Ein Blick hinter die Kulissen der Instrumentenfabrik
Forrest White Dokumentation: Fender Guitars 1959
von Rosa Hecker,
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Der Film von Forrest White aus dem Jahr 1959 zeigt die Fender-Werkstatt in Kalifornien. Und wer in den letzten Jahren das Werk besichtigt hat, stellt fest: Soviel hat sich in dem vergangenem halben Jahrhundert bei Fender eigentlich gar nicht getan. Bis auf den Umzug nach Corona…
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Die Story hinter dem Film könnt ihr in Forrest Whites Buch “Fender: The Inside Story” nachlesen. Ebenfalls für Fender-Fans ein Muss: Unsere Fender-Sonderausgabe!
Wer ganz in die Archive von Fender abtauchen möchte, empfehlen wir das neue Buch “The Fender Archives”
Toller Film! Man kann sich dabei fast nicht vorstellen, dass bei der damaligen Arbeitsweise Instrumente herauskamen die doch formlich und klanglich fast eine wie die andere glichen. Besonders das Herausarbeiten der Korpusform und des Halses sehen ja als wäre alles nur grob vorgegeben und völlig abhängig vom Bearbeiter, das täuscht wahrscheinlich. Paar Geheimnisse werden sie nicht filmen haben lassen. Aber klasse, tolles Zeitdokument.
Toller Film! Man kann sich dabei fast nicht vorstellen, dass bei der damaligen Arbeitsweise Instrumente herauskamen die sich doch formlich und klanglich fast eine wie die andere glichen. Besonders das Herausarbeiten der Korpusform und des Halses sehen ja als wäre alles nur grob vorgegeben und völlig abhängig vom Bearbeiter, das täuscht wahrscheinlich. Paar Geheimnisse werden sie nicht filmen haben lassen. Aber klasse, tolles Zeitdokument.
Na, Frau Hecker, ich will doch schwer hoffen, dass sich in der Fender-Factory seit 1959 entgegen ihrer Äußerung so Einiges verändert hat.
Denn in punkto Arbeitssicherheit und Betrieblichem Gesundheitsmanagement (Belüftung, Beleuchung, Schutzvorrichtungen an Sägen, Fräsen etc. sowie Atem- und Augenschutz) sehe ich im Film Zustände, die 2018 als katastrophal zu bewerten wären.
Witzig oder entlarvend hingegen ist der Film im Zusammenhang mit dem Made-in-USA-Custom-shop-Master-luthier-Wahn heutiger Tage.
Leo Fenders Konzept war, Instrumente industriell massenhaft und kosteneffizient in marktgängiger Qualität herzustellen.
Wozu eben die Zerlegung des Arbeitsprozesses in kleinste Schritte gehört, die von angelerntem, niedrig qualifizierten Personal erledigt werden können. Und so sehen wir dort eben sehr viele Frauen, Hispanics und AfroamerikanerInnen bei der Arbeit – denn das waren die billigsten Arbeitskräfte.
Wer also mejnt, es bräuchte im Zeitalter der CNC-Fräse einen Master-Luthier und jahrzehnte Instrumentenbauerfahrung, um eine Tele, Strat, einen P- oder J-Bass in Pre-CBS-Qualität zu bauen, irrt meines Erachtens gewaltig (oder ist Fender-Custom-Shop-Händler).
Man braucht die selbe Holzqualität (und die allein ist heute schwerer und nur zu wesentlich höheren Kosten zu bekommen), die selben oder funktionsäquialente Finishes, dieselbe Qualität bzw. Machart der elektronischen Bauteile inkl. Pickups und ganz nor,ale handwerkliche Sorgfalt.
Dann kommt dabei auch ein(e) sehr gute(r) Fender heraus.
Fragt sich, ob Leo den Custom-Shop scheisse fände oder sich darüber kaputtlachen und vergnügt das Geld einsacken würde.
