Offset mit umbauter Luft

Test: Fender Tom DeLonge Starcaster

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ALTERNATIVEN

DeLonge-Fans sind natürlich nur an „the real DeLonge thing“ interessiert. Der Starcaster-Fan, der sich jedoch gerade im Angesicht der abgespeckten DeLonge-Version nach Starcaster-Alternativen umsieht, wird feststellen, dass das Squier-Programm durchaus ernsthafte bereitstellt. Zurzeit sind dies die Squier Affinity Starcaster, eine erschwingliche (ca. € 335) Einstiegs-Option in die Starcaster-Ästhetik- und -Klangwelt.

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Mehr zu empfehlen ist die für ca. € 450 erhältliche Squier Classic Vibe Starcaster daher, eine historisch halbwegs korrekte Starcaster auf Basis des 1976er Originals. Eine gute Alternative ist die ebenfalls in Indonesien gebaute Squier Contemporary Active Starcaster (ca. € 450). Wie die DeLonge Starcaster hat sie einen Hals aus Roasted Maple, hier allerdings als One-Piece-Ausführung. Sie besitzt keine F-Löcher, aber einen ergonomisch geformten Hals-Korpus-Übergang und trägt stolz die originale Entenschnabel-Kopfplatte, wie die anderen hier aufgezählten Alternativen auch.

Zusammen mit den schicken Metallic-Finishes und der schwarzen Hardware macht das alles einen richtig guten Fuß, zumal die Verarbeitungsqualität der des DeLonge-Modells in nichts nachsteht. Mit ihren eher unappetitlich klingenden aktiven Pickups fühlt man sich allerdings nur bei stark verzerrten Sounds wohl.

Wer klanglich vielseitiger unterwegs ist, wird einen Tausch der Tonabnehmer in Betracht ziehen müssen. Auf dem Second-Hand-Markt taucht manchmal die ab 2012 für einige Jahre in China gebaute Fender Modern Player Starcaster auf, für die mittlerweile aber ein Preis aufgerufen wird, der dem Neupreis der DeLonge Starcaster sehr nahekommt. Achtung Bassisten: Aus der gleichen Serie kam der extrem coole Fender Modern Player Starcaster Bass – ein Short-Scale-Bass mit Entenschnabel-Kopf, was will man mehr?

RESÜMEE

Fender hat in Kooperation mit seiner indonesischen Fertigungsstätte Blink-182-Frontmann Tom DeLonge mit der Tom DeLonge Starcaster ein markantes, neues Signature-Instrument zur Seite gestellt. Eine Melange aus Semi-Akustik- und Offset-Design ist in der Tat genau so wenig alltäglich wie DeLonges Wünsche, aus der Starcaster ein One-Trick-Pony machen zu wollen.

Dennoch, eindimensional darf man sich die klangliche Ausbeute dieser Gitarre mit ihrem einzigen Pickup nicht vorstellen; denn dank der Treble-Bleed-Schaltung am einsamen Volume-Poti lassen sich viele gute Sound-Varianten ganz alleine mit dem besagten Poti im Zusammenspiel mit dem jeweiligen Amp realisieren.

Die Tom DeLonge Starcaster ist eine reinrassige, hart rockende Bühnen-Gitarre mit klanglichem und optischem Strahlcharakter, und für DeLongeund Blink-182-Fans eine gelungene Erweiterung des Signature-Portfolios von Tom DeLonge. Wer jedoch mit weniger Hardrock-Appeal starcastern will, dem seien einige der empfohlenen Squier-Alternativen ans Herz gelegt, die über ein Mehr an Tradition und Vielseitigkeit verfügen – und außerdem mit der wahre und einzig echten Starcaster-Kopfplatte auftrumpfen können!

PLUS

● Erscheinung
● druckvoller, dynamischer Rock-Sound
● Kompromisslosigkeit
● Pickup
● Gurtpin-Position
● Treble Bleed
● Spielbarkeit

MINUS

● kein Gigbag oder Koffer

(erschienen in Gitarre & Bass 06/2024)

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