Preisabsprachen zwischen Herstellern und Händlern

Instrumentenkartell: Music-Store-Geschäftsführer äußert sich

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Unter dem Stichwort „Instrumentenkartell“ wurde in den letzten Tagen über Preisabsprachen zwischen Herstellern und Händlern in der Musikinstrumentenbranche berichtet. Jüngst verhängte das Kartellamt millionenschwere Geldbußen gegen die Hersteller Fender, Yamaha und Roland sowie gegen Thomann und den Music Store.

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Hintergrund

Namhafte Instrumentenhersteller und führende Fachhändler sollen zum Nachteil der Verbraucher:innen über Jahre hinweg Preise abgesprochen haben. Die Hersteller sollen die Händler dazu angehalten haben, bestimmte Mindestverkaufspreise nicht zu unterschreiten. Zur Überwachung sollen sie dabei auch sogenannte Price-Tracking-Software eingesetzt haben. Bei Verstößen gegen die Abmachung drohten schlechtere Konditionen oder ausgesetzte Lieferungen.

Trotzdem sollen Händler die Mindestpreise ignoriert, oder Schlupflöcher genutzt haben, wie etwa durch den Verkauf von Bundles. In Einzelfällen soll es außerdem Absprachen über Preiserhöhungen einzelner Produkte gegeben haben, so Kartellamtspräsident Andreas Mundt.

⇨ Hier die offizielle Pressemitteilung des Bundeskartellamts

Das Verfahren begann bereits 2018: Yamaha, Roland, Fender, Thomann und der Music Store kooperierten bei der Aufklärung der Absprachen mit dem Bundeskartellamt und einigten sich schließlich in einem Settlement. Es wurden Geldstrafen von insgesamt 21 Millionen Euro festgelegt.


Folgendes Statement vom Music Store ist das einzige, das wir bisher erhalten haben. Sollten sich noch andere aus der Branche zum Thema äußern, werden wir auch ihnen ein Forum bieten.


Michael Sauer, Geschäftsführer des Music Stores, schildert in einem Statement seine Sicht der Dinge:

„Ich kann versichern, dass Endverbraucher sowohl bei Thomann als auch bei uns und anderen Kollegen im Versandhandel sehr billig einkaufen. Der Preiskampf ist derart heftig, dass ein Großteil der Preise den Einkaufspreisen nahekommt. Außerdem verwenden alle großen Versender Preis-Tools, die täglich die Preise der Mitbewerber anschauen und mit ihnen gleichziehen … und das fast immer nach unten.

Und warum ist das Ganze passiert?

Eben weil die Preise so kaputt waren (und weiterhin sind) haben die großen Hersteller immer wieder versucht, die Preise so weit hochzuziehen, dass die vielen kleinen Händler auch überleben können. Denn hier sei gesagt, dass innerhalb der letzten fünf Jahre fast die Hälfte der Händler aufgegeben hat. In kaum einer Kleinstadt ist noch ein Musikgeschäft, wo man sich mal schnell den Hals einer Gitarre einstellen lassen kann. Ich finde das schrecklich. Die erste Gitarre wurde meist in einem Kleinstadtladen gekauft.

Michael Sauer (Geschäftsführer, Music Store professional GmbH) (Bild: Music Store professional)

Aber das gleiche passiert auch in allen anderen Einzelhandelsbereichen. Da ist Amazon der Hauptverursacher, der dem Handel das Wasser abgräbt. Wie schrecklich sehen unsere Innenstädte mittlerweile aus! Nur noch Kettenläden, Handyshops und Dönerbuden. Würde das Kartellamt den Handel mehr vor Dumping-Preisen schützen, könnten die kleinen Händler überleben. In den USA sind die Gesetze besser. Dort gibt es einen MAP (Minimum Advertising Price), den kein Händler im Internet unterbieten darf. Was er im Laden macht ist seine Sache, aber diese Auflage verhindert, dass im Internet alle Preise verrissen werden.

Für Noten gibt es hierzulande zum Beispiel eine Preisbindung – da ist es strafbar, wenn man die Preise nicht einhält. Bei den anderen Artikeln ist das umgekehrt – das ist doch unlogisch.

Da wir uns im Recht fühlen, finden wir es wichtig, uns zur Situation zu äußern. Das große Händlersterben kann nicht im Interesse der Kunden sein. Schließlich will man nicht jedes Päckchen Saiten im Internet bestellen. Und die kleinen Händler bieten fast alle Unterricht an und fördern so die Musiklandschaft!

Was nützt es dem Verbraucher, wenn am Ende nur noch Amazon und eine kleine Anzahl von großen Händlern überleben? Die Kartellgesetze müssen dringend geändert werden.“

Michael Sauer (Geschäftsführer, Music Store professional GmbH)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Der Haken an dieser Äußerung von Herrn Sauer ist folgender: Er gehört, wie auch Thomann ja gerade zu den Großen der Branche, zu denen also, die die kleinen Händler mit ihren “Schweinepreisen” (Fachjargon) überhaupt erst kaputtgemacht haben. Die Hersteller versuchen bereits seit Jahrzehnten, Ruhe an die Preisfront zu bekommen, immer vergeblich. Denn der Punkt ist ja auch für die Hersteller der: Je weniger weit ihre Waren gestreut sind (weil es immer weniger Händler gibt), desto abhängiger werden sie von den großen Abnehmern. Und die nutzen ihre Machtposition, um den Herstellern durchaus auch die Einkaufskonditionen zu diktieren. Und werden so schließlich auch zu Opfern dieser Politik. Das ist kein Wettbewerb mehr, das ist das Recht des Stärkeren, das hier durchgesetzt wird. Und diese Entwicklung, die man selbst mitverursacht hat, “ganz schrecklich” zu finden, finde ich, mit Verlaub, ganz schrecklich heuchlerisch …

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    1. So unrecht hat er nicht. Schaut man in die USA haben dort auch die großen Händler (Guitar Center, Sam Ash) Schwierigkeiten, operieren am Rande der Rentabilität und müssen Filialen schließen.

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      1. Guitar Center sind aber auch bekannt für scheiß Service. Die “kleineren” Läden sind in den USA eher gefragt als die großen “Platzhirsche”

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      2. Hallo Axxxeman,
        kann dir da nur Recht geben. Wenn ich bei meinem Händler vor Ort einkaufe, bei dem ich seit über 30 Jahren Kunde bin, schaut er erstmal den Preis bei dem großen T. nach.
        Fazit: Er steigt auf den gleichen Preis ein. Für die kleinen Händler eine schrecklich anhaltende Abwärtsspirale, die früher oder später das Ladensterben mit sich bringt. Eine Lösung/Änderung ist nicht in Sicht wenn hier keine gesetzlichen Regelungen stattfinden.
        Aber auch bei den Bands, Musikern und Musikerinnen macht der, von Media Markt entworfene Werbespruch “Geiz ist Geil” nicht halt. Vor zwei Jahrzehnten hat man für seine musikalische Leistung auch entsprechende Gagen bekommen. Künstler und Veranstalter haben sich das Risiko aufgeteilt. Heutzutage bleibt dieses alleinig beim Künstler*inn haften. Statt Fixgagen geht heute der Hut rum, was für ein Schwachsinn ist das denn. Probiert das mal bei einem Handwerker und lasst da mal einen Hut durch die Straßen ziehen, der wird euch etwas husten.
        Es zählt also nicht mehr das Können auf dem jeweiligen Instrument sondern ob der Frontman, die Frontfrau fit genug ist, mit blöden bla, bla, bla Sprüchen, wie der Gebrauchtwagen Verkäufer von nebenan, den Hut zu füllen.
        In meinem Umfeld kenne ich zwischenzeitlich einige Profi- bzw. Berufsmusiker und Künstler, die gezwungen sind, durch Nebenjobs ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Möchte nicht wissen, wie sich da eine vierköpfige Familie Monat für Monat über Wasser hält. Und dass alles nur, weil irgendwelche Newcomer das 1×1 nicht mehr können und zum Nulltarif Auftritte spielen, im Glauben sie werden mal die ganz GROßEN sein.
        Die Chancen dies zu erreichen ist wahrscheinlich noch kleiner als ein Lottogewinn.
        Ein Hoch auf das Onlineshopping, Streaming, KI & Co!
        Es ist wirklich traurig, wie wir mit unserem Kaufverhalten, unserer Bequemlichkeit und Faulheit in wenigen Jahren alles vollends an die Wand fahren werden. Massenarbeitslosigkeit und weiteres wird uns irgendwann aus dem Dornröschenschlaf wachrütteln.

