Eric Johnson: Stil, Sound und Interview

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Kaum ein moderner Gitarrist spaltet die Lager wie der Amerikaner Eric Johnson. Hier erfahrt ihr, warum & was den Grammy-Preisträger sonst noch auszeichnet.

Der Gitarrist Eric Johnson mit seiner Gitarre
Eric Johnson

Bei den alljährlichen Grammy Awards ist der Amerikaner Eric Johnson fast schon so etwas wie Stammgast, bei seinen Fans in Deutschland dagegen nicht: Konzerte des amerikanischen Ausnahmegitarristen sind hierzulande eher selten.

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Dabei gibt es viele Gründe, das Eric-Johnson-Trio auch in Europa zu begrüßen, denn seit seinem Durchbruch mit “Ah Via Musicom” und der Single “Cliffs Of Dover” sind bereits fast drei Jahrzehnte inklusive diverser weiterer exzellenter Veröffentlichungen ins Land gegangen.

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Stil & Sound von Eric Johnson

Eric Johnson und Mike Stern

Interview: Eric Johnson über seinen Lead-Ton, Tinnitus, sein Signature-EJ-Stratocaster-Model und den (fehlenden) Dreck in seiner Musik

Diskografie

Stil & Sound von Eric Johnson

Johnny Winter, Steve Lukather, Steve Vai, Joe Satriani – die Kollegen sind voll des Lobes über die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Grammy-dekorierten Gitarristen. Weniger Wohlgesonnene dagegen scherzen schon mal über den jungenhaften Texaner, sein Strat-Spiel sei in etwa so gefährlich, wie sein Erscheinungsbild – und da geht Eric Johnson zweifellos als Musterbeispiel für den Traum aller Schwiegermütter durch.

Kaum ein moderner (Instrumental)-Rock-Gitarrist spaltete die Lager derart wie Eric Johnson. Die einen sehen in ihm einen begnadeten Techniker mit einem sehr markanten, tatsächlich eigenständigen Gitarren-Ton – weich, fließend, voller Obertöne – dazu sein Stil mit Wiedererkennungswert, den er aus Einflüssen wie Blues, Rock, Fusion-Jazz und Country entwickelt hat.

Kritiker indes bemängeln Redundanzen in seinen Links, erkennen nur wenig Spontaneität und akute Blutarmut in seinen Kompositionen, und wünschen Johnsons Sound mal eine ordentliche Portion Dreck unter den Fingernägeln.

Ob man den freundlichen, aber introvertierten Texaner nun mag oder nicht: In den USA – ganz anders als in Europa – genießt der 1954 geborene Musiker eine beachtliche Fan-Gemeinde. Nach ersten Engagements in Bands wie Mariani oder den Electromagnets gelingt ihm der Senkrechtstart. Für sein zweites Album “Ah Via Musicom” wird er sogar mit einem Grammy in der Kategorie „Best Rock Instrumental“ geehrt.

Ebenfalls auf der Haben-Seite: Sessions mit Steve Morse, Christopher Cross, Carole King und Chet Atkins. Das Guitar Player Magazine kürt Johnson nicht weniger als fünf Mal in Folge zum „Best Overall Guitarist“, von seiner Heimatstadt Austin wird er zum „Gitarristen des Jahrzehnts“ und damit zum legitimen Nachfolger von Stevie Ray Vaughan ernannt (d. Red.).

Derweil warten seine Fans geduldig auf jedes neue Album. Mitunter schon mal Jahre. Denn Johnson braucht Zeit für seine Musik.

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Eric Johnson und Mike Stern

Seit Jahren haben sie darüber geredet, 2015 haben sie es getan: Die beiden Gitarrenmeister Eric Johnson und Mike Stern trafen sich zu einem Crossover auf Saitenhöhe. Und sie haben den Blues…

Das erste Gipfeltreffen des texanischen Rockers und des Bostoner Jazzers passiert 2009, als Stern für sein Solowerk “Big Neighborhood” die Gästeliste zusammenstellt und dafür auch Eric Johnson kontaktiert. Auslöser einer Kettenreaktion: Das Album inspiriert die Macher des New Yorker Blue Note Clubs dazu, die beiden zu einem Konzert einzuladen. Daraus wird eine komplette Tour. Das wiederum ruft das US-Label Concord-Records auf den Plan, die dem Duo einen Album-Deal anbieten.

