Über das neue Album, Toto, Equipment, das Älterwerden und seine Zukunft

Happiest man in showbusiness: Steve Lukather im Interview

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(Bild: Alex Solca)

Nach rund 50 aktiven Jahren als Songwriter, Session-Gitarrist, Toto-Mitglied und Solokünstler kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Steve Lukather einer der einflussreichsten, erfolgreichsten und stilprägendsten Musiker der Rock- und Popkultur ist. Es sind unzählige Alben, auf denen er zu hören ist. Dazu gehören einige der Meilensteine der Musikgeschichte wie zum Beispiel Michael Jacksons ‚Thriller‘. Eine Fülle an Anekdoten lässt sich in seinen Memoiren ‚The Gospel According To Luke‘ bestaunen. Aktuell ist er Bandleader von Toto und auch weiter mit Ringos All-Starr Band unterwegs. Luke ist ein Arbeitstier.

Gerade von einer mehrmonatigen Tour mit Toto in den USA wieder zu Hause, nahm sich Luke eine Woche frei, gibt anschließend nun Interviews und geht dann wieder mit Ringo Starr und danach mit Toto in Japan auf Tournee. Ach ja, eine neue Soloplatte hatte er auch noch eingespielt. Und was für eine … ‚Bridges‘, das nunmehr neunte Soloalbum von Luke, baut eine musikalische Brücke zu Toto, der Titel wird damit offensichtlich.

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Denn ein neues Toto-Album wird es nicht mehr geben. Das ist unmissverständlich. Der Hintergrund ist kompliziert und liegt überwiegend in rechtlichen Belangen, die hauptsächlich in einer abgeschlossenen Auseinandersetzung mit der Witwe von Jeff Porcaro begründet sind. Luke sagt selbst: „In dem Alter, in dem ich jetzt bin, möchte ich nichts Kompliziertes mehr machen.“

Also hat er sich mit seinen Toto-Kollegen und Freunden für die Produktion zusammengefunden: Joseph Williams, David Paich, Steve Maggiora, Simon Phillips und Shannon Forrest am Schlagzeug, Basslegende Lee Sklar und der Gov’t-Mule-Tiefsaiter Jorgen Carlsson, der auch in Lukes Jam-Band Nerve Bundle spielt, geben sich ein Stelldichein. Auch Lukes ältester Sohn Trevor ist mit von der Partie, die langjährigen Weggefährten Randy Goodrum und Stan Lynch haben ebenfalls am Songwriting mitgewirkt.

Joseph Williams übernahm neben Co-Songwriting und Backing-Vocals zudem noch die Rolle des Produzenten. So schlüpft das neue Album in einen vertrauten Sound, irgendwo zwischen Totos ‚The Seventh One‘, ‚Kingdom Of Desire‘ und ‚Tambu‘ und hat doch erkennbar Lukes Handschrift. Das Herausragende an ‚Bridges‘ ist, dass es selbst nach einigen Durchläufen immer noch etwas Neues zu entdecken gibt. Die Gelegenheit zum virtuellen Treffen nahmen wir gerne wahr und hörten, was Luke zum neuen Album, Toto, seinem Equipment, dem Älterwerden und seiner Zukunft zu sagen hat.

INTERVIEW

Hallo Luke, schön dich zu sehen. Wie geht es dir?

Gut, ich bin jetzt seit ein paar Tagen zuhause und zurück von der dreimonatigen US-Tour, die Toto zusammen mit Journey kreuz und quer durch die USA gemacht haben. Am kommenden Montag starten dann die Proben mit Ringos All-Starr Band, dann die Tour und ab Juli werde ich mit Toto in Japan sein.