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    2. das sehe ich anders. Ich habe selber über 15 Jahre einen großen Gitarrenladen gehabt. Es ist auch nicht im Sinne eines großen Ladens, wenn die kleinen Läden wegsterben. Ich nehme ihm sein Statement ab. Als großer Online Shop reagiert man meistens auf “Schweinepreise”. Man kann sich nicht erlauben, teurer zu sein. Hier werden aber teilweise weltweit Preise ran gezogen, was ich persönlich wiederum falsch finde. Auch meiner Meinung nach würde ein “MAP” Preis wie in den USA sehr zur Lösung beitragen.

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      1. gut gebrüllt, Löwe! beste Grüße aus lovely Vienna, Panki

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    3. Alles schön und gut. Es muss eine Lösung gefunden werden. Allerdings gibt es noch schlimmere Erpressungen von Seitens einiger Hersteller wie z.b. Fender, Gibson usw.
      Die mit voller Absicht den kleineren Händlern
      keine Instrumente mehr liefern. Der Händler muss das komplette Sortiment (auch Instrumente die niemand braucht oder will)
      in das Geschäft stellen. Hierzu braucht es Verträge die jeden mittelgrossen oder kleinen Musikshop zur Zahlungsunfähigkeit verdammen. Die Geschäfte werden gezwungen vom Händler im 6 Stelligen Bereich zu kaufen und sofort zu bezahlen.
      Auf diese Weise kann man den Geschäften auch das Garaus machen.

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    4. In der Praxis ist es oftmals eher so, dass die “Schweinepreise” eher von kleinen Händlern kommen, weil sie meinen, so selbst mal in Markt richtig mitmachen zu können oder weil sie dringend Cash brauchen. Das bekommen die wenigsten Kunden mit, da die großen die Preise mit gehen wenn sie bei Idealo oder Google auftauchen. Auch werden sie ihrerseits von Kunden dazu aufgefordert (“XY verkauft das Teil für 575,- ich will aber lieber bei Euch kaufen, macht Ihr da mit?”).

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      1. Das ist einfach nur Quatsch. Ich habe vor 20 Jahren im Musik Einzel handel gearbeitet. Bereits zu dieser Zeit kamen Kunden mit dem ausgedruckten Thomann Inserat in den Laden und wollten eben diesen Preis. Kein Händler in der freien Marktwirtschaft würde ohne Zwang seine Margen reduzieren.

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    5. Da scheint einer wieder keine Ahnung zu haben und wie lautet der Satz dazu: Die Demokratie muss auch diese Idioten (wie Axxxeman) aushalten. Es war in den letzten Jahren immer öfter so, dass kaum Marge bei den erzielten Verkaufspreisen übrig blieb. Diese Aussage gilt zumindest für die großen Händler Nr. 2,3 und 4 am Markt. Die Händler weiter darunter waren noch gebeutelter. Selbst die Kunden waren zu dem Zeitpunkt immer noch der Meinung, dass man mindestens 10% Rabatt auf den Verkaufspreis bekommen müsste. Dabei haben die den Preisverfall der fast täglich stattfand mitbekommen und waren der idiotische Meinung dass wenn etwas Billliger verkauft wird, dass der Händler dann auch weniger im Einkauf bezahlt hat. Die dümmsten der dummen Kunden haben dann noch den Profi-Tipp gegeben: dann kauft man als Händler die Ware eben bei einem anderem Vertrieb ein. Geiler Tipp!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Es gibt im Normalfall nur einen Vertrieb oder Hersteller wo man die Ware beziehen kann. Selbst wenn es einen zweiten Vertrieb gibt dann ist das eher Verbrauchsware (Saiten, Stimmgeräte, Notenständer usw.) und da schwanken die Einkaufspreise im Cent-Bereich und das macht dann an der Marge wenig. Das immer mehr Händler aufgeben (Altersgründe, Gewinne aufgebraucht, Insolvenz). ist nachprüfbar und Nachfolger zu finden ist schwer. Als ganz kleiner Laden erwirtschaftet man im Normalfall nicht genügend Gewinn um davon existieren zu können und wenn man einen mittelgroßen laden übernehmen möchte dann sollte man schon 150.000 € herumliegen haben. Geht man zur Bank und sagt man möchte ein Musikhaus übernehmen oder Gründen und möchte diese Summe aufnehmen, dann verbrennt die Bank das Geld direkt vor den Augen des Kunden. Es werden maximal 3-4 große Musikhäuser/Versandhändler am Markt existieren können und was das dann für die Preise bedeutet ist klar: Die werden dann deutlich steigen. Eventuell andere Musikhäuser die es da noch gibt werden dann sehr wahrscheinlich zu einem der großen Big Player gehören. Die lokalen Musikhäuser werden dann den eigenen Namen behalten um den Kunden dann Mitbewerberauswahl vorzugaukeln. Ähnlich wie bei Media Markt und Saturn.

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    6. Dem kann ich in allen Punkten zustimmen.

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    7. Mag ja sein, dass Herr Sauer im Kern recht hat… Aber dass gerade er bedauert, wie furchtbar diese Entwicklung ist, sich hier als Opfer darstellt und sich auch noch im Recht sieht ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, überflüssig und peinlich! Von Herrn Thomann würde ich da mehr erwarten, bin gespannt ob er sich dazu auch äußern wird.

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  2. Zum großen Teil pflichte ich Herrn Sauer bei. Die Kartellgesetze in Deutschland schützen NICHT den Endkunden. Sie vernichten zuallererst die Vielfalt im Handel. Service (und vor allem Kulanz) kann bei Margen von wenigen % kaum mehr geboten werden. Zu einem von wenigen Firmen angetriebenen Preiskampf gesellt sich dann noch Google, die wieder einen Großteil der Marge der Onlinehändler dahin schmelzen lässt. Am Ende, und da hat Herr Sauer 100% recht, leidet der Endverbraucher, denn Firmen wie Amazon bieten nun mal “nur kleine Preise” aber scheren sich einen Dreck um den Service.
    Nun muss man aber auch sagen, dass die großem Player (und da gehören MS und TH dazu) sicher auch keine Lämmer sind. Der Preiskrieg ist derart hart, dass auch diese big-player am unteren Rand kratzen und gerne die Spirale nach unten antreiben.
    Selbst als privater Verbraucher wünsche ich mir nicht immer den besten Preis. Gerne ein paar % höher, aber ich unterstütze den Handel, der zahlt dann Steuern und das kommt auch mir und meiner Familie zugute. Amazon dagegen ist die Pest, die wir alle auch noch verbreiten – mit jedem Kauf geht ein Stück Deutschland verloren…. Also: Erst Nachdenken und dann vermeintlich billig kaufen. Denn der Boomerang fliegt schon (Rente, Steuern, Infrastuktur…)

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    1. Du hast absolut recht. Aber was können wir tun?
      LG G.W.

