Test-Teaser: LTD Sparrowhawk & LTD BK 600 von Mastodon
von Christian Braunschmidt,
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Mit ,Emperors Of Sand‘ melden sich Mastodon mit einem weiteren furiosen Album zurück. Gleichzeitig stellt LTD mit der Sparrowhawk das neue Signature-Modell von Rhythmus-Gitarrist Bill Kelliher vor. Daneben stellen wir hier gleich noch die ältere Signature-Gitarre des blonden Hühnen, die LTD BK 600, die im traditionellen Les-Paul-Gewand daherkommt.
Nachdem Bill Kelliher jahrelang mit Instrumenten aus dem Hause Gibson – meist Les Pauls oder Explorer – zu sehen war, dort auch ein eigenes Signature-Modell hatte und eine Schwäche für klassische Gibson-Formen zu haben scheint, überraschen weder die BK 600 noch das neue Sparrowhawk-Modell, welches sich im Design stark an der alten Non-Reverse-Firebird orientiert.
grün, saftig & stabil
Bei unseren beiden Test-Gitarren haben wir es mit zwei richtig dicken Rock-Brettern zu tun. Nun – den eingefleischten Mastodon-Fan wird das nicht überra
schen. Während nämlich Berufs-Waldschrat Brent Hinds für die äußerst geschmackvollen Lead-Parts zuständig ist, sorgt Trucker-Bart-Träger Kelliher für ein absolut stabiles Rhythmus-Brett und ist immer für ein saftiges Riff zu haben.
Bei der BK 600 haben wir es mit LTDs Interpretation eines klassischen Les-Paul-Shapings zutun. Das bedeutet in diesem Fall, dass das Instrument sowohl die klassische 24.75″-Mensur als auch den „Full Thickness“-Body aufweist und zusammen mit der ebenfalls traditionellen Kombination aus Stop Tailpiece und Locking-Tune-omatic-Bridge von TonePros, einen vertrauten Eindruck hinterlässt. Die vollständig in schwarz gehaltene Hardware gibt zusammen mit der matten MilitaryGreen-Burst-Lackierung – eine Farbe, die ein wenig an die Bekleidung des örtlichen Forstwirtes erinnert – ein stimmiges Gesamtbild ab und wird durch die ebenfalls schwarzen LTD-Locking-Mechaniken wunderbar abgerundet. Wer nun aufgrund des wuchtigen Erscheinungsbildes eine bleischwere Wuchtbrumme befürchtet, der sei beruhigt. Klar ist die BK 600 mit ihren 3,8 kg kein Fliegengewicht – angesichts des wirklich dicken Bodys und des nicht übermäßig schlanken, dreiteiligen Mahagonihalses, bin ich dennoch überrascht, wie schön kompakt und handlich unser Testinstrument geraten ist. D
as aufgeleimte Ebenholzgriffbrett trägt 22 sauber eingelassene ExtraJumbo-Bünde, deren Enden nicht sichtbar in der Zarge des Griffbretts verschwinden. Die ESP-typische Kopfplatten-Form wird – wie auch der Korpus – durch ein dezentes Binding eingefasst, was dem gesamten Instrument eine edle Note verleiht. Richtig spannend finde ich die verbauten Dissonant-Aggressor-Pickups von Lace, welche unter schwarzen KunststoffKappen sitzen und sich damit nahtlos in das Design der BK 600 einfügen. Hier haben wir es mit einem von zwei Signature-Pickup-Sets zu tun, welche Bill Kelliher mit dem Tonabnehmer-Hersteller gemeinsam entwickelt hat. Im E-Fach des Testinstruments geht es mit der Verkabelung ein wenig rustikal zu, angesichts der Preisklasse finde ich das aber vertretbar. Die beiden Push-Pull-Potis (Master-Volume und Master-Tone) laufen schön sahnig und ermöglichen es, beide Tonabnehmer als Singlecoils zu betreiben, was natürlich zusammen mit dem klassischen Toggle-Switch einige interessante SoundOptionen ermöglicht.
Als zweites haben wir die neue Sparrowhawk auf dem Prüfstand. Diese Gitarre ist groß, was gerade für Gitarristen wie mich, die knapp an die zwei Meter messen, eine tolle Nachricht sein dürfte, und sie wirkt mit ihrer goldenen Hardware im Vergleich zur BK 600 wie ein hochdekorierter General auf einer Militärparade! Um mögliche Sorgen gleich zu vertreiben: Auch die Sparrowhawk ist trotz ihrer Größe kein grobschlächtiger Klotz – einzig ein ganz leichtes Arm-Shaping hätte vielleicht nicht geschadet. Je nach Spielhöhe keilt einem die Kante der Zarge dann doch recht unverhohlen in den zarten Unterarm…