Wurde ja auch mal Zeit, dass eine Frau das bislang von Herren dominierte Endorser-Lineup des japanischen Herstellers aufmischt! Als aktuelle Gitarristin bei Alice Cooper tanzt die überaus aktive Kalifornierin auf etlichen Hochzeiten. Als Nachfahrin des Walzerkönigs Johann Strauss ist Nita Strauss jedoch mit völlig anderem Groove unterwegs.
Die brandaktuelle Ibanez Jiva10 entstand in intensiver Zusammenarbeit mit den Ibanez-Gitarrenbauern. Sie basiert auf dem bereits 1987 vorgestellten Saberoder S-Modell, dessen Body dank gewölbter Decke und Rückseite und den daraus resultierenden schmalen Zargen ebenso leicht wie ergonomisch ist.
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Der aus drei Mahagoniteilen gefügte Korpus trägt ein kontrastreich gemasertes Quilted Maple Furnier, welches von mehrschichtigem schwarz-weißem Binding und spiegelglatt poliertem Deep Space Blonde Finish in Szene gesetzt wird. Die deckenseitig schräg eingelassene Klinkenbuchse mündet im mittels Graphitlack und Alufolie abgeschirmten E-Fach. Zwei Ahorn- und ein breiter Center-Streifen aus Purpleheart – auch als Amaranth oder Violettholz bekannt – bilden den längs gesperrten Hals und erhöhen damit dessen Stabilität. Eine präzise gefräste Tasche und vier einzeln unterlegte Holzschrauben garantieren eine stabile und schwingungsaktive Verbindung von Hals und Korpus.
Das feinporige Ebenholzgriffbrett hat man mit dreischichtigem Binding eingefasst. Warum die an eine EKG-Grafik erinnernden Inlays „Beaten Path“ getauft wurden ist mir ein Rätsel, sieht das Griffbrett doch nach allem anderen als nach Trampelpfad aus. In jedem Fall eine ebenso sauber und präzise ausgeführte Arbeit wie die Abrichtung und Politur der 24 Jumbo-Bünde. Auf Nitas Wunsch hin wurde die Jiva10 mit fluoreszierenden Sidedots ausgestattet, die schon nach kurzem Lichteinfall im Dunkeln gut zu erkennen sind. Über den Klemmsattel und die seitlich wegklappbare Trussrod-Abdeckung hinweg erreichen die Saiten geschmeidig und dank hoher Übersetzung präzise arbeitende Tuner.
Als Steg kommt ein schwebend aufgehängtes Ibanez Egde Zero II Vibrato mit Steckhebel zum Einsatz, dessen Gängigkeit sich dank Teflonring und Überwurfmutter einstellen lässt.
Drei DiMarzio-Pickups in HSH-Formation übernehmen die Wandlung der Saitenschwingungen. Während die beiden Pandemonium Steg- und Hals-Humbucker mit ihren eigens für Nita Strauss kunstvoll gestalteten Kappen fest im Korpus verschraubt wurden, lässt sich die Höhe des Velvet Singlecoils justieren. Verwaltet wird per Master-Volume, Master-Tone und Fünfwegschalter. Letzterer ermöglicht – gleichermaßen logisch wie leicht verständlich – folgende Spulenkonstellationen:
Nicht nur aus ergonomischer Sicht erweist sich Nitas Jiva10 als prädestiniert für Marathon-Gigs, hängt sie doch leichtgewichtig und bestens ausbalanciert am Gurt und ruht ebenso auf dem Bein. Der schlanke Hals liegt angenehm in der Hand, immerhin hat man das Profil im Vergleich zu anderen S-Modellen etwas kräftiger gestaltet. Bauch, Rippen und Spielarm erfreuen sich am komfortablen Body-Design.