So kennt man dich, immer im Arbeitsmodus …

Ja, das bin ich. Als ich die letzte Toto-Tour angefangen habe, war mein Haar noch schwarz. (lacht)

Luke, bei dem ganzen Arbeitspensum: Wann hast du ‚Bridges‘ eigentlich aufgenommen? Die Ankündigung kam doch einigermaßen überraschend …

Meine vorherige Scheibe ‚I Found The Sun Again‘ hatte ich einen Monat vor dem Lockdown live in acht Tagen eingespielt. Auf der habe ich mich richtig gehen lassen und mich von einer zügellosen Seite gezeigt, wie früher in den Siebzigern mit langen Jams und Soli. Ich habe die Scheibe damals für mich gemacht. Das war toll und eine schöne Erfahrung. Bevor es dann wieder auf Tour ging, hatte ich zwei Monate Zeit. Du kennst mich, ich konnte nicht tatenlos rumsitzen. Also habe ich mich mit David Paich und Joseph Williams bei Joseph im Haus − was in Wirklichkeit ein einziges, großes Studio ist − zusammengefunden. Mein Plan war, eine völlig andere Platte zu machen. Es sollte eine Scheibe wie in den 80ern werden, völlig schamlos − und das mit den Freunden aus der Zeit. Simon Phillips, Lee Sklar, Shannon Forest, mein Sohn war auch mit dabei. Das war ein echter Kick, denn Trevor hat mich auf einem Track produziert.

Wie seid ihr dann konkret vorgegangen?

Am ersten Tag saß ich mit Jospeh zusammen und wir tauschten Ideen aus. Am Ende dieses Tages war ‚I’ll Never Know‘ fertig geschrieben − inklusive der Lyrics. Das fing schon gut an, dann holten wir David Paich für ein paar Tage dazu. Wieder der gleiche Ablauf: Morgens trafen wir uns mit nichts in der Hand. Es entwickelten sich schnell Ideen und Songfragmente, die wir dann gemeinsam vervollständigt haben, jeden Abend war schließlich ein neuer Song im Kasten. Wir haben zu dritt alles arrangiert und vorbereitet, Schlagzeug und Bass kamen dann später. Die Drums haben wir zusammen mit Simon bei ihm in seinem Studio aufgenommen, die mit Shannon in Nashville via Filesharing. Mir ist noch wichtig zu erwähnen, dass manche Leute der Meinung sind, Simon und ich wären seinerzeit bei Toto im Krach auseinander gegangen.

Das ist absoluter Bullshit. Er wollte sein eigener Chef sein, seine eigenen musikalischen Ideen verwirklichen. Das ist doch großartig für ihn. Wir waren und sind die ganze Zeit Freunde und haben seither bei verschiedenen Gelegenheiten auch immer wieder mal zusammen Musik gemacht. Umso mehr freue ich mich, dass er auf dieser Scheibe seine einmalige Qualität eingebracht hat.

Ernie Ball Music Man L4 – (Blueburst)
Ernie Ball Music Man L4 – (Floyd Rose)
Ernie Ball Music Man L4 – (Redburst)
Ernie Ball Music Man L4 – (Woody)
Ernie Ball Music Man LIII – (PurpleQuilt)
Ernie Ball Music Man LIII – (Black)
Ernie Ball Music Man LIII – (BlueQuilt)

Die Produzentenrolle hast du aus der Hand gegeben, nicht wahr?

Ja, ich wollte, dass Joseph bzw. Trevor für seinen Track das übernehmen. So habe ich mir selbst den Druck genommen. Und Joseph hat mich unglaublich getriezt − gerade bei den Vocals. Da sind Vocals zu hören, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich dazu fähig wäre. Ich würde mich in meinem Lebenslauf auch nicht als Sänger bezeichnen. Wir haben viel gedoppelt, eine Menge Chöre produziert und damit auch diesen vertrauten Sound hinbekommen. Unterstützung kam noch von meinen langjährigen Freunden Stan Lynch und Randy Goodrum. Randy hat diese typische Ballade auf dem Album mitgeschrieben …

Du meinst ‚All Forevers Must End‘, die Ballade klingt wirklich wie früher …

Die Musik dazu hatte ich schon eine Weile herumliegen, ich schickte sie Randy und er lieferte am nächsten Tag die fertigen Lyrics. Das ganze Album inklusive allen Overdubs war binnen drei Wochen fertig – von der ersten Note bis zum letzten Overdub. Nach der Toto-Tour hat dann Ken Freeman im vergangenen Dezember gemischt.

