicher Besitzer Leonard mittlerweile stolze 73 Jahre alt ist.Man gelangt durch eine sehr schmale Stiege hinab in ein Alt-Berliner Kellergeschoss (Souterrain) zu diesem besagten schönen Gitarrenshop,und staunt dann über die qualitativ sehr hochwertigen Ausstellungsstücke im Ladengeschäft.Diverse namhafte Akustik-und Elektrogitarren verschiedenster Hersteller reihen sich dekorativ in Abständen an der Wand entlang.
      Aber,dieser ehrwürdige Gitarrenladen und sein netter Besitzer ist in ganz Berlin einzigartig,und hat seine langjährigen Stammkunden,zu denen auch ich mich sehr gerne zähle,seit Jahrzehnten in der unmittelbaren Nähe zum Kurfürstendamm.

      Liebe Grüße
      vom Schnurzel aus Berlin-Kreuzberg.

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      1. Guten Morgen Schnurzel,

        freut mich wenn dir die Effektboutique gefällt. Ich bin schon ewig nicht mehr in Berlin aber ich erinnere mich an einen Laden in der Kochstrasse (beim Checkpoint Charlie) mit vielen schönen Sachen, neben dem SO36 konnte man auch über schöne Sachen stolpern und auf der Danziger gibts noch Bebop Guitars. Und natürlich den GuitarDoc der mit öfters mal den “§$%&/() gerettet hat mit akuten Reparaturen.

        Viele Grüsse aus der Provinz!
        Andy / Effektboutique

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    2. Mein Lieber Dirk,

      vielen Dank für die Blumen – das freut mich sehr.
      Hoffe wir sehen uns beim Summit – wir erkennen uns nicht nur an der schicken Kappe 😉

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  2. Hallo Andy,die von dir beschriebenen Gitarrenläden in Berlin kannte ich ja auch noch.Also,der einstige Ladenbesitzer Herr Guse,des Checkpoint Guitar Shop in der Kochstrasse,die aktuell in Rudi Dutschke Straße umbenannt wurde,existiert zwar noch unter neuer Leitung (anderer Besitzer) an gleicher Stelle,hat nun wirklich unmögliche Öffnungszeiten,oder bleibt häufig längere Zeit ganz geschlossen.Die Gitarren (überwiegend überteuerte Gebrauchtware) sind derzeit nicht so der Burner,und „Central Music“ in der einst quirligen Kreuzberger Oranienstrasse/direkt neben dem SO 36,wurde jetzt leider zum Elektropop und Synthysizer Eldorado erkoren.Schöne alte Gitarren (wie damals bei Holger aus den Niederlanden) gibt es dort jetzt nur noch spärlich bis gar nicht mehr.Und der selbsternannte Berliner „Guitar Doc“ in der Köpenikerstrasse /nahe der Oberbaumbrücke,“residiert“ seit einigen Jahren in einer kleinen,aber hübschen Hinterhof-Remise am Berliner Spreekanal.Der „Guitar Doc“ hatte damals viele exklusive Gibson Gitarren (z.B. eine sehr seltene Explorer Swamp Ash Nature Limited Edition/Small Version u.s.w.) in seinem Repertoire,die teilweise sogar für „Otto Normalo“ noch preislich erschwinglich waren,doch dies ist leider nur noch Vergangenheit! Alles vorbei! Doch die Erinnerungen an diese schönen Zeiten bleiben uns ja erhalten! Aber,es tut schon weh!

    Liebe Grüße vom „Schnurzel“.

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