Nun steht dieser Longplayer unter der Überschrift “Eclectic”. Soll heißen: Man bedient sich aller Stile, die Genre-Grenzen werden ignoriert. Und so stromern die beiden Masterplayer mit fast kindlicher Spielfreude durch Jazz, Swing, Rock und Blues und grüßen nebenbei ihre gemeinsamen Helden John Coltrane und Benny Goodman.

Während Mike Stern, Absolvent des Bostoner Berklee College of Music und ehemaliger Miles Davis-Sideman, in einer Reihe mit Pat Metheny, John Scofield, Pat Martino und Lee Ritenour als Jazz-Genie gefeiert wird, gilt Johnson als eleganter Rock-Player, der bekanntlich schon bei den legendären G3-Shows an der Seite der Herren Vai und Satriani glänzte.

Was Stern und Johnson verbindet, sind fundierte musiktheoretische Kenntnisse, eine reife Tonkultur und außergewöhnliche solistische Fähigkeiten, Stücke mit ungewöhnlichen Skalen und Phrasierungen zu verzieren oder einem vermeintlich einfachen Thema eine unerwartete Wendung zu verpassen.

Da werden Fäden fallen gelassen und geschickt vom anderen aufgegriffen, da wird Minimalismus als Ausdrucksmittel zelebriert oder aber ein Feuerwerk gezündet – übrigens komplett live eingespielt. “Eine grundehrliche Platte”, findet Johnson. “Mit einer Menge Herz und Seele drin”, ergänzt Stern.

Die Musiker Eric Johnson und Mike Stern.
Eric Johnson und Mike Stern

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Gitarre & Bass traf die Beiden 2015 zum Interview und erhielt spannende Einblicke in die Zusammenarbeit der Gitarren-Virtuosen. Lest hier einen Ausschnitt aus dem Interview. Das gesamte Interview mit Eric Johnson und Mike Stern könnt ihr euch hier kostenlos runterladen.

Wenn ihr euer Spiel analysiert, wo genau liegen die Berührungspunkte?

Stern: Ich denke, der kleinste gemeinsame Nenner zwischen uns ist der Blues. Wir beide lieben Altmeister wie B.B. King, das ist Terrain, auf dem wir uns intuitiv begegnen. Mein Fokus verlagert sich dann zum Jazz mit Legenden wie Jim Hall und Wes Montgomery. Aber auch da haben wir einen gemeinsamen Nenner, denn Eric verehrt Wes ebenso wie ich.

Johnson: Da kann ich nur zustimmen. Unser Geschmack ist ähnlich uns unsere Grenzen sind weit gestreckt. Da Mike Jazz spielt und ich Rock, ist es die Kombination, die das Album cool macht. Die Sichtweise des anderen macht es für uns spannend.

Stern: Wir hören uns zu, lassen dem anderen beim Spielen Raum und gehen dann aufeinander ein. Das macht letztlich Musikalität aus, darum geht es doch beim gemeinsamen Spielen.

Die Stücke sind zum Teil recht lang. Ich vermute, ihr habt euch bewusst Raum für Improvisationen gelassen.

Johnson: Alle Stücke waren im Grunde nur ein grober Rahmen für das, was wir solistisch probieren wollten. Jede Version war anders als die vorhergehende. Darauf beruht im Grund auch das Konzept unserer Live-Shows.

Stern: Absolut richtig. Wir haben uns viel Raum für die Soli gelassen und die sind komplett improvisiert. Und zwar in einer Aufnahmesituation wie ich sie liebe: Wenn alle Musiker gemeinsam in einem Raum sind und spielen. Mitunter ergeben sich dadurch spontane Änderungen, die man direkt aufnehmen und probieren kann. Wenn eine Idee ganz frisch und voller Energie ist, macht es am meisten Spaß. Wenn du dann ein Solo spielst, zeigst du deine wahre Musikalität und deinen Charakter.

Was habt ihr jeweils voneinander gelernt?

Stern: Oh vieles! Eric hat mich mit auf eine Zeitreise genommen, als ich noch Danny Gatton und Jimi Hendrix gehört habe. Ich beschäftige mich ja seit vielen Jahren eher mit Bläser-Phrasierungen. Eric hat mich wieder zurück zur Gitarre gebracht. Und wie er Phrasierungen spielt, Flageolets einsetzt oder Obertöne einbringt, das ist wirklich sensationell!

