G&B-Classics: Gitarren sammeln – Was lohnt sich, was lohnt sich nicht?
von Michael Dommers ,
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Nein, ich bin nicht der freundliche Anlageberater der Bank Ihres Vertrauens! Obgleich in unserem speziellen Fall der Aspekt „Wertsteigerung“ eigentlich nicht alleiniger Sinn und Zweck des Gitarrensammelns sein sollte, taucht die Frage „Welche Modelle sind lukrativ, wovon soll ich besser die Finger lassen?“ unter Kollektionsnovizen gar nicht mal so selten auf.
Da es jedoch um Musikinstrumente geht, sollte man vom Sammelnden u. a. gewisse musikalische Interessen und Kenntnisse erwarten dürfen. Auch erweisen sich spielerische Fähigkeiten nicht als hinderlich, wenn man sich über die Klangeigenschaften und -qualitäten einer Gitarre oder eines Basses ein eigenes Urteil bilden möchte.
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Es gibt heute beinahe nichts, was nicht gesammelt wird. Jedoch lockt Opas Bierdeckel-, Briefmarken-, Münz- und Streichholzschachtelkollektion die Enkel ebenso wenig hinterm Ofen hervor, wie Omas Mokkatassen-, Knopf-, Topflappen- und Stickbildersammlung. Gesammelt wird beinahe nur noch, was Wertsteigerung verspricht.
Wir Gitarren-Freaks können mitunter merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag legen. Als angehender (heute Ex-)Vintage-Sammler war ich einmal echt pikiert, als ich 1979 während einer Band-Probe stolz meine damals gerade erstandene originale 1957er Les Paul Standard (mit PAF-Tonabnehmern) auspackte, und ein Roadie dies mit „Haste eigentlich keine Kohle für ’ne neue Gitarre?“ kommentierte. Der Mann war einfach nicht im Bilde…
Wie das Gitarren sammeln anfangen?
Nur selten konzipiert ein angehender Gitarrensammler sein Vorhaben konkret und detailliert. Meist entstehen Sammlungen zunächst eher zufällig und entwickeln über die Jahre hin Bezug zu einem bestimmten Thema, sprich Gitarrentyp oder -modell. Eines unterscheidet jedoch den puren Sammler vom sammelnden aktiven Musiker: Während Ersterer oftmals bestimmte Instrumente eines Herstellers nach Baujahren, Modellreihen oder Lackierungen sucht, zeichnet sich die Kollektion eines Musikers durch Marken- und Typenvielfalt aus.
Auch bevorzugt der Sammler in erster Linie Exemplare in tadellosem, im Fachjargon mit „mint” oder „near mint” bezeichneten Originalzustand, während der Musiker oftmals so genannte „Player“ vorzieht, also Instrumente, die durch Modifikationen wie z. B. neue Mechaniken einfach besser spielbar gestaltet wurden. Dabei handelt es sich meist um intensiv gespielte, oftmals auch modifizierte oder/und überlackierte (oversprayed, refinished) Gitarren in weniger gutem Zustand, die einen Bruchteil der gut erhaltenen kosten. Allerdings klingen selbige erfahrungsgemäß meist besser, da sie unzählige Stunden gespielt wurden.
Fakt ist auch, dass ein absolut „unverbasteltes“ Instrument im Originalzustand ungeachtet seines optischen Eindrucks wertvoller ist, als ein modifiziertes, neu lackiertes oder mit Ersatzteilen rekonstruiertes. Man stelle sich vor, Don Gallagher hätte nach dem Tod seines Bruders Rory dessen geschundene Strat neu lackieren lassen, um sie eventuell besser verkaufen zu können. Höchststrafe! Aber der Mann ist schließlich vom Fach.
Inzwischen dürfte es selbst bis in die hintersten Winkel unserer Republik gedrungen sein, dass sich der Otto-Normal-Sammler etwaige Wünsche nach erschwinglichen Gibson Jazz-Gitarren, Les Paul Standards und ES-335/345/355 sowie Fender Broad-, No-, Tele- und Stratocaster-Modellen der 1950er- und frühen 1960er-Jahre, getrost abschminken kann. Speziell bei diesen gesuchten Gitarren ist der Markt abgegrast, und tauchen dennoch solche Modelle auf, werden sie meist in ein weltweit existierendes Sammler-Informationsnetz eingespeist und sind genauso schnell „gebunkert“ wie aufgetaucht.
Dennoch kann der, der eine Nase für gute Instrumente und Trends besitzt, heute immer noch lohnende Schnäppchen machen. Wer hätte beispielsweise gedacht, dass die ersten Fender Squier-Modelle der JV- und SQ-Serien, mit denen der US-Hersteller zu Beginn der 1980er versuchte, den erstklassigen japanischen Kopien von Tokai, ESP und anderen Paroli zu bieten, zu begehrten und zurzeit (noch) erschwinglichen Sammlerstücken mit steigendem Wert avancieren würden? Und die vorzüglichen japanischen Fender-Vintage-Reissues der späten 80er und 90er Jahre sind auf dem besten Weg dorthin.
Was sammeln?
Ganz einfach, nämlich zunächst schlichtweg das, was man mag, und was die finanzielle Situation erlaubt. Tunlichst zu vermeiden ist es, für den Kauf einer Vintage-Gitarre einen Bankkredit aufzunehmen, es sei denn, es handelt sich um ein echtes Schnäppchen der Marke „Nummer sicher“. Die Sammelleidenschaft sollte quasi die persönlichen Vorlieben oder Interessen am Gitarrenspiel fortsetzen. Die meisten der bekannten Sammler starteten mit der Suche nach einem ganz bestimmten (Traum-)Instrument, oder wurden durch ein zufällig entdecktes animiert.
Bild: Heinz Rebellius, Archiv
Bild: Heinz Rebellius, Archiv
Bild: Heinz Rebellius, Archiv
Sie begannen, sich für dessen Historie und Konstruktion zu interessieren und erlangten in diesem Zuge umfangreiches Allgemeinwissen über Vintage-Gitarren. Auch in diesem Genre können nämlich Wissenslücken unter Umständen eine Menge Geld kosten. Sammeln ist ein ständiger Entwicklungsprozess. Wer beispielsweise eine ältere Gitarre besitzt, beginnt am besten damit, so viel wie möglich über sie und eventuelle Vorgängermodelle zu erfahren.
Unzählige Veröffentlichungen entsprechender Fachliteratur, Internet-Foren, der Besuch von Fachmessen oder -ausstellungen und Kontakt zu anderen Sammlern erleichtern die Recherche ungemein und erhöhen gleichzeitig den Wissensstand. Grundsätzlich empfiehlt es sich – wenn man nicht gerade auf absonderliche Farben und Formen steht – Gitarren, die bereits in ihrer Erscheinungsperiode Erfolge aufzuweisen hatten, und deren Kopien zu sammeln. Erfahrungsgemäß erfreuen sich solche Instrumente immer einem gewissen Wert-Zuwachs, während Modelle, die schon bei ihrer Vorstellung keinen interessierten, auch später unbeachtet bleiben. Ausnahmen wie Gibsons exzentrische Flying-V- und Explorer-Gitarren bestätigen da nur die Regel. Hier ein paar praktische Sammelvorschläge:
Instrumente eines Herstellers in einer bestimmten Farbe
Instrumente verschiedener Hersteller, aber eines bestimmten Baujahres, z. B. des eigenen Geburtsjahres – was bei dem ein oder anderen von uns allerdings ein recht teures Vergnügen sein kann
Ein bekannter Instrumententyp (z. B. Fender Stratocaster) und dessen Kopien
Ein bestimmter Instrumenten-Typ in seinen verschiedenen Versionen (z. B. Les Paul Standard, Custom, Special, Junior etc.)
Eine komplette Serie (z. B. Fender Standard Strat, Tele, Jazz Bass, Precision)
Die verschiedenen Baujahre eines bestimmten Instrumententyps, z. B. eine Reihe von Telecaster-Modellen von 1970 bis 1979
Alle Signature-Modelle eines Künstlers, einer Band, oder einer Musikrichtung (z. B. alle Ibanez Steve-Vai-Modelle, alle Mark-King-Signature-Bässe etc.)
Wo suchen?
Überall! Na ja, ganz so einfach ist es natürlich nicht, schließlich liegen gute Instrumente nicht auf der Straße oder gar im Sperrmüll herum. Obwohl … auch das hat es alles schon gegeben! Glücklich kann sich schätzen, wer eine Vintage-Gitarre aus zweiter Hand erwerben kann, vorzugsweise mit originalen Etiketten und Kaufbeleg. Die meisten Sammler ziehen den Kauf von Privatleuten vor, da die begehrten Objekte beim Händler in der Regel teurer sind.
