,Corazon‘ ist ein echtes Überraschungsei

Carlos Santana: Corazon

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Er ist und bleibt immer gut für eine Überraschung. So auch mit seinem neuen Album ,Corazon‘, das sich als echtes Überraschungsei erweist: Eine Latin-Version von ,Supernatural‘, aufgenommen mit einem who is who der süd- und lateinamerikanischen Musikszene, und natürlich wieder mit der bewährten Botschaft von Weltfrieden, Weltoffenheit und multikultureller Vielfalt. Merke: Wo Santana draufsteht, ist auch Santana drin.

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(Bild: SONY MUSIC)

Dabei ist es die letzten Jahre merklich ruhiger um Carlos Augusto Alves Santana geworden. Einfach, weil der Altmeister es so wollte. Denn nach der teuren Scheidung von Ehefrau Deborah musste er sich privat erst einmal neu sortieren. Wozu ein Umzug nach Las Vegas, ein langwieriges Engagement im lokalen House Of Blues, aber auch eine Beziehung mit Drummerin Cindy Blackman zählten. Nicht zu vergessen eine Wiederbelebung seiner Musikerkarriere, die nach Werken wie ,Guitar Heaven‘ (2011) und ,Shape Shifter‘ (2012) in einer offenkundigen Sackgasse steckte. Eben ohne frische Ideen, ohne kommerzielles Potential und ohne echte Perspektive.

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Doch jetzt, rechtzeitig zum 15. Dienst-Jubiläum von ,Supernatural‘, dem 1999 erschienenen Comeback ins Bu$ine$$, macht der 66-jährige die große Trickkiste auf und zaubert mit ,Corazon‘ ein Album hervor, das ganz ungeniert auf die globalen Charts schielt. Allerdings nicht ohne das Risiko, einen nicht unerheblichen Teil seiner eingefleischten Fans auf eine echte musikideologische Probe zu stellen.

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(Bild: SONY MUSIC)

Carlos, du hast schon oft mit Latin-Vibes experimentiert, ihnen aber noch nie ein komplettes Album gewidmet. Bis jetzt…

Ich weiß. (lacht) Aber es war einfach Zeit dafür. Und es war mein Manager, der meinte: „Ich habe da eine Idee – warum machen wir nicht ein zweites ,Supernatural‘ – aber diesmal mit Latin-Künstlern?“ Ich dachte erst, ich höre nicht richtig. Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto besser fand ich den Vorschlag. Wir haben uns dann nach und nach befreundete Künstler ins Studio geholt und verschiedene Songs probiert, die so etwas wie Standards oder Klassiker dieses Genres sind. Was ein bisschen was davon hatte, als ob man einen Film dreht. Denn jeder Song stellt eine andere Szene mit anderen Schauspielern dar, die ich nach meinen Vorstellungen und Wünschen dirigieren konnte.

Welche Gitarren bzw. Verstärker hat Regisseur Santana dabei verwendet?

Was Gitarren betrifft, so spiele ich weiter PRS, und zwar meine Signature-Serie, die wirklich gut ist. Also bessere Gitarren gibt es eigentlich nicht. Aber bei den Verstärkern hat sich etwas geändert. Da bin ich Anfang des Jahres vom Mesa/ Boogie Mark 1 zu meinem alten Snakeskin-Boogie gewechselt. Also das Teil, das ich 1973 gespielt habe. Jemand hatte mir eine DVD mit einem LiveKonzert aus Japan geschickt, aus dem Budokan. Es war ein Fan, der mir eine Freude machen wollte. Und so etwas finde ich toll, eben dass mich die Leute an ihren Erinnerungen und ihren Glücksmomenten teilhaben lassen. Ganz abgesehen davon, dass ich mir das auch gerne anschaue. (lacht)

Und als ich die DVD eingelegt habe, hat mich der Schlag getroffen: „Was für ein toller Gitarren-Sound – wo kommt der her, was habe ich da verwendet?“ Wir haben dann angefangen, nach dem alten Snakeskin zu suchen, der dort zum Einsatz kam. Er musste noch irgendwo sein, weil ich mich ja kaum von etwas getrennt habe. Und tatsächlich war er in einem Lagerhaus eingemottet. Wir haben ihn ausgepackt, entstaubt und er klang umwerfend. Einfach großartig. Anschließend habe ich Randy Smith von Mesa/Boogie überzeugt, 700 Replika davon anzufertigen, die genau so klingen, wie das Original: Mesa/Boogie King Snake heißt das Modell. Das musste ich einfach tun. Eben, weil dieses Teil unfassbar gut ist. Es ist jetzt wieder mein Hauptverstärker. Die anderen beiden sind ein Dumble und ein Bludo.

