(Bild: Dieter Stork)
Vor zwei Jahren habe ich auf dem Guitar Summit einen Bass getestet, und war nicht nur beeindruckt vom Instrument, sondern auch vom Punch der Box, die parallel zum Kopfhörer auf meinen Ohren Druck machte. Bis mir einfiel, dass lautes Testen gar nicht erlaubt ist …
Des Rätsels Lösung war, dass das kleine Eich-Topteil auf dem Tisch keine Box unter selbigem betrieb, sondern stattdessen direkt an den Hocker angeschlossen war, auf dem ich saß.
DER TRANSFER, …
… dass dann Thomas Eich wohl die Technik aus seinen bekannten Bass Boards auf einen Drumhocker übertragen hatte, war dann nicht mehr schwer.
Zum Test habe ich ein komplettes Set bekommen, mit allem nötigen Zubehör. Das Erste, was ich aus dem – überaus stabilen und Paketdienst-gefeiten – Karton hole, ist ein kleines und leichtes Päckchen, in dem neben einem groß dimensionierten Netzteil ein stabiles kleines Täschchen liegt.
Darin befindet sich der dieses Jahr neu vorgestellte TB250 Amp, dessen Grundfläche etwa Taschenbuchgröße hat. Nur 600 Gramm bringt er auf die Waage und liefert, dank Class D, 250 Watt an 4 Ohm.
Die Ausstattung ist übersichtlich: In der Größe voneinander abgesetzt, sind Volume und Sub Frequency die einzigen Regler, dazu ein Netzschalter, und einer, der zwischen Fullrange und Sub-Betrieb wählt, dazu gleich mehr. Beide Regler sind Rasterpotis, Einstellungen bleiben also beim Einpacken ohne versehentliches Verstellen erhalten.
Auf der Rückseite ist der Netzanschluss für das schon erwähnte 36V-Netzteil, daneben sitzen zwei Kombibuchsen: Für den Eingang ist das Klinke/XLR-male, jeweils in mono, der Lautsprecherausgang ist als Neutrik-Klinken/Speakon-Kombi ausgelegt. Ein passendes, kurzes Speakon-Kabel sehr guter Qualität findet sich in der Seitentasche des kleinen Bags.
Der Sinn des metallenen Gürtelclips zwischen den Gummifüßen auf dem Boden des Amp-Gehäuses wird sich gleich noch erschließen. Bemerkenswert ist noch die Herkunft des Mini-Verstärkers: Er wird in gewohnter Qualität in der Dominikanischen Republik gefertigt. Da hat Thomas Eich nicht nur private Beziehungen, sondern mittlerweile auch ein externes Eich-Werk etabliert, in dem in Zukunft vermehrt Amps gebaut werden sollen, um am Stammsitz in Herborn mehr Combos und Boxen produzieren zu können.
(Bild: Dieter Stork)
Die nächste schmale, stabile Tasche beinhaltet den Fuß des Hockers. Ein robustes, doppelstrebiges Dreibein, das Eich von Gibraltar bezieht, mit Höhenverstellung per Spindel, festzustellen mit einer massiven Muffe und einer Memoryklemme. Einmal eingestellt, wackelt oder verstellt sich da nichts – gute Qualität eben.
Das letzte Bag, wie die anderen mit gesticktem Eich-Logo versehen, hat in etwa die Größe einer Snare-Tasche. Die Sitzfläche, die ich da rausziehe, wirkt erstmal wie einfach nur sehr dick gepolstert, verrät aber schon durch das stattliche Gewicht, dass das kein normales Hocker-Oberteil ist.
Auf der Unterseite sitzt nicht nur die massive Halterung zur Montage und Fixierung auf der Spindelstange, mit einer Sechskantmutter und einer Flügelschraube leicht zu handhaben, sondern auch eine weitere Neutrik-Klinken/Speakon-Kombibuchse, ein Miniklinkenanschluss für einen Kopfhörer und ein Volume-Regler für selbigen.
(Bild: Dieter Stork)
Zwei Lüftungsgitter, die sonst die Lüfter in den Amps abdecken, verschließen hier Löcher zum Druck- und Wärmeausgleich für den im Sitz verbauten TS300 Shaker, wie er auch im Bassboard seinen Dienst tut. Schon vormontiert ist bei meinem Set der optionale Metallwinkel, in den der TB250 mit seinem Clip sicher eingehängt wird.
Damit sind wir auch schon beim Zusammenbau und Setup angekommen. Die Sitzfläche kommt auf das Untergestell, der Amp wird eingehängt und mit dem Speakon-Kabel mit dem Sitz verbunden, der Kopfhörer wird unter dem Sitz eingesteckt. Während Speakon-Stecker bekanntlich einrasten (müssen, um überhaupt Signal zu übertragen), wird auch das Netzteil nur gesteckt. Trotz nach unten hängenden Kabels sitzt der Stecker aber fest genug, dass ich mir darüber keine weiteren Gedanken mache.
Ein erstes Probesitzen bringt die Erkenntnis, dass der Eich DBC auch und vor allem ein überaus bequemer Hocker ist – aber auch ziemlich hoch … Das Untergestell ist normal hoch, darauf eine hoch aufbauende Sitzfläche, damit ist schon die minimale Höhe so, dass meine Oberschenkel noch lange nicht gerade sind, wenn ich die Füße auf dem Boden habe. Erst mit überschlagenen Beinen rutscht mir ein Bass ohne Gurt nicht weg.
Für Keyboarder:innen kann ich mir die höhere Sitzposition gut vorstellen, sonst dürfte es ruhig tiefer sein. Ein niedrigeres Unterteil ist aber schon in Arbeit. Dies gesagt habend, wären wir ready to rock, fehlt nur noch ein Signal.