05/2021

Die Platten des Monats: Blues

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GHALIA VOLT: ONE WOMAN BAND

Die aus Brüssel stammende und heute in den USA lebende Musikerin präsentiert rauen Downhome-Blues. Während sie singt und Gitarre spielt, bedient sie mit ihren Füßen Bassdrum, Snare, Hi-Hat sowie ein Tamburin. Eingespielt hat sie alles live, und ihr sind wirklich eindringliche und fette Shuffle-Nummern gelungen, in denen man nichts vermisst.

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Die Drums sind dezent verhallt, die Slide-Gitarre spielt Ghalia in einem basslastigen Zerr-Sound und darüber legt sich ihre coole Stimme. Und wenn sie Solo spielt, lässt sie immer Leersaiten mitschwingen und schlägt extrem heftig an. Bei jeweils zwei Songs hat sie mit Dean Zucchero (b) und dem ehemaligen Blues-Wunderkind Monster Mike Welch (g) auch zwei tolle Gastmusiker mit dabei. Starke und erdige Roots-Blues-Unterhaltung ohne Filter. am

 


Die Musik aus den Rezensionen sowie unseren Stories findet ihr in unserer Spotify-Playlist. Die Playlist wird jeden Monat aktualisiert, mit den Inhalten der neuesten Ausgabe. Ihr könnt dieser Playlist gerne folgen, um regelmäßig neue Musik zu entdecken. Viel Spaß beim Anhören!

www.gitarrebass.de/spotify


GARY MOORE: HOW BLUE CAN YOU GET

Zehn Jahre ist es her, dass mit Gary Moore einer der weltweit wichtigsten und einflussreichsten Rockgitarristen überraschend in seinem spanischen Feriendomizil an der Costa Del Sol starb. Vergessen ist der Ire bis heute nicht, zumal dann und wann bislang unveröffentlichte Aufnahmen auftauchen, zumeist mitgeschnitten bei einem seiner zahllosen Konzerte. Für ‚How Blue Can You Get‘ hat nun seine Familie in den Archiven gekramt und acht bisher ungehörte Deep Cuts und alternative Versionen freigegeben.

Unter den Songs befinden sich eine spritzige Fassung von Freddie Kings ‚I’m Tore Down‘, eine fantastisch gespielte Version von Memphis Slims swingendem ‚Steppin’ Out‘ und eine Interpretation von ‚Done Some Wrong‘ des einstigen Slidegitarrenkönigs Elmore James. Zu den Höhepunkten zählen auch Moores Ballade ‚In My Dreams‘, die beinharten Rockfans vielleicht ein wenig zu schmachtend klingt, vor allem aber das sich über sieben Minuten ausbreitende ‚How Blue Can You Get‘, im Original von B.B. King aus dem Jahr 1964 stammend, das auch gleich zum Motto der Scheibe ernannt wurde. mm

 

JOANNA CONNOR: 4801 SOUTH INDIANA AVENUE

Mit dem Bluesrocker ,Destination‘ geht das neue Album der Blues-Lady aus Chicago gleich mal so richtig nach vorne. Ihre Slide-Gitarre und ihr Gesang kommen satt, dazu grooven Drums, Bass und ein Honky-Tonk-Piano richtig tight. Im fett shuffelnden ,Come Back Home‘ spielt Connor unglaublich Slide, geradezu losgelöst vom Rest der Band, intensiv, wild, einfach nur scharf. Ganz melodisch hingegen setzt sie dann die Noten im balladesken ,Bad News‘. Und Albert Kings ,For The Love Of A Man‘ wird dann mit Bläsern richtig funky.

SRV-Keyboarder Reese Wynans ist ebenso mit dabei wie die Ausnahme-Gitarristen Joe Bonamassa und Josh Smith. Die beiden haben das Album auch produziert für Bonamassas neues Blues-Label Keeping The Blues Alive. Joanna Connor präsentiert auf ihrem 14. Album ausgesuchte Cover-Songs mit denen sie ihrer Wahlheimat ein packendes musikalisches Denkmal setzt. am

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Ghalia Volt und Joanna Connor sind einfach super! Dazwischen Gary Moore (R.I.P.) mit seiner bekannt virtuosen Gitarrenspieltechnik,-jedoch mit extrem Keyboardlastigem Sound des Mitmusikers,dessen Spiel viel zu stark im Vordergrund steht! Keyboard im Hintergrund wäre noch okay gewesen,aber eben nicht so! Das geht nun gar nicht!
    Und genau dieses Keyboard nervt uns so gewaltig,daß es einem so richtig die einst gute Laune verdirbt.Eigentlich sehr schade,denn Gary Moore klang eigentlich immer sehr gut,wenn sich alle anderen musikalisch zurückhielten.
    Deshalb empfinde ich die beiden hier vorgestellten Ladies hingegen als absolute Vollblutmusikerinnen,die beide wirklich richtig gut klingen! Wobei mich Joanna Connor mit ihrer einwandfreien Bottleneck-Spieltechnik von Anbeginn total begeisterte.Einfach genial diese Frau! Aber Ghalia Volt steht da musikalisch an erster Stelle,sie spielt halt etwas anders als Ihre Kollegin Joanna.

    Es müssen ja nicht stets „auf Krawall gebürstete“ und mit rasanter Gitarrenspieltechnik „infizierte“ Musiker in den Focus gestellt werden,wenn man merkt,daß es auch ganz anders funktioniert!

    Herzlichen Dank deshalb an Joanna Connor und Ghalia Volt,ihr seid einfach großartig!!! Gerne hören wir wieder von euch beiden!

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