Pfandhäuser (engl.: pawn shops) und Flohmärkte dürften für denjenigen eher uninteressant sein, der bestimmte Modelle der renommierten Hersteller sucht. Jedoch auch hier gilt: Nichts ist unmöglich, keine Chance ungenutzt lassen! Dagegen kann dort leicht fündig werden wer auf deutsche oder unbekannte (ost-)europäische Fabrikate schwört. Auch Kleinanzeigen in Tagespresse, Stadtzeitungen, Fachzeitschriften und speziellen Anzeigenblättern sind immer für die eine oder andere Überraschung gut.
Interessant sind auch die meist kostenlosen Inserate im Internet, die sowohl auf den Websites großer Musikläden als auch von Privatleuten zu finden sind. Momentan sehr beliebt sind Web-Auktionshäuser wie ebay. Ganz „ausgeschlafene“ Zeitgenossen verteilen sogar Suchanzeigen in Seniorenheimen. Trotz des derzeit günstigen Dollar-Kurses sind Vintage-Instrumente in den USA zurzeit teurer als hier zu Lande, auch wenn sich die dortigen Dealer erfahrungsgemäß recht verhandlungsbereit zeigen.
Mal eben eine Gitarre zur Aufbesserung der Urlaubskasse aus den Staaten mitzubringen ist nicht mehr so lukrativ wie noch in den 70er und 80er Jahren. Besonders kostspielig wird es, wenn man sich das im www erspähte Objekt der Begierde von einem der zahlreichen amerikanischen Vintage-Händler zuschicken lassen möchte. Zuzüglich zum vereinbarten Preis muss man nämlich noch gut ein Drittel Versandkosten, Transportversicherung und Einfuhrumsatzsteuer einkalkulieren. Sollte das gelieferte Instrument nicht gefallen oder nicht den Beschreibungen des Händlers entsprechen, kann man es in der Regel zwar wieder zurückschicken, jedoch ausschließlich auf eigene (erhebliche) Kosten.
Bild: Heinz Rebellius, Archiv
Was lohnt sich?
Wer ganz sicher gehen will, sammelt die nach wie vor begehrtesten Gitarren: Gibson Les Pauls der 50er Jahre bis 1960, ES-Modelle der 335-, 345- und 355-Reihe von 1958 bis 1964 (Stoptail-Periode), Fender pre-CBS Modelle (bis 1965), Vollresonanzgitarren bis Anfang der 60er (Gibson, D’Angelico, Gretsch, Guild) und etliche andere. Bei solchen Modellen werden die Preise mit ziemlicher Sicherheit stabil bleiben und teilweise auch weiterhin steigen. Aber wer kann und will bei diesen Kursen überhaupt mithalten?!
Bild: Heinz Rebellius, Archiv
Bild: Heinz Rebellius, Archiv
Bild: Heinz Rebellius, Archiv
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Kümmern wir uns also um die erschwinglichen Dinge. Inzwischen hat der hiesige Vintage-Markt die Qualität deutscher Produkte entdeckt. Abgesehen von den eher kultigen 50er- und 60er-Jahre-Kopierversuchen der Firmen Framus, Höfner, Hoyer, Hopf, Klira u. v. a. sind zurzeit erstklassige Repliken und auch eigene Kreationen von Hoyer aus den 70ern und frühen 80er Jahren gefragt. Sie zeichnen sich vor allem in puncto Konstruktion (oftmals durchgehende Hälse), Hardware, Klang- und Verarbeitungsqualität aus.
Einen gewissen Ausnahmestatus besitzen die aus massiven Hölzern handgefertigten Jazz-Gitarren der Firmen Glassl, Lang und Roger (Rossmeissl), die inzwischen schon für vergleichsweise recht hohe Summen über den Tisch gehen, und je nach Zustand und Modell auch mal bis zu € 2000 kosten können. Wertsteigerung ist auch bei hochwertigen Kopien von Gibson- oder Fender-Klassikern zu beobachten, vorzugsweise Ibanez-Modelle der frühen bis mittleren 70er Jahre, aber auch eigene Kreationen wie die Artist-Serie, das Bob-Weir-Modell und die Denny-Lane-Doubleneck, von der nur zwölf (!) Stück gebaut wurden.
Lukrativ dürften auch die ersten Fender/Squier-Serien der frühen 80er, die Japan Reissues der 80er und 90er Jahre und frühe ESP- und Tokai-Kopien werden. Hauptsache es sind Produkte japanischer und nicht koreanischer Herkunft!
Auch aktuelle Instrumente, exklusiv für Fernost produziert, werden in Zukunft den europäischen und amerikanischen Sammlermarkt erobern, da kaum zu bekommen. Hierzu zählt die Marke Orville (by Gibson), die eine nahezu komplette Palette erstklassiger Kopien der Gibson-Klassiker bietet. Seit dem Tod des Briten Tony Zemaitis sind nicht nur die Preise seiner Originale explodiert, sondern auch die Kopien diverser Hersteller dermaßen gefragt, so dass neben dem Zemaitis User Club inzwischen auch ein Zemaitis Copy User Club entstanden ist.
Da Zemaitis-Kopien mangels erteilter Lizenzen nicht offiziell verkauft werden dürfen, ist die Zahl recht rar. Es ist auch nicht genau bekannt, welcher Hersteller solche Kopien produziert oder in kleinen Stückzahlen fertigt bzw. gefertigt hat. Es existieren eine handvoll prächtiger Modelle von Tune/Blade und Greco, und Cort hat einmal auf einer asiatischen Musikmesse drei wunderschöne Prototypen präsentiert, die jedoch (leider) nie in Serie gingen.
Ich bekam einmal eine koreanische Zemaitis Pearl Front Replica mit verschraubtem Hals in meine Hände, die qualitativ nicht mit den japanischen Kopien konkurrieren konnte. Es empfiehlt sich also, vom nächsten Japan-Trip eine Orville oder eine Zemaitis-Kopie mitzubringen. Auch Gibson-Kopien des japanischen Herstellers Tokai mit neuerem Datum sind für die Zukunft nicht uninteressant, da sie in überschaubaren Stückzahlen, qualitativ auf hohem Niveau gefertigt und deshalb recht begehrt sind.
Soll es jedoch unbedingt ein „echter“ Oldie eines der renommierten US-Hersteller zum halbwegs akzeptablen Kurs sein, bieten sich 60er-Jahre-Low-Budget-Instrumente von Gibson, Epiphone und Fender an. Zu erkennen sind sie meist an ihrem einzelnen Singlecoil-Pickup. Als lukrativ erweisen sich Gibsons und Epiphones mit P-90s (Dog Ear-Pickup). Einige Modelle verfügen auch über zwei einfache Singlecoils. Die Gibsons tragen die Bezeichnung Junior, Special und Melody Maker, von Epiphone empfehlen sich die Modelle Coronet, Olympic und Olympic Special sowie die Japan-Modelle Scroll 450 und 550 aus der Mitte der 70er Jahre. Fenders „Einsteiger-Gitarren“ sind Duo Sonic, Musicmaster, Mustang, Bronco und Musiclander.
Bild: Heinz Rebellius, Archiv
Bild: Heinz Rebellius, Archiv
Man sieht, der Sammlermarkt bietet immer noch eine Menge Interessantes und mitunter noch durchaus Bezahlbares, wenngleich sich die Wertsteigerung in dieser Sparte sicherlich im überschaubaren Rahmen halten wird. Aber wer weiß, ob nicht der nächste Guitar Hero mit einer alten Hagström, Eko, Klira, Herticaster, Necker Man oder was weiß ich für Furore sorgen wird, und deren Preise urplötzlich in die Höhe schießen werden.
G&B-Classics
Oft nachgeschlagen, kritisch hinterfragt, heiß diskutiert – Die G&B-Classics sind die beliebtesten Artikel der Gitarre & Bass-Geschichte. Da sie immer wieder neue Leser*Innen erreichen und für lebhafte Debatten sorgen, holen wir sie für euch regelmäßig aus dem Archiv hervor.