Johnson: Ich habe ebenso viel von Mike gelernt, denn er weiß so unglaublich viel über Harmonik! Außerdem spielt er faszinierend flüssig – das gelingt mir definitiv nicht in den Jazz-Stilen, die er spielt. Da eröffnet mir Mike neue Sichtweisen, die wirklich inspirierend sind. Das ruft mir in Erinnerung, dass ich noch viel lernen muss. Und diese Haltung sollten wir unser ganzes Leben lang behalten: Dass wir immer Schüler sind, immerzu lernen und unser Wissen erweitern sollten.

Ladet euch das ganze Interview mit Mike Stern und Eric Johnson kostenlos herunter und erfahrt, welche Instrumente und Amps im Studio genutzt wurden und welche überraschenden Gastmusiker auf dem Album zu hören sind.

Text: Niki Kamila (aus Gitarre & Bass 04/2015)

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Interview: Eric Johnson über seinen Lead-Ton, Tinnitus, sein Signature-EJ-Stratocaster-Model und den (fehlenden) Dreck in seiner Musik

Bemerkenswert ist dein Ton, für den du regelmäßig Applaus bekommst. Aus welchen Einflüssen heraus hast du dir den eigentlich erarbeitet?

Johnson: Mein Ton ist ein Resultat verschiedener Einflüsse wie Jimi Hendrix und Eric Clapton aus seiner Zeit bei Cream, aber auch John McLaughlin während seiner Zeit beim Mahavishnu Orchestra. Wes Montgomery hat sicherlich auch dazu beigetragen. Sein Jazz-Ton hat mich unheimlich fasziniert. Das waren meine Helden. Hinzu kommt, dass ich auch Nationals und Dobros mag, mit ihrem fetten, drahtigen, metallischen Ton. Ich glaube, ich habe da einfach eine ganze Menge unterschiedlicher Sachen zusammengeschweißt

Was verleiht deinem Ton diesen Widererkennungswert, nach dem ja jeder Gitarrist sucht?

Johnson: Ich denke einen Teil meiner … ähem … „Originalität“ kommt sicherlich daher, dass ich diese Stile und Sounds einfach aus dem Gefühl heraus und nach meinem eigenen Geschmack zusammengebracht habe. Ich habe meinen Sound gefunden, indem ich andere Musiker kopiert habe. So einfach ist das mitunter! (lacht)

Dazu kommen dann Eigenheiten, zum Beispiel die Art wie du spielst, also in welchen Lagen du bevorzugt auf dem Griffbrett spielst, wie du die Saiten anschlägst oder wie du sie abdämpfst. Das alles sind wichtige Aspekte auf dem Weg zum eigenen Ton. Allein die Art, wie du die Saiten anschlägst, ist eine Wissenschaft für sich.

Deine rechte Hand ist generell ziemlich beschäftigt. Du schlägst zum Beispiel gerne alle Noten an, anstatt PullOffs zu einzusetzen.

Johnson: Stimmt. Wichtiger ist: Ich versuche mitunter die Saiten leicht nach oben – vom Pickguard aus betrachtet – anzureißen. Ein veränderter Anschlagwinkel erzeugt einen anderen Ton, er verleiht der Note mehr Obertöne.

Wenn man davon ausgeht, dass sich dein Ton seit dem ersten Album nicht groß geändert hat, scheinst du deinem klanglichen Ideal schon früh sehr nahe gekommen zu sein. 

Johnson: Auch das stimmt. Ich habe vor Jahren den idealen Ton im Kopf gehabt und den Weg dorthin konsequent verfolgt.

Was für ein Glück dass du fündig geworden bist. Manche Kollegen von dir suchen schon ihr Leben lang.

Johnson: Es ist nicht so, dass ich mich zufrieden zurück lehne. Ich versuche ständig meinen Sound zu verbessern. Ich will meinen Ton noch angenehmer, gefälliger, attraktiver und konstanter bekommen. Gerade der Aspekt der Konstanz des Tons ist nicht einfach, wenn mehrere elektronische Komponenten wie Verstärker und Effektgeräte im Spiel sind. Ein Faktor, der bei einem akustischen Instrument natürlich ganz anders, eben viel beständiger, ist.

Was glaubst du, was deine Fans an deinem Ton fasziniert?