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      1. @GW: “was können wir tun?”

        Custom-Gitarren beim Gitarrenbauer in der Region kaufen!
        Mit dem Gitarrenbauer zusammen ein Konzept zu entwickeln macht auch wesentlich mehr Spaß als Massenware von der Stange.

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  3. Ich gebe der Stellungnahme von Herrn Sauer in fast allen Punkten recht.
    Jedoch ist der Versandhandel nicht “billiger” da der stationäre Handel die Preise der “Grossen” meistens mit
    machen muss, um den Kunden nach 1- stündiger Beratung nicht an den Onlinehandel zu verlieren.
    Viele Branchen wie zb. Apotheken, Orthodepieprodukte, Fahrräder, Matratzen, Schuhe, Tierfutter sind sich untereinander einig und halten eine Spanne hoch, von der der Musikalienhandel nur träumen kann.
    LG GW

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    1. Als Apotheker, der im Notdienst Maiden rifft,kann ich Dir versichern, dass wir den Onlinehandel auch sehr deutlich spüren. Dass einer sich die Nächte um die Ohren schlägt, individuelle Rezepturen herstellt und auf Nachfrage auch sehr spezielle Probleme löst, wird so lange geschätzt, wie die Schachtel des Lieblings-Kopfschmerzmittels nicht den Listenpreis kostet. Dann geht man halt woanders hin.
      In meinen Augen ist dieses Kundenverhalten auch ein Grund, warum jeder seine Hausmarke pflegt. Harley Benton bekommst Du nunmal nur bei Thomann und da lässt sich dann der Ertrag besser aufrecht erhalten.

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  4. Alles in Allem ist der Online-Handel schon wirklich ein Problem für den stationären Einzelhändler der mit Beratung und Aftersale-Service einen erheblichen Mehraufwand mit einer geringen Marge zu kompensieren hat.
    Auch hier sollte die Politik eingreifen um das durch Corona katalysierte Ungleichgewicht zu regulieren.
    Unter dem Aspekt des Klimaschutzes dürften kostenlose Lieferungen nicht mehr beworben bzw. gestattet sein.
    Oder der Onlinehandel wird höher besteuert.
    Das würde nun Herrn Sauer nicht gefallen aber wer Wasser predigt aber gern Wein trinkt……???
    LG
    GW

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    1. Das ist von GW schon schlecht durchdacht. Oftmals sind es Shops aus dem Ausland die die Preise im Internet verramschen. Da wird die EU keine Lösung finden können und wollen. Es ist ein Problem unseres Wirtschaftssystem. Immer mehr Wachstum und das geht nur auf zwei Wege. Die Kundenanzahl steigt jede Jahr an, weil es immer mehr Menschen auf der Erde gibt und davon dann auch viele Musik machen wollen. Der zweite Schritt ist der Verdrändungswettbewerb (Vernichtsungswettbewerb): Die Kundenanzahl bleibt stabil oder stagniert sogar und man “gewinnt” Kunden von anderen Musikhäuser. Die dann natürlich sinkende Einnahmen und Gewinne haben. Da man ja jährlich mehr von diesen Kunden der anderen Musikhäuser benötigt muss man kein Mathegenie sein um zu Wissen wie schnell denen das Wasser bis zum Hals steht. Es wird immer eine Kundengruppe mit Geld geben die auch in kleineren und spezialisierten Fachgeschäften kaufen werden. Da haben die eine ruhigere Atmosphäre, auch mal spezielle Marken oder Hersteller die man dort findet. Diese Kunden haben Geld und zahlen dann auch gerne mal mehr beim Preis. Aber es gibt nicht genügend von diesen Kunden. Die einkommensschwachen Verdiener nehmen stetig zu, gutbezahlte Gigs werden auch deutlich weniger und die Technik macht es möglich dass man mit 2-3 Leuten eine kleine Band “ersetzt”, Dank Konservenkost. Oftmals interessiert es den Veranstalter nicht ob da 7 oder 8 Leute dann Live Musik machen, es muss nur so klingen.

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    2. @GW: “…Alles in Allem ist der Online-Handel schon wirklich ein Problem für den stationären Einzelhändler der mit Beratung und Aftersale-Service einen erheblichen Mehraufwand…”

      Der stationäre Einzelhandel, dem wir hier nachtrauern, existiert doch schon lange nicht mehr. Dem kleinen Laden an der Ecke, egal ob Elektro- oder Haushaltwaren, Klamotten oder Möbel gibts in unseren Städten schon lange nicht mehr. Und vertrieben wurde der schon lange vorher ganz analog und non-digital von Einkaufszentren und Franchiseketten, die Support (Pre- UND Postsales) sowieso noch nie konnten.
      Dazu noch verrückte Mitetpreise und hirntote Städtebaukonzepte (z.B. Wohnbau ohne Gewerbeflächen im EG). Deshalb sehen mittlerweile auch Die Fußgängerzonen aller Großstädte gleich aus. Und da ist der Onlinehandel (auch durch kleine spezialisierte Anbieter) durchaus die bessere Alternative: breiteres Angebot + besserer Service.

      Bezeichnenderweise funktionieren die Geschäftsmodelle der großen Ketten (Präsenz in Bestlage, koste es was es wolle) auch nicht mehr.
      Immer mehr Ladenflächen stehen leer und jetzt kommt wieder Kleingewerbe allerdings nur aus der Geldwäschebranche – oder glaubt hier jemand ernsthaft, dass die halbstündige Wellnessnassrasur für 5,- einen Laden trägt. 😉

      Deshalb bin ich aufs Land gezogen. hier funktioniert das Leben tatsächlich noch ein Bisschen anders. Jeder sieht zu, so regional wie möglich zu wirtschaften. Das zieht sich durch alle Schichten: Ich hol mein T-Shirt aus dem lokalen Bekleidungsgeschäft und der Bauunternehmer engagiert den Trockenbauer aus dem Nachbarort statt aus Tschechien. Werbemittel ordert man nicht bei Flyeralarm, sondern nebenan.

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  5. Nicht falsch verstehen, ich bin seit Jahrzehnten Kunde beim Music Store und möchte es bleiben, aber dass Herr Sauer als Branchenriese hier den “Anwalt” der kleinen Musikläden spielt, ist schon ein wenig befremdlich. Gedruckte Noten unterliegen in Deutschland der Buchpreisbindung und die ultra-wirtschaftsliberalen USA sind mit Sicherheit KEIN passendes Beispiel für gesellschaftsverträgliche Marktregulierung durch den Staat, auch wenn Herr Sauer sich hier die Details herauspickt, die ihm gerade in dieser unangenehmen Situation in den Kram passen.
    Sollten die Erkenntnisse des Kartellamtes der Wahrheit entsprechen und Music Store und Thomann haben Preisabsprachen getroffen, verschärft das eher den Wettbewerb für die von Herrn Sauer genannten kleineren Musikläden, die damit natürlich überhaupt nicht mehr konkurrenzfähig sind und zwischen den Riesen aufgerieben werden. Ironischerweise ist ja gerade Amazon der Ort, wo der ‘kleine Musikladen um die Ecke’ als Marketplace-Verkäufer auftreten und von der Reichweite der Plattform profitieren kann.
    Mir persönlich wäre ein reuiges Eingeständnis lieber gewesen als die oben genannten Schwurbeleien. Aber wie gesagt – ich bin selber Kunde von Music Store und Thomann und werde es bleiben.