Gute Präsentation über die derzeitigen Sammelleidenschaften der seltenen Gitarrenmodelle so mancher Gitarristen aus vergangenen Tagen.Schön,daß hierbei u.a. die heutzutage mittlerweile begehrten damaligen japanischen Hersteller Greco und Tokai genannt wurden.Daß aber auch alte Gitarrenmodelle von Kawai,El Maya,Pearl und Hopf immer mehr zu sehr gesuchten Objekten der Begierde avancieren,und mitunter auf Auktionen im globalen Internet zu Höchstpreisen verkauft werden,sollte an dieser Stelle einfach mal erwähnt werden! Dabei steht z.B. noch nicht einmal nur das begehrte und seltene Original Gitarrenmodell im Focus der Käufer,sondern vordergründig in erster Linie die Verarbeitung und die besonderen Klangeigenschaften damaliger Gitarren aus japanischer Fertigung. Wichtig ist dabei aber stets das “unverbastelte” im absoluten Originalzustand gut erhaltene Saiteninstrument,das vom Anbieter weder “abgerockt” noch modifiziert wurde! Fazit: denn nur ein Original bleibt ein echtes Original,das das Interesse der Käufer erwecken kann! Gerade “sorgsam” vom Besitzer modifizierte ältere Gitarrenmodelle mit fremden Zubehörteilen nachträglich bestückte Sammlerstücke sind da bekanntlich viel weniger von Interesse,als die alten Originale im unveränderten Bestzustand.
Sehr gelungener Artikel … nicht zu vergessen: jeder Sammler ist auch ein bisschen ein Historiker und Konservator, d.h. wenn in 200 Jahren die Tochter fragt: “du Papa wie sahen früher die Gitarren aus?” … Gibt es immer noch ein paar schöne, spielbare Anschauungsmodelle.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Tenor eines Artikels über das Sammeln von Vintage Gitarren nicht in einem anderen Tenor ausfallen sollte. Tatsächlich führt das Sammlertum ja dazu, dass immer mehr guter Instrumente in irgendwelchen Vitrinen geldiger Geschäftemacher landen und dadurch den Musikern, in deren Händen sich diese Instrumente eigentlich befinden sollten, vorenthalten werden. Gitarren, gerade die alten, die noch aus Hölzern gebaut wurden, die es heute praktisch nicht mehr gibt, sollten gespielt werden. Aber wie bei allem haben eben auch hier gierige Geschäftemachen ihre Chance entdeckt einen Gewinn zu machen! Für uns zumeist mittellosen Musiker rutschen diese Instrumente in unerreichbare Ferne.
Eigentlich so korrekt, wie Du das sagst. Leider. Aus eben diesem Grund habe ich mich auf ein neues Gebiet begeben: Budget-Gitarren oder auf Deutsch: Billiggitarren. Hier gibt es bereits einige hochinteressante Kandidatinnen, die es wert sind, gekauft, gespielt und gegebenfalls gesammelt zu werden, weil sie einfach ausreichend gut verarbeitet sind und dazu enorm gut klingen aufgrund fehlender Käuferschaft und fehlender Werbung einfach nicht bekannt genug geworden sind. Die Cherrystone Archtop Single Cut zum Beispiel. Sie hat einen amtlichen Klang nach Gibson, so wie sie aus der Box kommt. Nach einem kleinen Setup ist sie ein klasse daily Player, mit reichlich versatilem Klang und einer unglaublich leichten Bespielbarkeit. Die Jack&Danny SA70S-T Jazzbox. Eine gut verarbeitete Archtop, full Hollowbody, mit vintage Low Output Splitcoils und einer klasse Bespielbarkeit. Alles an Hardware ist Grover und die Pickups sind akzeptabel. Sie ist schon das 2. Jahr aus der Produktion raus und sehr selten zu finden. Die JackDanny Standard Strat aus der 1. und 2. Baureihe. Es handelt sich hierbei bis auf die Kopfplatte um Squiers und der Klang ist entsprechend Strat-ig. Sind so auch nicht mehr in Produktion. Hohner Rockwood Professional. Strat-Kopien der 80er und 90er mit absolutem Strat-Charakter. Graubner Rex Schlaggitarre der 1950er Jahre. Suuper-Megateile, die man im bespielbaren und guten Zustand derzeit noch unter 200 Euronen schiessen kann. Marathon Gitarren der 90er. Da gab´s Teile, die jedem Gitarrero das Herz aufgehen lassen. Besonders die Superstrats mit Gotoh Locker Bridge, Locker Sattel und Locker Tuners und mit Hi-End Pickups verschiedener Hersteller bestückt, waren und sind etreme Leckerlis. In diesem Sinne mag auch der typische Musikus wie ich, also der ohne Kohle, in den Genuß feinster Teile kommen können. Es muß beim besten Willen nicht einer der großen 5 Namen auf der Klampfe stehen. Und ich weiß jetzt schon, daß ich mir eines Tages eine gebrauchte Gretsch Elctromatik aus den frühen 2000er Jahren kaufen werde, weil diese so auch schon out of Production sind und zur Zeit noch billig zu bekommen. In 20 Jahren sieht das dann ganz anders aus.
Dem kann ich nur zustimmen! Eine Gitarre gehört weder als Investment in einem klimatisierten Safe versteckt, noch an die Wand gedübelt, sondern gespielt. Das ist deren originärer Zweck, und nur dafür wurde sie gebaut. Ende der Durchsage! Ich habe mir vor 48 Jahren für 400 DM eine gebrauchte ES-355-Kopie von Hoyer gekauft, und ich spiele sie noch heute. Ein wunderschönes, absolut bundreines Instrument mit einem Sound zum Niederknien. Ich habe sie zwar schon vor einer halben Ewigkeit mit einem neuen Steg bestücken lassen, da der originale einfach nur Mist war, aber das versnobte Immimi irgendwelcher Sammler wegen dieses Affronts, geht mir meilenweit am Allerwertesten vorbei, da ich das Sahnestückchen ohnehin nie verkaufen, sondern weiterhin spielen werde.
Man muss schon Ahnung von E-Gitarren haben, um festzustellen, ob die Verarbeitungsqualität stimmt, ob die Tonabnehmer was taugen und damit zusammenhängend der Sound. Ich selbst spiele Synthesizer und etwas Klavier – habe aber gestern eine schöne hellbeige oder eher elfenbeinfarbene E-Gitarre vom Typ Stratocaster oder Telecaster mit 3 Single-Coil Tonabnehmern in einem An- und Verkauf-Laden in der Frankfurter Allee / Berlin gesehen, für 99€. Ich war versucht, die Gitarre zu kaufen – aber ich spiele nicht Gitarre und will es auch nicht lernen! Die Gitarre sah aber so toll aus, dass ich mich nicht satt sehen konnte.
Man merkt dem Autor an, daß er sich mit dem Thema schon länger nicht mehr beschäftigt hat. Mehr oder weniger wird der Stand von 2005-2010 zitiert. Aktuell ist es eigentlich so, daß der Markt komplett abgefrühstückt ist. Es kommen nur noch verbastelte Gurken oder Originale zu absoluten Höchstpreisen auf den Markt. Ein echtes Preissteigerungspotential in den nächsten Jahren gegenüber den aktuellen Marktpreisen sehe ich bei genannten Modellen nur bei Fender Japan der 80er und 90er. Wer sich trotzdem im Gitarrensammeln versuchen möchte, sollte auf Ebay UK schauen, das Angebot ist weitaus umfangreicher als in Deutschland.
Aktuelle Trends/Tipps mit Potential: Frühe Fender Mexico Telecaster-Modelle, Fender-Kopien von Haar mit der originalen Kopfplatte, koreanische Epiphones aus der Peerless-Produktion, Epiphone 50th Anniversary Modelle, speziell die Casino, Gibson Blueshawk der 90er, Harmony Stratotone Modelle, besonders H44 und H49.
Es gibt schon noch einiges zu entdecken abseits des Sammler-Mainstreams, kann aber sehr zeitintensiv werden, die passenden Schätzchen zu finden.
Hallo Gitarrenliebhaber. Ich könnte eine Harmony H 74 von 1961günstig erhalten (Teil eines Erbes). Worauf sollte ich achten? Wie erkennt man das es wirklich eine Originale ist? Kann Gitarre spielen, aber leider nur sehr mäßig und viel zu selten. Für ein paar Tipps wäe ich sehr dankbar.
Gruß
Thomas
Gut eingekauft ist wichtiger als Modell, Jahrgang, etc.
Ich habe bisher immer mit Gewinn meine Instrumente weiterverkaufen können. In der 4-stelligen Preislage ist es am Einfachsten. Unter 50% des Einstandspreises einkaufen und knapp darüber weiter verkaufen, ist meine Devise. Bei 60% und mehr geht kaum was, außer bei gesuchten Modellen.
…zum Thema www und aus dem Außer- Europäischen Ausland kaufen;
ganz wichtig ist auch anzumerken, an das allzu wichtige “Cites” Papier zu denken!