Die sorgfältig bearbeiteten Bünde bieten den Saiten definierte Auflagepunkte und mir höchsten Spielgenuss, obgleich Jumbo-Bünde beim Entlanggleiten an der Griffbrettkante oftmals das Flair einer Buckelpiste vermitteln. Hier fand Ibanez jedoch eine gelungene Kompromissabrichtung. Gemeinsam mit dem großzügig geschnittenen Cutaway gestattet der handgerecht verrundete Halsübergang ungehindertes Bespielen der obersten Lagen, auch wenn ich meine Hand für die beiden letzten Bünde etwas strecken muss.
Das perfekt justierte Edge Zero II Vibrato hinterlässt selbst nach ausladenden Upund Down-Bendings keinerlei Verstimmungen. Da das werksseitige 009-042- Setup entsprechend weich eingestellte Federn verlangt, ist z. B. bei Double Stops bzw. Double Bendings auf präzise Intonation zu achten.
Aufgrund ihrer werkseitig aufgezogenen 009er Saiten kommt die Jiva10 unverstärkt recht kraftlos daher, zeigt ungeachtet dessen aber ein ausgewogenes, spritziges und obertonreiches, präzise auflösendes Klangbild. Mit spontaner, direkter Ansprache, lebendiger Tonentfaltung und standfestem Sustain gibt sich die Gitarre ausgesprochen schwingfreudig und dynamisch.
Erfreut kann ich vermelden, dass die leistungsstarken DiMarzio-Pandemonium-Humbucker den akustischen Eindruck der Jiva10 quasi einfach wegkompensieren, vor allem Kraft und Klangfülle betreffend. Am zerrfreien Amp zeigt der Hals-Humbucker ausgewogene, warme und druckvolle Klangbilder mit kompaktem, definiertem Fundament, warmen Mitten, glockigen Höhen und dem kompletten Obertonspektrum, welches schon beim Trockentest überraschte.
Sicherlich trägt auch die 24-Bund-Position des Pickups dazu bei, dass es frei von undifferenziertem Gewummer transparent und lebendig aus den Lautsprechern perlt. Unabhängig von der Spielweise – Arpeggios oder Strumming – werden komplexere Akkorde präzise dargestellt, während Melodie- und Singlenote-Spiel eher das bluesigjazzige Genre bedienen.
Ebenso ausgewogen – aber mit strafferen knackigen Bässen, hohem Mittenanteil, fein dosierten Höhen und reichem Obertongehalt – behauptet sich der Steg-Pandemonium im Band-Kontext. Wie der Hals-Pickup, so erlaubt auch dieser, allein schon durch variablen Anschlag, zahlreiche Klangfacetten.
Als Pendant zu einem Strat-Pickup meldet sich der DiMarzio-True-Velvet-Singlecoil erwartungsgemäß mit deutlichem Pegelabfall zu Wort. Kein Wunder bei derart heißer Nachbarschaft! Er tönt ähnlich wie ein Strat-Einspuler in Mittelposition, hält aber mehr Höhen und Brillanz bereit, was für Luft und Vitalität sorgt und zu Country-Picking einlädt. Leider lässt er für meinen Geschmack ein wenig Wärme vermissen.
Die Paarungen aus True Velvet und den benachbarten Humbucker-Spulen entpuppen sich als etwas kompromissbehaftete Varianten traditioneller In-Between-Sounds. Zwar dringen sie klar, spritzig und transparent ans Ohr, näseln auch ein wenig, besitzen jedoch nicht die Ausdrucksstärke einer traditionellen Strat, da u. a. die relevanten Spulen zu dicht nebeneinander angeordnet sind. In jedem Fall aber eignen sich diese Klangvarianten trefflich für funky Rhythmusspiel oder Modulations-geschwängerte Klangteppiche.
