Carlos Santana ist schon eine Nummer für sich: Als Gitarrist gehört er zu der Handvoll Musiker, die man nach einem einzigen Ton erkennt, als Bandleader hat er über 35 Alben veröffentlicht, als Solist weitere acht, und als Gastmusiker wirklich jede Menge – siehe www.santana.com/Sights-And-Sounds-Complete-Discography
Interessant ist, dass nach den Alben ,Santana‘ (1969), ,Abraxas‘ (1970) und ,Santana III‘ (1971) in den folgenden 45 Jahren erst noch ca. 30 Platten erscheinen mussten, bevor dann ,Santana IV‘ folgen durfte. Letzteres ist ab heute (15.04.2016) im Handel.
Und Überraschung: Greg Rolie (kb/voc), Neal Schon (g), Michael Carabello (perc), Michael Shrieve (dr) und Carlos Santana (g) haben wieder zueinander gefunden und knüpfen mit ,IV‘ besetzungstechnisch und musikalisch eben genau an das Santana-Album ,III‘ von 1971 an. Es wird also gerockt, gerifft, improvisiert was das Zeug hält – Latin-Grooves sind die Basis, Santanas Licks und Fills die Highlights. Wenn nicht ein paar Tracks grauenhaft steif klingen würden und textlich an Banalität kaum zu überbieten wären (,Choo Choo‘, ,Caminando‘), könnte man dieses Album tatsächlich aus den mittleren 70ern vermuten – Santanas bester Zeit. Und mit ,Suenos‘ hat er uns gleich auch noch mal ,Flor De Luna‘, ,Samba Pa Ti‘, ,Europa‘, ,Autumn Leaves‘ und ,Still Got The Blues‘ zu einem hochgradig plagiativen Cocktail gemixt, der auch von seinem Double Helge Schneider stammen könnte. Aber trotzdem: Carlos Augusto Santana Alves ist ein ganz Großer und kommt immer irgendwie sympathisch rüber, auch wenn er sich seit Dekaden selbst remixed. Mit Licks, die bei Fans immer noch Gänsehaut erzeugen können. lt