Ohne diesem Papier wird das gekaufte und gezahlte Instrument vom Zoll einbehalten und zusätzlich eine empfindliche Strafe auf den Käufer zukommen.
Gruß Bodo
Bodos Musikinstrumente
Andere Möglichkeit: Ich mache meine Importabwicklung als Privatmann selber ( Ab 1.000 € Importwarenwert inkl. Versandkosten muss eine Einfuhranmeldung über dei Homepage der Zollbehörde gemacht werden)und ein netter Mitarbeiter des Zollamtes hat es mir einmal erklärt
In Sachen CITES muss simpel der Vermerk Y900 auf die Erklärung mit dazugeklickt werden damit ist -so seiner Aussage- jeglicher Nachweis nicht mehr zu erbringen.
Hat bislang bei jeder SG von 1969-1973 gefunzt…
Irgendwie hatte ich ein eigenartiges Gefühl beim Lesen dieses Artikels. Puuh – als ob es beim Sammeln wirklich hauptsächlich auf die Wertsteigerung ankäme. Ich halte das für eine sehr materialistische, eindimensionale, verkümmerte, emotionslose Motivation. Gibt es wirklich Musiker, die primär wegen der Wertsteigerung sammeln? Solchen Sammlern entgeht meiner Ansicht nach das Schönste am Sammeln – die Geschichten und Besonderheiten, die Schönheit und Skurrilität, die Bindung an ein Instrument, das “wieder einmal drauf spielen und es spüren” – völlig unabhängig vom “schnöden Mammon”.
Hallo Johannes,
Du sprichst mir aus dem Herzen. Darum habe ich meine nunmehr 16 Gitarren nicht aus Rücksicht auf irgendwelche Modeströmungen oder zweifelhafte finanzielle Aspekte gesammelt, sondern einzig und allein aus Freude, auf mir genehmen Gitarren spielen zu können respektive für jeden Titel ein dazu soundmäßig passendes Instrument zu haben. Es ist auch ein zweifelhaftes Statement, wenn dereinst in meinem Nachruf erscheinen sollte, das da auf dem Friedhof der reichste Gitarrist mit der teuersten Sammlung seltener Instrumente liegt…
Habe vor 3 Jahren eine Gibson Les Paul Classic 2015 SR VS im Fachhandel für 1199,00€ gekauft.
Diese Gitarre hat ein Slim Tapper Halsprofil, 42,8mm breit. Deshalb SR für Sprint Run. Diese Gitarre wurde ,laut Hersteller nur 100 mal produziert.
Auch für diese Gitarre wird ein Gewinnzuwachs zu erwarten sein. Aber ein leidenschaftlicher Sammler trennt sich, trotz Gewinnzuwächse nicht gerne von seinen Schätzen.
Gibson hat schon oft Love Run Gitarren gebaut, die waren aber oft keine CS, und wurden in der normalen Produktions Schliefe gefertigt. Es sagt ja schon der Preis dass sie nicht’s so besonders ist. Mir wurde eine LP mit auf nur 25 limitiert angeboten. Er wollte 2400€ NP 2700€. Wurde mir davon abgeraten. Gruß Achim
…toller Bericht, der auch die Sammler berücksichtigt, deren Budget nicht ausreicht um alte Gibson, Fender u.a. zu sammeln. Ergänzend vielleicht noch, das alte Epiphones aus Korea stetig langsam an Wert zunehmen und auch Gitarren aus dem Ostblock, wie Jolana, Orpheus wertstabil sind sowie die Gitarren der Marke “EKO” noch Made in italy, ständig rarer und teurer werden.
Lebt nicht der ganze Sammlerzirkus von den Geheimnissen welche um die Objekte der Begierde gesoponnen werden? Doch nur um den eigenen Einsatz zu vervielfachen. Öffentlich geworden ist es dann schon zu spät die „Entdeckungen“ zu hypen, nur der Premium-Sammler an sich lässt sich noch huldigen. – Ätsch ich hab das Teil … und das wär mir XXXX wert.
Trotzdem habe ich meine kleine Blacky-Sammlung angelegt, aus No-Name-Paddls und sie spielen und ich freue mich jeden Tag dran.
Ich würde noch folgende Überlegung anstellen:
Musik ist – generell gesprochen – zum omnipräsenten Hintergrundgeräusch verkommen. Sie darf nichts kosten und die Jugend identifiziert sich auch nicht mehr damit, wie beispielsweise die Generationen der 50er bis in die 90er mit all den Genres und Strömungen.
Das wirft die Frage auf, wer Vintage kauft und warum! Meine Hypothese: Ich denke, dass es vorwiegend die ältere (und jetzt solvente) Generation ist, die eben jene Epochen mitgemacht hat. Für ein paar Kröten kauft man sich ein Stück Jugend zurück. Aber, diese Generationen werden eines Tages sterben und die nachfolgenden Generationen werden diesen Instrumenten vermutlich (siehe oben) keine besondere Bedeutung mehr bemessen. Daher würde ich langfristig davon ausgehen, dass der Vintagemarkt demographiebedingt zurückgehen wird und damit langfristig die Preise eher fallen dürften, als weiter steigen. Dieses Risiko sollte man als renditebewusster Sammler auf alle Fälle im Auge behalten.
Lieber Raphael,
ich befürchte, du hast recht…und hoffe trotzdem, dass die Leidenschaft des gespielten Instruments nie verloren geht.
Live Musik hat ja doch (mit einigen Ausnahmen) eine andere Qualität als synthetisch hergestellte, hoffentlich merken es die nachkommenden Generationen.
Hey hey, my my…
Kann ich nicht bestätigen! Die Teenie – GitarrenschülerInnen wollen Hendrix und Dylan lernen und bestimmt, wenn sie groß sind, auch solche Instrumente spielen.
Das ist mal ein guter Gedanke. Opa‘s Gitarrensammlung ist genauso uninteressant wie Ur-Opa‘s Briefmarken. Dann kommen Musiker wieder an die Instrumente – wenn dann noch Gitarre gespielt wird.
Als ich angefangen habe FENIX zu sammeln gab es zum Beispiel die Mona Lisa wie Sand am Meer zu kleinen Preisen. Heute, ca. 10 Jahre später, ist der Markt leer. Nix mehr in den Anzeigen. Ich könnte mich i.d.A. beißen.
Aber in kann mich ja noch an den ca. 30 Fenixen erfreuen die ich bisher zusammengetragen habe.
PS: Geld ist damit aber nicht zu verdienen!
Liebe Gitarrenfreunde und Sammler; ja ich sammele auch Gitarren. Für mich ist es unabhängig von der Gitarrenmarke erstmal wichtig, dass die Gitarre gut bespielbar ist und dann natürlich auch gut klingt. Ich sammle seit vielen Jahren Framus Gitarren. Aber auch da habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Bespielbarkeit der einen Sorrento 6 nicht so ist, wie die der anderen. Natürlich habe ich auch inzwischen 2 Gibson LP, eine aus den 70igern und die andere aus den 80iger Jahren. Sie können nicht unterschiedlicher sein. Und trotzdem finde ich meine Ibanez LP besser bespielbar (und leichter). Am Ende des Tages geht es doch mehr um die Intention des Sammelns. Die Gitarre muss beim angenehmen Spielen “singen”, dann bin ich begeistert.
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Gitarrensammeln. Mein Neffe interessiert sich sehr für den Gitarrenbau und sammelt diese selbst gerne. Gut zu wissen, dass es besonders begehrte Gitarren gibt, bei welchen sich das Sammeln auf jeden Fall lohnt!
Ich bin seit 1971 im Besitz einer original 67er Gibson Flying V (nach Recherche 3. oder 4. Batch) in Sparkly Burgundy aus dem Jahr 1967! Ich bin der zweite Besitzer, nach Aussage des damaligen (inzwischen leider verstorbenen) Mittelsmanns gehörte sie Michael Schenker. Welchen Wert könnte sie haben? Hat jemand eine ungefähre seriöse Vorstellung? Habe eine Wertschätzung des US Flying V-Sammlers Jeff Lisec zum Vergleich. Danke für ernstgemeinte Feedbacks!
Welche als sehr gute Anlageobjekte sich besonders lohnen,sind seltene Elektrische,wie z.B. die ultra rare Gibson Victory MV 2,die Guild S-70,sowie die Kawai Aquarius.Desweiteren sind die alten japanischen El Maya E-Solidgitarren aus Kobe,und die Shiro Akustikgitarren enorm gesucht.