Johnson: Ich vermute, dass sie – hoffentlich – die gleichen Leute heraushören, die ich bewundere. Nimm nur Claptons Lead-Sound bei Cream. Oder den Rhythmus-Sound von Hendrix. Ich habe nur versucht diese Sounds in die Zukunft zu transportieren, in dem ich mir meine eigene Version, meine Interpretation davon erarbeitet habe. Einige Leute schätzen einfach den Umstand, dass ich überhaupt einen eigenen Sound habe.

Nicht nur dein Lead-Ton klingt eigen, auch dein Rhythmus-Spiel besitzt Wiedererkennungswert. Besonders, wenn du im Fingerstyle spielst.

Johnson: Das ist ein Resultat der akustischen Gitarren- und Klavier-Musik, die ich früher gehört habe, angetrieben von der Faszination nicht nur Single-Notes zu spielen oder Akkorde anzuschlagen, sondern gezielt mehrere Töne zugleich zum klingen zu bringen.

Es gibt aber auch Kritiker, die finden dein Spiel sehr akademisch, sehr statisch, gut gelernt, sehr perfekt, aber nur wenig überraschend.

Johnson: An dem Punkt, dass ich nur wenig Überraschungsmomente biete, könnte etwas dran sein. Ich finde auch, es ist nichts falsch daran, wenn es live richtig abgeht, wenn es wirklich energetisch wird und dann dieses unberechenbare, spontane Moment hinzukommt. Was das betrifft, so könnte ich wirklich noch mehr aus mir herausgehen.

Aber was diese anderen Kritikpunkte angeht, stimme ich natürlich nicht zu. Gerade auf “Bloom” wurde in einer Menge Songs improvisiert und live gespielt. Das zieht sich nun auch durch die Konzerte dieser Tour. Deswegen kann ich auch die Frage eingangs nicht nachvollziehen.

Du zeigst in “12 to 12 Vibe” vom Album “Bloom” deine Beziehung zum Blues. Welche Rolle hat er in deinem musikalischen Werdegang gespielt?

Johnson: Eine wichtige. Ich spiele zwar kaum ursprünglichen Blues, sondern eher Blues-Rock, aber so habe ich angefangen Musik zu machen – indem ich Blues-Gitarristen wie B.B. King, Eric Clapton oder Michael Bloomfield zugehört habe.

Dein Blues-Rock-Sound könnte allerdings eine Portion Dreck vertragen.

Johnson: OK, kann ich verstehen. Will ich aber nicht. (lacht)

Du hast mit ‚My Back Pages‘ auch eine Coverversion von Bob Dylan eingespielt …

Johnson: Ich habe Dylan als Songwriter schon immer respektiert, ebenso mochte ich diesen Text schon lange. Er sagt einfach so viel aus. Und je öfter du den Song hörst, desto mehr verschiedene Bedeutungsebenen entdeckst du. Ich gestehe: Ich bin ein Fan von ihm.

Du hast auf der Winter-NAMM-Show im Januar 2005 am Fender Stand dein Signature-EJ-Stratocaster-Model vorgestellt. Ich nehme an, sie ist an deine alte Two-Tone-Burst-Strat angelehnt, oder? Auf welche spezifischen Details hast du Wert gelegt?

Johnson: Ich wollte einen Korpus aus Erlenholz, so, wie bei alten Strats der 50er und frühen 60er Jahre. Ich wollte außerdem einen Ahornhals, obwohl ich Rosewood-Griffbretter auch sehr mag. Aber ich finde ein Ahornhals transportiert den Ton besser. Dazu haben wir den Winkel der Kopfplatte leicht verändert, um auf die Saitenhalter an der Kopfplatte verzichten zu können, das gibt dann weniger Stimmprobleme.

Als moderne Komponente kommt hinzu, dass sowohl der Halsradius als auch die Bünde etwas flacher gehalten sind. Das spielt sich komfortabler, finde ich. Dazu wurden die Konturen des Korpus’ etwas dünner geschliffen, als bei den 50er-Strats, außerdem wurde der Ausschnitt für den Vibrato-Block auf der Rückseite etwas verkleinert, so wie bei den frühen Modellen. Die Tonabnehmer sind so angelegt, dass sie etwas ausgeglichener klingen, als die alten.

Sie haben bei Fender eine Menge Tonabnehmer gewickelt und haben mit verschiedenen Kupferdrähten experimentiert, um den alten 50s-Pickups zu entsprechen. Sie sind dem Anspruch sehr nahe gekommen, mit dem kleinen Unterschied, dass der Bridge-Tonabnehmer auf meinen Wunsch etwas „heißer“ ausgefallen ist als das Original.

