Scottys Geheimwaffe

Xotic RC Booster SH im Test

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Fusion-Weltmeister Scott Henderson hat die Racks der 80er und 90er hinter sich gelassen und kickt seine angecrunchten Röhren-Amps mittlerweile mithilfe eines Xotic RC Boosters. Den gibt es jetzt in einer schick glänzenden Signature-Version, die dezent auf Scotts Bedürfnisse modifiziert wurde.

Xotic RC Booster SH
(Bild: Dieter Stork)

Konzept/Konstruktion

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Der Aufbau des RC-Boosters ist simpel. Genau wie beim Standard-Modell findet man in der SH-Version Regler für Gain, Volume, Bass und Treble, mit denen man den Sound den eigenen Wünschen entsprechend gestalten kann. 20dB Boost stehen zur Verfügung, sodass ordentliche Lautstärke-Sprünge möglich sind und man auch mit schwachen Pickups einen Amp ordentlich anblasen kann. Für die Signature-Version wurden zum einen gewisse Bauteile modifiziert.

Darüber, welche das sind und wie sie verändert wurden, schweigt sich der Hersteller jedoch aus. Zum anderen gibt es eine zweite Gainstufe, da Scott Henderson das Pedal gerne dauerhaft anlässt und für Akkorde und cleanere Parts die Gitarre sehr weit zurückdrehen musste. Die zweite Gainstufe wird mithilfe eines Mini-Potis bedient, das recht schwer zu erreichen ist, da es in der Mitte der vier Standard-Regler platziert wurde. Mit spitzen Fingern kann man es zwar durchaus einstellen, aber in der Hektik eines Livegigs würde ich das nicht empfehlen, da man leicht die anderen Potis verstellt.

Ist wohl auch nicht so gedacht, sondern eher für eine Voreinstellung, die man dann mit dem linken der zwei Schalter abrufen kann, während der rechte Schalter das Gerät in den True-Bypass-Modus versetzt. Letzter Unterschied zum Standard Modell ist die Farbe. Die SH-Version erstrahlt in glänzendem Silber oder schickem MessingLook, was deutlich edler aussieht als das schlichte Weiß der Standard Version.

Praxis

Vor einem clean eingestellten Amp und mit moderater Reglerstellung (Volume 9 Uhr, Rest in der Mittelposition) passiert beim Einschalten des Pedals nicht wirklich viel – was sehr erfreulich ist, denn genau wie vom Hersteller versprochen, lässt der RC-Booster den Ton von Amp und Gitarre in Ruhe. Etwas mehr Spritzigkeit und Glanz im Klang ist aber schon zu hören. Dreht man das Gain weiter auf, erhält man einen leichten, äußerst angenehm klingenden Crunch, der nur dezent wahrnehmbar ist, aber das Spielgefühl enorm verbessert.

Der Ton reagiert sensibler auf die Anschlagsstärke und wird etwas klarer. Mithilfe des EQs kann man auch Spitzen im Gitarren- oder Ampton gut abfangen oder den Bassbereich leicht anfetten. Mit der zweiten Gainstufe, die etwas wirkungsvoller ist, landet man dann bei bluesigem Overdrive, der schon einen sustainreichen Lead-Ton ermöglicht. Interessanter als vor einem cleanen Verstärker, ist der RC-Booster aber in Verbindung mit einem angezerrten Sound, egal ob man den jetzt mit einem Pedal oder einem aufgedrehten Verstärker erzeugt. In der moderaten Einstellung verschönert er auch hier den Ton und ermöglicht z. B. das frequenzmäßige Zurechtbiegen eines giftigen Non-Master-Marshalls.

Ein paar Höhen raus, leichter Volume- und Gain-Boost und schon klingt es voll und warm statt kratzig-aggressiv. Auch Zerrpedalen wie dem Fulltone OCD oder Lovepedal Cot 50 verleiht der RC mehr Wärme und Fülle. Mit den zwei Gainstufen hat man dann eine Menge Möglichkeiten ein Solo soundmäßig zu steigern. Schön ist, dass es trotzdem immer organisch klingt. Die zweite Gainstufe überfährt den Amp- bzw. PedalSound nicht, sondern macht ihn nur dichter, sustainreicher und singender. Zudem reagiert er hervorragend auf das VolumePoti der Gitarre, das man ohne Höhenverluste zurückregeln kann. Kein Wunder, dass Scott Henderson das Pedal dauerhaft im Signalweg lässt, denn die Tonverbesserung will man nicht mehr missen und dank der subtilen Auslegung bleibt der ursprüngliche Sound-Charakter immer erhalten.

Resümee

Manchmal sind es die kleinen, subtilen Dinge, die einen guten Sound ausmachen. Die SH Version des RC-Boosters lässt einen angezerrten Gitarrenton besser und deutlich variantenreicher klingen. Frequenzschwächen von Gitarre und Amp werden ausgeglichen und die zwei Gainstufen machen aus einem einkanaligen Vintage-Amp einen vielseitgen Mehrkanaler. Für Blues, Fusion, Vintage-Rock oder Americana unbedingt empfehlenswert!

 

Vertrieb: Warwick, 08258 Markneukirchen, shop.warwick.de

Preis: ca. € 270

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