Ein was?

(lacht) Ein Amp-Bastard! Ein Bludo (von Bludotone Amp Works) ist ein Röhren-Amp, eine Mischung aus einem Dumble und noch etwas anderem … also was auch immer. Und das verwirrt die Leute genauso, wie die Tatsache, dass ich drei Amps gleichzeitig verwende. Da kann ich nur sagen: „Es ist wie bei Pavarotti oder Placido Domingo – ich brauche halt Kopfstimme, Bruststimme und Bassstimme.“ Dafür steht diese Kombination.

Da du im letzten Jahr ein festes Engagement im House Of Blues in Las Vegas hattest: Bist du dann tagsüber ins Studio und abends auf die Bühne gegangen?

Richtig – ich habe eine klassische Doppelschicht geschoben. Und das hat sich gelohnt. Denn es war eine Offenbarung. Die Leute sind von überall gekommen – aus Argentinien, Kolumbien, Spanien, woher auch immer. Alles, was ich machen musste, war anwesend zu sein, ihnen tief in die Augen zu schauen und meinen Teil zu dem beizusteuern, was da passierte.

Nach welchen Kriterien hast du die Künstler für dieses Projekt ausgewählt? Und warum sind da etliche am Start, die in Europa gänzlich unbekannt sind – war dir das etwa nicht wichtig?

Na ja, in ihrer Heimat füllen sie ja sogar Stadien. Im Ernst: Los Fabulosos Cadillacs, Skank oder Diego Torres sind bei sich zu Hause Superstars, die jedes Kind kennt. Und die Songs bzw. die jeweiligen Künstler für die einzelnen Songs auszusuchen, war für mich ein echter Traum. Wie etwa die Nummer von Cesaria Evora, der Königin der Latin-Musik, die jetzt Gloria Estefan singt. Was ja passt, denn Gloria ist die neue Königin dieser Musik. Und diesen Status fordert sie ein, sobald sie singt. Da ist sie wie Santana: Sie hat es einfach drauf – das gesamte Programm. (lacht)

Du beschränkst dich nicht auf traditionelle Latin-Töne, sondern greifst auch auf Stile wie etwa Ska zurück. Einfach, um Offenheit bzw. Flexibilität zu demonstrieren?

Und weil das tolle Musik ist. Sie basiert auf Polka, eine der fröhlichsten Sachen, die es gibt. Was ja auch der Grund ist, warum z.B. das Oktoberfest in München gefeiert wird – es ist einfach ein willkommener Anlass, um eine lokale Version davon zu spielen. Wenn du dann noch dieses afrikanische Element einfließen lässt, wird es zu Ska. Was nichts anderes ist als das, was in New Orleans als „Zydeco“ und in Südafrika als „Zulu“-Musik bezeichnet wird. Es hat unterschiedliche Namen, aber im Grunde ist es Polka. (lacht) Und sie steht dafür, zu feiern und fröhlich zu sein. Ich glaube, es ist das erste Mal überhaupt, dass ich mich daran versucht habe. Und ich würde gerne mehr davon machen, denn ich mag den Klang des Akkordeons, egal ob es aus Südafrika, Argentinien, Frankreich oder New Orleans stammt.

Ist das die Zukunft: Santana goes Polka?

(lacht) Warum nicht? Das könnte ich mir durchaus vorstellen. Schließlich habe ich Gypsy-Blut in meinen Adern. Das schlägt immer wieder durch …

Hand aufs Herz: Hast du denn keine Angst, deine alten Fans mit ,Oye 2014‘, einer Dance-Version von ,Oye Como Va‘ zu verschrecken? Stellst du sie da nicht auf eine ziemliche Belastungsprobe?

