Fender goes wireless?! Keineswegs. Bei dem Mustang Micro handelt es sich um einen Kopfhörer-Modeling-Amp mit editierbaren On-Board-Effekten in einem Format zwischen Feuerzeug und Spielkarten-Set.
Der Micro eignet sich zum Üben, Recording und – mit Unterstützung einer adäquaten Gesangs-, Monitor oder PA-Anlage – sogar für Proben und Gigs. Dank seines um 270° schwenkbaren Klinkensteckers dürfte er mit jeder Gitarre kompatibel sein.
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Auf der Front des nur 48 Gramm wiegenden Kunststoffgehäuses gibt es ein griffiges Volume-Poti, auf der rechten Seite einen Off/On/Bluetooth-Schalter, links die Sektionen Amp, EQ, Effects und Modify mit jeweils Plus- und Minus-Tastern, auf der Stirnseite einen 1/8″-Phones/Line-Stereo-Output zur Audioausgabe und eine USB-C-Buchse für Aufnahmezwecke, Firmware Updates und zum Laden des integrierten (nicht austauschbaren) Lithium-Ionen-Akkus. Abhängig vom Ausgangs-Level liefert er laut Fender Spannung für 4-6 Stunden. Auf der Rückseite schützen zwei Gummistreifen die Oberfläche der Gitarre. Per Bluetooth können Audiodateien von Smartphone oder Tablet gestreamt werden. Zwar lässt sich der Mustang Micro als Quelle für USB-Audio nutzen, bietet jedoch über den Phones Out kein Monitoring.
(Bild: Dieter Stork)
AMPS & EFFEKTE
In seiner Amp-Sektion hält der Winzling zwölf Modelle populärer Verstärker bereit, darunter vier Clean- (65 Twin + Compressor, 65 Deluxe, 57 Twin, AC30), drei Crunch- (65 Deluxe mit TS808 OD, Marshall Super Lead, Mesa Dual Rectifier), vier High-Gain- (Orange Bass Breaker 15, Friedman BE-100, EVH 5150III, Bogner Überschall) und ein Preamp-Modell für lineare Aufnahmen von Acoustics, Bässen usw.
Der EQ bietet mit den Bezeichnungen dunkler, dunkel, flach/neutral, hell und heller fünf praxisorientiert gewählte Frequenzkurven zur einfachen Klangbearbeitung.
Das Effects-Modul hat man mit zwölf Effekten bzw. Kombinationen und jeweils einem über die Modify-Tasten in sechs Stufen (inkl. Bypass) variablen Parameter ausgestattet. Bei Hall, Spring und Modulated Large Hall lässt sich der Hall-Pegel variieren, bei Chorus + Large Room und Flanger + Large Room die Modulationstiefe, bei Vintage Tremolo + Spring Reverb, Vibratone (Rotary) + Large Room und Harmonic Tremolo + Large Hall die Modulationsrate und bei Slapback + Large Room, Tape Delay + Small Room und Chorus + Mono Delay + Large Hall der Delay-Pegel. Allein 2290 Delay + Large Room ermöglicht Editieren der Delay Time bei zunehmendem Stereopanorama.
Um den Überblick über die vorgenommenen Einstellungen zu erleichtern, stehen winzige, bis zu zwölf Farben erzeugende MultiColor-LEDs zur Verfügung, je eine über jedem Tasterpärchen und über dem Off/On/Bluetooth-Schiebeschalter. Letzteres zeigt auch den Ladestatus bzw. Akkuzustand und das Bluetooth-Pairing an. Das ausführliche deutsche Manual, zu finden auf der Fender-Website, gibt über die LED-Farben der jeweiligen Amp-, EQ-, Effects- und Modify-Settings Auskunft.
Nette Idee: Fürs Portemonnaie liegt eine Scheckkarte mit entsprechenden Infos bei. Bei Bedarf lassen sich jedoch eigene Einstellungen anhand der Farbcodes leicht notieren. Obgleich eine bestimmte Tastenkombi die ursprünglichen Werks-Settings aufruft, bietet das Mustang Micro keine Speichermöglichkeiten, behält jedoch nach dem Ausschalten die zuletzt vorgenommenen Einstellungen.
