„Spiel irgendwo weiter den Blues, John.“

Abschied von einer Blueslegende: John Mayall verstorben

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(Bild: Marian Menge)

John Mayall, einer der wichtigsten Pioniere des britischen Blues, ist tot. Der Musiker verstarb am 22. Juli 2024 friedlich in seinem kalifornischen Zuhause im Kreis seiner Familie. Er wurde 90 Jahre alt.

Die Musikwelt trauert um John Mayall, den „Godfather of British Blues“, der über Jahrzehnte hinweg mit seiner Leidenschaft und Hingabe zur Bluesmusik begeistert hat. Seine Familie verkündete die traurige Nachricht auf seiner offiziellen Facebook-Seite und bedankte sich bei den Fans und Wegbegleitern für ihre unermüdliche Unterstützung.

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Mayall war mehr als nur ein Musiker – er war eine Institution, die die Blues- und Rockmusik der 1960er Jahre nachhaltig beeinflusste. Bekannt wurde er durch seine Band John Mayall & the Bluesbreakers, die als Sprungbrett für zahlreiche Musiker diente, darunter die Gitarristen Eric Clapton sowie Peter Green und Mick Taylor, die später zu Größen in Bands wie Fleetwood Mac und den Rolling Stones wurden, oder auch Mick Fleetwood (Drums, Fleetwood Mac) und John McVie (Bass, Fleetwood Mac).

Geboren 1933 in Macclesfield, England, entwickelte Mayall schon früh eine Liebe zur Musik, inspiriert durch die Jazz-Plattensammlung seines Vaters. Nach einem Studium und einer kurzen Karriere als Grafikdesigner zog er 1963 nach London, um sich ganz der Musik zu widmen. Mit den Bluesbreakers schuf er eine Plattform, die jungen Talenten wie Clapton die Möglichkeit bot, sich zu entfalten.

Sein Durchbruch gelang mit dem Album ‚Blues Breakers with Eric Clapton‘ (1966), das als Meilenstein in der Geschichte des Blues gilt. Mayalls Fähigkeit, verschiedene Musikstile zu kombinieren, und sein Talent, herausragende Musiker zu fördern, machten ihn zu einer zentralen Figur der Musikszene.

1968 zog Mayall nach Kalifornien, wo er weiterhin eine Vielzahl von Alben veröffentlichte. ‚Blues From Laurel Canyon‘ (1968) und ‚The Turning Point‘ (1969) sind nur zwei Beispiele für seine kreative Schaffenskraft. Trotz zahlreicher personeller Veränderungen in seiner Band blieb seine Musik stets innovativ und inspirierend. Er war als Sänger, Gitarrist und Keyboarder aktiv, aber auch ein hervorragender Blues-Harp-Spieler.

Mayall war nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch ein Mentor für viele aufstrebende Künstler. Im Interview mit Gitarre & Bass (03/2019) betonte er:

„Ich suche immer nach Musikern, zu denen ich eine Beziehung aufbauen kann. Mit deren Spiel ich etwas anfangen kann. Und die ihren eigenen Stil haben, der sie von anderen unterscheidet.“

Diese Philosophie half vielen Musikern, ihren eigenen Weg zu finden und zu Stars zu werden.

Neben seinen musikalischen Errungenschaften war Mayall auch als Autor und bildender Künstler aktiv. Seine Zeichnungen und Cover-Designs zeugen von seiner Vielseitigkeit und Kreativität.

Im Laufe seiner Karriere wurde Mayall mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem OBE (Officer of the British Empire) und einer Aufnahme in die Rock & Roll Hall of Fame. Seine letzten Jahre waren geprägt von gesundheitlichen Problemen, die ihn zwangen, seine Tourneen zu beenden. Dennoch blieb er bis zum Schluss ein aktiver Teil der Musikszene. Sein letztes Album ‚The Sun is Shining Down‘ erschien 2022 und erhielt viel Lob von Kritikern und Fans.