Wow! Ich weiß, dass du es liebst, schnell zu arbeiten. Wie konnten die anderen dieses Tempo mitgehen?

Das ist unsere Routine, wir sind alle so getaktet. Deshalb funktioniert das auch so gut. Wir haben vielleicht vier, fünf Stunden am Tag zusammengesessen und Joseph hat dann bis in die Nacht weitergebastelt. Er ist nicht nur ein unfassbar guter Musiker, sondern auch ein Top-Engineer und kreativer Soundtüftler.

Es fällt sofort auf, dass du sehr songorientiert spielst und deine Soli geschmackvoll und dosiert platziert sind.

Danke, und auch das wollte ich mit voller Absicht. Beim letzten Album habe ich mehr raushängen lassen, da war der Kontext ein anderer. Außerdem: Mittlerweile können das andere sowieso viel besser und ich muss auch meinen Gitarristenfreunden nach 47 Jahren als Musiker nichts mehr beweisen.

Mehr über Songs, Ruhestand, Selbstreflexion und Gear auf Seite 2

(Bild: Alex Solca)

Höre ich mir ‚Bridges‘ an, habe ich Assoziationen mit Totos ‚The Seventh One‘, ‚Kingdom Of Desire‘ und vor allem ‚Tambu‘

Witzig, dass du das sagst. Als die Scheibe fertig war habe ich das auch gedacht: Würde man ‚Kingdom Of Desire‘, ‚Tambu‘ und danach ‚Bridges‘ hören, könnte man fast meinen, dass es eine Toto-Scheibe sei. Sie erscheint nur unter meinem Namen. Denn ich habe überhaupt keine Lust mehr auf die mit Toto verbundenen rechtlichen Themen und will in meinem Alter hauptsächlich den Spaß und die Freude im Fokus behalten. Und bei David und Joseph ist es ähnlich, auch die beiden haben Soloplatten veröffentlicht und wir alle spielen auf den Produktionen der jeweils anderen.

Der erste Titel auf ‚Bridges‘ heißt direkt ‚Far From Over‘. Von absehbarem Ruhestand also noch keine Spur?

Ha! Weißt du, das sind Trevors Lyrics, in denen er mir den Spiegel hinhält, so wie er mich sieht. Ich sage wohl zu oft zu ihm, dass ich ein „old fart“ wäre. (lacht) Ich liebe es, unterwegs zu sein, live zu spielen. Wie gesagt, gerade bin ich von der Tour zurück, die wir zusammen mit Journey gemacht haben, und wir haben jeden Abend vor 10.000 – 20.000 Leuten – jung und alt – gespielt. Das war sensationell, denn jetzt haben wir nach so vielen Jahren der Nichtbeachtung auch in unserem Heimatland wieder einen Status.

Selbstverständlich werden wir darauf auch in Zukunft aufbauen und weiter touren. Ich denke folglich keine Sekunde daran, kürzer zu treten. Das völlig Verrückte ist: Wir haben rund 3,5 Milliarden Streams auf Spotify über unseren gesamten Backkatalog. Nicht so schlecht für einen Haufen alter Säcke. (lacht) Ich sage es immer wieder und auch jetzt: Ich bin sehr dankbar, dass es mir möglich war und ist, so lange dabei sein zu können. Und das obwohl es so viele bessere Gitarristen da draußen gibt. Hast du die neue Extreme-Scheibe schon gehört? Was für ein Hammer! Ich habe Nuno angerufen und ihm gesagt, dass er wahrscheinlich den Rock’n’Roll gerettet hat. Alle Welt lechzt nach dem Gitarrensolo aus ihrer Single ‚Rise‘. Endlich gibt es so etwas mal wieder. Und es ist nicht nur irgendein Geshredde, sondern integriert in exzellentes Songwriting. Ganz so wie früher …

Und dann sind bzw. waren da noch Legenden wie B.B. King zum Beispiel, die mit nur einer Note Gänsehaut erzeugen …

