Drei Pickups, drei Schalter, drei Regler – und ein guter Plan!

Very British: Rapier 33 im Test

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Nullbund und Wilkinson E-Z-Tuner (Bild: Dieter Stork)

… UND EIN GUTER PLAN.

Drei Pickups, drei Schalter, drei Regler und ein guter Plan ergeben eine Vielzahl an Sounds, insgesamt sieben an der Zahl. Plus die geniale Bass-Cut Funktion! Und wenn man die Schaltung soweit verinnerlicht hat, dass man intuitiv und spontan auf musikalische Situationen entsprechend reagieren kann, dann geht die Sonne so richtig auf.

Wer dennoch einem Mittel-Pickup nichts abgewinnen kann, der könnte sich an der gerade neu vorgestellten Rapier 22 erfreuen, die nur zwei Pickups trägt.

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„Sowohl die Volume- als auch der Tone-Regler sind 500k-Typen,“ sagt Alan Entwistle. „Und mit Blick auf Jazz- und Blues-Spieler ist der Tone-Regler mit einem 0,015-uF-Kondensator gekoppelt, durch den der Ton beim Zurückregeln klar bleibt, aber im Zerrbetrieb jene satte Reaktion liefert, die an große Humbucker erinnert.“ Und ja, da verspricht der englische Gitarrendesigner nicht zu viel – sowohl die Volume- als auch der Ton-Regler lassen sich sehr musikalisch in das Geschehen einbinden. Diese Regler haben übrigens interessante, hutförmige Potiknöpfe, die dank zweier Gummiringe schön griffig sind – was gut und sinnvoll ist, denn die Potis drehen sich ziemlich satt.

RESÜMEE

Die Rapier 33 ist eine charakterstarke Replik der Watkins Rapier 33 aus den 1960er-Jahren, mit der ganze Heerscharen junger Britinnen und Briten ihre ersten Schritte auf einer E-Gitarre gelernt haben. Alan Entwistle hat dieses alte Konzept glaubwürdig neu interpretiert und da, wo es vor allem um Handling und Funktionalität geht, die Maßstäbe von heute angelegt.

Herausgekommen ist ein originelles, aber auch ein von Kopf bis Fuß durchdachtes und professionell einsetzbares Instrument mit guter Hardware inkl. eines eigenständigen, smooth operierenden Vibratosystems, sehr guten Entwistle-Pickups und einer Schaltung, die das Optimum aus dieser Drei-Pickup-Konfiguration herausholt.

Wem die reinen Performance-Werte nicht genug sind, wer ein Faible für individuelle Instrumente hat und sich von dem besonderen Charme non-mainstreamiger Gitarren besonders angezogen fühlt, der liegt bei der Rapier 33 aber sowas von richtig!

PLUS

  • Charakter
  • Sounds
  • Pickups
  • Schaltung
  • Spielbarkeit
  • Vibratosystem
  • Verarbeitung


(erschienen in Gitarre & Bass 11/2022)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hääääääää?

    “Nachteil eines Nullbundes kann sein, dass selbiger schneller verschleißt, als einem lieb ist, denn er bekommt alle Saitenbewegungen wie z. B. Bendings und Vibratos in vollen Zügen ab.”

    – Wie soll dass denn ein Nachteil sein, wenn doch der Nullbund aus Metall ist und ein üblicher Sattel aus Knochen oder Kunststoff (also eindeutig weniger harten Materialien als ein Metallbund)?

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    1. Weil beim Sattel, bedingt durch die Kerben, keine Seitenbewegungen auftauchen. So wahrscheinlich der Gedanke. Allerdings habe ich noch nie einen abgenudelten Nullbund gesehen.

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      1. Hi Richard,

        ich leider schon, v.a. bei 60ies Höfners waren teilweise krasse Kerben/Riefen zu sehen. Andererseits: Wenn der Nullbund “durch” ist, wäre ggf. ein kompletter Check der Fundierung angesagt (immerhin wird ja über den Nullbund nicht gebendet).

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    2. Im Sattel bewegen sich die Saiten aber nicht, sondern liegen in ihren Kerben.

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  2. Die Tonabnehmerschaltung mit Middle-Pickup separat gibt es auch bei den Brent Mason Telecaster-Modellen von Valley Arts und Fender und ähnlich bei den Nashville Telecastern mit zuschaltbarem mittleren Tonabnehmer.

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  3. bei einer gegriffenen Saite bewegt sich am Nullbund eh nix-.

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  4. Ich lese immer wieder mal von einem Embargo seitens der USA, das auch England betraf. Siehe in diesem Artikel:
    “Anfang der Sechzigerjahre. Also die Zeit, in der England wegen eines Embargos keine amerikanischen Handelswaren importieren konnte”.
    Ich habe gegoogelt was es damit auf sich hatte, fand aber nichts.
    Kann mir jemand erklären was das für ein Embargo war, warum konnte England keine amerikanischen Gitarren importieren konnte?
    Warum dieses Embargo?

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Soweit ich weiß, hatte das tatsächlich noch mit dem 2. Weltkrieg zu tun:
      Die Briten bekamen von den USA Kriegsgerät “auf pump” (wikipedia: Lend-Lease) & die Rückzahlungen brachten die Außenhandelsbilanz durcheinander: Es floss zu viel Geld nach USA (und im Gegenzug exportierten die Briten nicht genug nach USA), so dass in UK viele U.S.-Produkte nicht mehr offiziell eingeführt werden durften (übrigens wohl auch auch mit ein Grund, warum UK-Marken wie bspw. Burns & deutsche (huch) Marken wie Höfner zu dieser Zeit bei UK-Musiker*innen großen Zuspruch fanden.

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  5. Nee. Neinnein. Nope. Non.

    Ich brauche diese Gitarre nicht… ich brauche diese Gitarre nicht… ich – glaube, ich muss demnächst mal los, die anspielen. Nur mal anspielen…

    Ach, ich sehe schon wieder schrumpfenden Kontostand ;o)

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