Hallo Nancy! falls du drüber nachdenkst, die ES335TD mal zu verkaufen, vielleicht kannst mir dann bescheid geben. Klingt interessant. Schöne Grüße, Michael
Der Vintage-Gitarrenmarkt ist im Bereich Fender/ Gibson seit längerem überhitzt und wieder abgekühlt, insbesondere bei den Solidbody’s. Was ich empfehlen würde, wenn es um wirklich gut gemachte Instrumente UND einer Wertanlage geht, sind Gibson ES Modelle bis 1965. Hier liegen die Preise der originalen Instrumente teilweise unter den Kursen der aktuellen Reissues dieser Instrumente. Das sind fast alles No-Brainer. Eine Abkühlung der Preise für diese Instrumente hat es nicht gegeben. Dadurch ist es fast ausgeschlossen an Fake Instrumente zu gelangen. Hier sehe ich definitiv ein solides Wertsteigerungspotential, wenn es darum gehen sollte, jedoch keine Wertsprünge. Bei den Solidbody’s diese Marken sind Fake Instrumente ohne Ende im Umlauf. Diese sind sehr gut gefertigt, mit gefaketer Historie etc. Ich weiß aus erster Hand wovon ich schreibe und kenne die Prozesse der Fakes, welche dann unerkannt von rennomierten Händlern unwissentlich oder wissentlich angeboten werden. Die ES Modelle laufen immer noch unter dem Radar vieler Gitarristen und Sammler. Nehmt sowas mal in die Finger, ihr werdet erstaunt sein, wie Euch das inspiriert! Beispiel Gibson ES 120. Gab es ab 1962. Hat damals 120 Dollar gekostet. Anfängergitarre. Vor nicht allzulanger Zeit lagen diese Dinger noch bei bis um 1.000,- und mittlerweile liegen diese Dinger bei um 2.000,- und das zurecht, wenn man das nur aus musikalischer Hinsicht betrachtet, was das Instrument bietet, nicht mal als Sammler mit Wertsteigerungserwartungshintergrund. Ein Wert entsteht daraus, was jemand Anderes bereit ist zu bezahlen. Das ist oft spekulativ. Gibson ES Modelle sich nicht spekulativ, sondern komplett unterschätzt! Gibson ES 125 bis 1965 sogar komplett! Das sind saugute Instrumente, hochqualitativ in Verarbeitung und musikalischen Aspekten.
Hallo Ich habe eine Gitarre von Adolf Stowasser ,aus Graz,muesste so um 1880 sein,schönen Klang,Holz aussen repararurbeduerftig,was meint ihr kann ich bei einem Kauf verlangen? L G Manuela
Super Artikel. Vielen lieben Dank dafür. Ein Sammelthema, das inzwischen preislich extrem anzuziehen beginnt, ist “Lawsuit”, “Knockout” und Gitarren aus den Backprogrammen. Hier stehen Cimar Gitarren, SGC Nanyo Gitarren und Bässe, vintage Alba und andere Brands aus Japan hoch im Kurs. Ich selbst habe erst kürzlich eine Cimar Les Paul und eine 80er Jahre Alba erstanden. Deren Qualität ist absolut on top. Die Bespielbarkeit ist bemerkenswert gut und der Sound (ich spiele einen Fender Rivera Amp) hat mich zuerst einmal glatt umgehauen. Klanglich vom Feinsten und mit einer Verarbeiteung, die sich sehen lassen kann, brauchen sie sich nirgends zu verstecken und die Preise liegen derzeit knapp am Neupreis, manchmal auch schon darüber. Ein anderes Sammelthema sind “Hertiecaster” und deren direkte Verwandschaft. Im Vergleich zu deren Qualität sind die aufgerufenen Preise inzwischen recht saftig. Ich persönlich bin erklärter Liebhaber von NoName Hollwbody Archtop Gitarren, von welchen ich bereits einige besitze und auch darunter befinden sich ein paar “Leckerli” von denen wir in einiger Zukunft bestimmt noch hören werden.
6 Jahre später müssen wir alle dann doch feststellen, dass der Markt für Gitarren so langsam zusammenbricht.
Warum ? Total einleuchtend…
Es gibt einfach zu viele Gitarren.
Manche meiner Freunde besitzen (auch wegen der Sammelleidenschaft) schnell mal 10 Gitarren.
Diese Generation von “Sammelwütigen” Menschen stirbt so langsam weg und es gibt einfach nicht genügend jüngere Menschen/”Freaks” die bereit sind den gleichen Sammelwahn aufzubringen.
Und hey nicht nur die private Welt ist voll mit Gitarren, es hängen unzählige Gitarren in den Stores !
Heute interessiert sich vlt einer von 50 Teen´s für die Gitarre,
vor 30 Jahren waren es 3 von 10.
Viel Spass beim Sammeln.
Der Artikel ist zwar schon etwas älter aber ich möchte doch meinen Senf dazu geben. ?
Auch mit neuen Modellen kann man richtig Kohle machen!
Ich hatte das Glück 2020 eine nagelneue ESP Wild scythe für 2099 Euro
zu ergattern.
Im Dezember diesen Jahres verstarb leider deren Namensgeber Alexi Laiho. RIP my friend! ?
Daraufhin explodierten die Preise und liegen mittlerweile im fünfstelligen
Bereich!!! ????
Seit dem lagert sie im Koffer und wird nicht gespielt. Traurig aber muss halt sein. Das gehört halt auch zum Sammeln dazu. ?
Rock on!
Abgesehen davon daß das Horten von guten Instrumenten, die man ja unmöglich dauernd alle spielen kann tatsächlich eine zweifelhafte Angelegenheit ist; Wertsteigerung bis zur Blasenbildung und Geldanlage in Spezialitäten wie alten Gitarren funktioniert nur in stabilen Zeiten richtig gut. Wenn dann jemand am Käfig rüttelt wie derzeit Poutine drohen diese Blasen als erstes zu platzen sobald sich der Konflikt intensiviert – anders als Dinge die Leute gebrauchen können ist so ein Teil in der Krise ganz schnell gar nichts mehr wert was einen am Leben halten kann.
Im Übrigen setzt Sammelwürdigkeit einen gewissen Gebrauchswert voraus. Ich weiß daß sogar die Preise für ehemalige Fernost-Kaufhausware von Teisco/Kawai (Hertiecaster), in die Höhe gewünscht werden und es tatsächlich einige Nostalgiemasochisten gibt die sowas zum 100-fachen des realen Gegenwertes kaufen (also 100€). Eine Geldanlage wird das aber eher nicht werden und das die Dinger mal der next hot shit werden ist ziemlich sicher ausgeschlossen. Auch die ganzen Exportlabel unter denen der gleiche Typ Schraubhals-LP-Kopie unter die Leute gebracht wurde haben erzielen real (kann man bei Reverb.com gut beobachten) auch nicht die Preise die dafür verlangt werden – einfach weil das austauschbare Massenware ist.
Wer sich für wirklich hochwertige Japan-Instrumente interessiert wird schnell feststellen daß auch da der Markt weitgehend abgefischt ist – eine unverbastelte Tokai ST-100, eine frühe 80er Burny… sowas taucht weltweit nur noch ein paar mal im Jahr auf und die Preise gehen entsprechend in Richtung Mond und stehen inzwischen auch nicht mehr im Gegenwert zum gebotenen.
Das Sammeln von den Dingern ist ein weltweites Phänomen geworden und daß mal eines von 10-fach redundant gesammelten Exemplaren den Besitzer wechselt ist eher selten und für den Besitzer höchstens interessant wenn man etwas zum tauschen hat. So sitzen denn alle auf Stapeln von Gitarren die nicht gespielt werden und noch dazu da sind, in Form von zu vielen Bildern Forumthreads unleserlich zu machen. Dafür wurden die Teile aber wirklich nicht gebaut.
Gute Präsentation über die derzeitigen Sammelleidenschaften der seltenen Gitarrenmodelle so mancher Gitarristen aus vergangenen Tagen.Schön,daß hierbei u.a. die heutzutage mittlerweile begehrten damaligen japanischen Hersteller Greco und Tokai genannt wurden.Daß aber auch alte Gitarrenmodelle von Kawai,El Maya,Pearl und Hopf immer mehr zu sehr gesuchten Objekten der Begierde avancieren,und mitunter auf Auktionen im globalen Internet zu Höchstpreisen verkauft werden,sollte an dieser Stelle einfach mal erwähnt werden! Dabei steht z.B. noch nicht einmal nur das begehrte und seltene Original Gitarrenmodell im Focus der Käufer,sondern vordergründig in erster Linie die Verarbeitung und die besonderen Klangeigenschaften damaliger Gitarren aus japanischer Fertigung. Wichtig ist dabei aber stets das “unverbastelte” im absoluten Originalzustand gut erhaltene Saiteninstrument,das vom Anbieter weder “abgerockt” noch modifiziert wurde! Fazit: denn nur ein Original bleibt ein echtes Original,das das Interesse der Käufer erwecken kann! Gerade “sorgsam” vom Besitzer modifizierte ältere Gitarrenmodelle mit fremden Zubehörteilen nachträglich bestückte Sammlerstücke sind da bekanntlich viel weniger von Interesse,als die alten Originale im unveränderten Bestzustand.