Das ist wahr, davon gibt es allerdings nicht sehr viele und wir alle wissen, wer die wenigen sind. David Gilmour geht in einer riesigen Live-Produktion raus, spielt einen Ton, und es ist magisch. Wahrscheinlich bin ich auch schuldig, denn ich habe dieses Geschwindigkeitsrennen ja auch lange mitgemacht. Das war zu der Zeit, wo ich getrunken habe und mein Spiel nicht unter Kontrolle hatte. Dafür habe ich schon oft um Vergebung gebeten, vergessen machen kann ich es leider nicht – eine furchtbare Zeit. Zum Glück habe ich vor 14 Jahren damit aufgehört. Ich fühle mich wieder wohl in meiner Haut, alles ist gut. Ich bin der „happiest man in showbusiness“. (lacht)

Lukes 2023er Pedalboard (Bild: Jon Gosnell)

Diese Selbstreflexion ist doch ein Zeichen von Stärke, und du hast dich in den letzten Jahren ja auch immer wieder neu erfunden …

Ich versuche nur, aus Fehlern zu lernen. Glaub mir, mein Leben ist schon schräg. Seit ich Teenager bin, mache ich Musik. 1977 war meine Feuertaufe mit Boz Scaggs – noch vor Toto. Und dann wurde mein Traum wahr, ich spielte all diese Sessions, meine Karre stand neben der Limousine von Jay Graydon auf dem Studioparkplatz. Genau da wollte ich sein. Manchmal vermisse ich die alten Zeiten. Den Geruch aus den Studios: von Kaffee, dem „Smoke“, jeden Tag konnte ich mit meinen Freunden Musik machen, und es hatte diesen einzigartigen Vibe. Das waren die besten Jahre meines Lebens. Und nach all diesen Jahren bin ich immer noch da, dafür bin ich sehr dankbar. Mir ging es immer um die Musik – bis heute. Daher hoffe ich auch, dass die Fans die neue Scheibe mögen, die erste Single ‚Will I See You Again‘ ist zumindest schon mal sehr gut angekommen.

In deinem Buch ‚The Gospel According To Luke‘ kann man vieles davon nachlesen. Du hattest mal eine Fortsetzung angedeutet …

Ja, aber die wird es nicht geben. Ich will es dabei belassen. Das hat alles in allem drei Jahre gedauert und ich bin kein Schriftsteller. Tatsächlich habe ich mit jemandem eine Filmdokumentation begonnen. Das war noch vor der Pandemie und dadurch ist es zum Stillstand gekommen. Keine Ahnung, ob das noch was wird, schließlich bin ich für die nächsten zwei Jahre schon wieder ausgebucht.

Was steht denn alles an?

Ringo und Toto halten mich auf Trab. Jetzt in Kürze eine Tour mit Ringo, dann mit Toto in Japan, später noch Neuseeland, dann wieder die US, im Sommer 2024 werden wir auch wieder in Europa sein. Joseph und ich werden kurz vor Weihnachten noch bei euch mit ‚Night Of The Proms‘ sein. Das war ein Angebot, das wir nicht ablehnen konnten … Nur wir beide und nicht das komplette Line-up von Toto. Wir singen ein paar Hits, haben eine gute Zeit und dann sind wir Weihnachten wieder zuhause. Irgendwo am hinteren zeitlichen Horizont will ich aber auch noch eine Solotour unterbringen.

3x Bogner Helios 100 (einer als Ersatz) (Bild: Jon Gosnell)

Lass uns zum Abschuss noch über das Equipment auf ‚Bridges‘ und der Tour sprechen …

Das geht schnell. Auf der Produktion habe ich ausschließlich meine grüne Music Man L3 gespielt − kein anderes Instrument. Das Ganze lief über den Bogner Helios 100. Für Soli habe ich ab und an mal von meinem Pedalboard einen Overdrive hinzugeschaltet. Hall- und Delay-Effekte kamen erst im Mix dazu. Wirklich sehr simpel. Dabei ist mein Pedalboard in weiten Teilen konstant geblieben, bei den Gitarren hatte ich diverse Music Mans auf der jüngsten Tour dabei.

Unter anderem auch die neue Music Man L4 mit drei Singlecoils.