Denn der Mann war ja eben allem Anderen auch noch sehr geschäftstüchtig.
ich würde empfehlen, das im Artikel genannte Buch von Forrest White “The-Inside-Story” zu lesen.
Dieses Buch ist zugegebener Weise nicht ganz leicht zu lesen, da Forrest White ziemlich häufig und abrupt den Erzählfluß in Zeit und Thema wechselt. Aber als Vice Precident von Fender erzählt er die Geschichte und Zustände der glorreichen 1950er/1960er Jahre äußerst spannend aus erster Hand.
Leo Fenders Weg war demnach keineswegs leicht, sondern entstand aus bitterer Armut, einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld, extremen Geldmangel, nicht verfügbaren Krediten und der Materialknappheit als Folge aus dem kurz vor Beginn der Leo-Fender Geschichte geendetem 2. Weltkrieg. Dieses Szenario kann sich heute wahrscheinlich eh niemand mehr vorstellen, da wir Entbehrung und Not niemals am eigenen Leib gespürt haben, sondern bestenfalls als Erzählungen der Alten kennen.
Aus diesem Nichts heraus hat Leo Fender seine Firma mit größtem persönlichem Risiko in engster Zusammenarbeit mit zahllosen Profimusikern Stück für Stück aufgebaut.
Insbesondere Deine Aussagen wie “niedrig qualifiziertes Personal”, “billigste Arbeitskräfte” und “Einsacken von Geld” wie auch “Geschäftstüchtig” (im Sinne von Gewinnmaximierung) werden dort ad absurdum geführt.
Nach dem Lesen dieser Lektüre wird man Leo Fenders Arbeit, sein Lebenswerk und seinen Männern großen Respekt in tiefer Demut zollen.
Ob er heute den Custom Shop, so wie Du sagst: “scheiße fände”, ist eine Hypothese. Ich währe fast geneigt zu sagen, er würde seine Firma nur so wie den heutigen Custom Shop führen und überhaupt nicht anders. Als amerikanischer Partriot (auch im Forrest Wihtes Buch zu lesen) hätte er auch niemals eine Produktion in Mexiko oder gar Japan oder China geduldet – noch nicht einmal für einzelne Komponenten!
Ich habe 2 Fenders:
– eine 1963 Telecaster, so weit wie möglich original gehalten. Die 1963er Tele ist total spielbar, war immer so und wird immer so sein, wahrscheinlich weil es eher aus der Zeit intensiver Handwerk stammt Über die Jahren habe ich nur Teile ersetzt die kaput gegangen sind.
– eine 2011 MiM Roland Ready Strat (mit verschiedene Parts-Upgrades). Die 2011er MiM Strat ist eher aus der Zeit einer moderne Fender Fabrik. Diese war sehr günstig in Mexiko hergestellt aber von mir zielstrebig gekauft um an dem unauffällig integrierten Synth-Pickup zu kommen… Upgrades habe ich eingesetzt in SC Pickups, Sattel und Tremolo um an bessere Klangqualität zu kommen (hat gut funktioniert auch).
Ich könnte beide Enden des Spektrums empfehlen, alt oder neu, obwohl ich spiele eher die neuere um die alte zu schonen!
In beiden Fällen ist die modulare Bauweise ein absolute Plus vom Leo Fender’s Konzept. Sollte irgendwas nicht funktioniere oder gefallen, kann man selber leicht den Austausch machen.
Die Bastelfreude kaufen alle Fender Besitzer mit ein!
bei dieser arbeitsmethode kann man sich leicht vorstellen das nicht jede gitarre perfect wie ein ei der nächsten gleichen kann. wenn ich da die china instrumente anschaue die jetzt billigst angeboten werden vergeht mir die kauflust auch wenn die wenig kosten aber durchwegs gleich (seelenlos) klingen. darum bieten viele ihre pickups zum verkauf an u. investieren geld in S.D. od. custom made tonabnehmer. wenn man damals bei fender mitarbeiter war hatte mann/frau keinen schönen arbeitsplatz, immer lärm u. holzstaub in der luft. da sieht man auch das viele mexikaner u. puertoricaner für warscheinlich low money arbeiteten. den namen T G las ich auch schon auf hälsen. m.E. sind die fantasiepreise für strats aus dieser zeit nicht gerechtfertig. u. sicher konnten die employees dieser zeit nicht erahnen wieviel geld ihre werke heute den spekulanten einbringen.
