Robotertod

Test: Red Panda Bitmap 2

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Red Panda Bitmap 2(Bild: Dieter Stork)

Um es gleich vorweg zu nehmen: Beim Bitmap 2 von Red Panda klingt nichts warm, harmonisch oder schön. Hier geht es um Sounds, die klingen, als seien bei R2D2 aus den Star-Wars-Filmen ein paar ganz entscheidende Schaltkreise in Flammen aufgegangen.

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hier um eine stark überarbeitete Version des ersten Bitmap-Pedals. So findet man neben einem Drive-Regler zur Gain-Aussteuerung auch noch vier schaltbare Preset-Speicherplätze sowie sechs unterschiedlich kombinierbare Wellenformen. Außerdem wurde das Bitmap-2-Pedal mit einem zusätzlichen Poti für einen Low-Pass-Filter und einem Depth-Regler ausgestattet.

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Hier alle Features des Bitmap 2 aufzuzählen, wäre ein hoffnungsloses Unterfangen, daher gehe ich vor allem auf die klanglichen Möglichkeiten des Gerätes ein. Grundsätzlich rate ich dringend dazu, vor Inbetriebnahme einen Blick in die Bedienungsanleitung zu werfen, um eine ungefähre Vorstellung von der Funktion des Pedals zu bekommen.

Red Panda Bitmap 2(Bild: Dieter Stork)

Ich starte mit allen Reglern in der Mittelposition und drehe sowohl das Crush- (bestimmt die Bit Reduction) als auch das Freq-Poti (zuständig für die Sampling Rate) auf Linksanschlag. Zu hören ist erstmal ein erstaunlich neutraler Sound, dem lediglich durch den Drive-Regler ein leichtes Zirpen verliehen wird. Verändert man nun die beiden oben genannten Parameter, wird der Ton zunehmend „zerstörter“ und man bekommt das Gefühl, das einem die einzelnen Töne unter den Fingerkuppen wegbröckeln. Um hier bei Bedarf etwas gegenzusteuern, kann das Verhältnis zwischen Original- und Effektsignal mit dem Mix-Regler bestimmt werden.

Um beißenden Höhen vorzugreifen, wurde dem Bitmap 2 ein LowPass-Filter spendiert, mit dem sich der Ton beim Drehen gegen den Uhrzeigersinn ein wenig in seine Schranken weisen lässt. Weiter verfeinern lässt sich das Klangbild nun mit dem Drive-Parameter, was ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf den Sound hat und durchaus vorsichtig behandelt werden will.

Dreht man den Knopf ein wenig, zeigen die insgesamt acht LEDs für Speicherplätze und Wellenform die Aussteuerung des Eingangssignals an. Der Zerrcharakter des Bitmap 2 ist sehr sägend und kühl, was aber vollkommen in das Konzept des Gerätes passt. Für die Steuerung der LFO-Modulation stehen einem sowohl ein Rate- als auch ein Depth-Regler zur Verfügung. Hiermit lässt sich der ohnehin schon deutlich verformte Sound noch mehr verbiegen und je nach Stellung des Freq-Potis, können die Töne in ein bis zur Unkenntlichkeit entstelltes Signal zerstückelt werden.

Je nach gewählter Wellenform, wird der Sound auf unterschiedlich Weise in seine Bestandteile zerlegt und es entsteht eine gewaltige Bandbreite an unterschiedlichen Graden der akustischen Zerstörung. Von einem leichten Rauschen in den Höhen, über sägend-bissige Verzerrung bis hin zu völligem Gestotter, das kaum noch eine elektrische Gitarre erahnen lässt, bleibt kein Wunsch unerfüllt. Vor allem die Interaktion des Crush- und Freq-Potis mit den beiden Modulationsreglern bietet einen unglaublichen Spielraum.

Red Panda Bitmap 2(Bild: Dieter Stork)

RESÜMEE

Wen es in die digitale Klangkälte zieht oder wer einfach nur sehr markante Industrial-Gitarren-Sounds sucht, wird hier – nach einer gewissen Einarbeitungszeit – mit Sicherheit fündig. Wer jedoch hinter dem Bitmap 2 ein konventionelles Distortion-Pedal vermutet, liegt klar falsch. Die gesamte Auslegung des Pedals ist einfach sehr speziell und – im Gegensatz zum Vorgänger – keineswegs plug-and-play-freundlich. Hat man jedoch seinen Wunsch-Sound erst einmal konfiguriert, kann man diesen auf einem der vier Speicherplätze sichern und so auf Wunsch abrufbar machen.

Ach ja, wem aufgrund der schier überwältigenden Bedienmöglichkeiten noch nicht völlig die Birne raucht, der kann mittels des Web-Editors, den Red Panda auf ihrer Website zur Verfügung stellen, via USB-Schnittstelle noch diverse Sub-Parameter des Pedals bedienen. Ob man danach ein abgeschlossenes Informatikstudium bescheinigt bekommt, konnte ich leider nicht herausfinden.

PLUS

● eigenständiges Konzept
● Verarbeitung
● ausgefallene Sounds
● kompakte Abmessungen
● Speicherplätze
● USB-Schnittstelle für Web-Editor

MINUS

● keine Chance für Plug and Play

(erschienen in Gitarre & Bass 08/2021)

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