Ja, ich habe sie erstmals auf der neuen Tour gespielt und erst nach der Albumproduktion bekommen. Es wird die L4 in allen möglichen Pickup-Kombinationen geben, erstmals auch mit drei Singlecoils. Davon hatte ich unter anderem diese hier dabei (Luke holt die „Woody“ aus dem Nebenraum, Anm. d. A.). Ich liebe den Sound und das Feel des Holzes. Und es wird auch eine mit Floyd Rose geben. Das Neue sind vor allem die HT-Pickups, eine Neuentwicklung von Music Man. Sie klingen zum einen fantastisch, und die inhäusige Produktion erlaubt es, den Preis ein wenig günstiger zu gestalten.


EQUIPMENT

(von der gerade beendeten US-Tournee)

GITARREN

    • Ernie Ball Music Man LIII – (Black)
    • Ernie Ball Music Man LIII – (BlueQuilt)
    • Ernie Ball Music Man L4 – (Woody)
    • Ernie Ball Music Man L4 – (Redburst)
    • Ernie Ball Music Man L4 – (Blueburst)
    • Ernie Ball Music Man LIII – (PurpleQuilt)
    • Ernie Ball Music Man LIII – (Purple Sparkle)
    • Ernie Ball Music Man L4 – (Floyd Rose)

AMPS

    • Drei Bogner Helios 100, einer als Backup

PEDALBOARD

    • Pedaltrain Terra
    • Sennheiser Wireless
    • CIOKS DC7 & 8 Power Supplies

EFFEKTE VOR DEM AMP

    • RJM Tone Saver Buffer (Split in Digitech Hardwire HT6 Tuner)
    • MXR Phase 95
    • MXR Univibe
    • BOSS FV-500L Volume
    • Jam Whacko+ Wah
    • T. Jauernig Bombastortion
    • Rodenberg GAS-789
    • Strymon LEX Rotary (Ausgang an den Bogner Helios 100 Input)

IM EFFEKTLOOP

    • MXR Smart Gate
    • TC Electronic SCF Chorus
    • Gurus Echosex 2
    • TC Electronic Flashback 2 (für Ping Pong Delays)
    • 5) Strymon Blue Sky Reverb
    • 6) Hardwire DL8 Delay (Short Delay)
    • 7) Hardwire DL8 Delay (Long Delay)

→ Stereo Returns an 2 x Bogner Helios 100


(erschienen in Gitarre & Bass 07/2023)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Die Music Man E.-Gitarren aus San Louis Obispo besitzen eine hochempfindliche dünnwandige Stelle in der Nähe der Kopfplatte,die eine echte Gefahr eines Bruchs heraufbeschwören kann! An dieser besagten Stelle ist die Wandung am unmittelbaren Bereich zwischen Kopfplatte und Ahornhals so extrem schmal,daß dies für mich stets ein faktischer Grund war,solch eine Music Man Gitarre niemals in dieser baulichen Konstellation zu kaufen! Zugegeben,die relativ klein wirkenden Music Man‘s schauen zumindest optisch sehr attraktiv aus.Sie sind recht kompakt gefertigt,und die Hochglanzlackierungen sind geradezu prächtig.Steve Lukather ist ohne Frage ein sehr versierter und erfahrener Musiker,der Music Man Gitarren bereits seit Jahren benutzt.Trotzdem habe ich,wie gesagt,wegen der wenig stabilen beschriebenen Stelle an dem Headstock eben leider kein Vertrauen zu diesen,ansonsten sehr schönen Gitarren. Besser wäre es,wenn sämtliche Music Man Gitarren an der derzeit empfindsamen Stelle ein so genanntes Gusset,also eine Halsverstärkung hätten,wie sie z.B. zweiteilig bei alten teuren
    Gibson Les Paul Doublecut E.-Gitarren Verwendung fanden. Dann wäre die große Sorge eines vorprogrammierten Hals/-Kopfplattenbruchs zukünftig gebannt! Vielleicht wurden die neuesten Music Man Gitarren aber bereits mit den besagten Halsverstärkungen nachgerüstet? Das wäre wünschenswert.

