Laut einer neuen Studie von Help Musicians UK (University of Westminster) ist das Risiko an einer Depression zu erkranken bei Musikern drei Mal so hoch wie bei der durchschnittlichen Bevölkerung.
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An der bis dato größten Studie ihrer Art nahmen 2.200 Musiker teil. Das Resultat: lernt was Anständiges, Kinder. Denn Geldsorgen aufgrund des unbeständigen und geringen Einkommens sowie das Hantieren mit mehreren Jobs gleichzeitig bei schlechten Arbeitsbedingungen, steigern das Risiko der Depression. An anderer Stelle wurde in dem Bericht festgestellt, dass sexueller Missbrauch, Mobbing und Diskriminierung ebenfalls häufige Begleiterscheinungen sind, da die Arbeitsumgebung eines Musikers/Musikerin oft antisozial und empathielos sei. Auch soziale Hürden hätten negative Auswirkungen auf die geistige Gesundheit, da die Beziehungen zu Partnern, Familien und Freunden oftmals unter Druck gerieten.
“Writing a song has never made me unhappy… it’s the industry, it’s the game” – Lauren Aquilina, Songwriter
Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden am Ende von den Betreibern der Studie drei Forderungen formuliert: die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Verbesserung der geistigen Gesundheit innerhalb der Musikindustrie, die Einführung eines 24/7 Mental Health Services (Music Minds Matter) und zuletzt die Aufforderungen zu grundlegenden Veränderungen innerhalb der Industrie.
Christine Brown, Direktorin für externe Angelegenheiten bei Help Musicians UK, sagte: “Help Musicians UK hat den einzigartigen Auftrag, die Ergebnisse dieser wichtigen Studie zu verbreiten. Die Wohltätigkeitsorganisation hat letztes Jahr fast zwei Millionen Pfund für diejenigen ausgegeben, die es innerhalb der Branche am meisten brauchen. Daher war es ein natürlicher Schritt, die Schlüsselfragen zu untersuchen und Maßnahmen zu ergreifen, um einen umfassenderen und nachhaltigen Wandel in der Branche zu ermöglichen.”
Sicherlich werden die meisten Profi- oder Semiprofi-Musiker den einen oder anderen Aspekt dieser Studie bereits am eigenen Leib erfahren haben. Da dies jedoch nun endlich wissenschaftlich greifbar vorliegt, können die Betroffenen diesen Problemen wirksamer entgegentreten. Wir hoffen auf Besserung!
Ich konnte meine Depression erst überwinden, nachdem ich mich für die Musik und gegen das Büro entschieden habe. Jahrelang hatte ich immer wieder versucht, den Ansprüchen anderer gerechtzuwerden, und mich selbst dabei aus den Augen verloren. Seit der Entscheidung damals geht es mir wesentlich besser und ich habe meinen Entschluss nie bereut, ich hätte nur gern die Zeit zurück, die ich im Büro verschwendet habe.
Aber das ist eben die Ausnahme.
Gerade weil ich seit Jahrzehnten in der Branche unterwegs bin weiß ich, dass die Studie den Nagel auf den Kopf trifft. Da muss sich tatsächlich grundlegendes ändern.
