Preamp-Legende +

Test: MXR M281 Thump Bass Preamp

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(Bild: Dieter Stork)

Mit dem M281 Thump Bass-Preamp will MXR den legendären Echoplex-Preamp und sein „magisches“ Voicing in ein kompaktes und Pedalboard-freundliches Format bringen. Obendrauf gibt es eine 3-Band-Klangregelung. Die Einsatzmöglichkeiten sollen von EQ über Booster bis zum vollwertigen Preamp reichen.

Miniaturpedale erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Zum einen, weil sie bei geschickter Platzierung wenig wertvollen Platz auf dem Pedalboard einnehmen und zum anderen, weil sie im Gigbag nicht mehr Platz benötigen als zwei Ersatzbatterien. Spieler müssen also nicht auf ihre Klangveredler verzichten, wenn sie mit leichtem Gepäck reisen. Doch was kann das kleine olivgrüne Kästchen von MXR überhaupt?

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OBACHT BEI DER BASSAUSWAHL

Guter Dinge wird das Gerät angeschlossen. Rechts Eingang, links Ausgang, stirnseitig 9V DC. Soweit nichts außerhalb der Norm. Die drei kleinen Potis für die Anhebung bzw. Absenkung der Frequenzen werden einrastend in Mittenstellung gebracht und das Gerät eingeschaltet, was mit dem Aufleuchten einer blauen LED quittiert wird. Rauschen ist keines feststellbar, sehr gut. Doch direkt beim ersten Ton stellt sich Ernüchterung ein. „Soll es das schon gewesen sein?“ frage ich mich. Der Ton ist unangenehm klirrend verzerrt, insbesondere bei festerem Anschlag. Zwar befindet sich im Gehäuse ein Trimpoti zur Regelung der Eingangsverstärkung, für meinen modernen Aktivbass reicht allerdings auch dies nicht, um dem Clipping Herr zu werden.

(Bild: Dieter Stork)

EFFEKTIV & MUSIKALISCH

„Na gut, probieren wir es mal mit dem Passivbass.“. Gesagt, getan. Bingo! Hier geht die sprichwörtliche Sonne auf. An dem outputschwachen Passivbass fühlt sich das Pedal richtig wohl, keine Übersteuerung und kein Klirren. Schnell wird die Lautstärke mit dem Output-Regler angepasst und das Ergebnis mit dem Bypass-Signal verglichen. Bereits in Mittenstellung des EQs verleiht das Pedal dem Ton eine unaufdringliche Direktheit. Die Hochmitten werden leicht betont, was dem Bass mehr Durchsetzungsfähigkeit verleiht. Wem das noch nicht genügt, der kann den musikalisch arbeitenden EQ bemühen. Die Höhen- und Bassregler arbeiten sehr praxistauglich. Das klangliche Spektrum reicht hier von rund und warm über bauchig dick bis drahtig mit Biss.

Der perfekte Platz im Mix lässt sich mit dem Mittenregler finden, denn dieser arbeitet semiparametrisch. Das heißt, dass sich nicht nur die Lautstärke der Mitten beeinflussen lässt, sondern, unter Verwendung des „Freq“-Reglers, auch deren Arbeitspunkt. Hier ist etwas Vorsicht geboten. Bei unachtsamer Bedienung kann das Ergebnis einen ganzen Bandmix auf den Kopf stellen. Gut eingesetzt lassen sich jedoch störende Frequenzbereiche, wie „quakige Mitten“ oder unerwünschte Spielgeräusche, absenken und der Bass ausgezeichnet ins Klanggefüge einpassen.

RESÜMEE

Preamps und Equalizer gibt es viele. Oft sind diese jedoch entweder sehr groß, teuer oder mit mehr Funktionen ausgestattet, als einem lieb ist. Die Gefahr, seinen Sound mit einem 10-Band-Equalizer „kaputt“ zu machen, ist größer als mit einer 3-Band-Klangregelung. Letztlich muss die Frage geklärt werden, ob man ein präzise arbeitendes Werkzeug sucht oder einen immer passenden Klangveredler.

Der MXR M281 gehört definitiv zur zweiten Kategorie. Er ist nicht neutral, nicht chirurgisch präzise und will es auch gar nicht sein. Die Klangfärbung harmoniert wunderbar mit den meisten Bässen und bietet genügend Lautstärkereserven für den Musikeralltag. Für Bässe mit niedrigem bis mittlerem Output hat MXR hier einen klasse Preamp entworfen, der sowohl „always on“ wie auch als Effekt z.B. für Slap-Einlagen oder Soli eine super Figur macht.

PLUS

  • simple Bedienung
  • angenehmer Eigenklang
  • praxistaugliches Klangspektrum
  • übersichtliches und eindeutiges Bedienfeld
  • kompakt

MINUS

  • harsche Übersteuerungen bei zu hohen Eingangspegeln

(erschienen in Gitarre & Bass 08/2020)

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