Purple Reign

Test: Driftwood Purple Nightmare Tube Preamp Pedal

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(Bild: Dieter Stork)

SOUNDS

Das Konzept der bereits in den Amp integrierten Tube-Screamer-Schaltung – bei Driftwood nennt man dieses Feature schlicht „T/S“, aber fast jeder Metal-Gitarrist weiß sofort, was damit gemeint ist – scheint beim Endverbraucher anzukommen und so ist es nur logisch, dass Marek Drozdowski genau dieses Feature seiner Purple-Nightmare- und Darkest-Nightmare-Amps nun auch in seinem „Preamp Royal T/S“ anbietet.

Die Tube-Screamer-Schaltung der Driftwood-Produkte versucht eher die moderneren, differenzierter klingenden TS-808-Varianten nachzubilden und erinnert ein wenig an den aktuellen Maxon OD 808 und ein BOSS SD-1. Das kommt dem typischen Driftwood-Amp-Spieler sehr entgegen, der sicherlich keine SRV- oder Bonamassa-Schmiere aus der Schaltung zwingen will, sondern eher die Bässe straffen und den Attack leicht einfärben möchte.

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Der eigentliche Driftwood-Röhrenvorverstärker kann auch bei deaktiviertem High-Gain-Schalter recht moderne, eher britisch klingende Sounds liefern, und dank der hervorragend funktionierenden Klangregelung mit den Regelmöglichkeiten der Sharp- und Rumble- Potis und des dreistufigen Sizzle-Schalters liefert der Vorverstärker auch ohne aktivierte T/S-Schaltung klassische Metaltaugliche Rhythmus- und Leadsounds; sowohl mit heiß gewickelten Humbuckern als auch mit Singlecoils.

Aktiviert man den High-Gain-Schalter und auch die T/S-Schaltung, kommt man um den Einsatz eines Noisegates nicht herum. Hier rauscht es aufgrund der extrem hohen Verstärkung ähnlich wie bei einem 5150 und 6505 im High-Gain-Kanal. Wenn man aber mit diesem Übermaß an Verzerrung und Kompression vorsichtig umgeht, lässt sich auch dieser Sound gut für Death Metal, Black Metal, Grind Core und ähnlich offensive Stilrichtungen mischen. Nur Blues-Rock wird man mit diesem Driftwood-Pedal nicht wirklich spielen wollen.

Da ein Röhrenvorverstärker mit drei Gainstufen und einem Kathodenfolger an der Klangregelung schließlich schon eine geringe Leistung von 1 bis 2 Watt liefert, bietet das Driftwood Pedal sogar einen Lautsprecherausgang und kann direkt an eine Gitarrenbox angeschlossen werden.

Hier erweisen sich Mesa-Boogie-Vintage-30- oder Celestion-G12M-20-Watt-Cabinets aufgrund ihrer eher dunklen Klangfarbe als etwas besser zum Pedal passende Boxen, denn bei den aggressiveren Vintage-30- und Greenback-Varianten merkt man doch recht deutlich, dass ein richtiger, großer und schwerer Ausgangsübertrager im Signalweg fehlt. So kann man mit dem Driftwood Purple Nightmare Tube Preamp Pedal auch bei Zimmerlautstärke Spaß haben.

(Bild: Dieter Stork)

RESÜMEE

Das Purple Nightmare Tube Preamp Pedal ist in der Tat ein äußerst interessantes Produkt für alle, die modernere Marshall-Sounds mögen, die zur weiteren Verdichtung mit einem Ibanez Tube Screamer, Maxon OD808 oder BOSS SD-1 geboostet werden sollen. Marek Drozdowski bietet ein wirklich schlüssiges Konzept zur Integration des Driftwood-Pedals in ein bereits bestehendes Rig. Gerade, wenn man gerne weitgehend analoge High-GainE-Gitarren-Rigs spielen, aber dennoch ein pragmatisches, transportables und hochwertiges Setup aufbauen möchten, kann das Driftwood Purple Nightmare Tube Preamp Pedal ein Volltreffer sein.

PLUS

● Sound & Konzept
● eingebauter „T/S“
● 4-Kabel-Methode ready
● 2 Watt Lautsprecherausgang

(erschienen in Gitarre & Bass 08/2023)

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