Toller Film! Man kann sich dabei fast nicht vorstellen, dass bei der damaligen Arbeitsweise Instrumente herauskamen die doch formlich und klanglich fast eine wie die andere glichen. Besonders das Herausarbeiten der Korpusform und des Halses sehen ja als wäre alles nur grob vorgegeben und völlig abhängig vom Bearbeiter, das täuscht wahrscheinlich. Paar Geheimnisse werden sie nicht filmen haben lassen. Aber klasse, tolles Zeitdokument.
Toller Film! Man kann sich dabei fast nicht vorstellen, dass bei der damaligen Arbeitsweise Instrumente herauskamen die sich doch formlich und klanglich fast eine wie die andere glichen. Besonders das Herausarbeiten der Korpusform und des Halses sehen ja als wäre alles nur grob vorgegeben und völlig abhängig vom Bearbeiter, das täuscht wahrscheinlich. Paar Geheimnisse werden sie nicht filmen haben lassen. Aber klasse, tolles Zeitdokument.
Na, Frau Hecker, ich will doch schwer hoffen, dass sich in der Fender-Factory seit 1959 entgegen ihrer Äußerung so Einiges verändert hat.
Denn in punkto Arbeitssicherheit und Betrieblichem Gesundheitsmanagement (Belüftung, Beleuchung, Schutzvorrichtungen an Sägen, Fräsen etc. sowie Atem- und Augenschutz) sehe ich im Film Zustände, die 2018 als katastrophal zu bewerten wären.
Witzig oder entlarvend hingegen ist der Film im Zusammenhang mit dem Made-in-USA-Custom-shop-Master-luthier-Wahn heutiger Tage.
Leo Fenders Konzept war, Instrumente industriell massenhaft und kosteneffizient in marktgängiger Qualität herzustellen.
Wozu eben die Zerlegung des Arbeitsprozesses in kleinste Schritte gehört, die von angelerntem, niedrig qualifizierten Personal erledigt werden können. Und so sehen wir dort eben sehr viele Frauen, Hispanics und AfroamerikanerInnen bei der Arbeit – denn das waren die billigsten Arbeitskräfte.
Wer also mejnt, es bräuchte im Zeitalter der CNC-Fräse einen Master-Luthier und jahrzehnte Instrumentenbauerfahrung, um eine Tele, Strat, einen P- oder J-Bass in Pre-CBS-Qualität zu bauen, irrt meines Erachtens gewaltig (oder ist Fender-Custom-Shop-Händler).
Man braucht die selbe Holzqualität (und die allein ist heute schwerer und nur zu wesentlich höheren Kosten zu bekommen), die selben oder funktionsäquialente Finishes, dieselbe Qualität bzw. Machart der elektronischen Bauteile inkl. Pickups und ganz nor,ale handwerkliche Sorgfalt.
Dann kommt dabei auch ein(e) sehr gute(r) Fender heraus.
Fragt sich, ob Leo den Custom-Shop scheisse fände oder sich darüber kaputtlachen und vergnügt das Geld einsacken würde.
Denn der Mann war ja eben allem Anderen auch noch sehr geschäftstüchtig.
Mein lieber Nick,
ich würde empfehlen, das im Artikel genannte Buch von Forrest White “The-Inside-Story” zu lesen.
Dieses Buch ist zugegebener Weise nicht ganz leicht zu lesen, da Forrest White ziemlich häufig und abrupt den Erzählfluß in Zeit und Thema wechselt. Aber als Vice Precident von Fender erzählt er die Geschichte und Zustände der glorreichen 1950er/1960er Jahre äußerst spannend aus erster Hand.