UND WIE KLINGT’S?
Unüberhörbar hat Fender beim Micro auf Amp- und Effekt-Models seiner erfolgreichen wie bewährten Mustang-Combos zurückgegriffen. Dem cleanen 65 Twin wurde sogar leichte Kompression für funky Singlenotes oder Akkordspiel spendiert. Regelmöglichkeiten beim Gain gibt es nicht, vermisse ich jedoch keineswegs, da die Crunch- und High-Gain-Modelle ein extrem breites Spektrum harmonischer Verzerrungen mit Röhrencharakter bereithalten.
Auch die Effekte klingen sauber und authentisch, die Reverbs homogen und räumlich, die Modulationen und einige Delays sogar in Stereo. Während ich den EQ über Mixer oder beim Aufnehmen neutral belassen kann, senke ich ihn bei Kopfhörerbetrieb um eine Stufe ab und dämpfe damit ein wenig die Höhen.
Apropos: Es empfiehlt sich, das Volume-Rad herunterzudrehen, da der Mustang Micro bei Kopfhörerbenutzung einen nicht zu unterschätzenden Ausgangspegel liefert. Während der noisegate-lose Headphone Amp bei Humbucker-Betrieb nahezu nebengeräuschfrei agiert, verstärkt er bei der Kombi aus High Gain und Singlecoils Einstreugeräusche doch erheblich.
Bis auf die Deutung der Multi-Color-LEDs, die bei Betätigung eines Tasters allesamt aufleuchten und nach 10 Sekunden Untätigkeit wieder erlischen, ist der Mustang Micro leicht zu bedienen, die kleinen Modultasten am besten mit dem Daumennagel. Die komfortabelste Bedienposition bieten senkrecht in die Gitarrendecke eingelassene Klinkenbuchsen wie z.B. von Fender Mustang, Lead, Musicmaster, Jazzmaster und Jaguar bzw. Gibson SG, ES-Thinline, Firebird, Flying V u.v.a.). Zargen- und Strat-Buchsen gewähren indes nur eingeschränkten Blick auf das kleine Bedienfeld.
(Bild: Dieter Stork)
RESÜMEE
Wirklich beeindruckend, was Fenders Mustang Micro in seinem winzigen Gehäuse so alles zu bieten hat. Nicht nur eine breite Palette gut klingender Amp- und Effekt-Modelle und einen einfach zu handhabenden Global-EQ, sondern auch Editiermöglichkeiten der Effekte mit jeweils nur einem einzigen praxisnah gewählten Parameter. Hinzu kommen Bluetooth-Empfang, die Verwendung als Recording Tool – wenn auch ohne eigenes Monitoring – und Practice Amp oder gar als Preamp. Unterm Strich überzeugt der Mustang Micro mit guten Sounds, einem fairen Preis und hohem Spaßfaktor.
Preis-Leistung, Handhabung und Ausstattung auf der Plusseite? Kein wechselbarer Akku oder Batteriebetrieb, keine Speichermöglichkeit aber Reset auf Werkssetting?!?! Zusätzlich noch pfriemelige Bedienelemente und eine Karte auf der ich auf Basis von Farbcodes eigene Einstellungen notiere. Wohl ein Scherz bzw. das klassische Wegwerfspielzeug. Da gäbe es durchaus Alternativen z. B. Das Mooer PE 100 mit Batteriebetrieb, Display, 99 Wekspresets und 99 Userspeicherplätze sowie einem “Drummer”. O. k., man benötigt ein zusätzliches Gitarrenkabel und das Teil ist etwas größer, aber die Mobilität trotzdem gegeben. Sound ist eh eine Geschmacksfrage und man spart auch noch 30% des Geldes.
Klang macht den Unterschied. Was nützen mir Fearures, wenn was nur quäkt? Ich habe auch das Nux Mighty Plug, das mir vom Bedienkonzept her besser gefällt (und auch nur soviel wie das Mooer PE kostet) – aber der Mustang Micro zieht allen in Soundqualität davon, und das überall: clean, crunch und hi gain. Fummelige Bedienung, aber klangstarkes Tool.