Dass die Jiva10 ihre eigentlichen Stärken erst am zerrenden Verstärker entwickelt, verwundert nicht weiter, schließlich ist Nita Strauss primär im harten Genre unterwegs. Dennoch hat sie sich bewusst für eine klanglich vielseitige Signature-Gitarre entschieden. So entlockt der Hals-Pickup dem intensiv zerrenden Amp nicht nur druckvolle, transparente und damit durchsetzungsstarke Akkorde, sondern auch samtweich singende, mit zunehmender Anschlagsintensität bissiger werdende Lead-Sounds.
Strapaziert man die Eingangsstufe des Verstärkers nicht übermäßig, steht bei variablem Attack und dank des gleichförmig agierenden Volume-Reglers ein breites Spektrum von Clean über Crunch bis zu High-Gain-Lead zur Verfügung. Ähnliches bietet auch der Steg-Humbucker, der sich mit fetten, gleichwohl aber akzentuierten, transparenten Akkorden, druckvollen Powerchords und vom Sustain getragenen Lead-Sounds durchzusetzen weiß. Dank ausreichender Brillanz halten der True Velvet und dessen Paarungen mit den benachbarten Pandemonium-Spulen auch im Overdrive-Betrieb praxistaugliche, wenn nicht sogar überraschend geschmackvolle, weil eigenständige Klänge bereit, zumindest solange die Vorstufe des Amps nicht über Gebühr strapaziert wird.
resümee
Ibanez‘ Kooperation mit der Alice-Cooper-Gitarristin Nita Strauss mündet in einer beeindruckend gelungenen S-Variante. Mit Deep Space Blonde Finish, auffälligem Quilted-Maple-Deckenfurnier, aufwendigen Bindings, Beaten Path Inlays und fluoreszierenden Sidedots macht die Gitarre optisch einiges her. Aber auch klanglich punktet die überaus komfortabel zu handhabende Axt mit erstklassigen durchsetzungsstarken High-Gain-Sounds und einer breiten Palette von Klarklängen, die auch im (vorzugsweise defensiveren) Zerrbetrieb überzeugen. Die Jiva10 wurde bis ins Detail vorbildlich verarbeitet, wobei vor allem die Abrichtung der Bünde zu loben ist. Kurzum, eine tolle Gitarre mit sehr gutem Verhältnis von Preis und Leistung.
Nita Strauss scheint mir eine sehr akkurate und äußerst freundliche Saitenhexerin zu sein.In der Band um Alice Cooper gliedert sie sich prima ein,feuert interessante und zudem top inszenierte Gitarrensoli ab,schaut sehr gut aus,hat ein extrem gutes Rythmusgefühl,und geht ganz zielsicher ihren Weg in Richtung der bis dato besten femininen Gitarristinnen auf dieser Erdenkugel.Ja,klar,viel Lorbeer und Lob für eine erfrischend rockige Gitarristin,die es jetzt mehr als verdient hat,eben nur am Rande erwähnt zu werden! Ach,stimmt,sie spielt ja nun auch endlich ihre eigene elektrische Ibanez Signature Gitarre,die garantiert gut zu ihr paßt,jedoch nicht unbedingt meine Gitarre wäre,weil ich eben eine ganz andere Gitarrenmarke bevorzuge,aber das geht schon in Ordnung,schließlich hat ja jeder Gitarrist seine eigene spezielle Herstellerfirma oder seinen Guitar-Custom-Shop,das ist doch ganz individuell und prima so.
Richard Georg Strauss (* 11. Juni 1864 in München; † 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Komponist
Johann Baptist Strauss (* 25. Oktober 1825 in St. Ulrich bei Wien, heute ein Teil von Wien Neubau; † 3. Juni 1899 in Wien war der „Walzerkönig“
(auch genannt Johann Strauss “Sohn”)
Höchste Zeit das Frauen immer mehr Signature Models gegeben werden (bisher Bonnie Raitt und nur ein paar weitere).
Ich habe ein paar weibliche Gitarrenschüler die grosse Händen und beste Chops entwickeln! Scary! 😉
Es heißt deshalb „beaten path“, weil diese EKG Abbildung den Herzschlag darstellt und je höher die Lage, desto schneller der Herzschlag. Also „beaten path“.