Eric Johnson mit seiner Fender Stratocaster
Eric Johnson mit seiner Fender Stratocaster (© Fender)

Gibst du uns noch ein Update deines Equipments?

Johnson: Mein Set – live und im Studio – ist ziemlich identisch. Ich spiele einen Fender Vibroverb und einen Twin Reverb, die ich gerne mit einem Stereo-Chorus von T.C. kombiniere. Dazu habe ich einen A/B-Switch, mit dem ich auf der anderen Seite auf einen 100-Watt-Marshall-Amp plus 4×12-Box umschalten kann, die ich für Chrunch-Sounds einsetze, meist in Verbindung mit einem Dallas Arbiter Fuzz Face.

Und schließlich kann ich noch einen dritten Sound anwählen, dass ist dann ein 100-Watt-Marshall mit 4×12-Box, bei dem ich die Tonregler nicht weit, aber die Lautstärke ziemlich weit aufgerissen habe. Den benutze ich für die High-Gain-Leads in Verbindung mit einem Tube Driver. Das ist mein Set-Up, das ich seit Jahren benutze.

Du hast Ende der Neunziger Jahre Probleme mit Tinnitus gehabt. Bist du heute wieder OK?

Johnson: Es geht mir heute viel besser. Ich habe Glück gehabt. Als ich die Diagnose bekam, habe ich zwei Jahre extrem auf meine Ohren aufgepasst. Ich habe superleise gespielt und war sehr vorsichtig, um meinen Ohren Zeit zu geben, sich wieder zu normalisieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man vor allem auf seine Lautstärke in kleinen Clubs achten sollte.

Es geht aber nicht nur um Lautstärke, sondern auch um verzerrte Sounds, die selbst bei geringerer Lautstärke viel schädlicher sind, als ein ganz reines Signal bei viel höherer Lautstärke. Ich würde generell jedem empfehlen: Achte auf die Lautstärke, auf die Verzerrung des Signals und den Schalldruck innerhalb des Raumes! Außerdem stell dich nicht direkt vor deinem Amp. Auch ein wichtiger Faktor: Der Monitor-Sound auf der Bühne sollte ebenfalls moderat sein.

Hat sich die geringere Lautstärke, mit der du dann gearbeitet hast, auf deinen Ton oder dein Spiel ausgewirkt?

Johnson: Ich denke schon. Ich mag bloß leider keine 50-Watt-Amps, um ehrlich zu sein. Ich habe notgedrungen mit kleineren Amps experimentiert, aber Schwierigkeiten gehabt, den gleichen Ton zu erzielen.

Letzte Frage: Du hast für viele Künstler aufgenommen, hast einen Grammy bekommen und genießt eine Menge Respekt. Warum hat’s bisher trotzdem nicht für den großen Durchbruch gereicht?

Johnson: Dafür gibt’s bestimmt mehrere Gründe. Einen davon weiß ich: Ich habe mitunter sehr lange für meine Alben gebraucht. Wenn man ein Album aufnimmt und damit tourt, bekommt man viel Resonanz, aber das verläuft sich eben, wenn man kein Nachfolgealbum hat. Das ist ein definitiver Karriere-Killer. (lacht) Aber das ist eben meine Schuld und Verantwortung.

Text: Niki Kamila (aus Gitarre & Bass 09/2005)

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Diskografie

Solo:

  • Tones (1986)
  • Ah Via Musicom (1990)
  • Venus Isle (1996)
  • G3 Live (1997)
  • Seven Worlds (1998)
  • Alien Love Child (Live And Beyond) (2000)
  • Souvenir (2003)
  • Bloom (2005)
  • Live from Austin TX (2005)
  • Up Close (2013)
  • Up Close: Another Look (2013)
  • Eclectic – mit Mike Stern (2014)
  • EJ (2016)
  • Collage (2017)

Eric & andere:

  • Cat Stevens: Back To The Earth (1978)
  • Christopher Cross: Christopher Cross (1980)
  • Carole King: Pearls (1980)
  • Dan Del Santo: World Beat (1983)
  • Steve Morse Band: Stand Up (1985)
  • Stuart Hamm: The Urge (1991)
  • Richard Marx: Rush Street (1991)
  • Jennifer Warnes: The Hunter (1992)
  • Chet Atkins: Read My Licks (1994)
  • G 3: Live (1997)
  • Adrian Legg: Fingers And Thumbs (1999)

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