Silberstreif

Test: MEC P/J-Style Bass Pickup Set Metal Cover

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(Bild: Dieter Stork)

Es scheint in Stein gemeißelt, oder besser: in Plastik gegossen – Tonabnehmer werden in Plastikcover gepackt. Wenn‘s mal exotisch wird, findet man vielleicht Holzkappen, aber warum nicht mal Metall?

Selten sieht man sie ja mit Metallmütze, aber dann meistens Gibson-Typen à la T-Bird oder EB-0/EB-3. MEC fertigt sie nun unter anderem auch als Ersatz für Fender-Style-Pickups. Neben dem aktiven PJ-Set für Viersaiter gibt es noch aktive oder passive JJ für Vier- und Fünfsaiter, alle in Chrom, Gold oder Schwarz und jeweils in einer gebürsteten sowie einer polierten Version.

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AUSGEPACKT …

Der ansprechende schwarze Karton gibt mir schon das Gefühl, hochwertige Tonabnehmer in der Hand zu haben, was sich beim Auspacken auch so fortsetzt.

Aus der Verpackung kommen schicke Abnehmer: matt schimmerndes, gebürstetes Chrom mit dezentem MEC-Logo. Neben dem abgeschirmten Anschlusskabel kommt noch ein Kabel für den Batteriestrom aus dem, wie für aktive Pickups üblich, vergossenen Gehäuse – alles vorbereitet um direkt angelötet zu werden. Für die Montage liegen den Pickups qualitativ hochwertige Schrauben bei. Zur eventuell notwendigen Unterfütterung der Pickups eignet sich hervorragend der Schaumstoff aus der Verpackung.

Falls ein passiver Bass auf aktiv umgebaut werden soll, so sind natürlich noch entsprechende 25kOhm-Potis, ein Batterieclip sowie eine dreipolige Buchse vonnöten. Hierzu findet sich auf der MEC-Website reichlich Auswahl, aktive Elektroniken inklusive. Das kommt natürlich preislich noch obendrauf, andererseits kann man sich dort speziell für das entscheiden, was man wirklich braucht. Wer in seinem Bass aktive Tonabnehmer austauschen will, braucht nichts zusätzlich zu kaufen und spart auch noch Ressourcen.

Durch die Standardmaße der Pickups passen sie in quasi alle PJ-bestückten Bässe (manche Squier-PJs haben leider einen schmaleren Hals-Pickup in Stegposition, zur Sicherheit sollte man da immer vorher nachmessen!). Der Einbau gestaltet sich einfach, genauso wie die Lötarbeiten. Dazu muss lediglich die schon freiliegende Masse am Poti angelötet werden und der heiße Draht an der entsprechenden Lötöse. Dann noch die Batterieanschlusskabel mit dem roten Kabel vom Batterieclip verlöten, Schrumpfschlauch drüber, und los geht’s! …

(Bild: Dieter Stork)

UND EINGEBAUT

Im Testbass ersetzen die MECs normale aktive EMGs. Das ist ja quasi ein Industriestandard und dürfte vielen auch vom Sound her geläufig sein.

Optisch ist das schon ein Hit, statt normaler schwarzer Pickups jetzt gebürstetes Chrom im Bass zu haben. Wer es noch auffälliger mag, kann ja auch hochglänzend poliertes Chrom bekommen … Die Sound-Ergebnisse sind so schon glänzend. Wie bei aktiven Pickups durchaus erwartet, kommen vor allem die tiefen Bässe kommen gut hervor, während die Höhen transparent und glockig transportiert werden. Im Vergleich zu den EMGs sind sie aber viel näher dran an passiven Abnehmern. Da ist viel Holz im Ton und wenn man möchte – und entsprechend hart spielt – auch die Ruppigkeit guter Passiv-Tonabnehmer. Dabei ist dank gestackter Spulen auch der J-Abnehmer am Steg solo völlig brummfrei.

RESÜMEE

Es gibt schon ein annähernd unendliches Angebot an Austausch-Pickups für fenderige Bässe, trotzdem bin ich überzeugt, dass die Metalcover-MECs ihren Platz finden werden! Dieser Look allein wirkt schon als Alleinstellungsmerkmal, und dann ist da ja noch der absolut überzeugende Klang der PJs. Neben ihrer coolen Optik ist da diese sehr schöne, natürlich-holzige Note im Ton. Dadurch könnten sie in Zukunft zurecht in vielen Bässen heimisch werden, nicht nur in den Warwick-Instrumentens, bei denen sie zur Werksausstattung zählen.

PLUS

● Metallcover
● einmalige Optik
● Sound

(erschienen in Gitarre & Bass 12/2020)

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