Glam-Rock!
Test: Starmanbass Lady Stardust
von Heinz Rebellius, Artikel aus dem Archiv
ROCK’N‘ROLL SUICIDE
Je mehr ich mich mit Lady Stardust beschäftigen durfte, um so klarer wurde mir ihre Bestimmung. Dockt sie doch nicht nur mit ihrem Namen, sondern auch mit ihrem Design tatsächlich an die Zeit an, in der David Bowie Stefan Tschanz mit seinem Song ‚Starman‘ die Vorlage zum Namen seiner Firma gegeben hat. Und hier ist noch mehr Bowie mit im Spiel. Es war das Jahr 1972, als sein legendäres Konzeptalbum ‚The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars‘ veröffentlicht wurde. Hier eröffnete der Song ‚Lady Stardust‘ die zweite Seite dieser LP, eine Hommage Bowies an seinen Freund Marc Bolan.
Tschanz taufte sein Gitarrenmodell nach diesem Song, und wenn ich mir die Lady anschaue und gleichzeitig Marc Bolan visualisiere, muss ich feststellen, dass beide unwahrscheinlich gut zusammengepasst hätten. Bolan mit seinem unglaublichen Charisma und diese schillernde Schweizer Gitarre wären das perfekte Glam-Rock-Paar gewesen und hätten gemeinsam große Rock’n‘Roll-Geschichte schreiben können.
Da Marc Bolan seit September 1977 nach einem tödlichen Autounfall längst in anderen Sphären unterwegs ist, sollten wir vielleicht alle gemeinsam am Comeback des Glam-Rock arbeiten? Ein bisschen Farbe, Mut und Crazyness würde der Musikszene von heute durchaus guttun. Und wenn ja, dann warum nicht mit der Starmanbass Lady Stardust? Vermittelt sie doch ganz viel vom Glamour, Mut und Ausdruck der 1970er-Jahre und ist durchaus in der Lage, den diversen angesagten Musik-Styles deren biedere Ernsthaftigkeit charmant, aber gekonnt um die Ohren zu hauen.
Doch auch ohne all diese Assoziationen erfüllt Lady Stardust auch all das, was man von einem Spitzeninstrument von heute erwarten darf. Sie ist beispielhaft verarbeitet und gebaut, mit besten, sich perfekt ergänzenden Komponenten bestückt, und die Sound-Ausbeute ist nicht nur vielseitig, sondern äußerst charakterstark. Dazu spielt sich diese Gitarre, wenn einem ihr kräftiges Halsprofil liegt, nahezu wie von selbst und verhält sich in Ansprache, Ausgewogenheit und Sustain äußerst musikalisch. Damit stehen Lady Stardust natürlich auch nahezu alle Genres offen – von soft bis hart, von hell bis dunkel, von langsam bis schnell, von leise bis laut. Lady Stardust anzutesten ist absolut zu empfehlen, aber nicht so einfach, denn im einschlägigen Fachhandel wird sie nicht angeboten, sondern nur direkt von Starmanbass.
PLUS
● Sounds
● Pickups
● Vibratosystem
● Verarbeitung
● Spielbarkeit
● Ausstrahlung
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Großen Respekt,hier beweist man mit einem sehr außergewöhnlichen Korpus-Design,-das übrigens absolut stylisch und obendrein sehr einzigartig ist,-echten Mut!
Der Preis von satten 3.200,-€ bzw. 3.400,-€ (mit Tremolo) ist allerdings auch eine direkte Ansage,-soll heißen: es ist nicht gerade ein „Schnäppchenpreis“. Aber,ein Body aus edlem Akazienholz (Robinie) scheint derzeit ja auch etwas ganz Besonderes zu sein.
Fazit:
die Idee der „Lady Stardust“ ist gut,der hohe Preis scheint für diese bizarre Custom E.-Gitarre wohl (noch) angemessen.
Der Headstock kommt aber von einer anderen “Lady”: der Rockinger Lady!