The White Buffalo:

Jake Smith ist ein später Glückspilz

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Gewalt, Suff und Mord

Smith will es wissen. Er nennt sich fortan The White Buffalo und beschließt, seine Brötchen mit eigenen Songs zu verdienen. In Ermangelung einer Demo-CD nutzt er eine eigenwillige Bewerbungsmaßnahme: Er singt die Anrufbeantworter der Clubbesitzer voll. „Ich hatte gar nichts, kein Demo, keine Website, keine Visitenkarten. Also hab ich Anrufbeantworter zugetextet und vollgespielt, ob mich die Leute nicht buchen wollen. Tatsächlich lag meine Rückrufrate bei fast 100 Prozent.“ Was sicherlich damit zu tun hat, dass der Newcomer zwei herausragende Qualitäten besitzt: Er hat eine ungemein durchdringende, sonore Bass-Stimme, die jeden unweigerlich aufhorchen lässt. „Die hatte ich schon früh“, gesteht er. „Ich war als Jugendlicher nicht gerade zurückhaltend, was den Konsum von verbotenen Substanzen und Suff anging. Ich hab alles geschluckt, was ich in die Finger kriegte. Was mir geblieben ist, ist meine Gesundheit – und diese Stimme. Ich habe echt Schwein gehabt …“

(Bild: EARACHE)

Der zweite Grund seiner grandiosen Rückrufrate liegt im Talent mit seinen Songs spannende Geschichten erzählen zu können. Er bedient sich dabei der etwas aus der Mode gekommenen Erzählerperspektive, die ihm jedoch schnell Vergleiche zu seinen eingangs erwähnten Vorbilder einbringt. „Ich will, dass jedes Wort zählt und jeder Satz seine Berechtigung hat“, schwört er. „Ich schreibe nie ohne Grund drauflos. Es gibt Licht und Schatten in meinen Songs, Konflikte und Gewalt, Suff und Mord fließen mir aus der Feder. Ich betrachte jeden Song wie einen Kurzfilm.“


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