(Bild: Christian Gaier)
Der Gear-Report – Teil 2
Die Ausstellung hautnah erleben!
Es gibt einfach nichts Vergleichbares: Auf dem Guitar Summit können die Besucherinnen und Besucher an den Ständen von hunderten Marken das neueste Equipment nicht nur anschauen, sondern direkt in die Hand nehmen und ausprobieren. Ob Gitarren, Bässe, Verstärker oder Pedale – hier wird die Gitarrenwelt greifbar, im wahrsten Sinne des Wortes! Wo sonst kann man so viel Gear an einem Ort testen und sich mit den Leuten austauschen, die dahinterstehen?
Teil 2 unseres Gear-Reports zeigt euch wieder einige Highlights aus der Ausstellung, aber ehrlich gesagt: Nichts kommt an das Erlebnis vor Ort heran! Wenn ihr also Lust auf noch mehr Gitarrenfieber habt, dann nutzt die Gelegenheit und kommt am Sonntag oder nächstes Jahr vorbei – es lohnt sich!
REVV Amplification
Gleich drei Neuauflagen hat REVV im Gepäck: Die V2-Schaltkreisrevisionen für die Pedale der G-Series sollen das Verzerrerpedal-Design erneut revolutionieren. Die neuen Versionen bieten einen röhrenähnlicheren Klang und sind in limitierter Auflage erhältlich. Alle Pedale sind analog und handgefertigt in Kanada.
SonicMind
SonicMind präsentiert eine innovative Technologie zur drahtlosen Steuerung analoger Geräte, ohne das Audiosignal zu beeinflussen. So ist man nicht auf MIDI angewiesen. Hersteller können die Technologie in Effektpedale und Verstärker integrieren, die dann über eine App programmiert und per Fußschalter gesteuert werden. Die Oberfläche und die Bedienelemente sind vergleichbar mit denen des Helix oder Quad Cortex. Der Ton bleibt dabei vollständig analog. Nutzer können ihre Lieblingssounds speichern und per Fußschalter durch Voreinstellungen navigieren – ohne Klangverluste oder Verzögerungen.
Sandberg Guitars
Zwei neue Modelle gab es am Stand von Sandberg zu bewundern: Zum einen eine neue Variation des Patchwork-Basses – eine beeindruckend ausgeführte Kombination verschiedener Lackierungen und Hölzer, die aussieht, als hätte man diverse Sandberg-Modelle zerschnitten und zusammengefügt.
Zum anderen den noch recht frischen Neuzugang Florence, ein sympathischer Shortscale-Bass aus Mahagoni mit Powerhumbucker.
Neural DSP
(Bild: © Joris Henke)
Das nagelneue Nano Cortex erfreute sich großer Beliebtheit bei den Besucherinnen und Besuchern, die den ultrakompakten Alleskönner am Stand ausgiebig testen konnten. Der kompakte Ableger des Quad Cortex bietet die Neural Capture-Technologie zur präzisen Verstärkermodellierung und vereint Verstärker, Effekte sowie Lautsprechersimulationen in einem tragbaren Format. Es ist für alle Erfahrungsstufen geeignet und ermöglicht dank der Cortex Cloud das Erstellen, Teilen und Speichern von Presets und Captures.
Dingwall Guitars
Auf dem Guitar Summit kündigt Dingwall die Rückkehr des Afterburner Basses an! Der beeindruckt mit einer natürlichen Flamed Maple-Decke und einem atemberaubenden Farbverlauf von Blau über Lila zu Schwarz. Specs: fünfsaitig, Sumpfesche-Korpus, Quilted-Maple-Decke, FDV-Pickups, Darkglass-Elektronik, Wenge-Hals, Wenge-Griffbrett, schwarze Hardware und Dingwall-Saiten.
Preislich zwischen Afterburner 1 und 2 angesiedelt kommt der neue Fastlane mit einer eigenen Form und einem exotischen Holzmix – Black Limba für den Body und Ovangkol für den Hals. Den man so bei der Firma noch nicht gesehen. Außerdem ist der Neve Preamp mit an Bord, der bisher dem John-Taylor-Signature-Modell vorbehalten war. Das kanadische Modell kommt ohne die bisher beträchtliche Wartezeit des Custom Shops.