Sehr gelungener Artikel … nicht zu vergessen: jeder Sammler ist auch ein bisschen ein Historiker und Konservator, d.h. wenn in 200 Jahren die Tochter fragt: “du Papa wie sahen früher die Gitarren aus?” … Gibt es immer noch ein paar schöne, spielbare Anschauungsmodelle.
Zuviel Allgemeinaussagen und auch inhaltliche Fehler.
Und ob Sammeln zwecks Geldanlage “lukrativ” ist, lassen wir mal offen.
Die inhaltlichen Fehler würden mich mal interessieren.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Tenor eines Artikels über das Sammeln von Vintage Gitarren nicht in einem anderen Tenor ausfallen sollte. Tatsächlich führt das Sammlertum ja dazu, dass immer mehr guter Instrumente in irgendwelchen Vitrinen geldiger Geschäftemacher landen und dadurch den Musikern, in deren Händen sich diese Instrumente eigentlich befinden sollten, vorenthalten werden. Gitarren, gerade die alten, die noch aus Hölzern gebaut wurden, die es heute praktisch nicht mehr gibt, sollten gespielt werden. Aber wie bei allem haben eben auch hier gierige Geschäftemachen ihre Chance entdeckt einen Gewinn zu machen! Für uns zumeist mittellosen Musiker rutschen diese Instrumente in unerreichbare Ferne.
Eigentlich so korrekt, wie Du das sagst. Leider. Aus eben diesem Grund habe ich mich auf ein neues Gebiet begeben: Budget-Gitarren oder auf Deutsch: Billiggitarren. Hier gibt es bereits einige hochinteressante Kandidatinnen, die es wert sind, gekauft, gespielt und gegebenfalls gesammelt zu werden, weil sie einfach ausreichend gut verarbeitet sind und dazu enorm gut klingen aufgrund fehlender Käuferschaft und fehlender Werbung einfach nicht bekannt genug geworden sind. Die Cherrystone Archtop Single Cut zum Beispiel. Sie hat einen amtlichen Klang nach Gibson, so wie sie aus der Box kommt. Nach einem kleinen Setup ist sie ein klasse daily Player, mit reichlich versatilem Klang und einer unglaublich leichten Bespielbarkeit. Die Jack&Danny SA70S-T Jazzbox. Eine gut verarbeitete Archtop, full Hollowbody, mit vintage Low Output Splitcoils und einer klasse Bespielbarkeit. Alles an Hardware ist Grover und die Pickups sind akzeptabel. Sie ist schon das 2. Jahr aus der Produktion raus und sehr selten zu finden. Die JackDanny Standard Strat aus der 1. und 2. Baureihe. Es handelt sich hierbei bis auf die Kopfplatte um Squiers und der Klang ist entsprechend Strat-ig. Sind so auch nicht mehr in Produktion. Hohner Rockwood Professional. Strat-Kopien der 80er und 90er mit absolutem Strat-Charakter. Graubner Rex Schlaggitarre der 1950er Jahre. Suuper-Megateile, die man im bespielbaren und guten Zustand derzeit noch unter 200 Euronen schiessen kann. Marathon Gitarren der 90er. Da gab´s Teile, die jedem Gitarrero das Herz aufgehen lassen. Besonders die Superstrats mit Gotoh Locker Bridge, Locker Sattel und Locker Tuners und mit Hi-End Pickups verschiedener Hersteller bestückt, waren und sind etreme Leckerlis. In diesem Sinne mag auch der typische Musikus wie ich, also der ohne Kohle, in den Genuß feinster Teile kommen können. Es muß beim besten Willen nicht einer der großen 5 Namen auf der Klampfe stehen. Und ich weiß jetzt schon, daß ich mir eines Tages eine gebrauchte Gretsch Elctromatik aus den frühen 2000er Jahren kaufen werde, weil diese so auch schon out of Production sind und zur Zeit noch billig zu bekommen. In 20 Jahren sieht das dann ganz anders aus.
Dem kann ich nur zustimmen! Eine Gitarre gehört weder als Investment in einem klimatisierten Safe versteckt, noch an die Wand gedübelt, sondern gespielt. Das ist deren originärer Zweck, und nur dafür wurde sie gebaut. Ende der Durchsage! Ich habe mir vor 48 Jahren für 400 DM eine gebrauchte ES-355-Kopie von Hoyer gekauft, und ich spiele sie noch heute. Ein wunderschönes, absolut bundreines Instrument mit einem Sound zum Niederknien. Ich habe sie zwar schon vor einer halben Ewigkeit mit einem neuen Steg bestücken lassen, da der originale einfach nur Mist war, aber das versnobte Immimi irgendwelcher Sammler wegen dieses Affronts, geht mir meilenweit am Allerwertesten vorbei, da ich das Sahnestückchen ohnehin nie verkaufen, sondern weiterhin spielen werde.
Man muss schon Ahnung von E-Gitarren haben, um festzustellen, ob die Verarbeitungsqualität stimmt, ob die Tonabnehmer was taugen und damit zusammenhängend der Sound. Ich selbst spiele Synthesizer und etwas Klavier – habe aber gestern eine schöne hellbeige oder eher elfenbeinfarbene E-Gitarre vom Typ Stratocaster oder Telecaster mit 3 Single-Coil Tonabnehmern in einem An- und Verkauf-Laden in der Frankfurter Allee / Berlin gesehen, für 99€. Ich war versucht, die Gitarre zu kaufen – aber ich spiele nicht Gitarre und will es auch nicht lernen! Die Gitarre sah aber so toll aus, dass ich mich nicht satt sehen konnte.
Hallo Thomas,
ich hätte die Gitarre dennoch gekauft und sie wie ein Bild als Designikone an die Wand gehängt und mich jeden Tag daran erfreut.
Man merkt dem Autor an, daß er sich mit dem Thema schon länger nicht mehr beschäftigt hat. Mehr oder weniger wird der Stand von 2005-2010 zitiert. Aktuell ist es eigentlich so, daß der Markt komplett abgefrühstückt ist. Es kommen nur noch verbastelte Gurken oder Originale zu absoluten Höchstpreisen auf den Markt. Ein echtes Preissteigerungspotential in den nächsten Jahren gegenüber den aktuellen Marktpreisen sehe ich bei genannten Modellen nur bei Fender Japan der 80er und 90er. Wer sich trotzdem im Gitarrensammeln versuchen möchte, sollte auf Ebay UK schauen, das Angebot ist weitaus umfangreicher als in Deutschland.
Aktuelle Trends/Tipps mit Potential: Frühe Fender Mexico Telecaster-Modelle, Fender-Kopien von Haar mit der originalen Kopfplatte, koreanische Epiphones aus der Peerless-Produktion, Epiphone 50th Anniversary Modelle, speziell die Casino, Gibson Blueshawk der 90er, Harmony Stratotone Modelle, besonders H44 und H49.
Es gibt schon noch einiges zu entdecken abseits des Sammler-Mainstreams, kann aber sehr zeitintensiv werden, die passenden Schätzchen zu finden.
Hallo Gitarrenliebhaber. Ich könnte eine Harmony H 74 von 1961günstig erhalten (Teil eines Erbes). Worauf sollte ich achten? Wie erkennt man das es wirklich eine Originale ist? Kann Gitarre spielen, aber leider nur sehr mäßig und viel zu selten. Für ein paar Tipps wäe ich sehr dankbar.
Gruß
Thomas
Hallo ich habe eine Beat King 2 geschenkt bekommen,Baujahr 65,Hersteller Wolfgang Hüttel damals Gitarrenbauer
Gut eingekauft ist wichtiger als Modell, Jahrgang, etc.
Ich habe bisher immer mit Gewinn meine Instrumente weiterverkaufen können. In der 4-stelligen Preislage ist es am Einfachsten. Unter 50% des Einstandspreises einkaufen und knapp darüber weiter verkaufen, ist meine Devise. Bei 60% und mehr geht kaum was, außer bei gesuchten Modellen.
