Kleiner Bose-wicht

Test: Bose S1 Pro

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(Bild: Dieter Stork)

Der amerikanische Hersteller steht schon seit jeher für clevere kleine Produkte mit beeindruckender Klangausbeute. Was kann dieses Multi-Position PA System?

Die Idee einer vielseitig einsetzbaren, kleinen Box ist für Bose ja nicht neu. Ich denke an meine schier unverwüstlichen 802-Boxen, die in den 80/90er-Jahren von Monitor bis Stadthallen-Beschallung eine Menge leisten mussten und nicht immer pfleglich behandelt wurden.

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Kompakt

Die S1 Pro ist mit nur ca. 33 x 28 x 24 cm richtig kompakt und präsentiert sich mit oberer Griffmulde und passgenauem Cover sehr praxisorientiert und Tourtauglich. Ihre Vielseitigkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass man die Aktiv-Box auf vier verschiedene Art und Weisen positionieren kann: aufrecht hingestellt, aufrecht nach hinten gekippt, querliegend als Monitor oder auf ein Stativ aufgeflanscht. Witziges Detail – das Bose-Emblem lässt sich drehen, damit es immer perfekt lesbar ist. Der besondere Clou bei den verschiedenen Anwendungen ist, dass ein automatischer interner EQ die jeweilige Position klanglich optimiert (mehr Bässe bei aufrechter PA-Nutzung, mehr Präsenz bei angeschrägter Monitor-Nutzung). Weitere Flexibilität bietet die S1 Pro durch einen Akku, der das Gerät vom Stromnetz unabhängig macht (Straßenmusik, Gartenparty etc.).

(Bild: Dieter Stork)

Die mit 103 dB pegelstarke Box ist mit drei Kanälen ausgestattet. Zwei davon bieten einen Klinke/XLR-Kombi-Input, Regler für Volume, Treble, Bass und einen digitalen Reverb. Außerdem gibt es EQ-Presets für Gitarre und Gesang. Der dritte Kanal hat ein Aux-In mit Volume-Regler und eine Bluetooth-Funktion. Über einen Klinke-Output können weitere Boxen angekoppelt werden.

Vielseitig

Die Nutzung der S1 Pro ist kinderleicht und macht den beiliegenden Owner’s Guide fast überflüssig. Erster positiver Eindruck: Die Box arbeitet absolut nebengeräuschfrei. Akustik-Gitarre rein, Klangregler neutral, etwas Hall – schon steht der Sound. Hey, es gibt ja noch das EQ-Preset für Gitarre. Hhm, klingt ein wenig steril, mit stark ausgedünnten Bässen – das kriege ich allein mit den Klangreglern besser hin (für meinen Geschmack). Der Sound ist richtig gut und natürlich, die Lautstärke ist ordentlich, aber natürlich irgendwo begrenzt. Auch der Gesang über Mikro klingt klasse. Beim EQ-Preset stellt sich der gleiche Eindruck ein, wie bei Gitarre. Etwas steril und höhenlastig, was aber je nach Räumlichkeit sicher der Sprachverständlichkeit dienen kann.

Über den dritten Kanal lassen sich dann problemlos Playbacks, Konservenmusik etc. einspielen. Was bei jeglicher Nutzungsart auffällt, ist der breite Abstrahlwinkel der Speaker, der für Klangfülle im ganzen Raum sorgt. Ein Master-Volume ist übrigens nicht vorhanden – hätte ich praktisch gefunden.

(Bild: Dieter Stork)

Resümee

Multi Position PA – diese Bezeichnung ist keine Übertreibung. Die S1 Pro kann erstklassiger Floor-Monitor, Akustik-Amp, eine PA-Box, DJ-Verstärkung, Konferenz-Anlage sein. Die Möglichkeiten sind vielfältig und über die Bose Connect App noch weiter ausbaufähig. Mit ihren kompakten Abmessungen und den nur 6,8 kg Gewicht, ist die S1 Pro eine Aktiv-Anlage, die man auch mal in der Straßenbahn mitnehmen, oder auf der Hutablage verstauen kann. Das clevere Layout und die stabile Machart der Box lassen den Preis absolut angemessen erscheinen. So eine S1 Pro kann eigentlich jeder brauchen – bitte antesten.

PLUS

  • stabile, kompakte Bauweise
  • geringes Gewicht
  • leichte Bedienbarkeit
  • div. Anwendungsmöglichkeiten
  • natürlicher, kraftvoller Klang

(erschienen in Gitarre & Bass 01/2020)

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