(Bild: Dieter Stork)
Die völlig neue Player II Series – so kündigt Fender die 2024er Version der günstigsten Mexiko-Linie an, und verspricht weiter komplett überarbeitete, unverzichtbare Versionen der berühmtesten Modelle mit zeitgemäßen Upgrades für die Spielerin und den Spieler von heute. Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk, unser Test wird zeigen, wie viel neues im Player II Preci steckt.
Seit 2018, als die erste Player-Serie die Mexico-Standard-Instrumente ablöste, ist in der Gitarren- und Basswelt viel passiert. Dementsprechend groß war meine Spannung …
NEUES SPIEL
Neue Hardware? Neue Pickups? Geröstete Hälse, wie sie mittlerweile ihren Weg bis in die Budgetklasse einiger Hersteller gefunden haben? Der Precision Bass, den ich aus dem Karton ziehe, sieht tatsächlich frisch und neu aus, was allerdings an der Farbe liegt. Auch da gibt es ein paar neue, in diesem Fall birch green, ein angenehm gedeckter Farbton.
Die ursprünglichen Fender Custom Colours waren gerne dem automobilen Bereich entliehen, und siehe da: Birkengrün ist eine alte VW-Farbe aus den 60ern. Passt ja auch, ist doch der Preci der VW Käfer unter Bässen – er läuft, und läuft, und läuft …
Unter dem perfekt aufgetragenen Lack befindet sich Erle, im Schnitt und den Shapings entspricht alles dem gängigen Standard. Der vierfach angeschraubte Hals ist aus Ahorn, und wie man leicht erkennt, nicht geröstet. Dafür aber im Vergleich zum Vorgänger etwas wärmer eingefärbt, was eine schöne Vintage-Note bringt.
(Bild: Dieter Stork)
Aufgeleimt ist ein Griffbrett ebenfalls aus Ahorn, während es in anderen Farbkombinationen die Rückkehr vom Pau Ferro zum Palisander zu verzeichnen gilt. Zwanzig Medium-Jumbo-Bünde wurden eingesetzt, ebenso wie schwarze Dots in Front und Flanke. Soweit nichts Ungewöhnliches, aber hier findet sich eine deutlich fühlbare Überarbeitung: die Kanten des Griffbretts sind leicht „gerollt“, also abgerundet wie bei einem schon ewig gespielten Instrument.
Darin hat die mexikanische Fertigung schon Erfahrung, dieses Feature wurde schon den Player Plus Bässen verpasst – und den Charvel Bässen aus der gleichen Fabrik. Beim Griffbrettradius bleibt es bei 9,5 Zoll, beim Shaping bei einem Modern C.
Über einen sauber eingesetzten und gekerbten synthetischen Knochensattel mit 41,3 mm Breite geht es zur Kopfplatte, die selbstverständlich die gewohnte Form hat. Mit offenen Mechaniken wird gestimmt, da hat sich gegenüber den Vorgängermodellen nichts getan. Mit ihren konkaven Achsen nicht die schönsten Mechaniken, aber meiner Erfahrung nach (und auch beim Testbass) Hardware, die macht, was sie soll.
Ein Saitenniederhalter drückt D- und G-Saite angemessen in den Sattel, die Halskrümmung kann über den offenen Zugang eingestellt werden. Auch hier nichts Neues, Fender bleibt beim traditionellen Single-Action-Stahlstab und verzichtet auf einen Zwei-Wege-Truss-Rod. Den gibt es weiterhin erst bei den American Ultras. Bekannt ist auch der Blickwinkel, der Einstellmöglichkeiten für Saitenlage und Oktave bietet, bei festen Saitenabständen von 19 mm.
Dass die Reiter beweglich auf der Grundplatte stehen, zeigt mir der Testbass direkt, dem sie beim Versand offensichtlich leicht verrutscht sind. Auch beim AlNiCo 5 Splitcoil gibt es keine wundersamen Neuerungen zu berichten, aber da ich das anderen gerne mal ankreide, sei gesagt, dass die Polepieces praktisch bündig mit den Kappen abschließen und kein bisschen stören. Sehr gut!
Das übliche, mit dreizehn Schrauben befestigte dreilagige Schlagbrett gibt dem Body vertraute Optik und trägt die Regler für Volume und Tone sowie die Ausgangsbuchse. Die entpuppen sich beim Blick unter die Haube als von guter Qualität und versprechen problemfreie Langlebigkeit.