Servus
ich besitze zwei vintage Gitarren und würde gerne mehr darüber erfahren
LG Max
…zum Thema www und aus dem Außer- Europäischen Ausland kaufen;
ganz wichtig ist auch anzumerken, an das allzu wichtige “Cites” Papier zu denken!
Ohne diesem Papier wird das gekaufte und gezahlte Instrument vom Zoll einbehalten und zusätzlich eine empfindliche Strafe auf den Käufer zukommen.
Gruß Bodo
Bodos Musikinstrumente
Andere Möglichkeit: Ich mache meine Importabwicklung als Privatmann selber ( Ab 1.000 € Importwarenwert inkl. Versandkosten muss eine Einfuhranmeldung über dei Homepage der Zollbehörde gemacht werden)und ein netter Mitarbeiter des Zollamtes hat es mir einmal erklärt
In Sachen CITES muss simpel der Vermerk Y900 auf die Erklärung mit dazugeklickt werden damit ist -so seiner Aussage- jeglicher Nachweis nicht mehr zu erbringen.
Hat bislang bei jeder SG von 1969-1973 gefunzt…
Irgendwie hatte ich ein eigenartiges Gefühl beim Lesen dieses Artikels. Puuh – als ob es beim Sammeln wirklich hauptsächlich auf die Wertsteigerung ankäme. Ich halte das für eine sehr materialistische, eindimensionale, verkümmerte, emotionslose Motivation. Gibt es wirklich Musiker, die primär wegen der Wertsteigerung sammeln? Solchen Sammlern entgeht meiner Ansicht nach das Schönste am Sammeln – die Geschichten und Besonderheiten, die Schönheit und Skurrilität, die Bindung an ein Instrument, das “wieder einmal drauf spielen und es spüren” – völlig unabhängig vom “schnöden Mammon”.
Hallo Johannes,
Du sprichst mir aus dem Herzen. Darum habe ich meine nunmehr 16 Gitarren nicht aus Rücksicht auf irgendwelche Modeströmungen oder zweifelhafte finanzielle Aspekte gesammelt, sondern einzig und allein aus Freude, auf mir genehmen Gitarren spielen zu können respektive für jeden Titel ein dazu soundmäßig passendes Instrument zu haben. Es ist auch ein zweifelhaftes Statement, wenn dereinst in meinem Nachruf erscheinen sollte, das da auf dem Friedhof der reichste Gitarrist mit der teuersten Sammlung seltener Instrumente liegt…
Habe vor 3 Jahren eine Gibson Les Paul Classic 2015 SR VS im Fachhandel für 1199,00€ gekauft.
Diese Gitarre hat ein Slim Tapper Halsprofil, 42,8mm breit. Deshalb SR für Sprint Run. Diese Gitarre wurde ,laut Hersteller nur 100 mal produziert.
Auch für diese Gitarre wird ein Gewinnzuwachs zu erwarten sein. Aber ein leidenschaftlicher Sammler trennt sich, trotz Gewinnzuwächse nicht gerne von seinen Schätzen.
Gibson hat schon oft Love Run Gitarren gebaut, die waren aber oft keine CS, und wurden in der normalen Produktions Schliefe gefertigt. Es sagt ja schon der Preis dass sie nicht’s so besonders ist. Mir wurde eine LP mit auf nur 25 limitiert angeboten. Er wollte 2400€ NP 2700€. Wurde mir davon abgeraten. Gruß Achim
…toller Bericht, der auch die Sammler berücksichtigt, deren Budget nicht ausreicht um alte Gibson, Fender u.a. zu sammeln. Ergänzend vielleicht noch, das alte Epiphones aus Korea stetig langsam an Wert zunehmen und auch Gitarren aus dem Ostblock, wie Jolana, Orpheus wertstabil sind sowie die Gitarren der Marke “EKO” noch Made in italy, ständig rarer und teurer werden.
Bought a 1958 Gibson Black Beauty for 1000sfr. in 1981. Sold it for 25000 dollars in 1996 to steve varis from Mister Mister
Lebt nicht der ganze Sammlerzirkus von den Geheimnissen welche um die Objekte der Begierde gesoponnen werden? Doch nur um den eigenen Einsatz zu vervielfachen. Öffentlich geworden ist es dann schon zu spät die „Entdeckungen“ zu hypen, nur der Premium-Sammler an sich lässt sich noch huldigen. – Ätsch ich hab das Teil … und das wär mir XXXX wert.
Trotzdem habe ich meine kleine Blacky-Sammlung angelegt, aus No-Name-Paddls und sie spielen und ich freue mich jeden Tag dran.
Ich würde noch folgende Überlegung anstellen:
Musik ist – generell gesprochen – zum omnipräsenten Hintergrundgeräusch verkommen. Sie darf nichts kosten und die Jugend identifiziert sich auch nicht mehr damit, wie beispielsweise die Generationen der 50er bis in die 90er mit all den Genres und Strömungen.
Das wirft die Frage auf, wer Vintage kauft und warum! Meine Hypothese: Ich denke, dass es vorwiegend die ältere (und jetzt solvente) Generation ist, die eben jene Epochen mitgemacht hat. Für ein paar Kröten kauft man sich ein Stück Jugend zurück. Aber, diese Generationen werden eines Tages sterben und die nachfolgenden Generationen werden diesen Instrumenten vermutlich (siehe oben) keine besondere Bedeutung mehr bemessen. Daher würde ich langfristig davon ausgehen, dass der Vintagemarkt demographiebedingt zurückgehen wird und damit langfristig die Preise eher fallen dürften, als weiter steigen. Dieses Risiko sollte man als renditebewusster Sammler auf alle Fälle im Auge behalten.
Lieber Raphael,
ich befürchte, du hast recht…und hoffe trotzdem, dass die Leidenschaft des gespielten Instruments nie verloren geht.
Live Musik hat ja doch (mit einigen Ausnahmen) eine andere Qualität als synthetisch hergestellte, hoffentlich merken es die nachkommenden Generationen.
Hey hey, my my…
Kann ich nicht bestätigen! Die Teenie – GitarrenschülerInnen wollen Hendrix und Dylan lernen und bestimmt, wenn sie groß sind, auch solche Instrumente spielen.
Das ist mal ein guter Gedanke. Opa‘s Gitarrensammlung ist genauso uninteressant wie Ur-Opa‘s Briefmarken. Dann kommen Musiker wieder an die Instrumente – wenn dann noch Gitarre gespielt wird.
Lieber Raphael, Du sprichst aus, was ich seit einigen Jahren im Urin fühle: 100-prozentige Zustimmung.
Ich würde Südkorea, insbesondere die nur kurze Zeit der hervorragenden Fenix, nicht unterschätzen.
Als ich angefangen habe FENIX zu sammeln gab es zum Beispiel die Mona Lisa wie Sand am Meer zu kleinen Preisen. Heute, ca. 10 Jahre später, ist der Markt leer. Nix mehr in den Anzeigen. Ich könnte mich i.d.A. beißen.
Aber in kann mich ja noch an den ca. 30 Fenixen erfreuen die ich bisher zusammengetragen habe.
PS: Geld ist damit aber nicht zu verdienen!
Liebe Gitarrenfreunde und Sammler; ja ich sammele auch Gitarren. Für mich ist es unabhängig von der Gitarrenmarke erstmal wichtig, dass die Gitarre gut bespielbar ist und dann natürlich auch gut klingt. Ich sammle seit vielen Jahren Framus Gitarren. Aber auch da habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Bespielbarkeit der einen Sorrento 6 nicht so ist, wie die der anderen. Natürlich habe ich auch inzwischen 2 Gibson LP, eine aus den 70igern und die andere aus den 80iger Jahren. Sie können nicht unterschiedlicher sein. Und trotzdem finde ich meine Ibanez LP besser bespielbar (und leichter). Am Ende des Tages geht es doch mehr um die Intention des Sammelns. Die Gitarre muss beim angenehmen Spielen “singen”, dann bin ich begeistert.
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Gitarrensammeln. Mein Neffe interessiert sich sehr für den Gitarrenbau und sammelt diese selbst gerne. Gut zu wissen, dass es besonders begehrte Gitarren gibt, bei welchen sich das Sammeln auf jeden Fall lohnt!
Ich bin seit 1971 im Besitz einer original 67er Gibson Flying V (nach Recherche 3. oder 4. Batch) in Sparkly Burgundy aus dem Jahr 1967! Ich bin der zweite Besitzer, nach Aussage des damaligen (inzwischen leider verstorbenen) Mittelsmanns gehörte sie Michael Schenker. Welchen Wert könnte sie haben? Hat jemand eine ungefähre seriöse Vorstellung? Habe eine Wertschätzung des US Flying V-Sammlers Jeff Lisec zum Vergleich. Danke für ernstgemeinte Feedbacks!