Wenn ich nur Sachen für die alten Fans machen würde, hätte es ,Supernatural‘ nie gegeben. Und ich bin ja auch kein Hamster im Laufrad oder sonst ein Tier, das in einen Käfig gesperrt wird, um zu tun, was man von ihm erwartet. Natürlich gibt es immer Leute, die sagen: „Das Stück bedeutet mir so viel, weil ich dazu zum ersten Mal Sex auf dem Rücksitz eines Autos hatte.“ Dem kann ich nur entgegnen: „Hey, das ist OK. Aber besorg dir endlich ein neues Auto und versuch es noch mal.“ Stimmt doch, oder?

Deshalb ist meine neue Lieblingsformulierung: „Seht bloß zu, dass euer Verstand nicht in eurem Hirn stecken bleibt. Und erwartet das auch nicht von mir.“ Denn ich bin frei und ich mache Musik mit wem ich will – egal, ob das Wayne Shorter, Herbie Hancock, Andrea Bocelli, Justin Timberlake, Justin Bieber oder Lady Gaga ist. Wenn sie mit mir aufnehmen wollen, ist das eine Ehre und ein Privileg. Punkt. Ich würde mir nie herausnehmen zu sagen: „Ich stehe über ihnen.“ Denn das tue ich nicht. Ich stehe nicht unter, aber auch nicht über anderen Künstlern. Wenn mich jemand einlädt, muss ich mir nur den jeweiligen Song anhören, um zu wissen, ob ich etwas dazu beitragen kann, oder nicht.

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(Bild: SONY MUSIC)

Und mit wem würdest du gerne arbeiten – sofern sich die Gelegenheit dazu ergibt? Hast du so etwas wie eine ganz persönliche Wunschliste?

Die hat doch jeder Musiker – also auch ich. Einfach, weil das die Dinge sind, von denen man unter der Dusche oder in der Badewanne träumt. Eben, wenn man sich entspannt und einem alles Mögliche durch den Kopf geht. Dann denkt man – oder dann denke ich – solche Sachen wie: „Mit wem würdest du gerne mal jammen oder zusammen auf der Bühne stehen?“ Momentan würde ich sagen: Joe Bonamassa, Mann. Einfach, weil der Typ verdammt gut ist. Und weil er spannende Sachen macht. Zudem ist er unglaublich produktiv. Es ist der Wahnsinn, was er in den letzten Jahren alles gemacht hat. Und ich würde gerne sehen, was dahinter steckt, wie er tickt und ob wir nicht etwas zusammen hinkriegen. Das könnte mich reizen. Und – das muss ich an dieser Stelle auch noch anmerken – ich war kurz davor, etwas mit meinem Bruder Paco de Lucia zu machen. Ich hatte ihn fest für ,Corazon‘ eingeplant. Aber er ist leider vorher gestorben.

Wart ihr eng oder zumindest gut befreundet?

Wir kannten uns ewig – und wir hatten beide viel Respekt voreinander. Ich hatte mir seinen letzten Auftritt in Las Vegas angesehen und war hin und weg, wie gut er war. Nämlich brillant! Sogar noch besser als das. Was er da gespielt hat, war als ob Stephen Hawking, Albert Einstein und Coltrane zu einer Person verschmolzen wären. Ich meine, ich habe ihn wirklich nie besser erlebt. Und ich habe ihn mir oft angesehen. Aber kurz vor seinem Tod war er wie ein Gott. Deshalb hätte ich ihn auch wahnsinnig gerne dabei gehabt. Ich meine, wir hatten sogar schon den passenden Song ausgesucht, nämlich ,Yo Soy La Luz‘. Den haben wir dann mit (Saxophonist) Wayne Shorter beendet, einem weiteren Genie. Aber Paco wäre wirklich etwas Besonderes gewesen. Und das nächste, worauf ich mich konzentriere, wird ein neues Album mit der Originalbesetzung von Santana sein – mit Gregg Rolie, Michael Shrieve und Michael Carabello. Das ist das Nächste, was kommt.