Ich wäre selbst gerne Berufsmusiker geworden, benötige aber Sicherheiten, die in der Musikbranche wenig da sind, so bin ich Entwicklungsingenieur geworden. Mehr Spaß hätte mir das Musik machen gebracht, aber wahrscheinlich eben keine Sicherheiten wie ein eigenes Zuhause, sicheres Einkommen und Rente. So wäre ich sicher gescheitert und wohl auch depressiv geworden. Ich bin sehr viel mit studierten Berufsmusikern zusammen, von denen die meisten in mehreren Bands oder Orchestern spielen und vor allem an Musikhochschulen / Akademien dozieren etc.. Sie haben ein relativ gesichertes Einkommen und sind auch sehr angenehme Zeitgenossen, die ich sehr schätze. Ich habe vor deren Leistung größten Respekt, denn sie müssen für ein relativ kleines Gesamteinkommen deutlich mehr leisten, als ein Ingenieur. Einer dieser Musikerfreunde sagte mir: “Man muß dafür brennen und gar nicht anders können, als Musiker zu werden”. Ich glaube nur so und dazu mit Dozentenstelle oder Professur ist man relativ geschützt vor der Depression, Alkohol, Drogen, vor der ständigen Angst die Miete nicht zahlen zu können, weil die Gagen immer schlechter werden und die Mieten immer teurer werden. Ich finde es höchst ungerecht und dekadent, dass unsere Politik, die nur auf Konsumdekadenz gebürstet ist, die zeitgenössische Kultur so unter die Räder kommen läßt. “Geiz ist geil” ist so ein dämlicher Slogan, der aber unsere Politik/Gesellschaft gut beschreibt. Seit einem Jahr betreibe ich ein Fotostudio, und verlange von Profi-und Amateurmusikern generell keine Gage. Denn ich wünsche mir, dass sie weiterhin Kultur machen sollen, denn ich finde “Kultur tut gut” ist ein viel schöner Ansatz.
Die Ausnahme bestätigt die Regel.
Ich konnte meine Depression erst überwinden, nachdem ich mich für die Musik und gegen das Büro entschieden habe. Jahrelang hatte ich immer wieder versucht, den Ansprüchen anderer gerechtzuwerden, und mich selbst dabei aus den Augen verloren. Seit der Entscheidung damals geht es mir wesentlich besser und ich habe meinen Entschluss nie bereut, ich hätte nur gern die Zeit zurück, die ich im Büro verschwendet habe.
Aber das ist eben die Ausnahme.
Gerade weil ich seit Jahrzehnten in der Branche unterwegs bin weiß ich, dass die Studie den Nagel auf den Kopf trifft. Da muss sich tatsächlich grundlegendes ändern.
Ich wäre selbst gerne Berufsmusiker geworden, benötige aber Sicherheiten, die in der Musikbranche wenig da sind, so bin ich Entwicklungsingenieur geworden. Mehr Spaß hätte mir das Musik machen gebracht, aber wahrscheinlich eben keine Sicherheiten wie ein eigenes Zuhause, sicheres Einkommen und Rente. So wäre ich sicher gescheitert und wohl auch depressiv geworden. Ich bin sehr viel mit studierten Berufsmusikern zusammen, von denen die meisten in mehreren Bands oder Orchestern spielen und vor allem an Musikhochschulen / Akademien dozieren etc.. Sie haben ein relativ gesichertes Einkommen und sind auch sehr angenehme Zeitgenossen, die ich sehr schätze. Ich habe vor deren Leistung größten Respekt, denn sie müssen für ein relativ kleines Gesamteinkommen deutlich mehr leisten, als ein Ingenieur. Einer dieser Musikerfreunde sagte mir: “Man muß dafür brennen und gar nicht anders können, als Musiker zu werden”. Ich glaube nur so und dazu mit Dozentenstelle oder Professur ist man relativ geschützt vor der Depression, Alkohol, Drogen, vor der ständigen Angst die Miete nicht zahlen zu können, weil die Gagen immer schlechter werden und die Mieten immer teurer werden. Ich finde es höchst ungerecht und dekadent, dass unsere Politik, die nur auf Konsumdekadenz gebürstet ist, die zeitgenössische Kultur so unter die Räder kommen läßt. “Geiz ist geil” ist so ein dämlicher Slogan, der aber unsere Politik/Gesellschaft gut beschreibt. Seit einem Jahr betreibe ich ein Fotostudio, und verlange von Profi-und Amateurmusikern generell keine Gage. Denn ich wünsche mir, dass sie weiterhin Kultur machen sollen, denn ich finde “Kultur tut gut” ist ein viel schöner Ansatz.