Ein weiterer Bass, der ebenfalls auf dem Guitar Summit neu vorgestellt wird, ist das Signature-Modell für Rob van der Loo (Epica) mit einer einzigartig gewellten silbernen Decke – definitiv ein Hingucker!
Förster Guitars
Die Förster Tiefstapler-Gitarren aus dem Hause BassLine sind ein Herzensprojekt von Philipp Maike – Designer und kreativer Kopf bei BassLine. Hier treffen heimische Hölzer wie Esche und Erle für den Body auf den eher ungewöhnlichen Hainbuche-Hals mit Carbon-Stäben, bei einer stattlich 27,5 Zoll-Mensur. Das Ganze ist für tiefe Tunings (B-Standard) optimiert und liefert twangige und straffe Sounds die auch bei derben Gain-Eskapaden immer noch bestens auflösen.
Three Bananas Amplification
Hier wird Qualität groß geschrieben: Die Röhren-Combos und -Topteile sind Made in Germany. Neu im Sortiment ist ein Cabinet, dessen Rückwand sich abnehmen lässt – also ein Hybrid aus Open-Back und Closed-Back. Praktisch für Soundtüftler, Recordings oder verschiedene Live-Situationen.
Bad Cat Amps
Bad Cat kehrt mit dem Cub V zu seinen Handwired-Wurzeln zurück: Auf dem Summit noch als Prototyp zu sehen, sollen die Modelle mit EL84 und EL34 im November in Produktion gehen. Ebenfalls im Prototypen-Stadium befindet sich der „Rubikon“-Lunchbox-Amp mit integriertem IR-Loader von Two notes.
Baum Guitars
Baum hat sein volles Programm mit zum Summit gebracht, unter anderem zwei Neuvorstellungen: die Celestor, eine vielseitige Gitarre mit modernen Funktionen und Vintage-Charme, und den Nidhogg-Bass, der kraftvollen Rock ’n’ Roll-Sound mit einem klassischen Design verbindet. Darüber hinaus gibt es einige Custom-Shop-Instrumente aus Dänemark zu bestaunen.
Ruf Guitars
Nichts für schwache Nerven: Bei Ruf Guitars hat sich das Stand-Personal demonstrativ auf einen Gitarrenhals gestellt – so sehr vertraut Ruf seiner Halskonstruktion mit Verstärkungsstreben aus Carbon.
Vorgestellt wurden drei neue V-Shape-Gitarren, ebenfalls aus Carbon, mit unterschiedlicher Saitenzahl und Mensur.
Ronciswall Guitars
Bei diesen exklusiven italienischen Custom-Gitarren wird besonderer Wert auf geringes Gewicht gelegt. Auf dem Guitar Summit wurde ein Headless-Multiscale-Modell präsentiert, das zur Gewichtsreduktion angeschraubte, 3D-gedruckte Korpusflügel mit Wabenmuster trägt, deren Druck circa 24 Stunden dauert.
Tube WorkShop
TWS hatte den Lulis Signature Amp für Uwe Lulis (Accept, Grave Digger) am Stand: Der bietet die Möglichkeit, den Preamp-Modus zwischen JTM und JCM umzuschalten und hat zudem einen integrierten Overdrive-Schaltkreis verbaut. „Richtig geiler Heavy-Rock-Sound im 80ies-Style, basierend auf dem JCM800 von Marshall!“
Maybach Guitars
Maybach präsentierte eine brandneue Jetwing Flying-V – aber nicht Masterbuilt by Nick Page, sondern aus der Serienproduktion. Hier trifft gute alte Designsprache aus der goldenen Ära der E-Gitarre auf moderne Fertigungstechniken und Bespielbarkeit.
Dunable Guitars
Das erste Mal stellt Dunable Guitars beim Guitar Summit aus. Neben ihrer neuen DE Import-Linie haben sie auch die „Cyclops DE“ Signature-Gitarre für Will Putney dabei – mit voll integriertem Electro-Harmonix Pitch Fork Pedal.
Coole Idee: Am Stand gibt es Sammelkarten der verschiedenen Dunable-Modelle.