Also stimmen die Gerüchte, die seit ein paar Monaten kursieren?

Oh ja, sie sitzen vor dir, Mann! Ich streue sie ganz gezielt. (lacht) Weil ich mich darauf freue, wie ein kleines Kind. Und weil ich große Erwartungen und Hoffnungen habe. Einfach, weil ich weiß, dass das gut wird. Richtig gut.

Dann besteht da immer noch eine spezielle Chemie – obwohl ihr seit 40 Jahren nicht mehr zusammen gespielt habt und sich eure Karrieren in völlig unterschiedliche Richtungen entwickelt haben?

Die gemeinsame Liebe zur Musik ist immer noch vorhanden – genau wie der Respekt vor diesen Leuten, die wirklich hervorragende Musiker sind. Also echte Koryphäen. Und zu denen ich nach all der Zeit immer noch ein hervorragendes Verhältnis habe. Ich weiß zwar nicht mehr, wie wir darauf gekommen sind, wirklich noch mal ein Album zu machen, aber Neal Schon, Gregg, Michael und Mike haben über die Jahre immer wieder darüber gesprochen, es irgendwann noch einmal zu probieren. Und als ich letztes Jahr diese Residency in Las Vegas hatte und dort über mehrere Monate aufgetreten bin, haben wir uns halt getroffen und gesagt: „OK, jetzt oder nie.“ Danach ging alles ziemlich schnell…

Darf man fragen, wie weit ihr seid?

Wir haben angefangen. Wir haben uns ein paar Mal getroffen und gejammt. Dabei sind ein paar richtig gute Sachen entstanden. Also mehr als ich mir in meinen kühnsten Träumen erhofft hätte. Denn es rockt, Mann. Es lebt. Es springt dir ins Gesicht und schüttelt dich kräftig durch. (lacht) Aber im Ernst: Es klingt wirklich nicht wie ein Haufen alter Männer, die komplett aus der Übung sind. Sondern die Magie, der berühmte Funken und das Feuer waren sofort wieder da. Eben, als ob wir damals nie aufgehört hätten. Und das war wirklich eine Riesenüberraschung. Etwas, das mich sehr stolz und glücklich gemacht hat. Ich hatte echt Tränen in den Augen als wir mit der ersten Probe durch waren. Ich dachte: „Verdammt, warum habe ich das nicht schon viel früher gemacht? Warum habe ich damit bloß so lange gewartet?“

Demnach hast du den Rock der ersten drei Santana-Alben durchaus vermisst?

Das habe ich. Also zumindest unterbewusst und ohne es zu wissen. Aber danach brauchte ich damals eben eine Pause. Ich wollte und ich musste etwas anderes machen. Einfach, weil ich ja kein Tier bin, dass man in einen Käfig sperrt und das dann genau das tut, was man von ihm erwartet. Quasi auf Zuruf. Sondern ich bin ganz bewusst einen Weg gegangen, der mir aufregend und spannend erschien. Der mich zwar von dem entfernt hat, was als kommerziell erfolgreich erachtet wurde, und was ja alle zu lieben und toll zu finden schienen. Doch das war mir in dem Augenblick egal. Es ging nur darum, eine Zäsur zu vollziehen, den berühmten nächsten Schritt zu machen, der dafür sorgt, dass man eben nicht berechenbar ist, weil man ständig dasselbe tut. Das war mir wichtig und dafür habe ich viel Kritik einstecken müssen, aber ich habe es durchgezogen. Wie alles in meiner Karriere.

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(Bild: SONY MUSIC)

Clive Davis und Bill Graham sollen damals regelrecht auf Knien gerutscht sein, um dich zum Umdenken zu bewegen und die Originalband zusammenzuhalten. Stimmt das?

