Country & Western

Test: Lakota DWG-5000 & DWG-6000

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(Bild: Dieter Stork)

Voggenreiter erweitert sein Instrumenten-Programm Volt um die Western-Gitarren-Serie Lakota. Diese Instrumente werden wie auch die Konzert-Gitarren von Volt zu 100% in Europa gefertigt. Darüber hinaus stammt das verwendete Holz laut Ralf Voggenreiter aus nachhaltiger Forstwirtschaft. In der heutigen Zeit sind eine nachhaltige Produktion in Europa und die daraus resultierenden deutlich kürzeren Lieferwege ein deutliches Zeichen.

Diese neuen, hochwertigen Western-Gitarren sind die perfekte Ergänzung des Programms. Es werden zwei Modelle angeboten: DWG-5000 mit Fichtendecke und DWG-6000 mit Zederndecke. Beide Modelle gibt es auch in der Variation CTW-EG, dann mit Cutaway und Fishman Pickup-System.

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Die Decken der Lakota-Gitarren sind aus massiven Hölzern, die Zargen jeweils aus massivem Ahorn, die Böden aus laminiertem Ahorn. Zargen und Böden sind mahagonifarben gebeizt. Alle Oberflächen sind seidenmatt lackiert.

Die saubere und sorgfältige Verarbeitung überzeugt, die Auswahl der Hölzer sind die Basis für einen ausgezeichneten und ausgewogenen Klang. Die helle Fichte (die im Laufe der Zeit nachdunkeln wird) für feine und glasklare Höhen mit viel Sustain. Die dunklere Zeder für einen wärmeren, trockeneren Ton.

In der Kombination mit der massiven Decke bieten die Lakota-Modelle mit massiven Zargen und laminiertem Boden einen kraftvollen, warmen Klang mit feinen, glasklaren Höhen. In dieser Preisklasse ist der laminierte Boden eher ein Vorteil, er beeinflusst den Klang nicht so sehr negativ, aber die Haltbarkeit wird erhöht. Viele renommierte Hersteller verfahren ebenso.

Das Gesamtbild der Gitarre ist stimmig, schlicht und einfach, die dezente Schallloch-Rosette aus Perlmutt verleiht dem Instrument etwas Edles. Schön auch das aus Tortoise-Imitat gefertigte, aufgeklebte Schlagbrett. Der Hals ist aus Ahorn gebaut und trägt ein aufgeleimtes Palisander-Griffbrett mit Dotinlays und 20 Medium-Bünden. Hals und Korpus sind verleimt, der Hals ist mittels eines justierbaren Stahlstab verstärkt.

Optisch schöne Tortoise-Rosette (Bild: Dieter Stork)

Verkapselte und verchromte Mechaniken an der schnörkellosen großen Kopfplatte sorgen für gute Stimmstabilität. Die Halsrückseite hat ein abgerundete V-Form, die zum Korpus hin in ein abgeflachtes D übergeht. Der Griffbrett-Radius ist mit 15“ angenehm zu bespielen. Sattel und die kompensierte Stegeinlage sind aus ABS-Kunststoff gefertigt.

Ab Werk sind die Lakotas mit beschichteten Phoshor-Bronze-Saiten von D‘Addario (XS Light) bespannt, die Klangfülle und Brillanz über Monate behalten. In dieser Preisklasse ein deutlicher Pluspunkt.

ELEKTRISCH

Es gibt eine Modell-Variante mit Cutaway und Fishman-Presys-Tonabnehmersystem. Der Piezo ist unter der Stegeinlage verbaut, die herausklappbare Elektronik sitzt inkl. Batterie in der oberen Zarge. Regelbar sind Volume, Bass, Mitten, Höhen, und die Phase kann gedreht werden. Das integrierte Stimmgerät schaltet den Ausgang (Klinkenbuchse im Endpin) stumm, das Display zeigt den gespielten Ton an, zwei LEDs ob die Tonhöhe stimmt. Der Tuner arbeitet exakt.

Aber Achtung: Das Stimmgerät schaltet sich nicht ab. Ist das Kabel eingesteckt merkt man es ja, weil kein Ton kommt, aber auch mit nicht eingestecktem Stecker funktioniert der Tuner. Schaltet man ihn nicht ab, frisst sich die Batterie schnell leer. Wird die Batterie schwach, leuchtet eine LED leuchtet auf, doch das nutzt nichts, wenn man die Gitarre gerade nicht in der Hand hat.

Leicht zu bedienen, der Fishman Presys Preamp. (Bild: Dieter Stork)

PRAXIS

Die neuen Lakota-Modelle sind praxisgerechte Instrumente im oberen Einsteigerbereich. Man bekommt viel Gitarre fürs Geld. Ob Strumming oder Fingerpicking, Begleiten oder Solieren, alles ist machbar mit einem soliden Sound-Fundament. Gute Bespielbarkeit, eine Saitenlage, die eine gute Basis ist; wer es flacher will, kann sie ohne großen Aufwand bei seinem Händler tieferlegen lassen. Ein Plus die wirklich sehr guten D’Addario-XS-Saiten. Der Fishman-Pickup überträgt die Sound-Eigenschaften der Gitarre sehr gut, mit der Klangregelung kann man in den meisten Fällen den Sound auf Verstärker bzw. Anlage anpassen. Positiv hervorzuheben sind noch der Phasenschalter und natürlich das integrierte Stimmgerät.

Die Pickup-Version kommt mit Cutaway (Bild: Dieter Stork)

RESÜMEE

Die Voggenreiter Lakota kann nicht nur Country sondern auch Western … jaaaaa, ein ganz alter Musikerwitz, aber auf jeden Fall sind sie die Gitarren ein guter Start im hart umkämpften, unteren Steelstring-Preissegment. Die Lakotas sind eine gelungene Alternative zu den vielen asiatischen Modellen, die aktuell am Markt zu haben sind. Die nachhaltige Produktion in Europa und die daraus resultierenden deutlich kürzeren Lieferwege sind ein weiterer Schritt auf der Nachhaltigkeits-Agenda und entsprechen der Firmen-Philosophie von Voggenreiter.

PLUS

● viel Gitarre fürs Geld
● Verarbeitung
● ab Werk mit beschichteten D’Addario XS Saiten
● Bespielbarkeit
● Verwendung nachhaltiger Hölzer

MINUS

● Tuner schaltet nicht automatisch ab

(erschienen in Gitarre & Bass 03/2023)

Kommentar zu diesem Artikel

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  1. Dieses ewige Gefasel über Nachhaltigkeit und Klimaschutz nervt schon ganz gewaltig,wenn in den Medien mitgeteilt wird,daß (unnötige!) Raketenstarts und hochschädliche Flugzeugemissionen,sowie mit Schweröl betriebene Kreuzfahrtschiffe nach wie vor toleriert werden,jedoch Autos mit Benzinmotoren mit dem „Teufel im Bunde sein sollen!“ Total irre!
    Aber schön,daß es nun auch preisgünstige Gitarren aus regionaler Produktion zu ordern gibt,die qualitativ hochwertig,und klanglich gut klingen!
    Da ist Voggenreiter wohl auf dem richtigen Weg!