Mit Liebe zum Detail

Test: Greuter Fokus Clean Boost

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(Bild: Dieter Stork)

Booster gibt es heute in rauen Mengen. Kein Wunder, denn die kleinen Anschieber können den Sound auf die nächste Ebene hieven und ihm den finalen Touch verleihen. In der Schweiz baut Sascha Greuter mit großer Hingabe und in kleinen Mengen Effektpedale, die hohe Standards er füllen wollen. Für seinen Fokus Clean Boost hat er sich dazu ein paar Besonderheiten ausgedacht.

Wie an den meisten Boost-Pedalen gibt es auch am Fokus nicht viel zu regeln, doch schon ein Blick auf die exklusiven Potis lässt erahnen, dass hier jemand seinen eigenen Weg abseits des Mainstreams geht. Der große Haupt-Regler liegt sehr angenehm in der Hand, auch die beiden kleineren darunter lassen sich komfortabel bedienen – schon beim ersten Kontakt strahlt das Pedal eine hohe Wertigkeit aus.

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(Bild: Dieter Stork)

Schraubt man das Fokus auf, setzt sich dieser Eindruck nahtlos fort: Die einzelnen Komponenten werden von Sascha Greuter per Hand auf die Leiterplatte montiert, die beiden Switchcraft-Buchsen für Ein- und Ausgang sind separat mit Kabeln verlötet, was auf eine hohe Haltbarkeit schließen lässt. Die Auswahl der Bauteile ist dem Firmenchef besonders wichtig, seitdem er als Mitarbeiter eines Musikladens einst feststellte, dass sich gleiche Pedale eines Herstellers zum Teil extrem im Sound unterschieden. Um derartige Abweichungen zu minimieren, testet er sämtliche Komponenten ausgiebig und lässt sich dabei stärker von seinem Ohr als von den technischen Daten leiten.

Ein Blick in das Manual eröffnet die verschiedenen Optionen, die das True-Bypass-Pedal bietet. Insgesamt drei Stufen hat Greuter im Fokus verbaut: Zunächst kommt ein Buffer, dann der 2-Band-EQ und schließlich die namensgebende Boost-Sektion. Für optimierten Headroom und – so sagt es der Entwickler – einen organischeren Klang wird die Versorgungsspannung intern auf 16 Volt erhöht, zusätzlich sind die Bass- und Treble-Regler aktiv ausgelegt, die beiden Frequenzbänder lassen sich also nicht nur boosten, sondern auch absenken, und das mit jeweils 15 dB.

Mit diesem Konzept und einer maximalen Schubmenge von rund 20 dB bietet sich das Pedal für verschiedene Zwecke und Positionen auf dem Board an: die Palette reicht dabei vom reinen Buffer-Betrieb über den klassischen Boost mit den beiden EQ-Potis in neutraler Mittelstellung bis hin zu spezielleren Optionen wie etwa einem Mid Boost mit zurückgenommenen Bässen und Höhen oder einer Kombination von angehobenen Höhen und abgesenkten Bässen für erhöhte Präsenz bei weniger Rumpeln.

Im Test machte das Fokus bei all diesen Einsätzen eine rundum gute Figur und kam dabei mit verschiedenen Amps und Gain-Settings bestens klar. Am Ende noch zwei Sätze zu Optik und Lieferumfang, denn auch hier hat Sascha Greuter einen eigenen Weg gefunden: Um Plastik und Verpackungsmaterial zu sparen, werden seine Pedale im Karton von einer Stofftasche mit Firmenlogo geschützt. Dieses porträtiert den Mann hinter den Produkten und wurde einst erdacht, um den seit 2015 existierenden Betrieb möglichst individuell und verwechslungsfrei zu repräsentieren.

RESÜMEE

Das Fokus ist ein Booster mit dem gewissen Etwas. Durch seinen aktiven 2-Band-EQ lässt er sich deutlich vielseitiger einsetzen als einfacher gehaltene Mitbewerber. In Sachen Sound, Handling und Verarbeitung bleiben bei dem Pedal aus Zürich keine Wünsche offen. Wer knapp € 200 für ein solches Produkt ausgeben mag und auf der Suche nach etwas Besonderem ist, sollte sich Sascha Greuters jüngstes Werk näher anhören.

PLUS

  • Sound-Optionen
  • Verarbeitung & Handarbeit
  • hochwertige Komponenten

(erschienen in Gitarre & Bass 10/2021)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ist schon geil was sich die Autoren von solchen Seiten wie dieser alles so aus dem …Trickkiste ziehen müssen, um ihren nimmersatten Lesern die x-te Review eines stinknormalen Boosters schmackhaft zu machen. 3/4 der Leser solcher Seiten sind nicht einmal Musiker (im Sinne von Songs schreiben, touren, Platten aufnehmen, Geld verdienen etc.)
    Es ist einfach ein Booster mit B&T EQ. Wow, ich brauche mindestens 5 davon, um im Schlafzimmer meiner Frau die voll angeblasene Marshall-Wand mit Hilfe eines Attenutors auf Kinderzimmerlautstärke runterzugehen und dann schreibe ich eine Facebook darüber.
    Die Zeit in der wir leben ist einfach nicht parodierbar.

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    1. Man muss nicht Platten aufnehmen, touren und Geld verdienen, um herausragende Musik zu erschaffen. Mir sind ambitionierte, talentierte „Hobby-Musiker“ deutlich lieber als ausgelutschte Profi-Mucker, die ihre Ideale und Seele an ihre Company verkauft haben.

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