Welche als sehr gute Anlageobjekte sich besonders lohnen,sind seltene Elektrische,wie z.B. die ultra rare Gibson Victory MV 2,die Guild S-70,sowie die Kawai Aquarius.Desweiteren sind die alten japanischen El Maya E-Solidgitarren aus Kobe,und die Shiro Akustikgitarren enorm gesucht.
Guten Tag, lohnt es sich eine Gibson Bigsby E-Guitare ES335TD von 1981
nicht zu verkaufen?? Wird sie an Wert gewinnen??
Hallo Nancy! falls du drüber nachdenkst, die ES335TD mal zu verkaufen, vielleicht kannst mir dann bescheid geben. Klingt interessant. Schöne Grüße, Michael
Gleiche Frage für eine Fender Stratocaster E Guitare von 1991??
Der Vintage-Gitarrenmarkt ist im Bereich Fender/ Gibson seit längerem überhitzt und wieder abgekühlt, insbesondere bei den Solidbody’s. Was ich empfehlen würde, wenn es um wirklich gut gemachte Instrumente UND einer Wertanlage geht, sind Gibson ES Modelle bis 1965. Hier liegen die Preise der originalen Instrumente teilweise unter den Kursen der aktuellen Reissues dieser Instrumente. Das sind fast alles No-Brainer. Eine Abkühlung der Preise für diese Instrumente hat es nicht gegeben. Dadurch ist es fast ausgeschlossen an Fake Instrumente zu gelangen. Hier sehe ich definitiv ein solides Wertsteigerungspotential, wenn es darum gehen sollte, jedoch keine Wertsprünge. Bei den Solidbody’s diese Marken sind Fake Instrumente ohne Ende im Umlauf. Diese sind sehr gut gefertigt, mit gefaketer Historie etc. Ich weiß aus erster Hand wovon ich schreibe und kenne die Prozesse der Fakes, welche dann unerkannt von rennomierten Händlern unwissentlich oder wissentlich angeboten werden. Die ES Modelle laufen immer noch unter dem Radar vieler Gitarristen und Sammler. Nehmt sowas mal in die Finger, ihr werdet erstaunt sein, wie Euch das inspiriert! Beispiel Gibson ES 120. Gab es ab 1962. Hat damals 120 Dollar gekostet. Anfängergitarre. Vor nicht allzulanger Zeit lagen diese Dinger noch bei bis um 1.000,- und mittlerweile liegen diese Dinger bei um 2.000,- und das zurecht, wenn man das nur aus musikalischer Hinsicht betrachtet, was das Instrument bietet, nicht mal als Sammler mit Wertsteigerungserwartungshintergrund. Ein Wert entsteht daraus, was jemand Anderes bereit ist zu bezahlen. Das ist oft spekulativ. Gibson ES Modelle sich nicht spekulativ, sondern komplett unterschätzt! Gibson ES 125 bis 1965 sogar komplett! Das sind saugute Instrumente, hochqualitativ in Verarbeitung und musikalischen Aspekten.
Hallo Ich habe eine Gitarre von Adolf Stowasser ,aus Graz,muesste so um 1880 sein,schönen Klang,Holz aussen repararurbeduerftig,was meint ihr kann ich bei einem Kauf verlangen? L G Manuela
Super Artikel. Vielen lieben Dank dafür. Ein Sammelthema, das inzwischen preislich extrem anzuziehen beginnt, ist “Lawsuit”, “Knockout” und Gitarren aus den Backprogrammen. Hier stehen Cimar Gitarren, SGC Nanyo Gitarren und Bässe, vintage Alba und andere Brands aus Japan hoch im Kurs. Ich selbst habe erst kürzlich eine Cimar Les Paul und eine 80er Jahre Alba erstanden. Deren Qualität ist absolut on top. Die Bespielbarkeit ist bemerkenswert gut und der Sound (ich spiele einen Fender Rivera Amp) hat mich zuerst einmal glatt umgehauen. Klanglich vom Feinsten und mit einer Verarbeiteung, die sich sehen lassen kann, brauchen sie sich nirgends zu verstecken und die Preise liegen derzeit knapp am Neupreis, manchmal auch schon darüber. Ein anderes Sammelthema sind “Hertiecaster” und deren direkte Verwandschaft. Im Vergleich zu deren Qualität sind die aufgerufenen Preise inzwischen recht saftig. Ich persönlich bin erklärter Liebhaber von NoName Hollwbody Archtop Gitarren, von welchen ich bereits einige besitze und auch darunter befinden sich ein paar “Leckerli” von denen wir in einiger Zukunft bestimmt noch hören werden.
6 Jahre später müssen wir alle dann doch feststellen, dass der Markt für Gitarren so langsam zusammenbricht.
Warum ? Total einleuchtend…
Es gibt einfach zu viele Gitarren.
Manche meiner Freunde besitzen (auch wegen der Sammelleidenschaft) schnell mal 10 Gitarren.
Diese Generation von “Sammelwütigen” Menschen stirbt so langsam weg und es gibt einfach nicht genügend jüngere Menschen/”Freaks” die bereit sind den gleichen Sammelwahn aufzubringen.
Und hey nicht nur die private Welt ist voll mit Gitarren, es hängen unzählige Gitarren in den Stores !
Heute interessiert sich vlt einer von 50 Teen´s für die Gitarre,
vor 30 Jahren waren es 3 von 10.
Viel Spass beim Sammeln.
Der Artikel ist zwar schon etwas älter aber ich möchte doch meinen Senf dazu geben. ?
Auch mit neuen Modellen kann man richtig Kohle machen!
Ich hatte das Glück 2020 eine nagelneue ESP Wild scythe für 2099 Euro
zu ergattern.
Im Dezember diesen Jahres verstarb leider deren Namensgeber Alexi Laiho. RIP my friend! ?
Daraufhin explodierten die Preise und liegen mittlerweile im fünfstelligen
Bereich!!! ????
Seit dem lagert sie im Koffer und wird nicht gespielt. Traurig aber muss halt sein. Das gehört halt auch zum Sammeln dazu. ?
Rock on!
Abgesehen davon daß das Horten von guten Instrumenten, die man ja unmöglich dauernd alle spielen kann tatsächlich eine zweifelhafte Angelegenheit ist; Wertsteigerung bis zur Blasenbildung und Geldanlage in Spezialitäten wie alten Gitarren funktioniert nur in stabilen Zeiten richtig gut. Wenn dann jemand am Käfig rüttelt wie derzeit Poutine drohen diese Blasen als erstes zu platzen sobald sich der Konflikt intensiviert – anders als Dinge die Leute gebrauchen können ist so ein Teil in der Krise ganz schnell gar nichts mehr wert was einen am Leben halten kann.
Im Übrigen setzt Sammelwürdigkeit einen gewissen Gebrauchswert voraus. Ich weiß daß sogar die Preise für ehemalige Fernost-Kaufhausware von Teisco/Kawai (Hertiecaster), in die Höhe gewünscht werden und es tatsächlich einige Nostalgiemasochisten gibt die sowas zum 100-fachen des realen Gegenwertes kaufen (also 100€). Eine Geldanlage wird das aber eher nicht werden und das die Dinger mal der next hot shit werden ist ziemlich sicher ausgeschlossen. Auch die ganzen Exportlabel unter denen der gleiche Typ Schraubhals-LP-Kopie unter die Leute gebracht wurde haben erzielen real (kann man bei Reverb.com gut beobachten) auch nicht die Preise die dafür verlangt werden – einfach weil das austauschbare Massenware ist.
Wer sich für wirklich hochwertige Japan-Instrumente interessiert wird schnell feststellen daß auch da der Markt weitgehend abgefischt ist – eine unverbastelte Tokai ST-100, eine frühe 80er Burny… sowas taucht weltweit nur noch ein paar mal im Jahr auf und die Preise gehen entsprechend in Richtung Mond und stehen inzwischen auch nicht mehr im Gegenwert zum gebotenen.
Das Sammeln von den Dingern ist ein weltweites Phänomen geworden und daß mal eines von 10-fach redundant gesammelten Exemplaren den Besitzer wechselt ist eher selten und für den Besitzer höchstens interessant wenn man etwas zum tauschen hat. So sitzen denn alle auf Stapeln von Gitarren die nicht gespielt werden und noch dazu da sind, in Form von zu vielen Bildern Forumthreads unleserlich zu machen. Dafür wurden die Teile aber wirklich nicht gebaut.