Vor ziemlich genau 45 Jahren verschwand mit Jimi Hendrix eine Gitarren-Legende, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte. In unserer Reihe Remembering Jimi zeigen wir euch, was andere Gitarren-Größen zum Hendrix-Phänomen zu sagen haben – diese Woche mit John Hammond.
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John: Jimi Hendrix lernte ich damals in New York kennen. Er spielte im Cafe Wha?, wir im Gaslight gegenüber. Ein gemeinsamer Freund machte uns bekannt, wir verstanden uns ganz gut und stellten daraufhin eine kleine Band zusammen. Er hatte einen Bassisten und einen Drummer an der Hand, ich einen Keyboarder und in dieser Besetzung spielten wir dann zwei Wochen lang im Café A Go- Go. Kurze Zeit später wurde er dann, nach einer dieser Shows, von Chas Chandler verpflichtet… Aber das hatte wirklich nichts mit mir zu tun (lacht).
G&B: Hendrix wird in Hinblick auf seine Wurzeln gelegentlich als sehr progressiver Blues-Musiker bezeichnet. Wie beurteilst du diese Einschätzung?
John: (schüttelt den Kopf) Nein, er war kein Blues-Musiker! Er mochte den Blues sehr, aber er war kein Blues-Musiker. Ich hörte ihn auch sehr oft diese Musik spielen, aber als ich ihn kennenlernte, spielte er eigentlich alles mögliche, R&B, Rock ’n’ Roll… Und als er dann seine Chance bekam, ging er eben in seine eigene Richtung. Natürlich war da Blues drin, aber es war nicht nur Blues … Ich denke, es ist nicht richtig, ihn nur als Blues- Avantgardisten oder so etwas zu sehen. Jimi war zuerst einmal er selbst; und er hat seine eigene Musik gemacht.