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    1. deine Sorge ist aus meiner Erfahrung unbegründet. Ich repariere seit fast 40 Jahren Gitarren und hatten bisher keinen einzigen Bruch bei Fender-artigen Instrumenten an dieser Stelle (also auch keine Brüche bei Music Man Gitarren !!!) Hier ist Ahorn als Halsmaterial definitiv sehr stabil. Bei Mahagoni-Hälsen sieht das ganz anders aus, was auch die unzähligen Halsbruch-Reparaturen in unserer Werkstatt belegen.

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    2. Die meisten EB MM Gitarren wurden so konzipiert, daß sie in ein Overhead-Fach der meisten Flieger passen, zudem ist die Kopfplatte sehr zierlich. Damit irgendwo anzuecken ist eher unwahrscheinlich. Mag sein, daß der Hals dem einen oder anderen zu schmal ist, aber von instabil oder bruchgefährdet ist da nichts zu spüren. Mir ist mal eine Axis umgefallen und passiert ist rein gar nichts. Mit den Kopfplatten und vor allem der Kopfplattenneigung der alten Gibsons haben sie nichts gemeinsam. Letztlich sind die meisten EB MM Weiterentwicklungen von von Strat und Tele. Die Axis, insbesondere Axis Sport mit ihrem Ash Body in diesem Fall Tele. Und Teles waren schon von Anfang an nicht nur gute Instrumente, sondern auch dafür geschätzt, daß sie, im Gegensatz zu den damals sonst üblichen Archtops, durchaus auch zur Selbstverteidigung eingesetzt werden konnte, sollte es in einem Club Randale geben.

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      1. Nett zu lesen, aber letztlich nur ein weiteres Kapitel in der unendlichen „GAS“ Geschichte!

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    3. Ich besitze seit 1996 mehre Music Man Gitarren, die viel benutzt werden. Sogar eine Luke I, die auf einer Toto Tour benutzt wurde.
      Da is nix ansatzweise empfindliches dran…

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    4. Hallo Sonnenschein, ich neige dazu mir eine LUKE III HSS zu kaufen und messe Deiner Information großen Wert bei. Ist das die Auskunft eines Gitarrenbaumeisters, den man kennen sollte (Raum München) oder “hear-say” aus Foren?? Schreib doch mal an dieser Stelle.

      BECMGCAVOK

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    5. Ich spiele seit fast 40 Jahren Music Man Silhouettes, Specials, Lukes, Sub1 & Axis, habe mit Sicherheit über 20 verschiedene Gitarren aus dem Pool gehabt. Dabei sind heute auch ein paar stark modifizierte Modelle. Mir ist das Problem noch nie begegnet, mein Schrauber hat nie ein Wort über solch ein Risiko verloren, kein anderer MuscMan Buddy hat jemals mit mir darüber gesprochen und auch im MM-Forum ist nie eine Bemerkung dazu aufgetaucht. Woher kommt also diese Einschätzung? Im Gegensatz dazu habe ich schon einige Kollegen getroffen, die mit Paulas und geknacksten Kopfplattenansätzen zu tun hatten… einige davon aus dem Nichts (ich war selbst dabei) :-/

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    6. Hallo Sonnenschein, eine weitere Frage zur Klärung Ihrer Darstellung mit der Sollbruchstelle: die LUKE III mit konventionellem (“vintage” / no FLOYD-Tremolo) hat keinen Klemmsattel und auch keine Durchführung für die Halsschraube im Kopf/Hals-Übergang. Der Hals dürfte nicht wesentlich bruchempfindlicher sein als der einer Strat. Woher kommen Ihre Bedenken? VG becmgcavok

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  2. Ich denke, es würde sich schon herumsprechen, wenn die Kopfplatten/Hälse der Gitarren öfter kaputt gehen, bzw. eine Sollbruchstelle haben.

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  3. Ergänzung zu Sonnenschein: Meines Erachtens sind die Hälse auch einteilig, es gibt also gar keine angesetzten Stellen. Was meinst du in dem Zusammenhang mit „dünnwandig“?

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