Jeff Beck at Christie’s

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(Bild: Robert Knight)

Man nehme 48 Stunden Zeit, eine Lieblingsstadt und eine einmalige Chance auf ein Meeting mit Musikgeschichte zum (beinahe) anfassen.

In den vergangenen Jahren haben sich Gitarrenikonen wie Eric Clapton, David Gilmour und zuletzt Mark Knopfler aus unterschiedlichen Beweggründen dazu entschlossen, sich von großen Teilen ihrer Gitarren- und Equipmentsammlungen zu trennen und die dadurch entstandenen Einnahmen verschiedenen Projekten zukommen lassen.

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Ende letzten Jahres machte es dann die Runde, dass sich Mitte Januar nun auch die Hinterbliebenen von Jeff Beck von den zum Teil legendären Instrumenten des 2023 verstorbenen Gitarristen trennen wollen.

Also genau genommen hatte ich mich schon sehr darüber gefreut, dass es im Vorfeld der Auktion der Jeff Beck Guitar Collection am 22.01. in der Londoner Filiale des Auktionshauses Christie’s einen recht interessant aussehenden Katalog zu kaufen gäbe.

Die Kronjuwelen der Ausstellung

Als ich dann während des Bestellvorgangs entdeckte, dass es wohl offensichtlich die Möglichkeit geben würde, die Instrumente eine Woche lang zu besichtigen, wurde ich hellhörig, und damit begann einer der besten Kurztrips aller Zeiten.

FRIDAY NIGHT IN LONDON CITY

Eine meiner ersten Anlaufstellen bei JEDEM London Trip ist die bekannte Denmark Street am Rande von Soho in der Londoner Innenstadt.

Gitarrenläden in der Denmark Street (Bild: Peter Fischer)

Obwohl sich London ähnlich wie New York in einem Umbruch befindet und viele vormals sehr atmosphärisch dichte Bereiche der Innenstadt nun doch sehr modern umgestaltet werden, gibt es hier immer noch einige, mittlerweile legendäre Gitarrenläden.

Auf ca. 150 Metern Straßenlänge, findet man hier einen bunten Mix an Gitarrengeschäften, mit sehr gemischtem Angebot. Von neuen Instrumenten bis hin zu sehr kostspieligen Vintage-Exemplaren, findet man hier alles, was das Gitarristenherz begehrt und der Geldbeutel erlaubt.

Vintage Strats bei No. Tom Guitars (Bild: Peter Fischer)

Die bekanntesten Shops sind Hank’s Guitars und No. Tom Guitars. Diese beiden Läden sind in alten, runkeligen, kleinen Buden untergebracht, in denen nicht nur die Instrumente Vintage-Vibe versprühen.

Bis vor kurzem gab es hier noch einige Läden, die teilweise auch in den oberen Stockwerken der Häuser untergebracht waren. Aber im Zuge der Eröffnung der modernen Tottenham Court Road U-Bahnstation und dem Outernet London, sind einige Shops verschwunden.

Gute 10 Minuten Fußweg von der Denmark Street entfernt, befindet sich einen Block von der Oxford Street entfernt die Gibson Guitar Garage London.

Les Pauls in der Gibson Guitar Garage (Bild: Peter Fischer)

Dieser exklusiv eingerichtete Showroom ist das komplette Kontrastprogramm zu den kleinen Läden der Denmark Street. Sehr stylisch eingerichtet werden hier in gediegenem Ambiente edle Produkte und Merchandise des Gibson-Konzerns ausgestellt und verkauft, zudem nun schon seit einer Weile auch Mesa Boogie Amps gehören. Weniger Rock And Roll, aber trotzdem sehr hübsch und freundlich.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Interessante Geschichte! Bei diesen Auktionspreisen wird jedem Gitarristen zweifellos richtig schwindelig. Da zieht ja doch eindeutig der „Promi-Bonus“ völlig in die Höhe. Kurioserweise wurden hier etliche Gitarren mehr oder weniger stark von ihren ehemaligen Promis modifiziert,was zwar absolut nicht mehr dem einstigen Originalzustand entspricht,-jedoch in gewisser Art und Weise die Eigenart und Vorliebe des prominenten Gitarristen dokumentiert! Ob die dafür ersteigerten hohen Preise gerechtfertigt sind,bleibt mal dahingestellt. Vermutlich verschwinden diese Gitarren aber leider mal wieder im Tresor,und fristen vor der Öffentlichkeit verschlossen zukünftig ihr trauriges Dasein bei ihren superreichen Besitzern. Fakt: Gitarren wurden dazu erschaffen,um ausgiebig und mit Freude gespielt zu werden!

    Da bin ich doch sehr froh darüber,daß ich persönlich einige alte gebrauchte E.-Gitarren im guten Original Zustand von versierten Gitarristen kaufte,die zwar gänzlich ohne „Promi-Etikett“ privat veräußert wurden,-aber trotzdem sehr gut klingen und obendrein sogar (noch) bezahlbar waren.

    Aber,sehr gesuchte alte Custom made Gitarren-Raritäten werden in Zukunft sowieso noch im Preis steigen,weil sie eben noch aus damalig qualitativ hochwertigen Hölzern und Hardwareteilen in überwiegend geringeren Stückzahlen gefertigt wurden. Bestes Beispiel sind hier z.B. alte E.-Gitarren (Starfield/made by Ibanez,Stagg/Japan,Greco,Tokai und Burny) aus Japan,die bei Fujigen-Gakki in den frühen 1990er-Jahren gebaut wurden! Erstaunlich dabei,daß sogar das bis heute existierende Label Stagg damals sehr hochwertige E.-Gitarren mit durchgehendem Hals in der Doublecut-Version in Japan bauen ließ,die bis heute nur echten Insidern bekannt sind,und extrem selten gebraucht zu finden sind! Schade,daß man hier leider keine Fotos hochladen kann,denn ich besitze solch eine besagte alte Stagg Gitarre (made in Japan) die ich vor etwa 12 Jahren im Originalzustand von einem privaten Sammler erwerben konnte.

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