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    1. Nein, das Gegenteil ist der Fall, der Wettbewerb wird durch solche Minimalpreise gerade für die kleineren Händler einfacher. Von der beschriebenen Praxis profitieren vor allem die Hersteller, die so auch an kleine Händler verkaufen können und diesen eine akzeptable Marge bieten. Wenn der Preis hingegen vollkommen frei ist, überleben nur die Großen.

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      1. Die Marken, um die es hier geht bekommt der kleine Musikladen um die Ecke doch gar nicht erst, da Fender & Co. eine relativ hohe Mindestabnahmemenge vorschreiben, die das Budget kleinerer Geschäfte sprengen würde.
        Das ist auch der Grund warum man in diesen Läden hauptsächlich ‘freie’ Billigmarken wie Stagg, SX usw. findet.
        Wie gesagt, ich mag den Music Store und Thomann eigentlich sehr, aber hier hat Herr Sauer sich klar vergaloppiert. Es ist schlicht nicht glaubwürdig, dass die beiden Branchenriesen rein aus altruistischen Gründen ein Kartell bilden.

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        1. sie scheinen nicht aus der Branche zu stammen. Die amerikanischen Firmen haben eine starke Macht und geben knallhart die Spielregeln vor. Angefangen dass man eine riesen Auswahl vorrätig haben muss und ebenso Modelle die keine Sau braucht und kauft. Es gibt sogar einen unter den genannte Herstellern die Händler zwingen es zu akzeptieren, dass die in einem bestimmten Turnus dann wahllos zusammen gewürfelte Paletten mit Ware erhalten und diese dann bezahlen müssen. Da hat man keinen Einfluss drauf was man geschickt bekommt und in welcher Farbe. Macht man das nicht mit, dann bekommt man keinen Händlervertrag. Sind diese Marken dann nicht im Programm so kommen viele Kunden erst gar nicht in das Geschäft. Die erwarten einfach dass man Fender, Gibson, Epiphone, Ibanez und co. vorfindet. Die Vertragsbedingungen sind natürlich für alle Händler gleich und dennoch so gestrickt dass die kleineren und mittleren Händler aus finanziellen Gründen sofort abwinken. So kann man den Herstellen juristisch nicht vorwerfen, dass man sie nicht beliefern möchte. Diese Verträge bekommt sicherlich auch jeder Händler angeboten und vorgelegt. Man möchte ja keinen Wettbewerb am Markt verhindern.

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        2. Bedenke, dass diese Entscheidung auf Vorgänge im Zeitraum von 2011 bis 2018 basiert, d.h. damals waren die großen Lieferanten noch nicht so restriktiv mit der Abnahme seitens kleiner Händler. Es geht bei den Händlervereinbarungen auch nicht nur um Abnahmemengen sondern auch um die Einhaltung eines Mindeststandards in Sachen Werbung, Service und natürlich fairen Verkaufspreisen. Viel wichtiger ist jedoch, dass in der der Begründung vom Kartellamt ganz klar steht, dass andere Hersteller und andere Händler das gleiche gemacht haben und nur aus “Oppertunitätsgründen” “bislang” nicht bestraft wurden. Etwas provokant formuliert: wie kommst du auf die Idee, dass nur Music Store und Thomann auf Händlerseite Bestandteil des Kartells sind? Das machen praktisch alle Händler! Alles andere wäre völlig unlogisch. Gut organisierte mittelgroße Händler würden Music Store und Thomann ansonsten umsatzmäßig überholen, wenn sie durchgehend günstigere Preise hätten und dieses Kartell freiwillig höhere Preise macht …

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          1. Es ist ein Unterschied, ob sich Händler gegenseitig penibel beobachten und dadurch ein einheitliches Preisniveau entsteht oder ob sie sich bewusst absprechen und somit für Wettbewerbsverzerrung sorgen. Für mich ist Sauers Verweis auf die kleinen Händler, die zu Grunde gehen nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver, um von der Tatsache abzulenken, dass er (neben den anderen) augenscheinlich das Gesetz gebrochen hat.
            Darüber hinaus ist es ein Hohn, dass er die Verödung der Innenstädte beklagt (Zitat: “Wie schrecklich sehen unsere Innenstädte mittlerweile aus! Nur noch Kettenläden, Handyshops und Dönerbuden”), aber selber vor einigen Jahren mit dem Music Store aus der Kölner Innenstadt in ein neues Gebäude in ein Gewerbegebiet gezogen ist. Ich persönlich gehe dort gerne hin und finde den Schritt akzeptabel, aber es ist schon ein bisschen befremdlich, dass ausgerechnet er sich darüber aufregt.

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    2. Es ist starker Schwachsinn dass kleine Musikhäuser/Händler bei Amazon vertreten sind. Man zahlt jeden Monat um die 12% auf die erzielten Verkäufe über Amazon. Bei einer Marge von maximal 20% wird das dann aber beschissen gut. Bei den 20% sind dann die Versandkosten schon abgezogen, wenn der Kunde das versandkostenfrei erhält. Dann muss der Händler davon seine Miete, das Personal, die Nebenkosten (Strom, Wasser, Telefon/Internetanschluss), Versicherungen usw. bezahlen. Nehmen wir mal an der verkauft was für 180 €, dann bleiben ihm gut 14,40 € übrig (wenn wir von 20% Deckungsbeitrag und 12% Amazongebühren ausgehen). Er muss ja auch von dem erwirtschafteten Geld neue Ware einkaufen. Jetzt dürfen Sie mal ausrechnen wie viele solcher Verkäufe er benötigt um davon Leben zu können. Selbst wenn er nur eine festangestellte Peron sowie einen Minijobber beschäftigt.

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  6. Die Frage dürfen sich alle musikinteressierten Menschen selber stellen. WIeviel habe ich in den letzten 2 – 5 – 10 Jahren WO in Instrumente investiert?
    Ich bin als Kunde nicht willenloser Spielball unabänderlicher Schicksale, sondern bestimme selber wem ich mein Geld für das Instrument gebe.
    Im Internet kaufen und dann jaulen, dass es keine kleinen Läden mehr gibt??
    Support your local!

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    1. Das ist eine dumme Aussage. Damals saßen Politiker in den Talkshows um billige Kleidung ging und haben auch solche Dummheiten von sich gegeben. Es gibt eine Vielzahl von Kunden die gerne Musik machen und wenig Geld haben. Dan kommt es schon darauf an ob man 50 € mehr oder weniger bezahlt. In NRW sind beispielsweise fast 50% der Haushalte verschuldet und davon 1/3 soviel, dass die erst mit 60 oder nie zu Lebenszeiten schuldenfrei sind. Der Anteil der Leute die gerade zum Leben genug haben nimmt stetig zu, denn das ist der einzig große Zuwachs an Arbeitsplätzen in Deutschland. Ja, es gibt auch Menschen die richtig gut verdienen und doch ist die Realität leider nicht zu leugnen. Ich Gönne es jedem wenn er richtig gut verdient, doch reicht das nicht um den stationären Fachhandel flächendeckend am Leben zu halten. Außerdem sind das die gut betuchten Kunden die eine Topberatung und Service wünschen und dann trotzdem um jeden Cent hart feilschen. Nicht umsonst sind die so wohlhabend geworden.