Sie erläutert das auch in dem Youtube Video „Top 3 Iron Maiden vs. ACDC riffs with Nita Strauss and Jen Majura“.
Danke Nita! Diese JIVAJR erfüllt alle meine Wünsche an eine Gitarre, die ich seit langem gehegt habe und dies zu einem absolut fairen Preis. Klang, Spielbarkeit und Stimmstabilität sind top. Auch Verarbeitung und Einstellung waren bei mir perfekt. Zudem wirkt die Gitarre ebenso attraktiv wie die Gitarristin, der das Modell gewidmet wurde. Das Instrument eignet sich übrigens nicht nur für Shredding sondern ist äusserst vielseitig einsetzbar, u.a. etwa für Jazz, Pop und Blues Musik.
Nita Strauss scheint mir eine sehr akkurate und äußerst freundliche Saitenhexerin zu sein.In der Band um Alice Cooper gliedert sie sich prima ein,feuert interessante und zudem top inszenierte Gitarrensoli ab,schaut sehr gut aus,hat ein extrem gutes Rythmusgefühl,und geht ganz zielsicher ihren Weg in Richtung der bis dato besten femininen Gitarristinnen auf dieser Erdenkugel.Ja,klar,viel Lorbeer und Lob für eine erfrischend rockige Gitarristin,die es jetzt mehr als verdient hat,eben nur am Rande erwähnt zu werden! Ach,stimmt,sie spielt ja nun auch endlich ihre eigene elektrische Ibanez Signature Gitarre,die garantiert gut zu ihr paßt,jedoch nicht unbedingt meine Gitarre wäre,weil ich eben eine ganz andere Gitarrenmarke bevorzuge,aber das geht schon in Ordnung,schließlich hat ja jeder Gitarrist seine eigene spezielle Herstellerfirma oder seinen Guitar-Custom-Shop,das ist doch ganz individuell und prima so.
Ich frage mich gerade, was Dein Kommentar hier an Mehrwert bringt? … Wenn Deine Marke eine andere ist, dann schreibe doch besser dort.
Richard Georg Strauss (* 11. Juni 1864 in München; † 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Komponist
Johann Baptist Strauss (* 25. Oktober 1825 in St. Ulrich bei Wien, heute ein Teil von Wien Neubau; † 3. Juni 1899 in Wien war der „Walzerkönig“
(auch genannt Johann Strauss “Sohn”)
Hallo Helmut,
danke für den Hinweis!
Beste Grüße aus der Redaktion
Höchste Zeit das Frauen immer mehr Signature Models gegeben werden (bisher Bonnie Raitt und nur ein paar weitere).
Ich habe ein paar weibliche Gitarrenschüler die grosse Händen und beste Chops entwickeln! Scary! 😉
Poah. Ist das eine eintönige Soße auf dem Debütalbum … Schade auch.
Es heißt deshalb „beaten path“, weil diese EKG Abbildung den Herzschlag darstellt und je höher die Lage, desto schneller der Herzschlag. Also „beaten path“.
Sie erläutert das auch in dem Youtube Video „Top 3 Iron Maiden vs. ACDC riffs with Nita Strauss and Jen Majura“.
Danke Nita! Diese JIVAJR erfüllt alle meine Wünsche an eine Gitarre, die ich seit langem gehegt habe und dies zu einem absolut fairen Preis. Klang, Spielbarkeit und Stimmstabilität sind top. Auch Verarbeitung und Einstellung waren bei mir perfekt. Zudem wirkt die Gitarre ebenso attraktiv wie die Gitarristin, der das Modell gewidmet wurde. Das Instrument eignet sich übrigens nicht nur für Shredding sondern ist äusserst vielseitig einsetzbar, u.a. etwa für Jazz, Pop und Blues Musik.