Wie gesagt, Sound liegt im Auge des Betrachters bzw. Ohr des Hörers. Ich habe das (hoch gelobte) Nux MG 300, das mir soundmäßig überhaupt nicht zusagt, während Valeton GP 100 und Mooer GE 150 in dieser Geräteklasse wesentlich gefälliger
performen. Alles natürlich subjektiv.
Wie sagte jemand berühmtes? „Der Ton kommt immer noch aus dem Finger“! ?
Die Anwendung für dieses Teil ist eher für das warmspielen Backstage ohne andere zu nerven sowie für die Übung zwischendurch zu sehen. Klar kann man es auch als Preamp etc. nutzen, ist aber von den Entwicklern nicht so gedacht. Sämtliche InEar-Hörer passen dran…. Übungsgerät halt…. Nette Funktion damit auch aufnehmen zu können, ist jedoch für mich Nebenanwendung.
Super Übungs Amp, aber wichtig ist, einen guten Kopfhörer zu verwenden, um in den Genuss der klanglichen Qualität zu kommen. Ich habe den amp an den iphone in ear hörern ausprobiert und mit einem 56 Ohm AKG Kopfhörer; da liegen wirklich deutliche Unterschiede und die amps sowie die jeweilige Gitarre kommen bei dem AKG viel besser zur Geltung, es besteht deutlich mehr Headroom und man erhält einen wunderbaren warmen und den amps deutlich näherkommenden sound, als bei den in ear hörern.
Preis-Leistung, Handhabung und Ausstattung auf der Plusseite? Kein wechselbarer Akku oder Batteriebetrieb, keine Speichermöglichkeit aber Reset auf Werkssetting?!?! Zusätzlich noch pfriemelige Bedienelemente und eine Karte auf der ich auf Basis von Farbcodes eigene Einstellungen notiere. Wohl ein Scherz bzw. das klassische Wegwerfspielzeug. Da gäbe es durchaus Alternativen z. B. Das Mooer PE 100 mit Batteriebetrieb, Display, 99 Wekspresets und 99 Userspeicherplätze sowie einem “Drummer”. O. k., man benötigt ein zusätzliches Gitarrenkabel und das Teil ist etwas größer, aber die Mobilität trotzdem gegeben. Sound ist eh eine Geschmacksfrage und man spart auch noch 30% des Geldes.
Klang macht den Unterschied. Was nützen mir Fearures, wenn was nur quäkt? Ich habe auch das Nux Mighty Plug, das mir vom Bedienkonzept her besser gefällt (und auch nur soviel wie das Mooer PE kostet) – aber der Mustang Micro zieht allen in Soundqualität davon, und das überall: clean, crunch und hi gain. Fummelige Bedienung, aber klangstarkes Tool.
Wie gesagt, Sound liegt im Auge des Betrachters bzw. Ohr des Hörers. Ich habe das (hoch gelobte) Nux MG 300, das mir soundmäßig überhaupt nicht zusagt, während Valeton GP 100 und Mooer GE 150 in dieser Geräteklasse wesentlich gefälliger
performen. Alles natürlich subjektiv.
Wie sagte jemand berühmtes? „Der Ton kommt immer noch aus dem Finger“! ?
Die Anwendung für dieses Teil ist eher für das warmspielen Backstage ohne andere zu nerven sowie für die Übung zwischendurch zu sehen. Klar kann man es auch als Preamp etc. nutzen, ist aber von den Entwicklern nicht so gedacht. Sämtliche InEar-Hörer passen dran…. Übungsgerät halt…. Nette Funktion damit auch aufnehmen zu können, ist jedoch für mich Nebenanwendung.
Da der Accu innen angesteckt ist , kann man den auch wechseln !
Super Übungs Amp, aber wichtig ist, einen guten Kopfhörer zu verwenden, um in den Genuss der klanglichen Qualität zu kommen. Ich habe den amp an den iphone in ear hörern ausprobiert und mit einem 56 Ohm AKG Kopfhörer; da liegen wirklich deutliche Unterschiede und die amps sowie die jeweilige Gitarre kommen bei dem AKG viel besser zur Geltung, es besteht deutlich mehr Headroom und man erhält einen wunderbaren warmen und den amps deutlich näherkommenden sound, als bei den in ear hörern.