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      1. wer kein Geld hat oder wenig, kann gebraucht kaufen. Das wollen die Händler nicht, und haben deshalb den Billigsektor bei Instrumenten eingeführt; das,w as früher ein gebrauchtes Instrument gewesen wäre, ist heute ein billiges neues. Was hat der Kunde davon? Nichts. Er bekommt für das gleiche Geld heute einfach ein schlechteres Instrument, als hätte er ein gebrauchtes für das gleiche Geld gekauft (wobei, ich gebe zu, oft sind die billigen sogar besser…). Der Punkt ist, dass man die “armen” Musiker missbraucht als Argument für die Notwendigkeit billigster Instrumente. Und das ist BS. Man sollte einfach den Gebrauchtmarkt pflegen, so wie der Autohandel es tut. Wird ja auch keiner für 2000,- ein neues Auto kaufen wollen – schon aus Sicherheitgründen… aber man bekommt garantiert ein gebrauchtes dafür. Warum also wird immer wieder behauptet, dass man den Kunden einen Gefallen tut, wenn man billig produziert? nein, es geht darum, ihm noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, durch geplante Obsolenz. Statt einfach gute Instrumente zu bauen, vertraut man darauf, dass man Kunden durch Trends und Neuerungen ihre alten Instrumente madig machen kann – wie auch bei den Autos übrigens… Roland macht das mit seinen edrums immer wieder vor, wie sie seit Jahrzehnten quasi immer das selbe Set alle zwei Jahre durch minimale Änderungen auf den Markt werfen… Messen geben eigentlich sogar ein jährlichen Rhythmus vor.

        Wer billig verkauft, will dick abkassieren, und nicht Mutter Theresa spielen. Man schaue sich doch die verkaufszahlen an in den einzelnen Preissektionen – da will man doch rein mit seinem produkt, dort, wo tausende und zehntausende Einheiten verkauft werden, und nicht hunderte oder dutzende. Darum geht es, alleine darum.

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  7. Kleinere Musikläden hat trotz bestem Service das Schicksal der Buchhändler ereilt. Diese sind trotz der Buchpreisbindung gestorben und damit ein wesentliches Stück deutscher Kultur. Es sind nicht nur die Preise, sondern die massenhafte und sofortige Verfügbarkeit von Produkten, die Menschen selbst bei einem identischen Preis dazu bringen, die großen Läden zu betreten und dort zu kaufen. Und das, obwohl beim Buchhändler ein bestelltes Buch in der Regel am nächsten Tag da ist, bestellt man morgens, sogar noch am gleichen Tag.

    Die Hersteller liefern den großen Abnehmern ganze Container voller Musikequipment zu Sonderkonditionen, die kleinen Läden warten Wochen und Monate auf bestellte Ware und müssen Kunden vertrösten. Allen voran Billighersteller Behringer, aber auch Fender, Gibson, Yamaha, Roland, Korg usw.

    Manch kleiner Laden versucht, sich mit denselben OEM Billigprodukten über Wasser zu halten, die auch Thomann und MS verkauft. Es wird dann nur das eigene Label aufgedruckt. Die Chinesen unterscheiden da nicht und liefern an jeden. Das bringt Einsteiger in die Läden, aber nicht die, die auf der Suche nach teureren Markeninstrumenten sind.

    Am Ende schließen dann die kleinen Läden für immer, so wie das letzte Inhabergeführte Musikgeschäft hier in der Stadt nach über 50 Jahren, weil sich auch kein Nachfolger findet, der das finanzielle Risiko eingehen möchte. Nun sind es 90 – 120 Kilometer zu den nächstgelegenen „Riesen“. Die wenigen kleinen Läden im Umkreis von 50km sind wir leergefegt und hochpreisiges Equipment ist dort nicht zu finden, weil es sich nicht lohnt und die Besitzer die Investitionen scheuen.

    Music Store und Thomann haben schon immer die Preise durch Algorithmen abgleichen lassen, das war nie ein Geheimnis. Beide haben aber auch ihrerseits Druck auf die Hersteller ausgeübt und ihre Marktmacht missbraucht, auch kein Geheimnis.

    Dass das Bundeskartellamt jetzt erst auf eine nicht mehr umkehrbare Entwicklung reagiert, ist peinlich und hilft keinem mehr. Und all die Tiefstpreise sind ohnehin nur vorgetäuscht, weil die Herstellungskosten immer weiter gedrückt werden und die Einkäufer der Stores auch die Einkaufspreise drücken, indem sie mit der Stornierung von Großbestellungen drohen – siehe Thomann und Behringer. Auch da schaut keiner hin. Das ist in der Bekleidungsindustrie noch viel schlimmer…..oder bei Milchprodukten. Wo fängt man an, wo hört man auf? Die dunklen Seiten des Kapitalismus, den wir alle so sehr lieben, solange sie uns selbst nicht treffen.

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    1. Wenn Sie meinen das Yamaha sich Preise diktieren lässt, dann sollen sie daran wie an Allah glauben dürfen. Im Schülerbereich sind die Kunden Besonders Preissensibel und dort habend die bekannten Marken auch viel Konkurrenz durch andere etablierte Marken/Hersteller bekommen. Um mit deren Preisen mithalten zu können haben die großen Marktführer dann die Produktion in günstigere Länder verlegt. Trotzdem sind die Einkaufspreise gestiegen und das auch bei den von Ihnen genannten Musikhäusern. was passiert ist ist ganz einfach. Die Gewinnspannen der Händler sind massiv geschrumpft. Die Gehälter in der Branche (Einzelhandel) sind erschrecken niedrig (kein Urlaubs und Weihnachtsgeld oder betriebliche Altersvorsorge) und auch bei der Personaldichte wurden Einsparungen vorgenommen. Die Preiskämpfe stehen für den Vernichtungskrieg in der Branche. Wer nicht über genügend Eigenkapital verfügt der kann das auf Dauer nicht durchhalten. Kredite bekommt an in der Branche von keiner Bank. Die kennen die durchschnittliche Einkaufssumme je Kunden, die Kundenanzahl im Monat sowie den Deckungsbeitrag. Da ist mittlerweile jeder Hartz4-Empfänger kreditwürdiger. Der Kunde der die aktuellen Verkaufspreise für Marktkonform und geschäftserhaltend hält, dem Kunden ist nicht mehr zu Helfen.

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      1. Dem ist nichts hinzuzufügen. Danke!