John Mayall hinterlässt sechs Kinder, sieben Enkelkinder und vier Urenkel sowie seine früheren Ehefrauen Pamela und Maggie. Seine Familie dankt den Fans und ehemaligen Bandmitgliedern für ihre jahrelange Unterstützung und Liebe.

Mayall selbst reflektierte in einem Interview mit The Guardian über den Blues:

„Beim [Blues] geht es um – und das war schon immer so – diese rohe Ehrlichkeit, mit der [er] unsere Lebenserfahrungen ausdrückt, etwas, das in dieser Musik, auch in den Worten, zusammenkommt. Etwas, das mit uns verbunden ist, das wir gemeinsam erlebt haben. […] Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass irgendjemand wirklich genau weiß, was das ist. Ich kann einfach nicht aufhören, ihn zu spielen.“

Diese rohe Ehrlichkeit, Verbindung, Gemeinschaft und sein Spiel werden die Musik und die Kultur, die wir heute erleben, noch über Generationen hinweg beeinflussen. Ruhe in Frieden, John Mayall.


REAKTIONEN

Zahlreiche Freunde und Wegbegleiter haben sich in den sozialen Medien zum Ableben des Blues-Pioniers geäußert:

 

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Ein Beitrag geteilt von Joe Bonamassa (@joebonamassa)


Weitere Einblicke in das Leben und die Karriere von John Mayall:

Kommentare zu diesem Artikel

  1. 2019 hatte ich mir endlich ein Ticket für John gekauft nachdem ich ihn jahrzehntelang immer verpasst hatte. Pünktlich beim Capitol in Hannover angekommen; keine Menschenseele zu sehen. Eine handschriftlicher Zettel: Konzert fällt wg. Krankheit aus. That’s Life. Hat nicht sollen sein. Danke John, daß es Dich gab. Deine Musik wird es immer geben.

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  2. Hi John,
    ruhe in tiefster Dankbarkeit von uns allen Bluesmusikern
    dafür, den 12-taktigen Blues auf dem Weg zur erfolgreichsten Richtung in der Musikgeschichte wesentlich mit angeführt zu haben, sodass wir die Begeisterung hierfür immer wieder
    erneuern können.

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  3. Großer Musiker!!!! Er ist 90 geworden, ein langes Leben war im gegönnt. Trotzdem traurig wenn unsere Helden immer weniger werden.
    Mitte der Siebziger begann ich Teeny mit der Querflöte. Eines Tages hatte ich sie im Stadtpark dabei und konnte die ersten zarten Töne spielen. Da war ein Mundharmonikaspieler und sagte: Komm lass uns Musik machen und er spielte das “Room to move”, das war zum Glück nicht zu schwer, und so wurde dieser Song von John Mayall der erste Song mit dem ich immer wieder dort im Park mit den anderen zusammen musizierte. Danke dafür.

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  4. John Mayall hat mich mit seiner Musik immer begleitet!

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  5. John Mayall war der erste weltbekannte Musiker, den ich mit 11 Jahren live erleben durfte in Lage, wohin ihn die Studentenschaft eingeladen hatte. Seitdem habe ich ihn einige Male gesehen mit verschiedenen Besetzungen (Larry Taylor, Ron Selico, Coco Montoya, Walter Trout usw.) und verneige mich ein letztes Mal vor dem Godfather of British Blues. Danke für die Musik,John!

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  6. Ich bin sehr traurig über seinen Tod . Ein großartiger Bluesmusiker !
    Seine Platte “The Blues alone” war übrigens meine erste Langspielplatte / Platte die ich mir mit 15 Jahren gekauft habe . Mein Gott, wie oft habe ich die gehört . Wie viele Erinnerungen sind mit dieser Platte verbunden . Da merkt man , das man alt wird ; aber was für eine tolle Zeit damals ! R.I.P John …….

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