Ganz so wild war es nicht – leider (lacht) Aber natürlich waren sie nicht gerade glücklich darüber. Sie sahen ihren Goldesel weglaufen, und sie sind nicht zu mir durchgedrungen. Sie haben mich so mit Anrufen bombardiert und versucht, mich zum Umdenken zu bewegen, dass das natürlich den exakt gegenteiligen Effekt hatte. (lacht) Sprich: Je nachdrücklicher und vehementer sie wurden, desto größer wurde mein Wunsch, das durchzuziehen. Nach dem Motto: Wenn ihr so eine Angst davor habt, wenn euch meine Entscheidung solches Kopfzerbrechen bereitet, dann muss sie ja richtig und gut sein. Das war es, was ich dachte – und seien wir ehrlich: ,Caravanserai‘, die vierte Santana-Studio-LP auf der ich damit angefangen habe, meine neuen Ideen umzusetzen, ist immer noch ein tolles Album. Und es hat sich hervorragend verkauft.

Im Gegensatz zu allem, was danach kam. Denn das war weniger erfolgreich …

Es kommt darauf an, wie man Erfolg definiert. Und ich weigere mich, das nur anhand von Verkaufszahlen zu tun. Erfolg bedeutet nicht, Millionen von Alben, goldene Schallplatten und all das. Erfolg bedeutet vielmehr etwas zu machen, das den Leuten ein tolles Gefühl gibt. Und das auch noch Jahrzehnte später als zeitlos gilt. Was ja bei ,Welcome‘, ,Amigos‘ oder ,Moonflower‘ durchaus der Fall war. Das sind Platten, zu denen ich nach wie vor stehe. Und weshalb ich die Ur-Besetzung der Santana-Band auch nie vermisst habe. Ich meine, ich fand es immer toll, was wir damals gemacht haben, nur wollte ich da halt nicht stehen bleiben. Ich wollte wachsen, als Mensch wie als Künstler. Und das habe ich getan.

Wie geht es jetzt weiter?

Wir haben zehn fertige Stücke, die wir nur noch aufnehmen müssen. Sprich: Wir haben sie mehrfach geprobt und weitestgehend ausgearbeitet. Und wir haben wirklich vor, das durchzuziehen. Eben, weil wir alle ganz begeistert und euphorisch sind. Ich meine, es ist aufregend und frisch. Es ist klingt vertraut, aber nicht altmodisch im Sinne von reiner Nostalgie.

Und sobald ich mit ,Corazon‘ durch bin bzw. da längere Pausen habe, werden wir ins Studio gehen. Sofern mir nichts anderes dazwischen kommt. Ich habe ja noch dieses Buch am Start, das im Sommer erscheint. Es heißt „The Universal Tone“ und soll ein bisschen Licht in meine Geschichte bringen. Also die wahre Geschichte, nicht was andere dafür halten.

Also eine offizielle Autobiographie?

Ganz genau. Es gibt zwar schon ein paar Bücher über mich, aber die wurden von Leuten geschrieben, die nicht wissen, wer ich bin und wie ich rieche. (lacht)

Wonach riecht Carlos Santana?

Nach Mexiko. (lacht) Nach Woodstock. Nach Freiheit und nach Liebe.

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(Bild: SONY MUSIC)

Ist deine Mission von Liebe, Frieden und Freiheit, die du seit den 60ern predigst, angesichts der aktuellen Weltpolitik nicht rigoros gescheitert?

Ich würde das nicht so negativ sehen. Allein, weil es immer irgendwelche drastischen Veränderungen gibt. Ich kann mich noch daran erinnern, wie mal zwei an einem Tag passiert sind. Ich bin morgens in Mexiko City aufgewacht und als ich die Nachrichten eingeschaltet habe, war Mandela frei und die Berliner Mauer geöffnet. Von daher ist es durchaus möglich, große Quantensprünge zu unternehmen. Eben, wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht ersetzt. Und John Coltrane hat ja gesagt: „Ein positiver Gedanke sorgte für Millionen von positiven Vibrationen.“

Das sind Leitsätze, die immer noch aktuell sind, die viel bewirken können – wenn man sich ihnen öffnet. Denn es sind die kleinen Schritte, die etwas großes Bewirken. Und das ist es, worum es auf ,Corazon‘ geht und wonach ich seit Woodstock strebe …

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