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  8. Also,ich kenne derzeit leider keinen einzigen Gitarristen in meinem Bekanntenkreis,der nicht spontan beim Großhandel via online Verkauf seine neue Gitarre nebst Zubehör ordert.Und dies ist mittlerweile eben traurigerweise „große Mode“ geworden,denn immer mehr Leute kaufen auf diese Art und Weise ihre begehrten Produkte aus dem gigantischen
    Hochregal-Lager dieser Versender,weil es doch so „cool“ ist.Da scheint es dann auch völlig egal zu sein,ob die Gitarre nicht selten etliche Fabrikationsfehler aufweist,sowieso nie ein notwendiges Up-Date erhielt,und darum klingt wie ein Blecheimer! Die Zeiten des guten alten Gitarren-Einzelhandels mit fachkundiger Beratung und eigener Werkstatt,wird somit zukünftig der Vergangenheit angehören.Etliche kleine Gitarren-Läden haben aufgegeben,existieren heute leider nur noch in Erinnerungen weniger ehemaliger Kunden.Faktisch ist damit der kleine Einzelhandel selbst in den Großstädten,wie z.B. in Berlin und Umland schon restlos ausgestorben.Ich würde besonders gerne einem meiner Bekannten stundenlang in seine Fresse treten,da er selbst seit Jahren die wenigen,noch existierenden Berliner Gitarren-Shops aufsucht,um dort vor Ort lediglich etliche Gitarren auszuprobieren,letztendlich aber dort noch niemals etwas kaufte,und dann sogar noch frech behauptet,daß die kleinen Einzelhändler ihm gegenüber nicht sonderlich freundlich wären.Mal ganz ehrlich,solche miesen Kreaturen ohne schlechtes Gewissen,ohne Moral und ohne einen Funken an Anstand,gehören an die Wand genagelt! Jeder hat es selbst in der Hand zu entscheiden,was,und wo er seine Produkte kaufen möchte.Ordert er aber ganz bewußt und ausschließlich beim Großhandel,so braucht er sich am Ende nicht zu wundern,daß der Einzelhandel weiter stirbt! Das Preisdiktat der Gitarren-Giganten ist leider so alt wie die Saiteninstrumente.Ich verzichte seit jeher auf „Marken Label“,die seit Anbeginn ihrer Existenz ihre Beschäftigten in Billiglohn-Ländern zu inhumanen Arbeitsbedingen zwingen,und vermeide auch den Kauf eines „preisgünstigen“ Produktes einer eigenen „Hausmarke“ des Großhandels.Meine Gitarren entstammen allesamt aus der regionalen „Schmiede“ eines versierten Gitarrenbauers aus dem Landkreis Oberhavel/bei Berlin.Etwas Anderes kommt mir auch in Zukunft nicht in meine Hände!

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  9. Alles gut, die Dumping
    Preise muss man eh bekämpfen. Hab keinen Musikladen oder dergleichen… trotzdem mag ich die Branche, und wenn die schon mit Absprachen schaun müssen dass sichs rentiert ist an der Zeut was zu tun

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  10. Nur dass ich es recht verstehe… ich kann jetzt also, wenn die Gitarre, die ich bei Thomann online gekauft habe zu günstig war, einklagen, dass ich mehr bezahlen muss? Nachträglich?

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  11. Also ich sehe das mal aus dem Augen als Kunde.
    Wenn künstlich Preise hochgehalten werden, wie z.B. durch Kartellbildung, dann frage ich mich wieso der Geschäftsführer einer der Großen, sich hier so aus dem Fenster lehnen darf.
    Sind wir doch mal ehrlich, auch ich habe in der Zeit bei beiden Musikhäusern eingekauft. Habe zig Tausender dort gelassen und fühle mich mächtig über den Tisch gezogen.
    Wahrscheinlich habe ich meine Ware überteuert gekauft….wer kommt für den Schaden auf? Das Kartellamt, Thomann, MusikStore? Wohl keiner, was bleibt ist das ich mein Geld nicht mehr zu den Großen trage, aber wo soll ich kaufen? Es gibt ja dank derer die hier der Kartellbildung verurteilt wurden, kaum noch alternativen. Die Hersteller die darin Verstrickt waren, weiß man den alle? Also die auch meiden…wird sehr schwer.

    Nur so einfach hinnehmen sollten wir Musiker das auch nicht!

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    1. Dass die Preise hoch gehalten werden bedeutet nicht, dass Kunden über den Tisch gezogen werden. Die Frage ist, warum man nicht Branchen schützt, bzw. warum sie bestraft werden, wenn sie sich selber schützt, und Preise verlangt, die ihr Überleben sichern?

      Wenn ich deine Arbeitskraft von einem Produkt abziehen kann, in dem ich dich einfach nicht bezahle, ist das rechtens? Muss ich das tun, damit ich den Kunden nicht bestehle?

      -Wenn der Einzelhandel eine Marge aufschlägt, bestiehlt er nicht die Kunden. Wie viel Prozent er da nimmt, ist auch völlig irrelevant, denn Instrumente, die über Monate und Jahre im Laden stehen, dürfen ihn ja nicht noch Miete kosten. Es ist auch im Interesse des Herstellers, dass ein Händler an dem produkt gut verdient, dass er guten Service bieten kann, weil er gut geschult ist, und dass der Wert des Produktes nicht durch den billigen Preis leidet. Letztlich sinkt ja durch einen günstigen Verkaufspreis sofort auch der Wiederverkaufswert, wodurch dann auch die Kunden verlieren, wenn sie Instrumente gebraucht verkaufen wollen. Da hilft das Stabil halten der Neupreise, dass auch die Gebrauchtpreise stabil hoch bleiben, und hier profitiert der Kunde direkt. So gesehen wird durch Preisdumping das, was man zuvor teurer verkauft hat nachträglich entwertet. Und das sollte dich als Kunden schon interessieren.

      Ich bin Instrumentenbauer. Unsere Preise gehen nur in eine Richtung, und das ist gesund: nach Oben. Zwar langsam, aber alle 4-5 Jahre sollte man die Preise an die Inflation anpassen, und nicht drücken. Und freust du dich nicht, wenn du vor 2-3 Jahren ein Instrument gekauft hast, das heute deutlich mehr kostet? Oder ärgerst du dich, wenn du siehst, dass ein teuer gekauftes Instrument nun zum halben Preis angeboten wird? Du siehst, Preisstabilität ist ein wichtiger Faktor für einen gesunden Markt.

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  12. Niedrige Online-Preise sind eine Sache.
    Die einfache Widerrufs-/Rückgabe-Möglichkeit ist der andere Grund, warum so Viele immer mehr im Internet kaufen.

    Ob Platten-, Buch,- Musikalien, Hifi-, Elektro-Läden und auch immer mehr andere Branchen betrifft das.

    Bis es irgendwann nur noch Amazon, Zalando oder Thomann gibt.

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  13. Auch ich bin Kunde von Thomann und Musicstore und zufrieden. Die Ware kommt schnell und ohne Versandkosten. Warum soll ich da 30Km nach Berlin fahren, für’n Satz Saiten das doppelte bis dreifache hinlegen? Das Problem, wo ich sehe, nicht nur im Musikbereich ist, die Einzelhändler hauen soviel drauf, dass eben das Netz um ein vielfaches günstiger ist. Das alle Überleben wollen, ok. Aber viele Händler übertreiben es einfach und das Geld wächst nicht am Baum. Der andere Punkt ist, auf solch großen Seiten findet man alles, anders in den kleinen Läden. Denn da fährste für jeden Sch**** ne andere Bude an, suchst Parkplätze und zahlst (Berlin 2€/ Stunde), dazu kommt Zeit, die online deutlich geriger ist, joa, son Auto fährt auch net nur mit Luft und Liebe. Das sind alles Zusatzkosten.