Leo Fenders Weg war demnach keineswegs leicht, sondern entstand aus bitterer Armut, einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld, extremen Geldmangel, nicht verfügbaren Krediten und der Materialknappheit als Folge aus dem kurz vor Beginn der Leo-Fender Geschichte geendetem 2. Weltkrieg. Dieses Szenario kann sich heute wahrscheinlich eh niemand mehr vorstellen, da wir Entbehrung und Not niemals am eigenen Leib gespürt haben, sondern bestenfalls als Erzählungen der Alten kennen.
Aus diesem Nichts heraus hat Leo Fender seine Firma mit größtem persönlichem Risiko in engster Zusammenarbeit mit zahllosen Profimusikern Stück für Stück aufgebaut.
Insbesondere Deine Aussagen wie “niedrig qualifiziertes Personal”, “billigste Arbeitskräfte” und “Einsacken von Geld” wie auch “Geschäftstüchtig” (im Sinne von Gewinnmaximierung) werden dort ad absurdum geführt.
Nach dem Lesen dieser Lektüre wird man Leo Fenders Arbeit, sein Lebenswerk und seinen Männern großen Respekt in tiefer Demut zollen.
Ob er heute den Custom Shop, so wie Du sagst: “scheiße fände”, ist eine Hypothese. Ich währe fast geneigt zu sagen, er würde seine Firma nur so wie den heutigen Custom Shop führen und überhaupt nicht anders. Als amerikanischer Partriot (auch im Forrest Wihtes Buch zu lesen) hätte er auch niemals eine Produktion in Mexiko oder gar Japan oder China geduldet – noch nicht einmal für einzelne Komponenten!
Sehr guter und realistischer Kommentar!
So sehe ich den Custom-Shop auch:)
Ich habe 2 Fenders:
– eine 1963 Telecaster, so weit wie möglich original gehalten. Die 1963er Tele ist total spielbar, war immer so und wird immer so sein, wahrscheinlich weil es eher aus der Zeit intensiver Handwerk stammt Über die Jahren habe ich nur Teile ersetzt die kaput gegangen sind.
– eine 2011 MiM Roland Ready Strat (mit verschiedene Parts-Upgrades). Die 2011er MiM Strat ist eher aus der Zeit einer moderne Fender Fabrik. Diese war sehr günstig in Mexiko hergestellt aber von mir zielstrebig gekauft um an dem unauffällig integrierten Synth-Pickup zu kommen… Upgrades habe ich eingesetzt in SC Pickups, Sattel und Tremolo um an bessere Klangqualität zu kommen (hat gut funktioniert auch).
Ich könnte beide Enden des Spektrums empfehlen, alt oder neu, obwohl ich spiele eher die neuere um die alte zu schonen!
In beiden Fällen ist die modulare Bauweise ein absolute Plus vom Leo Fender’s Konzept. Sollte irgendwas nicht funktioniere oder gefallen, kann man selber leicht den Austausch machen.
Die Bastelfreude kaufen alle Fender Besitzer mit ein!
bei dieser arbeitsmethode kann man sich leicht vorstellen das nicht jede gitarre perfect wie ein ei der nächsten gleichen kann. wenn ich da die china instrumente anschaue die jetzt billigst angeboten werden vergeht mir die kauflust auch wenn die wenig kosten aber durchwegs gleich (seelenlos) klingen. darum bieten viele ihre pickups zum verkauf an u. investieren geld in S.D. od. custom made tonabnehmer. wenn man damals bei fender mitarbeiter war hatte mann/frau keinen schönen arbeitsplatz, immer lärm u. holzstaub in der luft. da sieht man auch das viele mexikaner u. puertoricaner für warscheinlich low money arbeiteten. den namen T G las ich auch schon auf hälsen. m.E. sind die fantasiepreise für strats aus dieser zeit nicht gerechtfertig. u. sicher konnten die employees dieser zeit nicht erahnen wieviel geld ihre werke heute den spekulanten einbringen.