PJD Guitars
PJD Guitars zeigte unter anderem sein meistverkauftes Modell des letzten Jahres, die PJD York im Tele-Style. Die Briten starten ein Custom-Shop-Programm, das Gitarrenliebhabern die Möglichkeit bietet, personalisierte, handgefertigte Instrumente zu erstellen, um das Erlebnis einer PJD-Gitarre noch individueller und ansprechender zu gestalten.
Auf der anderen Seite gibt es jetzt auch Bässe in verschiedenen Preis-Ranges. Ab 1700 € geht’s los, was für in England gebaute Instrumente durchaus preiswert ist. Die Bodys sind aus Obeche und besonders leicht.
Hearsafe
Bei Hearsafe kann man Nägel mit Köpfen machen und sich direkt vor Ort am Stand Otoplastiken für den perfekten Gehörschutz bzw. In-Ear-Monitoring anfertigen lassen.
Esh Basses
Kenner werden direkt erkannt haben, dass dieser Signature-Bass dem 2010 verstorbenen Type-O-Negative-Bassisten Peter Steele gewidmet ist. Esh präsentiert exklusiv auf dem Guitar Summit diesen 1:1 Nachbau seines Originalbasses mit den markanten umlaufenden grünen Bundmarkierungen.
Hopf Electric Guitars
Am Samstag eine Weltpremiere gefeiert: Nach der Saturn 23 (ein modernes Update der kultigen Hopf 63) wurde heute die SaturnSB enthüllt – „SB“ steht für Solid Body. Auch diese formschöne Boutique-Gitarren in den Farben „Black Velvet“ und „Blue Ice“ wurden vom legendären Gitarrenbauer Boris Dommenget gefertigt.
Fame
Neben den bewährten „Fame Forum IV“-Modellen mit Piezo-Tonabnehmern gibt es nun auch die Classic-Aged-Modelle mit Nitro-Lackierung. Deren Konzept ist, dass sie ab Werk natürliche Spielspuren und Crackle aufweisen, und im Laufe der Zeit natürlich individuelle Dings und Dongs dazukommen dürfen. 😉
Vidar Guitars
Vidar Guitars steht für Gitarren in ihrer reinsten Form, bei denen auf Lackierungen verzichtet wird, um die Schönheit des Holzes nicht unter Schichten von Lack zu verbergen. Die moderne Kombination aus Schwarztönen, warmen Holztönen und goldener Hardware hat es dem Macher besonders angetan. Da er auf Lackierungen verzichtet, setzt er zum Teil auf dunkle Richlite-Einleger. Er möchte Gitarren schaffen, die nicht nur den Ansprüchen von Musikern gerecht werden, sondern auch ihre Inspiration fördern.
Morgen geht’s weiter! Wer noch mehr sehen, anfassen und ausprobieren will, kommt am besten selbst vorbei!
Großartiger Bericht ! Schade für alle diejenigen welche das Summit nicht besuchen konnten
Da überrascht uns der englische Gitarrenbauer PJD,und die Marke Fame doch sehr angenehm! Bei PJD gibt es bereits ab 1.700,-€uro eine handgefertigte E.-Gitarre,damit ist PJD vermutlich konkurrenzlos.
Fame Gitarren erinnern im Design sehr an PRS,sind preislich aber weit unter dem Preis einer Paul Reed Smith Guitar.
Der Trend scheint zukünftig in die Zielrichtung der stets beliebten „Old School Modelle“ mit hochwertigen,-jedoch auch nachhaltigen Hölzern und bester Hardware zu gehen. Das ist gut,und löst anscheinend endlich die schrillen Heavy Metal Äxte aus der „Dunkelwelt“ mit extrem bizarren Formen und Applikationen ab! Total angesagt scheinen nun wieder ergonomisch und haptisch bequeme Gitarren zu sein,die relativ leichtgewichtig und besonders formschön zu einem (noch) annehmbaren Preis angeboten werden!
Schade,daß dieses mal die französischen Gitarrenbauer von „Wild Custom Guitars“ gar nicht auf der Guitar Summit vertreten waren!
War eine Supe Danke!r-Show mit göttlicher Ruhe – ganz anders als in Frankfurt, damals!