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  14. Alter Falter. Ja, ich finde auch schräg, dass man Händler quasi zwingen muss, Profit zu machen. Dass die Kunden sonst ins Netz abwandern ist Bulshit, wird aber gerne als Argument gebracht. Viele kaufen im Netz, weil sie sich in Musikläden verarscht fühlen, und Thomann zb echt guten Service hat, und nicht nur billige Preise. Das Problem? Wo soll ich anfangen…

    1) Musiker sind besch… eidene Verkäufer. Sie idendifizieren sich mit ihren Kunden, und wollen ihnen Schnäppchen ermöglichen. Stattdessen sollten die diese mit Fachwissen und Kompetenz beeindrucken, und dem Wunsch, ihnen fachlich zu helfen, dann belohnt der Kunde das auch, zb, in dem er nicht das billigste Instrument kauft, sondern tatsächlich ein besseres, teureres, weil man gut beraten wurde und sich ja was gutes leisten will (meist scheitert es daran, dass Verkäufer keine guten Argumente für ein besseres Instrument wissen, vor allem im bereich Drums, wo der Klang als Kriterium quasi gar nicht gilt…)

    2) Gerade Händler wie Musik Store – und da eben der MIster Sauer persönlich – haben jahrelang die Schraube mit betrieben, zb. mit billigen Eigenimporten unter eigener Marke. Sie scheissen einfach auf alles, ihr Mitleid mit den kleinen Läden ist nur geheuchelt. Es gibt zb kaum einen kleineren Markt als Custom Drums, und sie lassen nicht nur billigst Sets in China produzieren als “fame”, sie bieten sogar eigene Custom Sets an “made in germany”, zu Tiefstpreisen. Das maximiert einerseits ihre eigene Marge – da Eigenmarke, müssen sie keine Vertriebe bezahlen – und minimiert den Markt für die Mitbewerber, die durch diese Doppelfunktion gar nicht mehr den Fuß in die Tür bekommen. Als Schlagzeughersteller im Music Store gefeatured werden? Vergiss es… da findet man auch nur die üblichen Verdächtigen. Ziel ist dabei, dem Kunden möglichst wenig Auswahl zu bieten. Im Vergleich mit Gitarren findet man in der Schlagzeugabteilung nicht mal einen Bruchteil der Auswahl. Pearl, Tama, Mapex, Sonor, Yamaha, das war es meist schon, dann die Eigenmarke, einen Alibi-Aussenseiter, und natürlich die Eigenmarke… Verständlich, denn der Markt ist echt klein. Aber man sieht auch keine Bestrebungen, dass dieser größer wird, zb. durch Schulungen, hochwertiges Equipment etc. Wer für 500,- und weniger Drums verkauft, hat den Schuss nicht gehört. Man behandelt das Drum Set wie Drucker, am Gerät selber wird nicht verdient, aber an den verbrauchsmaterialien. Toll, nur leider verdienen die Hersteller der Drums nichts an Fellen, Stöcken, Becken…

    wo wir bei 3. wären: gerade im Bereich Drums sind auch die meisten Hersteller irgendwie seltsam drauf, machen sich selber Konkurrenz durch wesentlich billigerer Plagiate ihrer eigenen Marke aus Asien, verlieren sich in dutzenden Serien, und übersehen, dass der Kunde schon längst die Übersicht verloren hat. Ich verstehe nicht, warum z.B kein Schlagzeughersteller mehr selber Felle herstellt, wenn doch längst klar ist, dass man mit Fellen (und Sticks) weit mehr als an Drums verdient. Muss ich nicht verstehen…

    4. Gier ist der Motivator, billiger zu verkaufen. Gier, und Verzweiflung. Beides keine guten Ratgeber. Wenn ich einen hohen Preis habe, verliere ich ggf den einen oder andern Kunden, das muss ich in Kauf nehmen, aber ich mache es aus Selbstrespekt, und weil mein Produkt es wert ist. Sein Wert bemisst sich nämlich nicht aus den Herstellungskosten alleine. Ein billiger Abgabepreis macht aus einem Qualitätsprodukt ein billiges. Die Wertschätzung bleibt dann aus. Langfristig werde ich damit vielleicht nicht super reich, aber ich werde durch eine hohe Marge auch mehr Zeit für jeden Kunden haben, ihn gut zu beraten, und ihm ein gutes Produkt zu verkaufen. Ziehe ich die MArge runter, muss ich die Beratung minimieren, und schauen, dass ich möglichst viele produkte in kurzer Zeit drehe. Das sind aus der “normalen” Wirtschaft übernommene Prinzipien, die sich auf den sehr speziellen Musik-Markt nicht übertragen lassen. Der fliegt einem dann nämlich schnell um die Ohren. Und so macht ein Laden nach dem Anderen zu.

    5. Musikläden sollten Oasen der Inspiration sein. Billig billig inspiriert mich nicht; seltsamerweise haben all die, die in den 80ern mit dem Musizieren begonnen haben, anscheinend vergessen, dass ihre Instrumente damals sündhaft teuer waren, was uns damals dennoch nicht davon ab hielt, sie haben zu wollen, und letztlich auch zu kaufen. Als die Umsätze zurück gingen, verschwanden diese Oasen immer mehr, man war dann der Meinung, dass die Kids, die lieber Nintendo spielen, ggf mit einem billigeren Instrument doch abzulenken wären… Fataler Fehler. Ich habe nichts dagegen, wenn man durch höhere Stückzahlen Preise senken kann, weil auch Kosten gesenkt wurden, aber das muss mit Augenmaß geschehen. Was wir heute sehen, ist die Verramschung der Musik. Der Markt ist geflutet von billigem Schrott…

    ich könnte ewig weiter machen.. ich erspare es euch.

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  15. Für wie dumm und naiv hält man die Gitarristen hier eigentlich? Alles pure Heuchelei! Die krampfhaften Ausreden von Seiten eines Großhändlers,dessen Ziel doch im Endeffekt ausschließlich der höchstmögliche Gewinnzuwachs durch Preisdiktat ist,“bemüht“ sich hier um Stellungnahme? Das ist doch alles so was von unglaubwürdig und heuchlerisch,daß einem spei übel dabei werden kann! Die Realität: wer als gewissenloser Stammkunde auch in Zukunft stets und ständig seine Gitarren und Zubehör beim Großhandel via Internet ordert,braucht sich über den alsbaldigen Ruin des globalen kleinen Einzelhandels absolut nicht wundern! Dies ist faktisch die klare Wahrheit über die perfide Geschäftspolitik des gewissenlosen Gitarren-Großhandels!
    Um nichts Anderes geht es hierbei! Ich persönlich,werde auch zukünftig den gierigen Großhandel boykottieren,und rette somit evtl. meinem kleinen Gitarrenladen vor Ort die Existenzgrundlage.Wer von Euch macht noch mit?

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  16. Ich erinnere mich noch gerne an die Zeit, wo ich mit meinen Bandkollegen wöchentlich einen Ausflug in ein Musikgeschäft in einer anderen Stadt gemacht haben und uns dann in ruhe neues Equipment ausgesucht haben. Die Zeiten haben sich geändert. Als Familienvater genieße ich es, dass ich mir zu Hause, in Ruhe den Musicstore Katalog oder die Thomann Webseite oder den Session Youtube Kanal anschauen kann. Ich bin froh, dass ich meine Instrumente online bestellen kann und auf den Webseiten von zu Hause aus stöbern kann.
    Natürlich ist es schade, dass immer mehr Musikgeschäfte aufhören müssen – aber da spielen mehrere Komponenten zusammen.
    Leider ist meine Erfahrung, dass in vielen kleineren Musikgeschäften keine Schätzchen, sondern leider oft veraltetes und längst überholtes Equipment steht, dass dann zu einem Wucherpreis an unwissende heranwachsende Musiker verkauft wird. Es gibt nur noch sehr wenig fachkundiges Personal in diesen Musikläden, sondern nur unterbezahlte Verkäufer, die die Aufgabe haben, das gelagerte Equipment irgendwie an den Mann zu bringen. Auch diese Einstellung hat dazu geführt, dass ich bei dem ein oder anderen Musikladen nicht sehr traurig war, dass er zu gemacht hat.

    Sorge mache ich mir aber um eine andere Entwicklung. Im Internet tauchen immer mehr minderwertige asiatische Kopien von namhaften Herstellern auf. Leider sehen diese den originalen zum verwechseln ähnlich, doch die Qualität ist absoluter Schrott – im Vergleich zum Original. Musicstore hat ein klares Statement gesetzt, dass z.B. diese Raubkopien weder repariert noch in irgendeiner Weise betreut werden! Das finde ich klasse!

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  17. Ich denke eher das lief anders. Die beiden Jungs haben sich gegenseitig das Wasser abgegraben, und irgendwann hat keinem mehr die Marge gefallen und auch den Herstellern haben die Preise nicht mehr gefallen. Dann hat man sich arrangiert, und das kam ans Tageslicht, und jetzt einen auf Mimmi Mimmi machen, alles nur wegen der armen kleinen Händler. Fehlt wirklich nur noch ein Taschentuch auf dem Foto, und eine Träne, die die Backe runter läuft. Wäre eher etwas für den 1. April gewesen! 🙂

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  18. warum jammern, die lösung ist sehr einfach. anfänger kaufen in begleitung eines erfahrenen, technisch bewanderten instrumentalisten( gitarrist, bassist ect.) ein gebrauchtes instrument im überangebot von gebrauchtinstrumenten. diese sind erstens meistens besser und preiswerter als die ” billigen” wergwerfmodelle des versandhandels .die kann man dann getrost links liegenlassen. der semiprofi , der sich schon auskennt, macht das ebenso und der profi sowieso. damit kann der billigversandhandel seine bretterzaunqualität schon mal einstampfen. die teuren instrumente kauft man eh nicht im versandhandel, sondern vor ort, wo das instrument getestet werden kann und der service stimmt. dafür bezahlt man eben etwas mehr. na und ? wer das beherzigt und nicht immer den tiefsten preis fordert, wird auch zufrieden sein. die anderen sollen doch so weitermachen und sich bemitleiden.
    so kann sich der vororthandel auch wieder etablieren, man zähmt den onlinehandel und die hersteller müssen ihre riesigen überproduktionen auch an kleine verkaufen, wenn sie nicht daran ersticken wollen. es war schon immer so, der verbraucher hat es selbst in der hand.

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  19. Es sah tatsächlich ganz anders aus!

    Die großen Häuser haben kleinere Händler über die Hersteller unter Druck gesetzt um Preise einzuhalten, wer sich geweigert hat flog raus. Natürlich hat ein Hersteller wie Yamaha ein Interesse an stabilen Preisen, aber das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Es ist zudem nicht wahr, das ein Großteil der Artikel zum EK verkauft werden. Die Bilanzen von Music Store und Thomann kann sich im Bundesanzeiger sehen.

    Das Bundeskartellamt hat den Richtig weg eingeschlagen und sollte natürlich vor allem gegen Amazon weiter machen. Preisabsprachen können nicht im Interesse des Verbrauchers sein und helfen auch nicht dem Wettbewerb, sondern nur den Großen, die den Herstellern sagen wo es lang geht.

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  20. Amazon. Alibaba, Made In China.com und andere, die den Markt mit billiger als billig überschwemmen sprechen sich wahrscheinlich nicht zwangsläufig untereinander ab. Da die meisten Produktionsfirmen auch die großen bekannten Marken betreuen und dabei auch noch von dem dabei erworbenen Know How profitieren, um selbst Billigware, oft recht nahe am Original, über die selben Vertriebswege anzubieten, ist eine Preisorientierung – leider immer nach unten – zwangsläufig wie eine unausgesprochene Absprache vorprogrammiert. Die einzige Chance. den Markt, die Preise und den Einzelhandel wieder zu stabilisieren und zu beleben sehe ich in einer Preis-Deckelung und in einer angepassten Import-Neuregelung.

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  21. hallo alle zusammen,
    ich war sehr, sehr lange in der Musikhandel Branche unterwegs. seit 1968.
    ich hatte vermutlich als erster eine international agierende Website mit ca 50.000 Artikeln.

    damals handelte Amazon noch mit Büchern

    ich habe die meisten kleinen Händler der BRD (und auch große…sehr große..) mit preiswerter Markenware aus dem Ausland beliefert. so quasi als Robin Hood. in Mengen. 1995 wurde das Markenrecht geändert um “bootlegging”, vorbei am Großhandel, zu unterbinden und die Marken zu schützen. wer gewerblich nun Markenware importiert, wird wie ein Fälscher behandelt, wenn die Marke auch in Europa registriert ist.
    das Importgut wird beschlagnahmt.
    grob gesagt hat die EU damit den Kleinhandel ruiniert. in 1969 habe ich alle meine Kunden angeschrieben und sie gewarnt, dass ihr Niedergang vorprogrammiert ist. ich schlug vor, unbedingt einen Verein zur Interessenwahrung gegen das Markenrecht mit mir zu gründen. es wurde viel gelacht. heute offenbar nicht mehr. mein Mitleid hält sich stark in Grenzen.

    ach ja: ich wurde vom Großhändlerverband “gemordet”. man hatte Fender als Kläger auserkoren und mich an die Wand genagelt.

    wenn ich mal wieder lust zum tippen habe, vermittle ich dem geneigten Publikum den Rest der ganzen Einzelhandels Tragic. liebe Grüße, Jürgen Keim

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  22. Ich kann das ganz gut nachvollziehen, von der Seite habe ich den “Skandal” noch nicht betrachtet.

    Bei hochwertigen Produkten ist ja oft überhaupt keine lokale Alternative mehr vorhanden, bei Elektronik, Effekten, Amps kein großes Problem aber wer online üblicherweise grob zusammengekloppte Fabrikgitarren ohne QC und Setup und dafür voller Mängel kauft um diese dann selber halbwegs bespielbar machen zu müssen, der hat dann auch verdient was er bekommt (bzw. was nicht). Ich habe es 3x online versucht, 3x habe ich fabrikneuen Schrott oder inakzeptabel verwackelte Instrumente (von Epiphone, Gibson und Fender) geliefert bekommen, damit war das Thema für mich endgültig durch.

    Seitdem kaufe ich entweder gebraucht oder in einem Laden wo ich den Mist vorher auf den nötigen Serviceaufwand untersuchen kann. Da es letztere im Umkreis von 400km praktisch nicht mehr gibt (jedenfalls keine die nicht nur Billigwaren führen) läuft es aber immer auf eBay-KA hinaus und ich bestelle nur noch im Notfall online.

    Das ist schlecht für “das Kartell”, die Hersteller, die meisten kleinen Händler haben’s ja ohnehin schon hinter sich und natürlich auch für den Kunden, der ja auch ungern ein zweites mal 800km hin und zurück fährt um mit leeren Händen dazustehen, weil der Riesenhändler auch nur die selten mal wirklich zuende gebauten Äxte aus dem Karton holt und zum Vollsiffen an die Wand hängt, wobei dann bei mir kein Funke mehr überspringen kann.

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